„Abbildungsmatrix“ – Versionsunterschied

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Eine '''Abbildungsmatrix''' oder '''Darstellungsmatrix''' ist eine [[Matrix (Mathematik)|Matrix]], die in der [[Lineare Algebra|linearen Algebra]] verwendet wird, um eine [[lineare Abbildung]] zwischen zwei endlichdimensionalen [[Vektorraum|Vektorräumen]] zu beschreiben.
Eine '''Abbildungs-''', '''Darstellungs-''' oder '''Koordinatenmatrix''' ist eine [[Matrix (Mathematik)|Matrix]] (also eine rechteckige Anordnung von Zahlen), die in der [[Lineare Algebra|linearen Algebra]] verwendet wird, um eine [[lineare Abbildung]] zwischen zwei endlichdimensionalen [[Vektorraum|Vektorräumen]] zu beschreiben.


Die aus diesen abgeleiteten [[affine Abbildung|affinen Abbildungen]], [[Affinität (Mathematik)|Affinitäten]] und [[Projektivität]]en können ebenfalls durch Abbildungsmatrizen dargestellt werden.
Die aus diesen abgeleiteten [[Affine Abbildung|affinen Abbildungen]], [[Affinität (Mathematik)|Affinitäten]] und [[Projektivität]]en können ebenfalls durch Abbildungsmatrizen dargestellt werden.


== Begriff ==
== Begriff ==
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Um eine lineare Abbildung von Vektorräumen durch eine Matrix beschreiben zu können, muss zunächst sowohl im [[Urbild (Mathematik)|Urbildraum]] als auch im Zielraum eine [[Basis (Vektorraum)|Basis]] (mit Reihenfolge der Basisvektoren) fest gewählt worden sein. Bei einem Wechsel der Basen in einem der betroffenen Räume muss die Matrix transformiert werden, sonst beschreibt sie eine andere lineare Abbildung.
Um eine lineare Abbildung von Vektorräumen durch eine Matrix beschreiben zu können, muss zunächst sowohl im [[Urbild (Mathematik)|Urbildraum]] als auch im Zielraum eine [[Basis (Vektorraum)|Basis]] (mit Reihenfolge der Basisvektoren) fest gewählt worden sein. Bei einem Wechsel der Basen in einem der betroffenen Räume muss die Matrix transformiert werden, sonst beschreibt sie eine andere lineare Abbildung.


Wenn in der [[Definitionsmenge]] und der [[Zielmenge]] eine Basis gewählt worden ist, dann lässt sich eine lineare Abbildung eindeutig durch eine Abbildungsmatrix beschreiben. Allerdings muss dafür festgelegt werden, ob man die Koordinaten von Vektoren in Spalten- oder Zeilenschreibweise notiert. Die üblichere Schreibweise ist die in Spalten.
Wenn in der [[Definitionsmenge]] und der [[Zielmenge]] eine Basis gewählt worden ist, dann lässt sich eine lineare Abbildung eindeutig durch eine Abbildungsmatrix beschreiben. Allerdings muss dafür festgelegt werden, ob man die Koordinaten von Vektoren in Spalten- oder Zeilenschreibweise notiert. Die üblichere Schreibweise ist die in Spalten.


Dazu muss man den Vektor, der abgebildet werden soll, als Spaltenvektor (bzgl. der gewählten Basis) schreiben.
Dazu muss man den Vektor, der abgebildet werden soll, als Spaltenvektor (bzgl. der gewählten Basis) schreiben.
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Nach der Wahl einer Basis aus der [[Definitionsmenge]] und der [[Zielmenge]] stehen in den Spalten der Abbildungsmatrix die [[Koordinaten#Mathematische Betrachtungen|Koordinaten]] der Bilder der Basisvektoren des abgebildeten Vektorraums bezüglich der Basis des Zielraums: Jede Spalte der Matrix ist das Bild eines Vektors der Urbildbasis. Eine Abbildungsmatrix, die eine Abbildung aus einem 4-dimensionalen Vektorraum in einen 6-dimensionalen Vektorraum beschreibt, muss daher stets 6 Zeilen (für die sechs Bildkoordinaten der Basisvektoren) und 4 Spalten (für jeden Basisvektor des Urbildraums eine) haben.
Nach der Wahl einer Basis aus der [[Definitionsmenge]] und der [[Zielmenge]] stehen in den Spalten der Abbildungsmatrix die [[Koordinaten#Mathematische Betrachtungen|Koordinaten]] der Bilder der Basisvektoren des abgebildeten Vektorraums bezüglich der Basis des Zielraums: Jede Spalte der Matrix ist das Bild eines Vektors der Urbildbasis. Eine Abbildungsmatrix, die eine Abbildung aus einem 4-dimensionalen Vektorraum in einen 6-dimensionalen Vektorraum beschreibt, muss daher stets 6 Zeilen (für die sechs Bildkoordinaten der Basisvektoren) und 4 Spalten (für jeden Basisvektor des Urbildraums eine) haben.


