„Bulgarische Luftstreitkräfte“ – Versionsunterschied

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Die Jagdbombereinheit mit Su-22 auf dem [[Luftwaffenstützpunkt Besmer]] wurde im Februar 2004 aufgelöst. Seit dem 29. März 2004 gehört Bulgarien zur [[NATO]] und erhielt umfangreiche Militärhilfe von den Vereinigten Staaten.
Die Jagdbombereinheit mit Su-22 auf dem [[Luftwaffenstützpunkt Besmer]] wurde im Februar 2004 aufgelöst. Seit dem 29. März 2004 gehört Bulgarien zur [[NATO]] und erhielt umfangreiche Militärhilfe von den Vereinigten Staaten.


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Siehe auch [[Militärbasen der Vereinigten Staaten in Bulgarien]].
Siehe auch [[Militärbasen der Vereinigten Staaten in Bulgarien]].
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* [[Flughafen Sofia|16. Basis, Sofia]]
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* [[Luftwaffenstützpunkt Besmer|22. Basis, Besmer]]
* [[Luftwaffenstützpunkt Besmer|22. Basis, Besmer]]
* [[Flughafen Plowdiw|24. Basis, Plowdiv]]
* [[Flughafen Plowdiw|24. Basis, Plowdiw]]


== Ausrüstung ==
== Ausrüstung ==

Version vom 14. Juni 2021, 20:47 Uhr

Bulgarischen Luftstreitkräfte
Военновъздушни сили на България
Woennowasduschni sili na Balgarija
Bulgarian Air Force (BuAF)

Aufstellung 20. April 1906
Staat Bulgarien Bulgarien
Typ Teilstreitkraft (Luftwaffe)
Stärke 6.500
Unterstellung Bulgarische Streitkräfte
Hauptquartier Luftwaffenstützpunkt Graf Ignatiewo
Führung
Befehlshaber der Luftstreitkräfte Generalmajor
Tsanko Ivanov Stoykov
Stellv. Befehlshaber der Luftstreitkräfte Brigadegeneral
Petyo Mirchev
Insignien
Flugzeugkokarde

Die Bulgarischen Luftstreitkräfte (bulgarisch Военновъздушни сили на България, Woennowasduschni sili na Balgarija) sind ein 6.500 Personen starker Teil der bulgarischen Streitkräfte. Das Hauptquartier befindet sich in Graf Ignatievo. Kommandeur ist seit 2016 Generalmajor Zanko Iwanow Stojkow. Die Bulgarischen Luftstreitkräfte sind eine der ältesten Luftstreitkräfte weltweit.

Geschichte

Die Anfänge

Simeon Petroff in seiner Blériot XI , 1912
Bulgarisches Flugzeug DAR-10

Die Geschichte der bulgarischen Luftstreitkräfte geht zurück auf das Jahr 1892 in Plowdiw, als zwei bulgarische Offiziere zum ersten Mal mit dem französischen Ballonfahrer Eugène Godard mit dessen Ballon La France aufstiegen. Begeistert von der Ballonfahrt, begründeten die bulgarischen Streitkräfte am 20. April 1906 eine Ballonabteilung. Sie sandten aus dieser zwei Offiziere zur Ausbildung nach Russland. Anfangs hatte sie nur einen alten sphärischen Ballon aus Frankreich, aber später initiierten sie – mit russischen Materialien – den Bau eines eigenen Ballons mit dem Namen Sofia-1, welcher erstmals Anfang 1912 abhob. Der Ballon, die von Frankreich gekauften Flugzeuge Blériot und vier deutsche Albatros F-2 (Nachbauten der Farman III) waren die ersten Fluggeräte beim Aufbau der bulgarischen Luftstreitkräfte.

Balkankriege

Am 15. Oktober 1912 bekamen die bulgarische Luftstreitkräfte die Aufgabe, eine Spionagemission gegen die osmanische Armee durchzuführen. Sie sollten Information über die Anzahl und die Position sammeln. Während der Mission am 16. Oktober, die mit den Albatros F-2 Maschinen durchgeführt wurde, bombardierten die bulgarische Piloten Radul Milkow und Prodan Taraktschiew den Bahnhof von Karaağaç.[1] Bei der Belagerung von Edirne setzten die bulgarischen Streitkräfte 1913 zum ersten Mal in der Kriegsgeschichte Flugzeuge zur strategischen Bombardierung ein.

