Bamako

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. Mai 2020 um 16:37 Uhr durch Moritz 2011 (Diskussion | Beiträge) (Söhne und Töchter der Stadt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bamako
Bamako (Mali)
Bamako (Mali)
Koordinaten 12° 39′ N, 8° 0′ WKoordinaten: 12° 39′ N, 8° 0′ W
Basisdaten
Staat Mali
Hauptstadtdistrikt Bamako
Höhe 330 m
Einwohner 1.809.106 (Zensus 2009[1])
Politik
Bürgermeister Gouverneur
Blick auf Bamako
Blick auf Bamako
Blick auf Bamako
Die neue Moschee

Bamako [ˈba[ː]mako, auch baˈma[ː]ko] ist die Hauptstadt Malis. Im Vorort Koulouba liegt das Regierungsviertel von Mali. Die Stadt liegt am Fluss Niger.

Verwaltungsgliederung

Der Distrikt Bamako unterteilt sich in die sechs Gemeinden Commune I, Commune II, Commune III, Commune IV, Commune V und Commune VI.

Bevölkerung

Bamako hat nach den Ergebnissen des 2009 durchgeführten Zensus 1.809.106 Einwohner.[1]

Die Stadt zählt zu den am schnellsten wachsenden der Welt. Für 2050 wird mit einer Bevölkerung von über 7,6 Millionen Menschen in der Agglomeration gerechnet.[2]

Bevölkerungsentwicklung der Agglomeration laut UN

Jahr Einwohnerzahl[3]
1950 89.000
1960 130.000
1970 222.000
1980 489.000
1990 746.000
2000 1.142.000
2010 1.886.000
2017 2.368.000

Geschichte

Die Gegend um Bamako ist seit der Altsteinzeit besiedelt. Das fruchtbare Land im Tal des Flusses Niger ermöglichte die Produktion von Nahrungsmitteln. Bamako lag an wichtigen Handelsrouten und wurde zu einem Umschlagplatz für Waren wie Gold, Elfenbein, Kola-Nüsse, Salz. Außerdem entwickelte sich die Stadt mit zwei Universitäten im Mittelalter auch zu einem Zentrum für islamische Gelehrte.[4]

Vor der Eroberung durch französische Truppen im Jahr 1883 hatte Bamako ungefähr 600 Bewohner. Im Jahre 1908 wurde sie zur Hauptstadt des französischen Gouvernements Obersenegal und Niger. 1945 hatte die Stadt bereits 37.000 Einwohner, davon weniger als 1000 Franzosen.[5], und wuchs bis 1960, als Mali unabhängig von Frankreich wurde, auf 160.000 Einwohner an. Doch damit setzte das stürmische Bevölkerungswachstum erst ein, denn 2018 schätzte man die Einwohnerzahl auf 4,3 Millionen, bis 2050 soll sie auf 13 Millionen steigen.[6]

Nach einer sozialistischen Phase unter sowjetischem Einfluss putschte sich 1968 General Moussa Traoré an die Macht. 1987 war Bamako Tagungsort einer WHO-Konferenz, die unter dem Namen Bamako-Initiative die Gesundheitspolitik Afrikas nachhaltig veränderte. Bei einer Geiselnahme im November 2015 starben mehr als 20 Menschen.[7]

Wirtschaft und Verkehr

Als Handels- und Industriezentrum (Textilindustrie) ist Bamako der wichtigste Wirtschaftsstandort in Mali. Von Bamako aus führt die Bahnstrecke Dakar–Niger über Kita, Mahina, Kayes in die Hafenstadt Dakar im Senegal. Außerdem ist die Stadt über den Flughafen Bamako erreichbar. Bamako hat drei Brücken über den Niger: Pont des Martyrs, Pont du roi Fahd und Pont de l’amitié sino-malienne.

Das Centre Hospitalier Universitaire du Point-G ist das größte Krankenhaus des Landes.

In einer Rangliste der Städte nach ihrer Lebensqualität belegte Bamako im Jahre 2018 den 220. Platz unter 231 untersuchten Städten weltweit.[8]

Kultur

Im Musée National du Mali werden archäologische und ethnologische Sammlungen ausgestellt. Die Sammlung der Bibliothèque nationale du Mali umfasst etwa 60.000 Werke.

