„Attentat von Anagni“ – Versionsunterschied

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== Literatur ==
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* Joachim Ehlers: ''Die Kapetinger''. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2000, S. 203ff.
* [[Joachim Ehlers]]: ''Die Kapetinger''. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2000, S. 203ff.
* Johannes Haller: ''Das Papsttum. Idee und Wirklichkeit. Bd. 5: Der Einsturz''. Stuttgart 1965, S. 154–159.
* Johannes Haller: ''Das Papsttum. Idee und Wirklichkeit. Bd. 5: Der Einsturz''. Stuttgart 1965, S. 154–159.
* André Vauchez: ''Konzeptionen von Kirche''. In: ''Geschichte des Christentums''. Bd. 6. Hrsg. von Michel Mollat du Jourdin und André Vauchez, bearbeitet von Bernhard Schimmelpfennig. Herder, Freiburg i. Br. 1991, Sonderausgabe 2007, S. 264–314, speziell S. 268f.
* André Vauchez: ''Konzeptionen von Kirche''. In: ''Geschichte des Christentums''. Bd. 6. Hrsg. von Michel Mollat du Jourdin und André Vauchez, bearbeitet von Bernhard Schimmelpfennig. Herder, Freiburg i. Br. 1991, Sonderausgabe 2007, S. 264–314, speziell S. 268f.

Version vom 24. August 2007, 23:57 Uhr

Das sogenannte Attentat von Anagni am 7. September 1303 war der Endpunkt einer langen Auseinandersetzung zwischen Papst Bonifaz VIII. und dem französischen König Philipp IV.

Der Konflikt zwischen Papst und König hatte sich schon Jahre vorher abgezeichnet. Hintergrund war die Politik Philipps, der 1296 den Klerus besteuern wollte, um damit den Krieg gegen England zu finanzieren, was erheblichen Widerstand der Kurie zur Folge hatte. 1301 ernannte der Papst mit Bernard Saisset einen Bischof für Pamiers, den Philipp ablehnte. Offenbar überschätzte der Papst allerdings auch seine Macht: In der Bulle Unam Sanctam formulierte er 1302 den päpstlichen Machtanspruch in bisher nie dagewesener Form, worauf man am Pariser Hof mit mehreren Gegenschriften antwortete (siehe etwa Johannes Quidort von Paris). Dennoch drohte Philipp IV. die Exkommunikation.

Philipps Vizekanzler Guillaume de Nogaret gelang es, ein Bündnis mit dem einflussreichen Sciarra Colonna zu schließen, der ebenfalls in Gegnerschaft zum Papst stand. Eine Truppe Bewaffneter gelang es in den Morgenstunden des 7. September 1303, in den Palast des Papstes in Anagni einzudringen. Sie setzten Bonifaz gefangen, bevor ihn die Bürger Anagnis am 9. September befreiten und die Angreifer vertrieben. Gleichwohl wurde der bereits 68-jährige Papst durch die Ereignisse so mitgenommen, dass er vier Wochen später, inzwischen nach Rom zurückgekehrt, verstarb.

Das Papsttum, das durch diesen Akt eine tiefe Demütigung erfuhr, geriet in der Folgezeit in eine immer stärker werdende Abhängigkeit zum französischen König, so dass 1309 sogar für mehrere Jahrzehnte der Papstsitz in die Stadt Avignon verlegt wurde, welche damals zwar offiziell Teil des römisch-deutschen Reiches war, aber im Einflussbereich des Königreichs Frankreich lag (siehe Avignonesisches Papsttum).

Literatur

  • Joachim Ehlers: Die Kapetinger. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2000, S. 203ff.
  • Johannes Haller: Das Papsttum. Idee und Wirklichkeit. Bd. 5: Der Einsturz. Stuttgart 1965, S. 154–159.
  • André Vauchez: Konzeptionen von Kirche. In: Geschichte des Christentums. Bd. 6. Hrsg. von Michel Mollat du Jourdin und André Vauchez, bearbeitet von Bernhard Schimmelpfennig. Herder, Freiburg i. Br. 1991, Sonderausgabe 2007, S. 264–314, speziell S. 268f.