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Meerbarben besitzen einen langgestreckten, seitlich leicht abgeflachten Körper und werden 7 bis 60 cm lang. Das Kopfprofil ist steil, der Rücken gewölbt, die Bauchseite fast gerade. Die zwei Rückenflossen sind durch einen relativ weiten Zwischenraum getrennt. Die erste wird von sechs bis acht Flossenstacheln gestützt, die zweite von einem Stachel und acht bis neun Weichstrahlen. Bei der Afterflosse sind es ein Stachel und |
Meerbarben besitzen einen langgestreckten, seitlich leicht abgeflachten Körper und werden 7 bis 60 cm lang. Das Kopfprofil ist steil, der Rücken gewölbt, die Bauchseite fast gerade. Die zwei Rückenflossen sind durch einen relativ weiten Zwischenraum getrennt. Die erste wird von sechs bis acht Flossenstacheln gestützt, die zweite von einem Stachel und acht bis neun Weichstrahlen. Bei der Afterflosse sind es ein Stachel und fünf bis acht Weichstrahlen. Sie ist immer kürzer als die zweite Rückenflosse. Die Schwanzflosse ist gegabelt. An der Spitze des Unterkiefers befinden sich zwei lange, bewegliche Barteln, die beim freien Schwimmen in Gruben zurückgelegt werden können. Sie sind [[Chemorezeptor|chemosensorisch]] und werden zur Nahrungssuche benutzt. Das Maul ist klein, unterständig, protaktil (vorstülpbar) und mit kleinen Zähnen besetzt. Die Anzahl der Wirbel liegt bei 24. Die [[Schwimmblase]] ist klein. Meerbarben sind in vielen Fällen bunt gefärbt, oft dominieren Rottöne. Einige Arten können das Muster auf der Haut von streifig zu fleckig oder einfarbig wechseln. In einer Art können verschiedene Farbmorphen vorkommen. Meerbarben besitzen relativ große [[Rundschuppe]]n oder nur leicht gezähnte Kammschuppen. |
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Version vom 18. November 2012, 10:51 Uhr
Meerbarben | ||||||||||||
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Parupeneus cyclostomos | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Mullidae | ||||||||||||
Rafinesque, 1815 |
Meerbarben oder Seebarben (Mullidae) sind eine weit verbreitete Familie der Barschartigen (Perciformes). Die Familie umfasst fast 80 Arten. Sie kommen in warmen Küstenregionen aller Meere vor, selten auch im Brackwasser. Mit den im Süßwasser lebenden Barben sind sie nicht näher verwandt. Verbreitungsschwerpunkt mit etwa 30 Arten sind die Gewässer um Indonesien.
Merkmale
Meerbarben besitzen einen langgestreckten, seitlich leicht abgeflachten Körper und werden 7 bis 60 cm lang. Das Kopfprofil ist steil, der Rücken gewölbt, die Bauchseite fast gerade. Die zwei Rückenflossen sind durch einen relativ weiten Zwischenraum getrennt. Die erste wird von sechs bis acht Flossenstacheln gestützt, die zweite von einem Stachel und acht bis neun Weichstrahlen. Bei der Afterflosse sind es ein Stachel und fünf bis acht Weichstrahlen. Sie ist immer kürzer als die zweite Rückenflosse. Die Schwanzflosse ist gegabelt. An der Spitze des Unterkiefers befinden sich zwei lange, bewegliche Barteln, die beim freien Schwimmen in Gruben zurückgelegt werden können. Sie sind chemosensorisch und werden zur Nahrungssuche benutzt. Das Maul ist klein, unterständig, protaktil (vorstülpbar) und mit kleinen Zähnen besetzt. Die Anzahl der Wirbel liegt bei 24. Die Schwimmblase ist klein. Meerbarben sind in vielen Fällen bunt gefärbt, oft dominieren Rottöne. Einige Arten können das Muster auf der Haut von streifig zu fleckig oder einfarbig wechseln. In einer Art können verschiedene Farbmorphen vorkommen. Meerbarben besitzen relativ große Rundschuppen oder nur leicht gezähnte Kammschuppen.
Lebensweise
Meerbarben leben küstennah im flachen Wasser. Es gibt tag- und nachtaktive Arten. Sie suchen in kleineren Trupps oder größeren Schwärmen Sand- oder Schlickböden und Seegraswiesen nach Nahrung ab und ernähren sich von kleinen, benthischen Wirbellosen (Würmer, Weichtiere, kleine Stachelhäuter) und kleinen Fischen. Beim Wühlen wirbeln sie Sand- und Schlickwolken auf und werden oft von anderen Fischen (vor allem Lippfische) begleitet, die übrig gebliebene Nahrungspartikel fressen. Meerbarben sind Freilaicher, die keine Brutpflege betreiben. Die Eier enthalten einen Öltropfen und schweben pelagisch im freien Wasser, die Larven ebenfalls.
Systematik
Es gibt über 80 Arten in sechs Gattungen:
- Gattung Mulloidichthys
- Mexikanische Meerbarbe (Mulloidichthys dentatus) (Gill, 1862).
- Gelbstreifen-Meerbarbe (Mulloidichthys flavolineatus) (Lacépède, 1801).
- Gelbe Meerbarbe (Mulloidichthys martinicus) (Cuvier, 1829).