Allgemeiner: Eine lineare Abbildungsmatrix <math>M_B^A(f)</math> aus einem ''n''-dimensionalen Vektorraum in einen ''m''-dimensionalen Vektorraum hat ''m'' Zeilen und ''n'' Spalten. Das Bild eines Koordinatenvektors kann man dann so berechnen:
Allgemeiner: Eine lineare Abbildungsmatrix <math>M_B^A(f)</math> aus einem ''n''-dimensionalen Vektorraum mit Basis <math>A</math> in einen ''m''-dimensionalen Vektorraum mit Basis <math>B</math> hat ''m'' Zeilen und ''n'' Spalten. Das Bild eines Koordinatenvektors unter der linearen Abbildung <math>f</math> kann man dann so berechnen:

:<math> M_B^A(f) \cdot \vec x = \vec y</math>
:<math> M_B^A(f) \cdot \vec x = \vec y</math>


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=== Verwendung von Zeilenvektoren ===
=== Verwendung von Zeilenvektoren ===
Verwendet man anstelle von Spalten- Zeilenvektoren, dann muss die Abbildungsmatrix transponiert werden.
Verwendet man anstelle von Spaltenvektoren Zeilenvektoren, dann muss die Abbildungsmatrix transponiert werden.
Das bedeutet, dass nun die Koordinaten des Bildes des 1. Basisvektors im Urbildraum in der ersten Zeile stehen usw. Bei der Berechnung der Bildkoordinaten muss der (Zeilenkoordinaten-)vektor nun von links an die Abbildungsmatrix multipliziert werden.
Das bedeutet, dass nun die Koordinaten des Bildes des 1. Basisvektors im Urbildraum in der ersten Zeile stehen usw. Bei der Berechnung der Bildkoordinaten muss der (Zeilenkoordinaten-)Vektor nun von links an die Abbildungsmatrix multipliziert werden.


== Berechnung ==
== Berechnung ==
=== Abbildungen auf Koordinatentupel ===
=== Abbildungen auf Koordinatentupel ===
Sei <math>f\colon V \to \mathbb R^m</math> eine lineare Abbildung und
Sei <math>f\colon V \to \mathbb R^m</math> eine lineare Abbildung und
:<math> A = (\vec v_1, \vec v_2, \dotsc, \vec v_n) </math>
:<math> A = (\vec v_1, \vec v_2, \dotsc, \vec v_n) </math>
eine geordnete Basis von <math>V</math>.
eine geordnete Basis von <math>V</math>.
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:<math> B=(\vec e_1, \vec e_2, \dotsc, \vec e_m) </math>
:<math> B=(\vec e_1, \vec e_2, \dotsc, \vec e_m) </math>


Die Abbildungsmatrix ergibt sich, indem man die Bilder der Basisvektoren von <math>V</math> als Spalten einer Matrix auffasst:
Die Abbildungsmatrix ergibt sich, indem man die Bilder der Basisvektoren von <math>V</math> als Spalten einer Matrix auffasst


:<math>M_B^A(f) = \begin{pmatrix}
:<math>M_B^A(f) = \begin{pmatrix}
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f(\vec v_1) & f(\vec v_2) & \cdots & f(\vec v_n)\\
f(\vec v_1) & f(\vec v_2) & \cdots & f(\vec v_n)\\
\vert & \vert & & \vert
\vert & \vert & & \vert
\end{pmatrix}</math>
\end{pmatrix}.</math>


Beispiel: Man betrachte die lineare Abbildung
'''Beispiel:''' Man betrachte die lineare Abbildung
:<math> f\colon \R^3\to\R^2, f \begin{pmatrix} x\\ y\\ z \end{pmatrix} = \begin{pmatrix} 2x-3y\\ x-2y+z \end{pmatrix}. </math>
:<math> f\colon \R^3\to\R^2, f \begin{pmatrix} x\\ y\\ z \end{pmatrix} = \begin{pmatrix} 2x-3y\\ x-2y+z \end{pmatrix}. </math>
Sowohl im Urbildraum <math>\R^3</math> als auch im Zielraum <math>\R^2</math> wird die Standardbasis gewählt:
Sowohl im Urbildraum <math>\R^3</math> als auch im Zielraum <math>\R^2</math> wird die Standardbasis gewählt:
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f\begin{pmatrix} 0\\ 1\\ 0\end{pmatrix} = \begin{pmatrix} -3\\ -2\end{pmatrix} , \quad f\begin{pmatrix} 0\\ 0\\ 1\end{pmatrix} = \begin{pmatrix} 0\\ 1\end{pmatrix} </math>
f\begin{pmatrix} 0\\ 1\\ 0\end{pmatrix} = \begin{pmatrix} -3\\ -2\end{pmatrix} , \quad f\begin{pmatrix} 0\\ 0\\ 1\end{pmatrix} = \begin{pmatrix} 0\\ 1\end{pmatrix} </math>


