„Claus Biegert“ – Versionsunterschied

Claus Biegert (* 1947 in Murnau am Staffelsee) ist ein deutscher Journalist und Autor, der vor allem durch Veröffentlichungen über seine Recherchen bei Indianern in den USA und in Kanada bekannt wurde.

Leben und Wirken

Claus Biegert absolvierte eine Ausbildung zum Redakteur an der Münchner Abendzeitung und arbeitet seit 1973 als Journalist. Als er von Auseinandersetzungen von Indianern mit der Polizei in den USA hörte, produzierte er vor Ort eine Radiosendung über das Leben der Irokesen. Seine weitere Arbeit führte ihn mehrfach nach Nordamerika, wo er insbesondere die Bedrohung der indigenen Völker durch nukleare Technologien, den Abbau von Uran, Tests von Atomwaffen und die Lagerung von Atommüll erlebte und darüber berichtete.

Claus Biegert initiierte 1992 die Weltkonferenz World Uranium Hearing in Salzburg und gründete im Ergebnis dieser Konferenz zusammen mit Franz Moll den Nuclear-Free Future Award, der seit 1998 jährlich vergeben wird. 2003 veranstaltete er im Rahmen des Tollwood-Festivals ein Benefizkonzert für den Nuclear-Free Future Award, auf dem unter anderem die Folk-Sänger Arlo Guthrie, John Sheahan und Barney McKenna und der Blues-Gitarrist Hans Theessink auftraten.

Biegert verfasste neben seinen Arbeiten über indianische Völker weitere Schriften zu Umweltthemen sowie Manuskripte für Radiosendungen und Fernsehdokumentationen, bei denen er auch Regie führte. Er schreibt für die populärwissenschaftliche Zeitschrift natur+kosmos, unterrichtet an der Deutschen Journalistenschule in München und gehört dem Beirat der Gesellschaft für bedrohte Völker an.

Claus Biegert ist Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks. Er lebt in München und am Staffelsee.

Auszeichnungen

• 2010: Lammsbräu Nachhaltigkeitspreis für Medienschaffende

Schriften

• Claus Biegert, Diethard Wies: Kinder sind kein Eigentum. Piper, München 1973, ISBN 3-492-00347-8.
• Seit zweihundert Jahren ohne Verfassung. USA: Indianer im Widerstand. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1983, ISBN 3-499-14056-X.
• Claus Biegert (Hrsg.): Indianerschulen. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1983, ISBN 3-499-17278-X.
• Claus Biegert, Rainer Wittenborn: Der große Fluss ertrinkt im Wasser. James Bay, Reise in einen sterbenden Teil der Erde. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1985, ISBN 3-498-00479-4.
• Claus Biegert (Hrsg.): Indianische Welten: der Erde eine Stimme geben. Texte von Indianern aus Nordamerika. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1992, ISBN 3-499-15219-3.
• Claus Biegert, Elke Stolhofer (Hrsg.): Der Tod, der aus der Erde kommt. Zeugnisse nuklearer Zerstörung, Ureinwohner der Erde beim World Uranium Hearing. Pustet, Salzburg, München 1993, ISBN 3-7025-0307-2.
• Claus Biegert (Bearb.): Die Wunden der Freiheit. Lamuv, Göttingen 1994, ISBN 3-88977-368-0.
• Claus Biegert (Hrsg.): Der Montag, der die Welt veränderte. Lesebuch des Atomzeitalters. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1996, ISBN 3-499-13939-1.
• Claus Biegert, Hans Peter Thiel, Udo Kruse-Schulz: Blauer Wirbelwind und Rote Wolke. Saatkorn, Lüneburg 2000, ISBN 3-8150-1150-7.
• Claus Biegert, Georg Gaupp-Berghausen (Hrsg.): Vom Wesen des Wassers. Frederking und Thaler, München 2006, ISBN 3-89405-658-4.

Fernsehdokumentationen

• 2001: Los Alamos – Und die Erben der Bombe (International: The Secret and the Sacred: Two Worlds at Los Alamos), Koproduktion ARTE und Hessischer Rundfunk, Drehbuch und Regie Claus Biegert
• 2003: Die Donnervogelfrau (International: The Thunderbird Woman), Koproduktion ARTE und Bayerischer Rundfunk, Regie Bertram Verhaag und Claus Biegert

Weblinks

• Literatur von und über Claus Biegert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• Vorlage:IMDb Name
• Felix Berth: Gestatten: Claus Biegert, Geschichtenerzähler, Porträt von Claus Biegert auf sueddeutsche.de, 14. Juni 2003
• Claus Biegert auf der Website des Nuclear-Free Future Award