„Beere“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|behandelt die botanische Verwendung des Wortes ''Beere'' oder ''Beerenfrucht''. Zur nicht deckungsgleichen alltagssprachlichen Verwendung für kleine und süße Früchte siehe [[Beerenobst]].}}
[[Datei:Ribes rubrum2005-07-17.JPG|miniatur|Die Rote [[Johannisbeeren|Johannisbeere]] (''Ribes rubrum'') ist im Gegensatz etwa zur [[Erdbeere]] eine Beere auch im botanischen Sinn]]
[[Datei:Ribes rubrum2005-07-17.JPG|mini|Die [[Rote Johannisbeere]] (''Ribes rubrum'') ist im Gegensatz etwa zu [[Erdbeeren]] eine Beere auch im botanischen Sinn]]


Als '''Beere''' gilt in der [[Botanik]] eine aus einem einzigen [[Fruchtknoten]] hervorgegangene [[Schließfrucht]], bei der die komplette Fruchtwand ([[Perikarp]]) auch noch bei der Reife saftig oder mindestens fleischig ist.
Als '''Beere''' oder '''Beerenfrucht''' (von mittelhochdeutsch ''bër'') gilt in der [[Botanik]] eine aus einem einzigen [[Fruchtknoten]] hervorgegangene [[Schließfrucht]], bei der die komplette Fruchtwand ([[Perikarp]]) auch noch bei der Reife saftig oder mindestens fleischig ist.


Traditionell und umgangssprachlich ist der Begriff anders belegt und wird üblicherweise für kleine, süße Früchte verwendet. Diese Bedeutung des Wortes ist unter [[Beerenobst]] beschrieben.
Traditionell und umgangssprachlich ist der Begriff anders belegt und wird üblicherweise für kleine, süße Früchte verwendet, das [[Beerenobst]].


== Beschreibung ==
== Beschreibung ==
[[Datei:WassermelonenBajaCalifornia6Aug2004.jpg|mini|[[Wassermelone|Wassermelonen]] sind Panzerbeeren]]

Die Beere ist oft rundlich und kräftig gefärbt. Meist ist sie vielsamig, enthält also mehr als einen [[Same (Pflanze)|Samen]].
Die Beere ist oft rundlich und kräftig gefärbt. Meist ist sie vielsamig, enthält also mehr als einen [[Same (Pflanze)|Samen]].


Ist die Außenschicht hart, wie etwa beim [[Kürbisse|Kürbis]] oder bei [[Gurke]]n, so spricht man auch von einer '''Panzerbeere'''. Besitzt die [[Blüte]] mehrere Fruchtknoten, von denen jeder eine beerenartige Frucht ausbildet, so entsteht eine [[Sammelbeere]].
Ist die Außenschicht hart, ledrig wie etwa beim [[Kürbisse|Kürbis]], bei den Zitrusfrüchten oder bei [[Gurke]]n, so spricht man auch von einer ''Panzerbeere''. Besitzt die [[Blüte]] mehrere Fruchtknoten, von denen jeder eine beerenartige Frucht ausbildet, so entsteht eine [[Sammelbeere]].

Ein [[Hesperidium]] bzw. eine ''Endokarpbeere'' ist die Bezeichnung für eine fleischige, spezielle Beerenfrucht, mit einem [[Endokarp]], welches das Fruchtfleisch bildet, mit einer festen, ledrigen Schale, darum ist es aber auch eine Panzerbeere.<ref>Theodor C. H. Cole: ''Wörterbuch der Biologie.'' 4. Auflage, Springer, 2015, ISBN 978-3-642-55327-1, S.&nbsp;91.</ref>


== Beispiele ==
== Beispiele ==
Zu den Beeren zählen unter anderem [[Bananen]], [[Heidelbeere]], [[Zitrusfrüchte]] (z.&nbsp;B. [[Zitrone]], [[Orange (Frucht)|Orange]]), [[Dattelpalmen|Datteln]], [[Melone]]n, [[Kiwifrucht|Kiwis]], [[Papaya]]s, die Früchte vieler [[Nachtschattengewächse]] (z.&nbsp;B. [[Paprika]], [[Tomate]], [[Tamarillo]], [[Kartoffel]]pflanze, [[Aubergine]], [[Schwarzer Nachtschatten]], [[Bittersüßer Nachtschatten]], [[Tollkirsche]]) und [[Avocado]]s.<ref name="Lehrbuch" /><ref name="Lexikon" />


Die folgenden Früchte, die wegen ihrer äußeren Form und geringen Größe ''Beeren'' genannt werden, sind keine Beeren im Sinne der Botanik. Sie werden unter anderem als [[Beerenobst]], [[Gewürz]]e und als Basis für Getränke und Marmeladen genutzt:
Zu den Beeren zählen unter anderem [[Bananen]], [[Hesperidium|Zitrusfrüchte]] (z.&nbsp;B. [[Zitrone]], [[Orange (Frucht)|Orange]]), [[Dattelpalmen|Datteln]], [[Melone]]n, [[Kiwifrucht|Kiwi]]s, [[Papaya]]s, die Früchte vieler [[Nachtschattengewächse]] (z.&nbsp;B. [[Paprika]], [[Tomate]], [[Tamarillo]], [[Kartoffel]]beere, [[Aubergine]], [[Schwarzer Nachtschatten]], [[Bittersüßer Nachtschatten]], [[Tollkirsche]]) und [[Avocado]]s.<ref name="Lehrbuch"/><ref name="Lexikon"/>

