„Christian Dell“ – Versionsunterschied
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1907 bis 1911 absolvierte Dell die Silberschmiedelehre bei J. D. Schleißner in [[Hanau]], daneben besuchte er die [[Staatliche Zeichenakademie Hanau|staatliche Zeichenakademie]] Hanau. 1912/13 studierte er an der [[Kunstgewerbeschule Weimar|Großherzoglich Sächsischen Kunstgewerbeschule Weimar]] bei [[Henry van de Velde]]. 1918 bis 1920 wurde Dell zum Militärdienst herangezogen. Von 1922 bis 1925 war er [[Meister|Werkmeister]] der [[Metallwerkstatt am Bauhaus]] in Weimar. Dort arbeitete er u. a. mit [[Marianne Brandt (Künstlerin)|Marianne Brandt]] zusammen bei der Gestaltung von Leuchten für die industrielle Produktion. |
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1926 übernahm Dell die Leitung der Metallwerkstatt der Frankfurter Kunstschule ([[Staatliche Hochschule für Bildende Künste – Städelschule|Städelschule]]). 1933 erfolgt die Entlassung auf Druck der Nationalsozialisten. [[Walter Gropius]] bot ihm mehrmals an, in die USA zu gehen. Dell ging ins [[Innere Emigration|innere Exil]] und blieb in Deutschland. Später kehrte er zu seinen Anfängen zurück, fertigte Silberwaren und eröffnete 1948 in Wiesbaden ein Juweliergeschäft, das er bis 1955 betrieb. Danach zog er sich bis zu seinem Tode 1974 völlig ins Privatleben zurück. |
1926 übernahm Dell die Leitung der Metallwerkstatt der Frankfurter Kunstschule ([[Staatliche Hochschule für Bildende Künste – Städelschule|Städelschule]]). 1933 erfolgt die Entlassung auf Druck der Nationalsozialisten. [[Walter Gropius]] bot ihm mehrmals an, in die USA zu gehen. Dell ging ins [[Innere Emigration|innere Exil]] und blieb in Deutschland. Später kehrte er zu seinen Anfängen zurück, fertigte Silberwaren und eröffnete 1948 in Wiesbaden ein Juweliergeschäft, das er bis 1955 betrieb. Danach zog er sich bis zu seinem Tode 1974 völlig ins Privatleben zurück. |
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* Beate Alice Hofmann: ''Christian Dell. Silberschmied und Leuchtengestalter im 20. Jahrhundert.'' Katalog zur Ausstellung im Museum Hanau, Hanau 1996, ISBN 3-926011-32-7. |
* Beate Alice Hofmann: ''Christian Dell. Silberschmied und Leuchtengestalter im 20. Jahrhundert.'' Katalog zur Ausstellung im Museum Hanau, Hanau 1996, ISBN 3-926011-32-7. |
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* Günter Lattermann: ''Bauhaus ohne Kunststoffe? – Kunststoffe ohne Bauhaus?'' In: ''form+zweck.'' 20, 2003, 35. Jahrgang, S. 110–127, ISBN 3-935053-03-7. |
* Günter Lattermann: ''Bauhaus ohne Kunststoffe? – Kunststoffe ohne Bauhaus?'' In: ''form+zweck.'' 20, 2003, 35. Jahrgang, S. 110–127, ISBN 3-935053-03-7. |
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* Bauhaus-Archiv, Klaus Weber: ''Die Metallwerkstatt am Bauhaus. Ausstellung im Bauhaus-Archiv, Museum für Gestaltung, Berlin, 9. Februar – 20. April 1992''. Kupfergraben, Berlin 1992 ISBN 3-89181-405-4. |
* Bauhaus-Archiv, Klaus Weber: ''Die Metallwerkstatt am Bauhaus. Ausstellung im Bauhaus-Archiv, Museum für Gestaltung, Berlin, 9. Februar – 20. April 1992''. Kupfergraben, Berlin 1992, ISBN 3-89181-405-4. |
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* Günter Lattermann: ''Christian Dell und die Römmler AG in Spremberg''. In: Ulrike Kremeier und Ulrich Röthke (Hrsg.): ''Das Bauhaus in Brandenburg: Industriedesign und Handwerk im Zeichen der Moderne''. Brandenburgische Kulturstiftung Cottbus 2019, ISBN 978-3-942798-11-2, S. 72–93. |
* Günter Lattermann: ''Christian Dell und die Römmler AG in Spremberg''. In: Ulrike Kremeier und Ulrich Röthke (Hrsg.): ''Das Bauhaus in Brandenburg: Industriedesign und Handwerk im Zeichen der Moderne''. Brandenburgische Kulturstiftung Cottbus 2019, ISBN 978-3-942798-11-2, S. 72–93. |
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Aktuelle Version vom 10. September 2023, 13:04 Uhr
Christian Dell (* 24. Februar 1893 in Offenbach am Main; † 18. Juli 1974 in Wiesbaden) war Silberschmied, Lehrer für Industriedesign und Meister am Weimarer Bauhaus.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1907 bis 1911 absolvierte Dell die Silberschmiedelehre bei J. D. Schleißner in Hanau, daneben besuchte er die staatliche Zeichenakademie Hanau. 1912/13 studierte er an der Großherzoglich Sächsischen Kunstgewerbeschule Weimar bei Henry van de Velde. 1918 bis 1920 wurde Dell zum Militärdienst herangezogen. Von 1922 bis 1925 war er Werkmeister der Metallwerkstatt am Bauhaus in Weimar. Dort arbeitete er u. a. mit Marianne Brandt zusammen bei der Gestaltung von Leuchten für die industrielle Produktion.
