„Berverath“ – Versionsunterschied

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=== Ortsgeschichte ===
=== Ortsgeschichte ===
Das Dorf wurde nach dem Hof ''Berveldroide'' benannt. Erstmalig 1377 erwähnt war diese burgartig befestigte Anlage mit Wall, Hecke und Graben der Stammsitz derer von Berverath. Im Dreißigjährigen Krieg wurde dieser Adelssitz zerstört und danach als unbefestigte Hofanlage wiederaufgebaut. Ob eine Vorburg existierte, ist nicht überliefert, jedoch zeigt die [[Topographische Aufnahme der Rheinlande|Tranchot-Müffling-Karte]] noch 1802 die Reste eines Grabens. Dieser Hof ist flächenmäßig etwa deckungsgleich mit den Hausnummern Berverath achtzehn und neunzehn und lag im Zentrum des Ortes, gegenüber der [[Kapelle St. Josef (Berverath)|St.Josef Kapelle]]. 1827 wurde das ehemalige Hofgelände auf mehrere Eigentümer verteilt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ms-visucom.de/cgi-bin/ebidat.pl?id=4725 |titel=-- EBIDAT - Burgendatenbank des Europ�ischen Burgeninstitutes -- |abruf=2024-08-24}}</ref>
Das Dorf wurde nach dem Hof ''Berveldroide'' benannt. Dieser lag im Zentrum des Ortes, gegenüber der [[Kapelle St. Josef (Berverath)|St.Josef Kapelle]] und wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört.


Von 1466 bis 1802 besaß das Kölner [[Stift (Kirche)|Stift]] [[St. Maria im Kapitol]] einen großen Hof, ein freies und lehnsunabhängiges Rittergut, am nördlichen Dorfende.
Von 1466 bis 1802 besaß das Kölner [[Stift (Kirche)|Stift]] [[St. Maria im Kapitol]] einen großen Hof, ein freies und lehnsunabhängiges Rittergut, am nördlichen Dorfende.

Version vom 25. August 2024, 00:50 Uhr

Berverath
Stadt Erkelenz
Koordinaten: 51° 4′ N, 6° 23′ OKoordinaten: 51° 4′ 26″ N, 6° 23′ 23″ O
Höhe: ca. 80 m
Einwohner: 90 (30. Jun. 2023)[1]
Postleitzahl: 41812
Vorwahl: 02431
Karte
Lage von Berverath im Abbaugebiet Garzweiler
Berverath (2018)
Berverath (2018)

Berverath ist ein kleiner ländlicher Ortsteil im östlichen Stadtgebiet von Erkelenz im Kreis Heinsberg. Das Dorf liegt im Plangebiet des Tagebaus Garzweiler und wird daher seit 2016 nach Berverath (neu) umgesiedelt. Durch die Entscheidung von RWE im Oktober 2022, nach 2030 keine Braunkohle mehr zur Stromerzeugung einzusetzen, wird der Ortsteil erhalten bleiben.[2]

Berverath gehörte jahrhundertelang zur Gemeinde Keyenberg und besitzt daher auch heute noch enge Beziehungen zu diesem Ort. Berverath ist stark landwirtschaftlich geprägt. Da das Dorf abseits der überörtlichen Verkehrswege liegt, besitzt es eine ruhige Atmosphäre.

Geografie

Berverath liegt in der Erkelenzer Börde in 80 m Höhe über NN auf der Hauptterrasse. Im Norden und Osten fällt das Gelände zur Niers hin ab.

Lage

Folgende Dörfer liegen im Uhrzeigersinn um den Ort: Kuckum, Unterwestrich, Oberwestrich, Keyenberg, Lützerath, Holzweiler, Kückhoven, Wockerath, Terheeg und Kaulhausen.

Geologie

Im Untergrund liegen tertiäre Braunkohleflöze.

Siedlungsform

Berverath ist ein Straßendorf.

Geschichte

Unter Denkmalschutz stehender Fachwerkhof in Berverath

Ortsgeschichte

Das Dorf wurde nach dem Hof Berveldroide benannt. Erstmalig 1377 erwähnt war diese burgartig befestigte Anlage mit Wall, Hecke und Graben der Stammsitz derer von Berverath. Im Dreißigjährigen Krieg wurde dieser Adelssitz zerstört und danach als unbefestigte Hofanlage wiederaufgebaut. Ob eine Vorburg existierte, ist nicht überliefert, jedoch zeigt die Tranchot-Müffling-Karte noch 1802 die Reste eines Grabens. Dieser Hof ist flächenmäßig etwa deckungsgleich mit den Hausnummern Berverath achtzehn und neunzehn und lag im Zentrum des Ortes, gegenüber der St.Josef Kapelle. 1827 wurde das ehemalige Hofgelände auf mehrere Eigentümer verteilt.[3]

Von 1466 bis 1802 besaß das Kölner Stift St. Maria im Kapitol einen großen Hof, ein freies und lehnsunabhängiges Rittergut, am nördlichen Dorfende.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Ortschaft zerstört. 1650 lebten hier nur noch drei Familien.