=== Beispiele für Beerenobst, die keine Beeren sind ===
Die folgenden Früchte, die wegen ihrer äußeren Form Beeren genannt werden, sind keine im Sinne der Botanik ([[Beerenobst]]):
* [[Erdbeeren|Erdbeere]], eine [[Sammelnussfrucht]]
* [[Erdbeeren|Erdbeere]], eine [[Sammelnussfrucht]]
* [[Himbeere]] und [[Brombeeren|Brombeere]] sind [[Sammelsteinfrucht|Sammelsteinfrüchte]]
* [[Himbeere]] und [[Brombeeren|Brombeere]] sind [[Sammelsteinfrucht|Sammelsteinfrüchte]]
* [[Boysenbeere]] und [[Loganbeere]] sind Kreuzungen aus Himbeere und Brombeere
* [[Boysenbeere]] und [[Loganbeere]] sind Kreuzungen aus Himbeere und Brombeere
* [[Holunder]]beere, eine [[Steinfrucht]]
* [[Holunder]]beere, eine [[Steinfrucht]]
* [[Maulbeere]], ein [[Achäne]]n-[[Fruchtverband]]
* [[Vogelbeere]], eine [[Apfelfrucht]]
* [[Vogelbeere]], eine [[Apfelfrucht]]
* [[Wacholder]]beeren sind [[Zapfen (Botanik)|Zapfen]]
* [[Wacholder#Generative Merkmale|Wacholderbeeren]] sind [[Zapfen (Botanik)|Zapfen]]

== Einzelnachweise ==

<references>
<ref name="Lehrbuch">[[Hans-Dieter Belitz]], Werner Grosch, [[Peter Schieberle]]: ''Lehrbuch der Lebensmittelchemie.'' 5. vollständig überarbeitete Auflage. Springer-Verlag, Berlin u. a. 2001, ISBN 3-540-41096-1, S. 792–793.</ref>
<ref name="Lexikon">Alfred Täufel, Waldemar Ternes, Liselotte Tunger, Martin Zobel: ''Lebensmittel-Lexikon.'' 4. umfassend überarbeitete Auflage. Behr Verlag, Hamburg 2005, ISBN 3-89947-165-2.</ref>
</references>


== Weblinks ==
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== Einzelnachweise ==
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<references>
<ref name="Lehrbuch">
[[Hans-Dieter Belitz]], Werner Grosch, [[Peter Schieberle]]: ''Lehrbuch der Lebensmittelchemie.'' 5. vollständig überarbeitete Auflage, Springer-Verlag, 2001, ISBN 3-540-41096-1, S. 792–793.
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<ref name="Lexikon">
Alfred Täufel, Waldemar Ternes, Liselotte Tunger, Martin Zobel: ''Lebensmittel-Lexikon.'' 4. umfassend überarbeitete Auflage, Behr′s Verlag, 2005, ISBN 3-89947-165-2.
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</references>


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[[Kategorie:Frucht]]
[[Kategorie:Frucht]]

Aktuelle Version vom 9. Februar 2024, 07:05 Uhr

Die Rote Johannisbeere (Ribes rubrum) ist im Gegensatz etwa zu Erdbeeren eine Beere auch im botanischen Sinn

Als Beere oder Beerenfrucht (von mittelhochdeutsch bër) gilt in der Botanik eine aus einem einzigen Fruchtknoten hervorgegangene Schließfrucht, bei der die komplette Fruchtwand (Perikarp) auch noch bei der Reife saftig oder mindestens fleischig ist.

Traditionell und umgangssprachlich ist der Begriff anders belegt und wird üblicherweise für kleine, süße Früchte verwendet, das Beerenobst.

Wassermelonen sind Panzerbeeren

Die Beere ist oft rundlich und kräftig gefärbt. Meist ist sie vielsamig, enthält also mehr als einen Samen.

Ist die Außenschicht hart, ledrig wie etwa beim Kürbis, bei den Zitrusfrüchten oder bei Gurken, so spricht man auch von einer Panzerbeere. Besitzt die Blüte mehrere Fruchtknoten, von denen jeder eine beerenartige Frucht ausbildet, so entsteht eine Sammelbeere.

Ein Hesperidium bzw. eine Endokarpbeere ist die Bezeichnung für eine fleischige, spezielle Beerenfrucht, mit einem Endokarp, welches das Fruchtfleisch bildet, mit einer festen, ledrigen Schale, darum ist es aber auch eine Panzerbeere.[1]

Zu den Beeren zählen unter anderem Bananen, Heidelbeere, Zitrusfrüchte (z. B. Zitrone, Orange), Datteln, Melonen, Kiwis, Papayas, die Früchte vieler Nachtschattengewächse (z. B. Paprika, Tomate, Tamarillo, Kartoffelpflanze, Aubergine, Schwarzer Nachtschatten, Bittersüßer Nachtschatten, Tollkirsche) und Avocados.[2][3]

Die folgenden Früchte, die wegen ihrer äußeren Form und geringen Größe Beeren genannt werden, sind keine Beeren im Sinne der Botanik. Sie werden unter anderem als Beerenobst, Gewürze und als Basis für Getränke und Marmeladen genutzt:

Wiktionary: Beere – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Panzerbeere – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Berry – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Theodor C. H. Cole: Wörterbuch der Biologie. 4. Auflage, Springer, 2015, ISBN 978-3-642-55327-1, S. 91.
  2. Hans-Dieter Belitz, Werner Grosch, Peter Schieberle: Lehrbuch der Lebensmittelchemie. 5. vollständig überarbeitete Auflage, Springer-Verlag, 2001, ISBN 3-540-41096-1, S. 792–793.
  3. Alfred Täufel, Waldemar Ternes, Liselotte Tunger, Martin Zobel: Lebensmittel-Lexikon. 4. umfassend überarbeitete Auflage, Behr′s Verlag, 2005, ISBN 3-89947-165-2.