Damit ist die Abbildungsmatrix von <math>f</math> bezüglich der gewählten Basen <math>A</math> und <math>B</math>:
Damit ist die Abbildungsmatrix von <math>f</math> bezüglich der gewählten Basen <math>A</math> und <math>B</math>


:<math> M_B^A (f)=\begin{pmatrix} 2 & -3 & 0\\ 1 & -2 & 1\end{pmatrix} </math>
:<math> M_B^A (f)=\begin{pmatrix} 2 & -3 & 0\\ 1 & -2 & 1\end{pmatrix}. </math>


=== Abbildungen in allgemeine Vektorräume ===
=== Abbildungen in allgemeine Vektorräume ===
Falls die Elemente des Zielraums keine Koordinatentupel sind, oder aus anderen Gründen eine andere Basis <math>B=(\vec w_1, \vec w_2, \dotsc, \vec w_m)</math> anstelle der Standardbasis gewählt wird, so müssen die Bilder <math>f(\vec v_j)</math> als [[Linearkombination]]en der Basisvektoren <math>\vec w_i</math> dargestellt werden, um die Einträge <math>a_{ij}</math> der Abbildungsmatrix zu ermitteln:
Falls die Elemente des Zielraums keine Koordinatentupel sind, oder aus anderen Gründen eine andere Basis <math>B=(\vec w_1, \vec w_2, \dotsc, \vec w_m)</math> anstelle der Standardbasis gewählt wird, so müssen die Bilder <math>f(\vec v_j)</math> als [[Linearkombination]]en der Basisvektoren <math>\vec w_i</math> dargestellt werden, um die Einträge <math>a_{ij}</math> der Abbildungsmatrix zu ermitteln:


:<math> f(\vec v_j) = a_{1j} \vec w_1 + a_{2j} \vec w_2 + \dotsb + a_{mj} \vec w_m
:<math> f(\vec v_j) = a_{1j} \vec w_1 + a_{2j} \vec w_2 + \dotsb + a_{mj} \vec w_m
= \sum_{i = 1}^m a_{ij} \vec w_i</math>
= \sum_{i = 1}^m a_{ij} \vec w_i</math>


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:<math> M_B^A(f)=\begin{pmatrix} a_{11} & \dots &a_{1j} & \dots & a_{1n}\\ a_{21} & \dots &a_{2j} & \dots & a_{2n}\\ \vdots & &\vdots & & \vdots\\ a_{m1} & \dots & a_{mj} & \dots & a_{mn}\end{pmatrix} </math>
:<math> M_B^A(f)=\begin{pmatrix} a_{11} & \dots &a_{1j} & \dots & a_{1n}\\ a_{21} & \dots &a_{2j} & \dots & a_{2n}\\ \vdots & &\vdots & & \vdots\\ a_{m1} & \dots & a_{mj} & \dots & a_{mn}\end{pmatrix} </math>


Beispiel: Es werde wieder die lineare Abbildung <math>f</math> des obigen Beispiels betrachtet. Diesmal wird im Zielraum <math>\R^2</math> jedoch die geordnete Basis
'''Beispiel:''' Es werde wieder die lineare Abbildung <math>f</math> des obigen Beispiels betrachtet. Diesmal wird im Zielraum <math>\R^2</math> jedoch die geordnete Basis
:<math>B=\left(\begin{pmatrix} 2\\ 1\end{pmatrix}, \begin{pmatrix} 1\\ 1\end{pmatrix}\right) </math>
:<math>B=\left(\begin{pmatrix} 2\\ 1\end{pmatrix}, \begin{pmatrix} 1\\ 1\end{pmatrix}\right) </math>
verwendet.
betrachtet.
Nun gilt:
Nun gilt:


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Mit Hilfe der Abbildungsmatrix kann man den Bildvektor <math>f(\vec v)</math> eines Vektors <math>\vec v \in V</math> unter der linearen Abbildung <math>f \colon V \to W</math> berechnen.
Mit Hilfe der Abbildungsmatrix kann man den Bildvektor <math>f(\vec v)</math> eines Vektors <math>\vec v \in V</math> unter der linearen Abbildung <math>f \colon V \to W</math> berechnen.