Erster Weltkrieg (1914–1918)

Das Zarentum Bulgarien trat am 4. Oktober 1915 auf der Seite der Mittelmächte in den Ersten Weltkrieg ein.

Zweiter Weltkrieg

Dislozierung der bulgarischen Luftstreitkräfte im August 1944

Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs umfasste die Luftflotte 374 Maschinen in verschiedenen Ausführungen. Darüber hinaus wurden Aufträge über 10 Jagdflugzeuge Messerschmitt Bf 109E-4, 11 Bomber Dornier Do 17M, 6 Leichtflugzeuge Messerschmitt Bf 108, 24 Schulflugzeuge Arado Ar 96B-2 und 14 Schulflugzeuge Bücker Bü 131 erteilt. Bulgarien setzte auch Maschinen aus von Deutschland besetzten Staaten ein, so die tschechoslowakische Avia B-135 und die französische Dewoitine D.520.

Bulgarien trat den Achsenmächten am 1. März 1941 bei. Am 6. April 1941 erfolgte der jugoslawische Luftangriff auf Kjustendil, bei dem 68 Menschen getötet und 90 verletzt wurden. Es folgte Luftangriffe der britischen Royal Air Force von Griechenland aus auf Ziele in Bulgarien.

Bulgarien verließ die „Achse“, als die Rote Armee im Norden näherrückte und am 9. September 1944 die bulgarische Regierung stürzte. Bulgarien kämpfte an der Seite der Alliierten bis 1945 weiter.

Kalter Krieg und Warschauer Pakt

Flugzeugkokarde von 1948 bis 1992

Im Kalten Krieg war die nunmehrige Volksrepublik Bulgarien ein Satellitenstaat der Sowjetunion. Im September 1947 wurde ein sowjetisch-bulgarisches Militärabkommen unterzeichnet. 1950 erhielt es von der Sowjetunion 28 neue Jagdflugzeuge vom Typ Jak-9 und Jak-11 sowie 20 Jak-23. 1955 wurde Bulgarien Mitglied im Warschauer Pakt.

Von 1957 bis 1963 wurden Fliegerkräfte von der Sowjetunion mit den damals modernen Jagdflugzeugen vom Typ MiG-19 und Abfangjägern MiG-21 ausgestattet. Sie bildeten die Südflanke gegenüber den NATO-Staaten Griechenland und Türkei. Ab 1973 erfolgte die Ausrüstung mit Kampfflugzeugen vom Typ MiG-23

Bulgarien war das neben der Sowjetunion einzige Land des Warschauer Vertrages, das die MiG-25 einsetzte. Genutzt wurden 3 Aufklärungsmaschinen MiG-25RBT und eine Schulversion MiG-25RU. Nach dem Ende des Kalten Krieges wurden sie mit Russland u. a. gegen MiG-21bis getauscht.

1988 bis 1989 erhielten die Luftstreitkräfte 21 Jagdbomber Su-22M4/UM-3 und 40 Erdkampfflugzeuge Su-25K/KUB.

Am 1. Juli 1991 löste sich der Warschauer Pakt auf.

Als NATO-Mitglied

Die Jagdbombereinheit mit Su-22 auf dem Luftwaffenstützpunkt Besmer wurde im Februar 2004 aufgelöst. Seit dem 29. März 2004 gehört Bulgarien zur NATO und erhielt umfangreiche Militärhilfe von den Vereinigten Staaten.

Im Juni 2021 stürzte eine MiG-29 des Luftwaffenstützpunkts Graf Ignatiewo bei einem Trainingsflug während der NATO-Übung Schabla 21 über dem Schwarzen Meer ab, wobei der Pilot, ein Major, ums Leben kam.[2] Das Wrack, bzw. der Flugdatenschreiber wird noch gesucht. Laut dem Verteidigungsminister hätte die Maschine noch bis 2029 fliegen können.[3] Ein Grund für den Absturz liegt an mangelndem Training und somit auch fehlenden Flugstunden. Die Piloten des Stützpunkts hatten beispielsweise nur ca. 13 Stunden in diesem Jahr geflogen.[2]

Siehe auch Militärbasen der Vereinigten Staaten in Bulgarien.