- Mulloidichthys mimicus Randall & Guézé, 1980.
- Mulloidichthys pfluegeri (Steindachner, 1900).
- Gelbflossenbarbe (Mulloidichthys vanicolensis) (Valenciennes, 1831).
- Gattung Mullus
- Mullus argentinae Hubbs & Marini, 1933.
- Mullus auratus Jordan & Gilbert, 1882.
- Rote Meerbarbe (Mullus barbatus) Linnaeus, 1758.
- Streifenbarbe (Mullus surmuletus) Linnaeus, 1758.
- Gattung Parupeneus
- Zweifarben Meerbarbe (Parupeneus barberinoides) (Bleeker, 1852).
- Strich-Punkt-Meerbarbe (Parupeneus barberinus) (Lacépède, 1801).
- Parupeneus biaculeatus (Richardson, 1846).
- Parupeneus chrysonemus (Jordan & Evermann, 1903).
- Parupeneus chrysopleuron (Temminck & Schlegel, 1843).
- Weißstreifen-Meerbarbe (Parupeneus ciliatus) (Lacépède, 1802).
- Parupeneus crassilabris (Valenciennes, 1831).
- Gelbe Meerbarbe (Parupeneus cyclostomus) (Lacépède, 1801).
- Rotmeer-Barbe (Parupeneus forsskali) (Fourmanoir & Guézé, 1976).
- Rottupfen-Meerbarbe (Parupeneus heptacanthus) (Lacépède, 1802).
- Indische Barbe (Parupeneus indicus) (Shaw, 1803).
- Parupeneus insularis Randall & Myers, 2002.
- Parupeneus jansenii (Bleeker, 1856).
- Parupeneus louise Randall, 2004.
- Kurzstreifen-Barbe (Parupeneus macronemus) (Lacépède, 1801).
- Parupeneus margaritatus Randall & Guézé, 1984.
- Parupeneus moffitti Randall & Myers, 1993.
- Vielstreifen-Barbe (Parupeneus multifasciatus) (Quoy & Gaimard, 1824).
- Parupeneus orientalis (Fowler, 1933).
- Parupeneus pleurostigma (Bennett, 1831).
- Parupeneus porphyreus (Jenkins, 1903).
- Parupeneus posteli Fourmanoir & Guézé, 1967.
- Parupeneus procerigena Kim & Amaoka, 2001.
- Rotstreifen-Meerbarbe (Parupeneus rubescens) (Lacépède], 1801).
- Parupeneus signatus (Günther, 1867).
- Japanische Meerbarbe (Parupeneus spilurus) (Bleeker, 1854).
- Parupeneus trifasciatus (Lacépède, 1801).
- Gattung Pseudupeneus
- Pseudupeneus grandisquamis (Gill, 1863).
- Pseudupeneus maculatus (Bloch, 1793).
- Pseudupeneus prayensis (Cuvier, 1829).
- Gattung Upeneichthys
- Upeneichthys lineatus (Bloch & Schneider, 1801).
- Upeneichthys stotti Platell, Potter & Clarke, 1998.
- Upeneichthys vlamingii (Cuvier, 1829).
- Gattung Upeneus
- Upeneus arge Jordan & Evermann, 1903.
- Upeneus asymmetricus Lachner, 1954.
- Upeneus australiae Kim & Nakaya, 2002.
- Upeneus crosnieri Fourmanoir & Guézé, 1967.
- Upeneus davidaromi Golani, 2001.
- Upeneus doriae (Günther, 1869).
- Upeneus filifer (Ogilby, 1910).
- Upeneus francisi Randall & Guézé, 1992.
- Upeneus itoui Yamashita, Golani & Motomura, 2011.
- Upeneus guttatus (Day, 1868).
- Upeneus japonicus (Houttuyn, 1782).
- Upeneus luzonius Jordan & Seale, 1907.
- Upeneus mascareinsis Fourmanoir & Guézé, 1967.
- Molukkenbarbe (Upeneus moluccensis) (Bleeker, 1855).
- Upeneus mouthami Randall & Kulbicki, 2006.
- Upeneus parvus Poey, 1852.
- Upeneus pori Ben-Tuvia & Golani, 1989.
- Upeneus quadrilineatus Cheng & Wang, 1963.
- Upeneus stenopsis Uiblein & McGrouther, 2012.
- Upeneus subvittatus (Temminck & Schlegel, 1843).
- Upeneus sulphureus Cuvier, 1829.
- Upeneus sundaicus (Bleeker, 1855).
- Upeneus taeniopterus Cuvier, 1829.
- Mittelstreifen-Meerbarbe (Upeneus tragula) Richardson, 1846.
- Upeneus vittatus (Forsskål, 1775).
- Upeneus xanthogrammus Gilbert, 1892.
Literatur
- Kurt Fiedler, Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische, Gustav Fischer Verlag Jena, 1991, ISBN 3-334-00339-6
- Joseph S. Nelson: Fishes of the World. John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7
- Baensch/Patzner: Mergus Meerwasser-Atlas Band 7 Perciformes (Barschartige), Mergus-Verlag, Melle, 1998, ISBN 3-88244-107-0
Weblinks
- Meerbarben auf Fishbase.org (englisch)