Hat der Vektor <math>\vec v \in V</math> bezüglich der Basis <math>A = (\vec v_1, \dots, \vec v_n)</math> den Koordinatenvektor
Hat der Vektor <math>\vec v \in V</math> bezüglich der Basis <math>A = (\vec v_1, \dotsc, \vec v_n)</math> den Koordinatenvektor
:<math>\vec v_A = \vec x = \begin{pmatrix} x_1 \\ \vdots \\ x_n \end{pmatrix},</math>
:<math>\vec v_A = \vec x = \begin{pmatrix} x_1 \\ \vdots \\ x_n \end{pmatrix}</math>,
das heißt
das heißt
:<math>\vec v = x_1 \vec v_1 + \dots + x_n \vec v_n,</math>
:<math>\vec v = x_1 \vec v_1 + \dotsb + x_n \vec v_n</math>,
und hat der Bildvektor <math>f(\vec v)</math> bezüglich der Basis <math>B = (\vec w_1, \dots, \vec w_m)</math> von <math>W</math> die Koordinaten
und hat der Bildvektor <math>f(\vec v)</math> bezüglich der Basis <math>B = (\vec w_1, \dotsc, \vec w_m)</math> von <math>W</math> die Koordinaten
:<math>f(\vec v)_B = \vec y = \begin{pmatrix} y_1 \\ \vdots \\ y_m \end{pmatrix},</math>
:<math>f(\vec v)_B = \vec y = \begin{pmatrix} y_1 \\ \vdots \\ y_m \end{pmatrix}</math>,
das heißt
das heißt
:<math>f(\vec v) = y_1 \vec w_1 + \dots + y_m \vec w_m,</math>
:<math>f(\vec v) = y_1 \vec w_1 + \dotsb + y_m \vec w_m</math>,
so gilt
so gilt
:<math>y_i = \sum_{j=1}^n a_{ij} \,x_j</math>,
:<math>y_i = \sum_{j=1}^n a_{ij} \,x_j</math>,
bzw. mit Hilfe der Abbildungsmatrix <math>M_B^A(f) = (a_{ij})</math> ausgedrückt:
bzw. mit Hilfe der Abbildungsmatrix <math>M_B^A(f) = (a_{ij})</math> ausgedrückt:
:<math>\begin{pmatrix} y_1 \\ \vdots \\ y_m \end{pmatrix} =
:<math>\begin{pmatrix} y_1 \\ \vdots \\ y_m \end{pmatrix} =
\begin{pmatrix} a_{11} & \dots & a_{1n} \\ \vdots & \ddots & \vdots \\ a_{m1} & \dots & a_{mn}
\begin{pmatrix} a_{11} & \dots & a_{1n} \\ \vdots & \ddots & \vdots \\ a_{m1} & \dots & a_{mn}
\end{pmatrix} \cdot \begin{pmatrix} x_1 \\ \vdots \\ x_n \end{pmatrix},</math>
\end{pmatrix} \cdot \begin{pmatrix} x_1 \\ \vdots \\ x_n \end{pmatrix}</math>,
kurz
kurz
:<math>\vec y = M_B^A(f) \cdot \vec x </math>
:<math>\vec y = M_B^A(f) \cdot \vec x </math>
bzw.
bzw.
:<math>f(\vec v)_B = M_B^A(f) \cdot \vec v_A. </math>
:<math>f(\vec v)_B = M_B^A(f) \cdot \vec v_A</math>.


== Hintereinanderausführung von linearen Abbildungen ==
== Hintereinanderausführung von linearen Abbildungen ==
[[Datei:Diagram_for_transformation_matrix_of_composition.svg|mini|270px|rechts|Kommutatives Diagramm zur Übersicht]]
[[Datei:Diagram for transformation matrix of composition.svg|270px|mini|Kommutatives Diagramm zur Übersicht]]
Der [[Komposition (Mathematik)|Hintereinanderausführung]] von linearen Abbildungen entspricht das [[Matrixprodukt|Matrizenprodukt]] der zugehörigen Abbildungsmatrizen:
Die [[Komposition (Mathematik)|Hintereinanderausführung]] von linearen Abbildungen entspricht dem [[Matrixprodukt|Matrizenprodukt]] der zugehörigen Abbildungsmatrizen:


Es seien <math>V</math>, <math>W</math> und <math>U</math> Vektorräume über dem Körper <math>K</math> und <math>f \colon V \to W</math> und <math>g \colon W \to U</math> lineare Abbildungen. In <math>V</math> sei die geordnete Basis <math>A = (\vec v_1, \dots, \vec v_n)</math> gegeben, in <math>W</math> die Basis <math>B = (\vec w_1, \dots, \vec w_m)</math> und die Basis <math>C = (\vec u_1, \dots, \vec u_l)</math> in <math>U</math>.
Es seien <math>V</math>, <math>W</math> und <math>U</math> Vektorräume über dem Körper <math>K</math> und <math>f \colon V \to W</math> und <math>g \colon W \to U</math> lineare Abbildungen. In <math>V</math> sei die geordnete Basis <math>A = (\vec v_1, \dots, \vec v_n)</math> gegeben, in <math>W</math> die Basis <math>B = (\vec w_1, \dots, \vec w_m)</math> und die Basis <math>C = (\vec u_1, \dots, \vec u_l)</math> in <math>U</math>.
Dann erhält man die Abbildungsmatrix der verketteten linearen Abbildung
Dann erhält man die Abbildungsmatrix der verketteten linearen Abbildung
:<math>g \circ f\colon V \to U,</math>
:<math>g \circ f\colon V \to U,</math>
indem man die Abbildungsmatrix von <math>g</math> und die Abbildungsmatrix von <math>f</math> (jeweils bezüglich der entsprechenden Basen) multipliziert:
indem man die Abbildungsmatrix von <math>g</math> und die Abbildungsmatrix von <math>f</math> (jeweils bezüglich der entsprechenden Basen) multipliziert:
:<math>M_C^A (g \circ f) = M_C^B(g) \cdot M_B^A(f)</math>
:<math>M_C^A (g \circ f) = M_C^B(g) \cdot M_B^A(f)</math>
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Begründung:
Begründung:
Es sei <math>M_B^A(f) = (a_{ij})</math>, <math>M_C^B(g) = (b_{ki})</math> und <math>M_C^A (g \circ f) = (c_{kj})</math>.
Es sei <math>M_B^A(f) = (a_{ij})</math>, <math>M_C^B(g) = (b_{ki})</math> und <math>M_C^A (g \circ f) = (c_{kj})</math>.
Die <math>j</math>-te Spalte von <math>M_C^A (g \circ f)</math> enthält die Koordinaten des Bilds <math>(g \circ f) (\vec v_j)</math> des <math>j</math>-ten Basisvektors aus <math>A</math> bezüglich der Basis <math>C</math>:
Die <math>j</math>-te Spalte von <math>M_C^A (g \circ f)</math> enthält die Koordinaten des Bilds <math>(g \circ f) (\vec v_j)</math> des <math>j</math>-ten Basisvektors aus <math>A</math> bezüglich der Basis <math>C</math>:
:<math>\sum_{k=1}^l c_{kj} \vec u_k = (g \circ f)(\vec v_j)</math>
:<math>\sum_{k=1}^l c_{kj} \vec u_k = (g \circ f)(\vec v_j)</math>
Berechnet man die rechte Seite mit Hilfe der Abbildungsmatrizen von <math>g</math> und <math>f</math>, so erhält man:
Berechnet man die rechte Seite mit Hilfe der Abbildungsmatrizen von <math>g</math> und <math>f</math>, so erhält man:
:<math>\begin{align}
:<math>\begin{align}
(g \circ f)(\vec v_j) &= g\big(f(\vec v_j)\big) = g\left(\sum_{i=1}^m a_{ij}\, \vec w_j\right)
(g \circ f)(\vec v_j) &= g\big(f(\vec v_j)\big) = g\left(\sum_{i=1}^m a_{ij}\, \vec w_i\right)
= \sum_{i=1}^m a_{ij}\, g(\vec w_j) \\ &= \sum_{i=1}^m a_{ij} \,\left(\sum_{k=1}^l b_{ki} \,\vec u_k \right)
= \sum_{i=1}^m a_{ij}\, g(\vec w_i) \\ &= \sum_{i=1}^m a_{ij} \,\left(\sum_{k=1}^l b_{ki} \,\vec u_k \right)
= \sum_{k=1}^l \left(\sum_{i=1}^m b_{ki} \, a_{ij}\right) \,\vec u_k
= \sum_{k=1}^l \left(\sum_{i=1}^m b_{ki} \, a_{ij}\right) \,\vec u_k
\end{align}</math>
\end{align}</math>
Durch Koeffizientenvergleich folgt
Durch Koeffizientenvergleich folgt
:<math>c_{kj} = \sum_{i=1}^m b_{ki} \, a_{ij}</math>
:<math>c_{kj} = \sum_{i=1}^m b_{ki} \, a_{ij}</math>
für alle <math>j</math> und <math>k</math>, also
für alle <math>j</math> und <math>k</math>, also
:<math>(c_{kj}) = (b_{ki}) \cdot (a_{ij})</math>,
:<math>(c_{kj}) = (b_{ki}) \cdot (a_{ij})</math>,
das heißt:
das heißt:
:<math>M_C^A (g \circ f) = M_C^B(g) \cdot M_B^A(f)</math>
:<math>M_C^A (g \circ f) = M_C^B(g) \cdot M_B^A(f)</math>
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=== Basiswechsel ===
=== Basiswechsel ===
{{Hauptartikel|Basiswechsel (Vektorraum)|titel1=Basiswechsel}}
{{Hauptartikel|Basiswechsel (Vektorraum)|titel1=Basiswechsel}}
[[Datei:Change_of_basis.svg|mini|400px|rechts|Kommutatives Diagramm der beteiligten Abbildungen]]
[[Datei:Change of basis.svg|400px|mini|Kommutatives Diagramm der beteiligten Abbildungen]]
Ist die Abbildungsmatrix einer Abbildung für bestimmte Basen bekannt, so lässt sich die Abbildungsmatrix für dieselbe Abbildung, jedoch mit anderen Basen, leicht berechnen. Dieser Vorgang wird als ''Basiswechsel'' bezeichnet. Es kann etwa sein, dass die vorliegenden Basen schlecht geeignet sind, um ein bestimmtes Problem mit der Matrix zu lösen. Nach einem Basiswechsel liegt die Matrix dann in einer einfacheren Form vor, repräsentiert aber immer noch dieselbe lineare Abbildung<ref name="buch-WEB3-ozJKoAC-174">Larry Smith: ''Linear Algebra'', Springer 1998, S. 174 {{Google Buch|BuchID=WEB3-ozJKoAC|Seite=174}}</ref>.
Ist die Abbildungsmatrix einer Abbildung für bestimmte Basen bekannt, so lässt sich die Abbildungsmatrix für dieselbe Abbildung, jedoch mit anderen Basen, leicht berechnen. Dieser Vorgang wird als ''Basiswechsel'' bezeichnet. Es kann etwa sein, dass die vorliegenden Basen schlecht geeignet sind, um ein bestimmtes Problem mit der Matrix zu lösen. Nach einem Basiswechsel liegt die Matrix dann in einer einfacheren Form vor, repräsentiert aber immer noch dieselbe lineare Abbildung<ref name="buch-WEB3-ozJKoAC-174">Larry Smith: ''Linear Algebra.'' Springer 1998, S. 174 {{Google Buch|BuchID=WEB3-ozJKoAC|Seite=174}}</ref>.
Die Abbildungsmatrix <math>M_{B'}^{A'}(f)</math> berechnet sich aus der Abbildungsmatrix <math>M_B^A(f)</math> und den Basiswechselmatrizen <math>T_A^{A'}</math> und <math>T_{B'}^B</math> wie folgt:
Die Abbildungsmatrix <math>M_{B'}^{A'}(f)</math> berechnet sich aus der Abbildungsmatrix <math>M_B^A(f)</math> und den Basiswechselmatrizen <math>T_A^{A'}</math> und <math>T_{B'}^B</math> wie folgt:


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=== Beschreibung von Endomorphismen ===
=== Beschreibung von Endomorphismen ===
Bei einer ''linearen Selbstabbildung'' (einem [[Endomorphismus]]) eines Vektorraums legt man gewöhnlich eine feste Basis des Vektorraumes als [[Definitionsmenge]] und [[Zielmenge]] zugrunde. Dann beschreibt die Abbildungsmatrix die Veränderung, die die Koordinaten eines beliebigen Vektors bezüglich dieser Basis bei der Abbildung erfahren. Die Abbildungsmatrix ist bei Endomorphismen stets
Bei einer ''linearen Selbstabbildung'' (einem [[Endomorphismus]]) eines Vektorraums legt man gewöhnlich eine feste Basis des Vektorraumes als [[Definitionsmenge]] und [[Zielmenge]] zugrunde. Dann beschreibt die Abbildungsmatrix die Veränderung, die die Koordinaten eines beliebigen Vektors bezüglich dieser Basis bei der Abbildung erfahren. Die Abbildungsmatrix ist bei Endomorphismen stets
quadratisch, d.h. die Zahl der Zeilen stimmt mit der Zahl der Spalten überein.
quadratisch, d.&nbsp;h. die Zahl der Zeilen stimmt mit der Zahl der Spalten überein.


=== Beschreibung von affinen Abbildungen und Affinitäten ===
=== Beschreibung von affinen Abbildungen und Affinitäten ===
{{Hauptartikel|Affine Abbildung}}
{{Hauptartikel|Affine Abbildung}}
Nach der Wahl einer [[Affine Koordinaten|affinen Punktbasis]] in beiden [[Affiner Raum|affinen Räumen]], die durch eine affine Abbildung aufeinander abgebildet werden, kann diese Abbildung durch eine Abbildungsmatrix und eine zusätzliche Verschiebung oder - in [[Homogene Koordinaten|homogenen Koordinaten]] durch eine ''erweiterte'' (auch: "homogene") Abbildungsmatrix allein beschrieben werden.
Nach der Wahl einer [[Affine Koordinaten|affinen Punktbasis]] in beiden [[Affiner Raum|affinen Räumen]], die durch eine affine Abbildung aufeinander abgebildet werden, kann diese Abbildung durch eine Abbildungsmatrix und eine zusätzliche Verschiebung oder in [[Homogene Koordinaten|homogenen Koordinaten]] durch eine ''erweiterte'' (auch: "homogene") Abbildungsmatrix allein beschrieben werden.


== Beispiele ==
== Beispiele ==
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=== Drehung ===
=== Drehung ===
Wenn man im dreidimensionalem Raum um eine Ursprungsgerade mit normiertem Richtungsvektor <math>\vec n </math> dreht, lässt sich die hierfür nötige [[Drehmatrix]] folgendermaßen darstellen:
Wenn man im dreidimensionalen Raum um eine Ursprungsgerade mit normiertem Richtungsvektor <math>\vec n </math> dreht, lässt sich die hierfür nötige [[Drehmatrix]] folgendermaßen darstellen:


:<math> A_D = A_{P_n}\ \left( 1-\cos\alpha \right) + E\cos \alpha + \begin{pmatrix} 0 & -n_3 & n_2 \\ n_3 & 0 & -n_1 \\ -n_2 & n_1 & 0 \end{pmatrix}\sin \alpha </math>,
:<math> A_D = A_{P_n}\ \left( 1-\cos\alpha \right) + E\cos \alpha + \begin{pmatrix} 0 & -n_3 & n_2 \\ n_3 & 0 & -n_1 \\ -n_2 & n_1 & 0 \end{pmatrix}\sin \alpha </math>,

Aktuelle Version vom 15. Februar 2024, 15:28 Uhr

Eine Abbildungs-, Darstellungs- oder Koordinatenmatrix ist eine Matrix (also eine rechteckige Anordnung von Zahlen), die in der linearen Algebra verwendet wird, um eine lineare Abbildung zwischen zwei endlichdimensionalen Vektorräumen zu beschreiben.

