„Böklunder Fleischwarenfabrik“ – Versionsunterschied
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Version vom 26. Februar 2015, 20:39 Uhr
Koordinaten: 54° 36′ 11,7″ N, 9° 35′ 11,9″ O
Böklunder Wurstfabrikation
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---|---|
Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 1934 |
Sitz | Böklund, Schleswig-Holstein |
Mitarbeiterzahl | 550 |
Branche | Lebensmittelindustrie |
Website | www.boeklunder.de |
Die Böklunder Wurstfabrikation GmbH & Co. KG ist ein deutscher Nahrungsmittelhersteller mit Sitz in Böklund, Landschaft Angeln, Schleswig-Holstein.
Gründung und Kriegsjahre
August Christophersen (1874-1952), der sich seit 1925 mit Fleischhandel beschäftigt hatte, gründete 1934 die Konservenfabrik Böklund, in der sein Sohn Hans Christophersen (1910-1989) als Kaufmann mitarbeitete. Den Betrieb in Böklund, der 1941 kriegsbedingt aus personellen Gründen stillgelegt worden war, wurde ab 1946 neu wieder aufgebaut und als „Angler Feinkost- und Konservenfabrik“ geführt. Da die Fabrik mit der Verarbeitung der zugeteilten Fleischmengen nicht ausgelastet war, betrieb man in Böklund und Satrup Volksküchen.
Geschäftliche Entwicklung
Hans Christophersen wurde 1950 Geschäftsführer und alleiniger Gesellschafter der Böklunder Konservenfabrik, in der Aktiengesellschaft ab 1963 Vorstandsmitglied. Er war nicht nur Betriebschef, sondern auch sein eigener Verkaufsleiter, der anfangs persönlich auf Reisen ging, um den Markt für „Böklunder“ Erzeugnisse zu erobern. Seit 1950 entwickelte sich das Böklunder Werk zu einer Spezialfabrik für Würstchen.
Bald fasste man den Entschluss, Würstchen in Gläsern in den Handel zu bringen, damit der Verbraucher sehen konnte, was er kauft; diese Idee sollte sich als größter geschäftlicher Wurf in der Betriebsgeschichte erweisen. Christophersen führte als erster in Deutschland die weitgehend automatische Fertigung von Würstchen ein. Dazu kaufte er in den USA eine Anlage, mit der täglich bis zu 35.000 Würstchen hergestellt werden konnten.
Böklunder ging als erste deutsche Fleischwarenfabrik bereits in den 1960er Jahren in die Fernsehwerbung. Unter dem Slogan „Böklunder, das Würstchen vom Lande“ wurde eine Serie von Werbespots gedreht und gesendet und somit eine hohe Markenbekanntheit erreicht.
Anfang der 1960er Jahre hatte sich die Marke „Böklunder“ endgültig am Markt durchgesetzt und die Position des Marktführers bei Würstchen in Deutschland erreicht. Der Umsatz stieg innerhalb der Jahre 1958 bis 1963 um das Dreifache auf 35 Millionen DM und die Belegschaft zählte 250 Mitarbeiter - 1947 hatte man mit 15 angefangen.
Mit dem Verkauf aller Geschäftsanteile zum April 1970 ging das Familienunternehmen in das Eigentum des dänischen Konzerns Plumrose über. Im Mai 1971 wurde das Unternehmen in Böklunder Plumrose GmbH & Co. KG umbenannt. 2014 wurde der Teilbetrieb Wurstwarenproduktion abgespalten und auf die neugegründete Firma Böklunder Wurstfabrikation GmbH & Co. KG übertragen.[1]
Heute
1998 erwarb die Zur Mühlen Gruppe Böklunder Plumrose. Heute gehört das Unternehmen zu den führenden Herstellern im deutschen Wurstmarkt. Beschäftigt werden 550 Mitarbeiter. Die Produkte umfassen ein breites Spektrum an Fleisch- und Wurstwaren in verschiedenen Geschmacksrichtungen, die in Gläsern, Dosen, oder SB-Frischepackungen angeboten werden. Neben den klassischen Böklunder Würstchen in vielen Varianten beinhaltet das Sortiment auch Brat- und Grillwürste, Aufschnittpackungen, portionsweise abgepackte Schinken-, Rohwurst-, Kochwurst- und Convenience-Artikel jeglicher Art.
2014 verhängte das Bundeskartellamt gegen 21 Wurstunternehmen, darunter Böklunder Plumrose, eine dreistellige Millionenstrafe wegen illegaler Preisabsprachen.[2]
Werk Böklund
Produktionsschwerpunkte:
- Würstchenkonserven
- Aufschnitt/Kochschinken
- Convenience Food
- Bratwurst
Technologiezentrum
Mit einem eigenen Technologiezentrum wird das Qualitätsmanagement zentral gesteuert, wobei Produktentwicklung und Qualitätssicherung unter einem Dach arbeiten. Das Technologiezentrum in Satrup ist mit Technik für Mikrobiologie, Chemie und Sensorik ausgestattet.
Literatur
Berthold Hamer: Biografien der Landschaft Angeln. Band 1. Husum Verlag, 2007, ISBN 978-3-89876-339-4.