1926 übernahm Dell die Leitung der Metallwerkstatt der Frankfurter Kunstschule (Städelschule). 1933 erfolgt die Entlassung auf Druck der Nationalsozialisten. Walter Gropius bot ihm mehrmals an, in die USA zu gehen. Dell ging ins innere Exil und blieb in Deutschland. Später kehrte er zu seinen Anfängen zurück, fertigte Silberwaren und eröffnete 1948 in Wiesbaden ein Juweliergeschäft, das er bis 1955 betrieb. Danach zog er sich bis zu seinem Tode 1974 völlig ins Privatleben zurück.
Seit 1926 entwarf Dell Beleuchtungskörper für verschiedene Hersteller. Seine ersten Aufträge in dem Bereich waren wohl die „Rondella“-Leuchten für das Neue Frankfurt, es folgten Leuchten für Molitor-Zweckleuchten 1929/30, bei denen er erstmals Bakelit und Harnstoffharze (Aminoplaste) als Werkstoffe einsetzte. Am bekanntesten sind heute die Modelle für Gebr. Kaiser & Co. in Neheim-Hüsten (berühmt unter dem Namen „Kaiser-Idell“), die er um 1933/34 entwarf und die in großen Stückzahlen auch in der Nachkriegszeit noch produziert wurden.
Leuchten
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Die Molitor Favorit, die Leuchte ist in der Farbe des Bakelit-Stiels lackiert
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Die für Kaiser entworfene „idell 6556“ war als Massenprodukt konzipiert und ist heute als Reproduktion wieder erhältlich
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Tischleuchte Mod. 6556, Farbe Burgund, 1930er Jahre
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Tischleuchte Mod. 6561, Schwanenhals, Farbe Schwarz, 1930er Jahre
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Marion Godau, Bernd Polster: Design-Lexikon Deutschland. DuMont, Köln 2000, ISBN 3-8321-4429-3.
- Peter M. Kleine, Klaus Struve (Hrsg.): „Idee Christian Dell“. Einfache, zweckmäßige Arbeitsleuchten aus Neheim. Katalog zur Ausstellung in der Sparkasse Arnsberg-Sundern. Verein zur Förderung des Museums für Licht und Beleuchtung, Arnsberg 1996, ISBN 3-928394-13-4.
- Beate Alice Hofmann: Christian Dell. Silberschmied und Leuchtengestalter im 20. Jahrhundert. Katalog zur Ausstellung im Museum Hanau, Hanau 1996, ISBN 3-926011-32-7.
- Günter Lattermann: Bauhaus ohne Kunststoffe? – Kunststoffe ohne Bauhaus? In: form+zweck. 20, 2003, 35. Jahrgang, S. 110–127, ISBN 3-935053-03-7.
- Bauhaus-Archiv, Klaus Weber: Die Metallwerkstatt am Bauhaus. Ausstellung im Bauhaus-Archiv, Museum für Gestaltung, Berlin, 9. Februar – 20. April 1992. Kupfergraben, Berlin 1992, ISBN 3-89181-405-4.
- Günter Lattermann: Christian Dell und die Römmler AG in Spremberg. In: Ulrike Kremeier und Ulrich Röthke (Hrsg.): Das Bauhaus in Brandenburg: Industriedesign und Handwerk im Zeichen der Moderne. Brandenburgische Kulturstiftung Cottbus 2019, ISBN 978-3-942798-11-2, S. 72–93.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Personendaten | |
---|---|
NAME | Dell, Christian |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Silberschmied, Industriedesigner und Lehrer |
GEBURTSDATUM | 24. Februar 1893 |
GEBURTSORT | Offenbach am Main |
STERBEDATUM | 18. Juli 1974 |
STERBEORT | Wiesbaden |