Alle zwei Jahre findet die Fotografieausstellung Rencontres africaines de la photographie statt. Seit 2003 wird in Bamako jährlich das Musikfestival Trophées de la musique au Mali ausgetragen. In dessen Verlauf werden die besten Musiker Malis mit den Tamanis ausgezeichnet.

Sport

Zu den erfolgreichsten Teams des Landes mit zahlreichen nationalen Titeln zählen die Fußballvereine Djoliba AC, Stade Malien und AS Real Bamako. Als Spielstätten dienen unter anderem das 2001 eröffnete und 50.000 Zuschauer fassende Stade du 26 mars sowie das Stade Modibo Keïta mit 35.000 Plätzen. In beiden Stadien wurden Spiele der Afrikameisterschaft 2002 ausgetragen.

Bei der Rallye Paris-Dakar war Bamako mehrmals Etappenort.

Söhne und Töchter der Stadt

Städtepartnerschaften

Bamako unterhält folgende Städtepartnerschaften:[9]

Kooperationsabkommen (Coopération décentralisée)[12] bestehen mit

Klimatabelle

Bamako
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
0
 
33
17
 
 
0
 
36
20
 
 
2
 
38
23
 
 
25
 
39
25
 
 
46
 
38
25
 
 
121
 
35
23
 
 
218
 
32
22
 
 
234
 
31
22
 
 
165
 
32
22
 
 
65
 
34
22
 
 
2
 
35
19
 
 
0
 
33
17
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Bamako
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 32,7 35,9 37,9 38,7 37,8 34,8 31,6 30,8 31,9 34,4 34,7 32,5 34,5
Mittl. Tagesmin. (°C) 17,3 20,0 23,1 25,2 25,3 23,4 22,0 21,6 21,6 21,5 19,2 17,4 21,5
Niederschlag (mm) 0 0 2 25 46 121 218 234 165 65 2 0 Σ 878
Sonnenstunden (h/d) 8,9 9,0 8,6 7,7 7,8 7,8 7,0 7,0 7,4 8,2 9,0 8,7 8,1
Regentage (d) 0 0 0 3 5 9 15 16 12 5 0 0 Σ 65
Luftfeuchtigkeit (%) 24 20 22 33 50 67 77 81 78 65 38 27 48,7

Literatur

  • Sébastien Philippe: Une histoire de Bamako. Grandvaux, Brinon-sur-Sauldre 2009 (zieht neben archivalischer Überlieferung auch lokale mündliche Überlieferung hinzu, der Verfasser ist Architekt).
  • Drissa Diakite: Origines et histoire de Bamako. Ecole normale supérieure (Mali), Département d'études et de recherches d'histoire et de géographie (Hrsg.): Bamako. Presses Univ. de Bordeaux, Bordeaux 1993, S. 9–22.
  • Balla Diarra, Moïse Ballo, Jacques Champaud: Structure urbaine et dynamique spatiale a Bamako, Mali. Donniya, Bamako 2003.
Wiktionary: Bamako – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Bamako (Kategorie) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b INSTAT: Ergebnisse des Zensus 2009 (PDF)
  2. World 101 largest Cities. Abgerufen am 23. Juli 2018.
  3. World Urbanization Prospects - Population Division - United Nations. Abgerufen am 23. Juli 2018.
  4. http://www.africatravelling.net/mali/bamako/bamako_history.htm
  5. Josette Rivallain: Philippe Sébastien, Une histoire de Bamako, in: Outre-mers 97 (2010) 366 f. (Rezension).
  6. Mali, PopulationData.net.
  7. http://www.dw.com/de/was-steckt-hinter-der-geiselnahme-in-bamako/a-18864910
  8. Mercer's 2018 Quality of Living Rankings. Abgerufen am 30. Juli 2018 (englisch).
  9. Bamako – Villes jumelèes (Memento des Originals vom 25. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bamako.ml, abgerufen am 23. November 2016
  10. Vierzehn Partner… Immer Nummer zwei für Leipzig - Wie sich die Städtepartnerschaften entwickelt haben. In: Kippe - Die Leipziger Straßenzeitung. Abgerufen am 4. September 2015.
  11. Bamako, Mali - A Rochester Sister City. In: Website von Rochester. Abgerufen am 16. März 2014 (englisch).
  12. Bamako – Coopération décentralisée (Memento des Originals vom 6. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bamako.ml, abgerufen am 23. November 2016