„Bokuseki“ – Versionsunterschied
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'''Bokuseki''' ([[Japanische Schrift|jap.]] {{lang|ja|墨跡}}, dt. „Tuschspur“) ist eine Form der japanischen Kalligraphie ([[Shodō]]). Sie wurde als ein spezieller [[Zenga (Stil)|Zenga]]-Stil von [[Zen-Buddhismus|Zen-Mönch]]en entwickelt. |
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Bokuseki zeigt jedoch nicht nur die Form eines Schriftzeichens und drücken nicht nur den Inhalt dieses Zeichens aus – wobei (gerade im Westen und in jüngerer Zeit) auch zunehmend ''Tuschspuren'' entstehen, die kein Schriftzeichen wiedergeben und somit nicht „übersetzbar“ sind. Vielmehr gilt: ''Tuschspuren'' sind stets das lebendige Dokument eines intensiv erlebten Augenblicks. Je kraftvoller der Moment gelebt wird, in dem die ''Tuschspur'' entsteht, umso mehr wird ihr Wesen in ihr gegenwärtig. – Mit Worten eines Meisters des Bokuseki: „Die ''Tuschspur'' ist keine [[Schönschrift]]; es ist etwas, das vom Urgrund kommt. Wenn man ein Zeichen macht, dann muss man selbst diese Wesensnatur sein.“<ref>Tetsuo Roshi Nagaya Kiichi</ref> |
Bokuseki zeigt jedoch nicht nur die Form eines Schriftzeichens und drücken nicht nur den Inhalt dieses Zeichens aus – wobei (gerade im Westen und in jüngerer Zeit) auch zunehmend ''Tuschspuren'' entstehen, die kein Schriftzeichen wiedergeben und somit nicht „übersetzbar“ sind. Vielmehr gilt: ''Tuschspuren'' sind stets das lebendige Dokument eines intensiv erlebten Augenblicks. Je kraftvoller der Moment gelebt wird, in dem die ''Tuschspur'' entsteht, umso mehr wird ihr Wesen in ihr gegenwärtig. – Mit Worten eines Meisters des Bokuseki: „Die ''Tuschspur'' ist keine [[Kalligrafie|Schönschrift]]; es ist etwas, das vom Urgrund kommt. Wenn man ein Zeichen macht, dann muss man selbst diese Wesensnatur sein.“<ref>Tetsuo Roshi Nagaya Kiichi</ref> |
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Bokuseki entsteht somit in einem kurzen unwiederholbaren Augenblick, in einem einzigen auf Meditation und (mitunter jahrelanger) Übung gegründeten Akt: Innere Spannung, Dynamik, Energie der ''Tuschspur'' – dies alles wird zu einem „Abdruck des Geistes“. |
Bokuseki entsteht somit in einem kurzen unwiederholbaren Augenblick, in einem einzigen auf Meditation und (mitunter jahrelanger) Übung gegründeten Akt: Innere Spannung, Dynamik, Energie der ''Tuschspur'' – dies alles wird zu einem „Abdruck des Geistes“. |
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* Kazuaki Tanahashi: ''Zen-Geist – Zen-Kunst''. Kristkeitz Verlag, Heidelberg 1994, ISBN 3-92150-851-7 |
* Kazuaki Tanahashi: ''Zen-Geist – Zen-Kunst''. Kristkeitz Verlag, Heidelberg 1994, ISBN 3-92150-851-7 |
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* ''Interview mit Zen-Meister Rech – Zenseits der hehren Ziele. Zen-Schreiben – Tuschspuren der Seele''. in: esoterica 7/1989, Bauer-Verlag, Freiburg 1989 |
* ''Interview mit Zen-Meister Rech – Zenseits der hehren Ziele. Zen-Schreiben – Tuschspuren der Seele''. in: esoterica 7/1989, Bauer-Verlag, Freiburg 1989 |
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* [[Marc van den Broek]]: Tuschespuren, Selbstverlag, Wiesbaden |
* [[Marc van den Broek]]: ''Tuschespuren'', Selbstverlag, Wiesbaden 1994–1995 |
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Aktuelle Version vom 28. Februar 2023, 16:11 Uhr
Bokuseki (jap. 墨跡, dt. „Tuschspur“) ist eine Form der japanischen Kalligraphie (Shodō). Sie wurde als ein spezieller Zenga-Stil von Zen-Mönchen entwickelt.
Bokuseki zeigt jedoch nicht nur die Form eines Schriftzeichens und drücken nicht nur den Inhalt dieses Zeichens aus – wobei (gerade im Westen und in jüngerer Zeit) auch zunehmend Tuschspuren entstehen, die kein Schriftzeichen wiedergeben und somit nicht „übersetzbar“ sind. Vielmehr gilt: Tuschspuren sind stets das lebendige Dokument eines intensiv erlebten Augenblicks. Je kraftvoller der Moment gelebt wird, in dem die Tuschspur entsteht, umso mehr wird ihr Wesen in ihr gegenwärtig. – Mit Worten eines Meisters des Bokuseki: „Die Tuschspur ist keine Schönschrift; es ist etwas, das vom Urgrund kommt. Wenn man ein Zeichen macht, dann muss man selbst diese Wesensnatur sein.“[1]
Bokuseki entsteht somit in einem kurzen unwiederholbaren Augenblick, in einem einzigen auf Meditation und (mitunter jahrelanger) Übung gegründeten Akt: Innere Spannung, Dynamik, Energie der Tuschspur – dies alles wird zu einem „Abdruck des Geistes“.
Bokuseki geschieht in der Absicht, dass in jeder Tuschspur, letztlich Zen verwirklicht wird, ja oftmals ist sie auch Ausdruck der Zazen-Praxis des Einzelnen, die sich in einer körperlich-künstlerischen Handlung veranschaulicht.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinz Götze: Bokuseki – Pinselspuren. Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens, Tokyo 1979
- Tetsuo Roshi Nagaya Kiichi: Tuschspuren. Vorwort und Einleitung von Edgar Thriemer. Zusammenstellung der Bilder und Texte von Folker Frank und Edgar Thriemer. Theseus Verlag, Zürich 1989, ISBN 3-85936-013-2
- Kazuaki Tanahashi: Zen-Geist – Zen-Kunst. Kristkeitz Verlag, Heidelberg 1994, ISBN 3-92150-851-7
- Interview mit Zen-Meister Rech – Zenseits der hehren Ziele. Zen-Schreiben – Tuschspuren der Seele. in: esoterica 7/1989, Bauer-Verlag, Freiburg 1989
- Marc van den Broek: Tuschespuren, Selbstverlag, Wiesbaden 1994–1995
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Tetsuo Roshi Nagaya Kiichi