„Ottilie Hoffmann“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K →‎Weblinks: kat kor
Zeile 38: Zeile 38:
[[Kategorie:Pädagoge (19. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Pädagoge (19. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Frauenrechtler]]
[[Kategorie:Frauenrechtler]]
[[Kategorie:Person (Bremen)]]
[[Kategorie:Frauenrechtler (Bremen)]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1835]]
[[Kategorie:Geboren 1835]]

Version vom 25. Juni 2013, 21:30 Uhr

Ottilie Franziska Hoffmann (* 14. Juli 1835 in Bremen; † 20. Dezember 1925 ebenda) war eine deutsche Pädagogin und Sozialpolitikerin, die sich in der Abstinenzbewegung engagierte.

Biografie

Ottilie Hoffmann wurde im Ostertor-Viertel (Bremen) geboren. Ihre Eltern waren der Kaufmann Ludwig Otto Hoffmann und seine Ehefrau Friederike Franziska, geb. Horn. Nach dem Besuch einer Töchterschule, gegründet von Betty Gleim (1781–1827), war sie schon mit sechzehn Jahren durch den Einfluss der Schriftstellerin Marie Mindermann (1808–1882) als Lehrerin tätig. Zu ihren Schülerinnen gehörte Hedwig Heyl (1850-1934), die spätere Sozialpolitikerin und Schriftstellerin.

In den Jahren um 1880 war sie in England als Erzieherin im Haus von Lady Rosalind Carlisle tätig. Hier lernte Hoffmann das soziale Engagement englischer Frauen in der Temperance Society kennen, die sich für die Enthaltsamkeit vom Alkohol einsetzen. Hoffmann wurde Mitglied im Weltbund Christlicher Abstinenter Frauen und entwickelte sich nach ihrer Rückkehr aus England zur einflussreichen Führerin einer Abstinenzbewegung in Deutschland.

Anna Klara Fischer führte ihre Arbeit bei der Abstinenzbewegung und für die alkoholfreien Speisehäuser weiter.

Tätigkeiten in Verbänden

Hoffmann war eine der bedeutenden Frauen in Rahmen der Bremer Frauenbewegung. Am 29. Januar 1867 beteiligte sich Hoffmann zusammen mit Marie Mindermann an der Gründung des Vereins zur Erweiterung des weiblichen Arbeitsgebietes, der in den folgenden Jahren Frauen- Erwerbs- und Ausbildungsverein genannt wurde. Durch ihre aktive Arbeit im Vorstand konnte sie als eine Delegierte an der Gründung des Bundes deutscher Frauenvereine am 28. und 29. März 1894 in Berlin teilnehmen. Die Gründungsversammlung wählte Hoffmann in den Bundesvorstand, dem sie bis 1902 angehörte.

Im Juli 1896 wurde sie in Kiel auf der Jahresversammlung des Deutschen Vereins gegen den Mißbrauch geistiger Getränke in den Hauptvorstand gewählt. Anlässlich der Jahresversammlung hielt Hoffmann einen Vortrag zum Thema Sind die Mäßigkeitsbestrebungen der Frauen patriotische Pflicht?

Durch ihre Arbeit in der sogenannten Temperenzbewegung, die lediglich auf eine Mäßigung des Alkoholgenusses hinwirkte, gelangte Hoffmann zu der Überzeugung, dass nur eine konsequente Abstinenz den Alkoholismus erfolgreich bekämpfen könne. Aus dieser Einsicht gründete sie am 17. Juli 1900 in Bremen den Deutschen Bund abstinenter Frauen.

Speisehäuser

Zu den herausragenden Leistungen von Hoffmann zählen die alkoholfreien Speisehäuser, die Ende des 19. Jahrhunderts in Bremen eingerichtet wurden und die ihren Namen trugen. Das Gebäude an der Weser, in dem sich heute das Café Ambiente[1] befindet, wurde 1929 im Auftrage des Frauenbundes für alkoholfreie Kultur erbaut und bis 1983 als ein Abstinenzler-Lokal geführt.

Ehrungen

  • Im Bremer Stadtteil Schwachhausen verbindet die Ottilie-Hoffmann-Straße die Busestraße mit der Emmastraße. Das Straßenschild trägt den Hinweis: „Ottilie Hoffmann (1835-1925) Gründerin des Deutschen Frauenbundes für alkoholfreie Kultur und der Ottilie-Hoffmann-Häuser in Bremen“.

Literatur

  • Elsa Ahlers in Bremische Biographie 1912-1962, herausgegeben von der Historischen Gesellschaft zu Bremen und dem Staatsarchiv Bremen. Verlag H. M. Hauschild, Bremen 1969, Seiten 240 bis 242.
  • Mathilde Planck: Ottilie Hoffmann. Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Frauenbewegung. Franz Leuwer Verlag, Bremen 1930.

Einzelnachweise

  1. Homepage des Café Ambiente