Organisation

Bulgarische Luftstreitkräfte (Bulgarien)
Bulgarische Luftstreitkräfte (Bulgarien)
Graf Ignatiewo/Mariza
Dolna Mitropolija
Sofia
Besmer
Plowdiv
Haupteinsatzbasen

Die wichtigsten Stützpunkte sind die folgenden Haupteinsatzbasen:

Ausrüstung

Die Bulgarische Luftwaffe betreibt 40 aktive Flugzeuge und 23 Hubschrauber (Stand Ende 2020).[4]

Luftfahrzeuge Bild Herkunft Verwendung Version Aktiv Bestellt Anmerkungen
Kampfflugzeuge
Mikojan-Gurewitsch MiG-29 Sowjetunion Sowjetunion Mehrzweckkampfflugzeug MiG-29А 12 Ab Juni 1989 Indienststellung von 18 MiG-29A
Lockheed Martin F-16 Beispielbild Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Mehrzweckkampfflugzeug F-16V 6 Bestellt im Juli 2019, Ersatz für die MiG-29
Suchoi Su-25 Sowjetunion Sowjetunion Erdkampfflugzeug Su-25K 4 Ab 1986 Anschaffung von 36 Su-25K. Stationiert bei Besmer (22. Schlachtfliegerbasis)
Transportflugzeuge
Antonow An-26 Sowjetunion Sowjetunion Transportflugzeug 1
Alenia C-27J Spartan Italien Italien Transportflugzeug 3
Let L-410 Beispielbild Tschechoslowakei Tschechoslowakei/
Tschechien Tschechien
Transportflugzeug 2
PC-12 Schweiz Schweiz VIP-Transport 1
Schulflugzeuge
Mikojan-Gurewitsch MiG-29 Sowjetunion Sowjetunion Doppelsitziges
Mehrzweckkampfflugzeug
MiG-29UB 2 Ab Juni 1989 Indienststellung von 4 MiG-29UB
Lockheed Martin F-16 beispielbild Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Doppelsitziges
Mehrzweckkampfflugzeug
F-16D 2 Bestellt im Juli 2019, Ersatz für die MiG-29
Suchoi Su-25 Sowjetunion Sowjetunion Schulungs-
Erdkampfflugzeug
Su-25UBK 3 Ab 1986 Anschaffung von 4 Su-25UBK. Stationiert bei Besmer (22. Schlachtfliegerbasis)
L-39 Tschechoslowakei Tschechoslowakei Strahltrainer L-39ZA 6
PC-9 Schweiz Schweiz Schulflugzeug 6
Hubschrauber
AS 332 Frankreich Frankreich Transporthubschrauber AS 532
H215M
12 2 weitere Maschinen sind geplant.
Mil Mi-24 Sowjetunion Sowjetunion Kampfhubschrauber 2
Mil Mi-8 Sowjetunion Sowjetunion Transporthubschrauber Mi-17 3
Bell 206 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Verbindungshubschrauber
Schulungshubschrauber
Bell 206B 4
2

Im Rahmen des Strategic-Airlift-Capability-Programms werden von Bulgarien und den anderen Teilnehmerstaaten zudem drei C-17 Globemaster III betrieben, die für den militärischen strategischen Lufttransport genutzt werden können.

Siehe auch

Commons: Bulgarische Luftstreitkräfte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Borislavov I., Kirilov R.: Die bulgarische Flugzeuge, Bd.I: Von Bleriot bis Messerschmitt. Litera Prima, Sofia, 1996 (bulgarisch)
  2. a b MiG-29 sind intakte Flugzeuge, behauptet der Kommandant des Luftwaffenstützpunkts Graf Ignatiewo. Abgerufen am 13. Juni 2021.
  3. Suche nach verschollener MiG-29 und ihrem Piloten dauert an. Abgerufen am 10. Juni 2021.
  4. World Air Force 2021. Flight International, abgerufen am 27. März 2021.