ADB:Musaeus, Peter: Unterschied zwischen den Versionen
K Split und/oder Römisch-deformat u.a. using AWB |
PDD (Diskussion | Beiträge) +link |
||
| Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{ADB|23|90|Musäus, Karl|Musäus, Simon|Musaeus, Peter||korrigiert|Peter Musaeus}} |
{{ADB|23|90|Musäus, Karl|Musäus, Simon|Musaeus, Peter||korrigiert|Peter Musaeus}} |
||
'''Musaeus:''' ''Peter'' M., gelehrter Theolog, war am 7. Febr. 1620 geboren zu Langewiesen in Thüringen, studierte in Jena und ward 1640 daselbst Magister. Er setzte hierauf noch seine Studien in Helmstädt fort, wo ihn der berühmte [[ADB:Calixt, Georg|Georg Calixt]] in sein Haus aufnahm. Er ward dessen eifriger Schüler und Anhänger. 1648 ward er Professor der Logik und Metaphysik in Rinteln, dann Extraordinarius der Theologie und 1653 Ordinarius und <tt>Dr. theol.</tt> 1663 zum zweiten Mal berufen, nachdem er das erste Mal abgelehnt, ging er in derselben Eigenschaft nach Helmstädt. Bei Errichtung der Kieler Universität 1665 wurde er als <tt>professor primarius theologiae</tt> dahin berufen und er folgte denn auch diesem Rufe, ward auch als erster Decan der theol. Facultät und als Prorector der Universität installirt. Hier verblieb er bis an sein Ende, er starb am 20. December 1674. M. als Schüler Calixt’s vertrat den Synkretismus, |
'''Musaeus:''' ''Peter'' M., gelehrter Theolog, war am 7. Febr. 1620 geboren zu Langewiesen in Thüringen, studierte in Jena und ward 1640 daselbst Magister. Er setzte hierauf noch seine Studien in Helmstädt fort, wo ihn der berühmte [[ADB:Calixt, Georg|Georg Calixt]] in sein Haus aufnahm. Er ward dessen eifriger Schüler und Anhänger. 1648 ward er Professor der Logik und Metaphysik in Rinteln, dann Extraordinarius der Theologie und 1653 Ordinarius und <tt>Dr. theol.</tt> 1663 zum zweiten Mal berufen, nachdem er das erste Mal abgelehnt, ging er in derselben Eigenschaft nach Helmstädt. Bei Errichtung der Kieler Universität 1665 wurde er als <tt>professor primarius theologiae</tt> dahin berufen und er folgte denn auch diesem Rufe, ward auch als erster Decan der theol. Facultät und als Prorector der Universität installirt. Hier verblieb er bis an sein Ende, er starb am 20. December 1674. M. als Schüler Calixt’s vertrat den Synkretismus, |
||
{{Seite|91}} wurde darüber von [[ADB:Calov, Abraham|Calov]] heftig angegriffen und vertheidigte sich gegen diese Angriffe wiederum tapfer. Unter seinen Schriften heben wir, neben einer Reihe <tt>disputationes</tt> hervor: <tt>„{{Polytonisch|Παιδεια}} seu introductio in theologiam“,</tt> Rinteln 1649. <tt>„Institutiones metaphysicae“,</tt> 1663; <tt>ed. 2.</tt> 1686. Ein älterer Bruder von ihm war der Professor und <tt>Dr.</tt> [[ADB:Musäus, Johannes|Johann Musaeus]] in Jena † 1681. |
{{Seite|91}} wurde darüber von [[ADB:Calov, Abraham|Calov]] heftig angegriffen und vertheidigte sich gegen diese Angriffe wiederum tapfer. Unter seinen Schriften heben wir, neben einer Reihe <tt>disputationes</tt> hervor: <tt>„{{Polytonisch|Παιδεια}} seu introductio in theologiam“,</tt> Rinteln 1649. <tt>„Institutiones metaphysicae“,</tt> 1663; <tt>ed. 2.</tt> 1686. Ein älterer Bruder von ihm war der Professor und <tt>Dr.</tt> [[ADB:Musäus, Johannes|Johann Musaeus]] in Jena † 1681. |
||
: Moller, <tt>Cimbria litt. II,</tt> 565. Jöcher, III, 770. Schwarze, Nachr. v. Kiel 1775, 318. Bouginé, II, 466. Strieder, hess. Schriftstellerlex. IX. <tt>s. v.</tt> Thieß, Gelehrtengesch. I, 3. Carstens, Gesch. der theol. Facultät, Kiel 1875, S. 9. G. Frank, Gesch. d. prot. Theol. 1865, II, 11. |
: [[ADB:Moller, Johannes|Moller]], <tt>Cimbria litt. II,</tt> 565. Jöcher, III, 770. Schwarze, Nachr. v. Kiel 1775, 318. Bouginé, II, 466. Strieder, hess. Schriftstellerlex. IX. <tt>s. v.</tt> Thieß, Gelehrtengesch. I, 3. Carstens, Gesch. der theol. Facultät, Kiel 1875, S. 9. G. Frank, Gesch. d. prot. Theol. 1865, II, 11. |
||
{{ADBAutor|Carstens.}} |
{{ADBAutor|Carstens.}} |
||
Version vom 14. Februar 2009, 06:04 Uhr
Musaeus, Peter: Musäus, Simon. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 23. Duncker & Humblot, Leipzig 1886, S. 90Fehler im Ausdruck: Unerwarteter Operator < Musaeus: Peter M., gelehrter Theolog, war am 7. Febr. 1620 geboren zu Langewiesen in Thüringen, studierte in Jena und ward 1640 daselbst Magister. Er setzte hierauf noch seine Studien in Helmstädt fort, wo ihn der berühmte Georg Calixt in sein Haus aufnahm. Er ward dessen eifriger Schüler und Anhänger. 1648 ward er Professor der Logik und Metaphysik in Rinteln, dann Extraordinarius der Theologie und 1653 Ordinarius und Dr. theol. 1663 zum zweiten Mal berufen, nachdem er das erste Mal abgelehnt, ging er in derselben Eigenschaft nach Helmstädt. Bei Errichtung der Kieler Universität 1665 wurde er als professor primarius theologiae dahin berufen und er folgte denn auch diesem Rufe, ward auch als erster Decan der theol. Facultät und als Prorector der Universität installirt. Hier verblieb er bis an sein Ende, er starb am 20. December 1674. M. als Schüler Calixt’s vertrat den Synkretismus, [91] wurde darüber von Calov heftig angegriffen und vertheidigte sich gegen diese Angriffe wiederum tapfer. Unter seinen Schriften heben wir, neben einer Reihe disputationes hervor: „Παιδεια seu introductio in theologiam“, Rinteln 1649. „Institutiones metaphysicae“, 1663; ed. 2. 1686. Ein älterer Bruder von ihm war der Professor und Dr. Johann Musaeus in Jena † 1681.
- Moller, Cimbria litt. II, 565. Jöcher, III, 770. Schwarze, Nachr. v. Kiel 1775, 318. Bouginé, II, 466. Strieder, hess. Schriftstellerlex. IX. s. v. Thieß, Gelehrtengesch. I, 3. Carstens, Gesch. der theol. Facultät, Kiel 1875, S. 9. G. Frank, Gesch. d. prot. Theol. 1865, II, 11.