Die aus diesen abgeleiteten affinen Abbildungen, Affinitäten und Projektivitäten können ebenfalls durch Abbildungsmatrizen dargestellt werden.

Voraussetzungen

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Um eine lineare Abbildung von Vektorräumen durch eine Matrix beschreiben zu können, muss zunächst sowohl im Urbildraum als auch im Zielraum eine Basis (mit Reihenfolge der Basisvektoren) fest gewählt worden sein. Bei einem Wechsel der Basen in einem der betroffenen Räume muss die Matrix transformiert werden, sonst beschreibt sie eine andere lineare Abbildung.

Wenn in der Definitionsmenge und der Zielmenge eine Basis gewählt worden ist, dann lässt sich eine lineare Abbildung eindeutig durch eine Abbildungsmatrix beschreiben. Allerdings muss dafür festgelegt werden, ob man die Koordinaten von Vektoren in Spalten- oder Zeilenschreibweise notiert. Die üblichere Schreibweise ist die in Spalten.

Dazu muss man den Vektor, der abgebildet werden soll, als Spaltenvektor (bzgl. der gewählten Basis) schreiben.

Aufbau bei Verwendung von Spaltenvektoren

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Nach der Wahl einer Basis aus der Definitionsmenge und der Zielmenge stehen in den Spalten der Abbildungsmatrix die Koordinaten der Bilder der Basisvektoren des abgebildeten Vektorraums bezüglich der Basis des Zielraums: Jede Spalte der Matrix ist das Bild eines Vektors der Urbildbasis. Eine Abbildungsmatrix, die eine Abbildung aus einem 4-dimensionalen Vektorraum in einen 6-dimensionalen Vektorraum beschreibt, muss daher stets 6 Zeilen (für die sechs Bildkoordinaten der Basisvektoren) und 4 Spalten (für jeden Basisvektor des Urbildraums eine) haben.

Allgemeiner: Eine lineare Abbildungsmatrix aus einem n-dimensionalen Vektorraum mit Basis in einen m-dimensionalen Vektorraum mit Basis hat m Zeilen und n Spalten. Das Bild eines Koordinatenvektors unter der linearen Abbildung kann man dann so berechnen:

Dabei ist der Bildvektor, der Vektor, der abgebildet wird, jeweils in den zur gewählten Basis ihres Raumes gehörenden Koordinaten.

Siehe hierzu auch: Aufbau der Abbildungsmatrix.

Verwendung von Zeilenvektoren

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Verwendet man anstelle von Spaltenvektoren Zeilenvektoren, dann muss die Abbildungsmatrix transponiert werden. Das bedeutet, dass nun die Koordinaten des Bildes des 1. Basisvektors im Urbildraum in der ersten Zeile stehen usw. Bei der Berechnung der Bildkoordinaten muss der (Zeilenkoordinaten-)Vektor nun von links an die Abbildungsmatrix multipliziert werden.

Abbildungen auf Koordinatentupel

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Sei eine lineare Abbildung und

eine geordnete Basis von .

Als Basis für die Zielmenge wird die Standardbasis gewählt:

Die Abbildungsmatrix ergibt sich, indem man die Bilder der Basisvektoren von als Spalten einer Matrix auffasst

Beispiel: Man betrachte die lineare Abbildung

Sowohl im Urbildraum als auch im Zielraum wird die Standardbasis gewählt:

Es gilt:

Damit ist die Abbildungsmatrix von bezüglich der gewählten Basen und

Abbildungen in allgemeine Vektorräume

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Falls die Elemente des Zielraums keine Koordinatentupel sind, oder aus anderen Gründen eine andere Basis anstelle der Standardbasis gewählt wird, so müssen die Bilder als Linearkombinationen der Basisvektoren dargestellt werden, um die Einträge der Abbildungsmatrix zu ermitteln:

Die Abbildungsmatrix ergibt sich dann, indem man die Koeffizienten der Linearkombinationen spaltenweise in die Matrix einträgt:

Beispiel: Es werde wieder die lineare Abbildung des obigen Beispiels betrachtet. Diesmal wird im Zielraum jedoch die geordnete Basis

verwendet. Nun gilt:

Damit erhält man für Abbildungsmatrix von bezüglich der Basen und :

Koordinatendarstellung von linearen Abbildungen

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Mit Hilfe der Abbildungsmatrix kann man den Bildvektor eines Vektors unter der linearen Abbildung berechnen.