Umsiedlung

Berverath liegt im ursprünglich geplanten Abbaugebiet des von RWE Power betriebenen Tagebau Garzweiler. Zusammen mit Keyenberg, Kuckum, Oberwestrich und Unterwestrich bildete Berverath die dritte Umsiedlungsphase im Plangebiet Garzweiler II. Die fünf Orte wurden seit 2016 gemeinsam an einen Standort nördlich von Erkelenz umgesiedelt. Der Umsiedlungsort für Berverath heißt Berverath (neu).

Die politische Entscheidung über die Weiterführung des Tagebaus Garzweiler wurde im März 2021 bis Ende 2026 ausgesetzt. Im Oktober 2022 gab RWE bekannt, die Vorkommen unter dem Ort nicht zu nutzen.

Bevölkerungsentwicklung

Einwohnerzahlen der Ortschaft Berverath (Einwohnerzahlenentwicklung durch die Umsiedlung)

Jahr Ew.
2016 117
2017 110
2018 93
2019 86
2020 74
2021 57
2022 75

Ortsname

1170 wurde ein Berrelderot in der Gründungsurkunde des Kollegiatstiftes Heinsberg erwähnt. Nahm man früher an, dass es sich hierbei um Berverath handelte, wird dies in der neueren Literatur angezweifelt.

Unzweideutig ist die Erwähnung aus dem Jahr 1377 als Berveldroide. Verschiedene Schreibweisen sind überliefert: 1386 Bervelderade, 1398 Bervelroide, 1536 Bervelrait und 1566 Berverath.

Berveld ist auf den altdeutschen Personennamen Beroald (Bärwald) zurückzuführen. Der Ort ist also eine Rodung des Bärwald und gehört zur Gruppe der Rodungsnamen.

Religion

Kapelle

Die Bevölkerung ist mehrheitlich römisch-katholisch und gehört seit dem Mittelalter zur Pfarre Keyenberg. 1909 errichtete Joseph Jansen auf eigenem Grundstück eine Kapelle und schenkte sie der Pfarre. Die Kapelle ist dem Hl. Josef geweiht. Seit dem 18. Mai 1913 dürfen Heilige Messen abgehalten werden.

Die evangelischen Einwohner gehören zur Gemeinde Wickrathberg.

Sehenswürdigkeiten

  • Die neubarocke St.-Joseph-Kapelle mit einem geschnitzten Holzaltar.

Verkehr

Die AVV-Buslinie EK1 der WestVerkehr verbindet Berverath wochentags an Schultagen mit Erkelenz, Keyenberg und Holzweiler.

Zudem verkehrt der Multi-Bus seit dem 9. Juni 2024 kreisweit erweitert und zu einheitlichen Bedienzeiten:

  • Mo–Fr an Schultagen von 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr und 14:00 Uhr bis 00:30 Uhr
  • Mo–Fr an Ferientagen von 6:00 Uhr bis 00:30 Uhr
  • samstags von 6:30 Uhr bis 00:30 Uhr
  • sonn- und feiertags von 7:30 Uhr bis 00:30 Uhr

Es können Fahrten in alle Orte der Städte/Gemeinden:

  • Hückelhoven
  • Geilenkirchen
  • Übach-Palenberg
  • Wegberg
  • Erkelenz
  • Wassenberg
  • Heinsberg
  • Waldfeucht
  • Selfkant
  • Gangelt

gebucht werden.

Zudem sind zu bestimmten Zeiten grenzüberschreitende Verbindungen in die Niederlande möglich:

  • Posterholt
  • Echterbosch
  • Sittard
  • Onderbanken/Schinveld

[4]

Linie Verlauf
EK1 (Erkelenz ZOB →) Erkelenz Bf → Wockerath → Terheeg → Venrath → Kuckum → (Berverath →) Unterwestrich → Abzw. Oberwestrich → Keyenberg → Holzweiler → Kückhoven → Immerath (neu) → Bellinghoven → Erkelenz Bf (→ Erkelenz ZOB)

Literatur

  • Karl L. Mackes: Erkelenzer Börde und Niersquellgebiet, Schriftenreihe der Stadt Erkelenz Nr. 6, Mönchengladbach 1985
  • Barbara Karbig: Die Grundherrschaft des Aachener Marienstiftes in Erkelenz, Erkelenz 1991

Einzelnachweise

  1. Fortschreibung Bevölkerungsstand am 30.06.2023. (PDF; 230 kB) In: erkelenz.de. Stadt Erkelenz, 30. Juni 2023, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. August 2023; abgerufen am 12. August 2023.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.erkelenz.de
  2. tagesschau.de: RWE zieht Braunkohle-Ausstieg auf 2030 vor, abgerufen am 4. Oktober 2022.
  3. [http://www.ms-visucom.de/cgi-bin/ebidat.pl?id=4725 -- EBIDAT - Burgendatenbank des Europ�ischen Burgeninstitutes --.] Abgerufen am 24. August 2024.
  4. MultiBus. In: west-verkehr.de. WestVerkehr GmbH, abgerufen am 10. Februar 2021.