Hat der Vektor bezüglich der Basis den Koordinatenvektor

,

das heißt

,

und hat der Bildvektor bezüglich der Basis von die Koordinaten

,

das heißt

,

so gilt

,

bzw. mit Hilfe der Abbildungsmatrix ausgedrückt:

,

kurz

bzw.

.

Hintereinanderausführung von linearen Abbildungen

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Kommutatives Diagramm zur Übersicht

Die Hintereinanderausführung von linearen Abbildungen entspricht dem Matrizenprodukt der zugehörigen Abbildungsmatrizen:

Es seien , und Vektorräume über dem Körper und und lineare Abbildungen. In sei die geordnete Basis gegeben, in die Basis und die Basis in . Dann erhält man die Abbildungsmatrix der verketteten linearen Abbildung

indem man die Abbildungsmatrix von und die Abbildungsmatrix von (jeweils bezüglich der entsprechenden Basen) multipliziert:

Man beachte, dass in für beide Abbildungsmatrizen dieselbe Basis gewählt werden muss.

Begründung: Es sei , und . Die -te Spalte von enthält die Koordinaten des Bilds des -ten Basisvektors aus bezüglich der Basis :

Berechnet man die rechte Seite mit Hilfe der Abbildungsmatrizen von und , so erhält man:

Durch Koeffizientenvergleich folgt

für alle und , also

,

das heißt:

Kommutatives Diagramm der beteiligten Abbildungen

Ist die Abbildungsmatrix einer Abbildung für bestimmte Basen bekannt, so lässt sich die Abbildungsmatrix für dieselbe Abbildung, jedoch mit anderen Basen, leicht berechnen. Dieser Vorgang wird als Basiswechsel bezeichnet. Es kann etwa sein, dass die vorliegenden Basen schlecht geeignet sind, um ein bestimmtes Problem mit der Matrix zu lösen. Nach einem Basiswechsel liegt die Matrix dann in einer einfacheren Form vor, repräsentiert aber immer noch dieselbe lineare Abbildung[1]. Die Abbildungsmatrix berechnet sich aus der Abbildungsmatrix und den Basiswechselmatrizen und wie folgt:

Beschreibung von Endomorphismen

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Bei einer linearen Selbstabbildung (einem Endomorphismus) eines Vektorraums legt man gewöhnlich eine feste Basis des Vektorraumes als Definitionsmenge und Zielmenge zugrunde. Dann beschreibt die Abbildungsmatrix die Veränderung, die die Koordinaten eines beliebigen Vektors bezüglich dieser Basis bei der Abbildung erfahren. Die Abbildungsmatrix ist bei Endomorphismen stets quadratisch, d. h. die Zahl der Zeilen stimmt mit der Zahl der Spalten überein.

Beschreibung von affinen Abbildungen und Affinitäten

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Nach der Wahl einer affinen Punktbasis in beiden affinen Räumen, die durch eine affine Abbildung aufeinander abgebildet werden, kann diese Abbildung durch eine Abbildungsmatrix und eine zusätzliche Verschiebung oder – in homogenen Koordinaten durch eine erweiterte (auch: "homogene") Abbildungsmatrix allein beschrieben werden.

Orthogonalprojektion

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Im dreidimensionalen Raum (mit der kanonischen Basis) kann man die Orthogonalprojektion eines Vektors auf eine Ursprungsgerade durch folgende Abbildungsmatrix beschreiben:

Dabei sind die Koordinaten des normierten Richtungsvektors der Geraden. Wird anstatt auf eine Gerade auf eine Ebene mit den beiden zueinander senkrechten, normierten Richtungsvektoren und projiziert, so kann man dies in zwei Projektionen entlang der beiden Richtungsvektoren auffassen, und demnach die Projektionsmatrix für die Orthogonalprojektion auf eine Ursprungsebene folgendermaßen aufstellen:

Die Projektionsmatrix um auf eine Ebene zu projizieren, ist also die Summe der Projektionsmatrizen auf ihre Richtungsvektoren.

Wird anstatt einer Projektion eine Spiegelung durchgeführt, so kann dies ebenfalls mit Hilfe der obigen Projektionsmatrix dargestellt werden. Für die Spiegelungsmatrix an einer Ursprungsgeraden mit normiertem Richtungsvektor gilt:

,

wobei die Einheitsmatrix darstellt. Gleiches gilt für die Spiegelung an der Ebene:

.

Für die Spiegelung an einer Ebene (die durch den Ursprung geht) mit dem normierten Normalenvektor gilt:

.

Wenn man im dreidimensionalen Raum um eine Ursprungsgerade mit normiertem Richtungsvektor dreht, lässt sich die hierfür nötige Drehmatrix folgendermaßen darstellen:

,

wobei wieder die Einheitsmatrix und den Drehwinkel bezeichnet.

Einzelnachweise

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  1. Larry Smith: Linear Algebra. Springer 1998, S. 174 eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche