„Dümmster anzunehmender User“ – Versionsunterschied

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Der Begriff ''„'''D'''ümmster '''a'''nzunehmender '''U'''ser“'' (kurz '''DAU''') ist ein mittlerweile geläufiger<ref>[http://www.bka.de/kriminalwissenschaften/herbsttagung/2007/langfassung_ziercke.pdf Jörg Ziercke: ''Polizei in der digitalen Welt; Herbsttagung des Bundeskriminalamtes 2007'']</ref> Begriff für Computerbenutzer ohne Grundlagenwissen und Sachverständnis, die grobe Denk- und Anwendungsfehler im Umgang mit [[Computer]]n und deren Zubehör begehen.
Der Begriff ''„'''D'''ümmster '''a'''nzunehmender '''U'''ser“'' (kurz '''DAU''') ist ein mittlerweile geläufiger<ref>[http://www.bka.de/kriminalwissenschaften/herbsttagung/2007/langfassung_ziercke.pdf Jörg Ziercke: ''Polizei in der digitalen Welt; Herbsttagung des Bundeskriminalamtes 2007'']</ref> Begriff für Computerbenutzer ohne Grundlagenwissen und Sachverständnis, die grobe Denk- und Anwendungsfehler im Umgang mit [[Computer]]n und deren Zubehör begehen. Wichtig für eine Einstufung als DAU sind allerdings mehrere Kriterien, da allgemeines Unwissen alleine noch keinen DAU ausmacht.


== Herkunft ==
== Herkunft ==
Der Begriff entstand in Anlehnung an das Wort [[Auslegungsstörfall|GAU]] (Größter anzunehmender Unfall)<ref>Martin Haase, Michael Huber, Alexander Krumeich, Georg Rehm: ''Internetkommunikation und Sprachwandel''. In: Rüdiger Weingarten (Hrsg.): ''Sprachwandel durch Computer''. Westdeutscher Verlag, Opladen 1997, ISBN 3-531-12940-6, S. 51-85 ([http://georg-re.hm/pdf/Haase-et-al.pdf online (S. 17)])</ref> und wurde dann im Bereich des [[Projektmanagement]], u.&nbsp;a. der [[Informationstechnik]] übernommen. Wenn etwa einem Programm die Eigenschaft ''DAU-tauglich'' zu sein zugeschrieben wird, bedeutet dies, dass das Programm auch ohne Hintergrundwissen der zukünftigen Anwender benutzbar und von ihnen intuitiv anwendbar ist und dass auch mögliche Fehlbedienungen eingeplant sind.
Der Begriff entstand in Anlehnung an das Wort [[Auslegungsstörfall|GAU]] (Größter anzunehmender Unfall)<ref>Martin Haase, Michael Huber, Alexander Krumeich, Georg Rehm: ''Internetkommunikation und Sprachwandel''. In: Rüdiger Weingarten (Hrsg.): ''Sprachwandel durch Computer''. Westdeutscher Verlag, Opladen 1997, ISBN 3-531-12940-6, S. 51-85 ([http://georg-re.hm/pdf/Haase-et-al.pdf online (S. 17)])</ref> und wurde dann im Bereich des [[Projektmanagement]], u.&nbsp;a. der [[Informationstechnik]] übernommen. Wenn etwa einem Programm die Eigenschaft ''DAU-tauglich'' zu sein zugeschrieben wird, bedeutet dies, dass das Programm auch ohne Hintergrundwissen der zukünftigen Anwender benutzbar und von ihnen intuitiv anwendbar ist und dass auch mögliche Fehlbedienungen eingeplant sind.

== Kriterien ==
Einige Besipiele dafür, was einen DAU ausmacht:

- Absolute technische Unbegabung, gepaart mit dem Drang die neuesten, komplizierten Geräte besitzen zu wollen.
- Sich als Experte in bestimmten Fachgebieten betrachten, gepaart mit einer absoluten Ahnungslosigkeit in ebendiesen Fachgebieten.
- Teils sehr extreme Lernresistenz und absolute Abneugung gegenüber Anleitungen und Bedienungshinweisen.
- Abwesenheit jeglichen gesunden Menschenverstandes, sobald es um technische Belange geht.

Ein Beispiel:
Jemand, der bei einem PC in den leeren Floppyschacht eine [[Diskette]] einschiebt, weil er hinter der Blende ein Laufwerk erwartet, ist noch kein DAU. Aber jemand, der das Hinweisschild "Kein Laufwerk vorhanden" hochklappt, die 3 Lagen Klebeband entfernt, 5 Disketten und 2 [[USB-Sticks]] versenkt und sich anschliessend über das unausgereifte Betriebssystem beschwert, erfüllt die Bedingungen, um als DAU bezeichnet zu werden.


== Synonyme ==
== Synonyme ==

Version vom 26. Dezember 2008, 09:31 Uhr

Der Begriff Dümmster anzunehmender User“ (kurz DAU) ist ein mittlerweile geläufiger[1] Begriff für Computerbenutzer ohne Grundlagenwissen und Sachverständnis, die grobe Denk- und Anwendungsfehler im Umgang mit Computern und deren Zubehör begehen. Wichtig für eine Einstufung als DAU sind allerdings mehrere Kriterien, da allgemeines Unwissen alleine noch keinen DAU ausmacht.

Herkunft

Der Begriff entstand in Anlehnung an das Wort GAU (Größter anzunehmender Unfall)[2] und wurde dann im Bereich des Projektmanagement, u. a. der Informationstechnik übernommen. Wenn etwa einem Programm die Eigenschaft DAU-tauglich zu sein zugeschrieben wird, bedeutet dies, dass das Programm auch ohne Hintergrundwissen der zukünftigen Anwender benutzbar und von ihnen intuitiv anwendbar ist und dass auch mögliche Fehlbedienungen eingeplant sind.

Kriterien

Einige Besipiele dafür, was einen DAU ausmacht:

- Absolute technische Unbegabung, gepaart mit dem Drang die neuesten, komplizierten Geräte besitzen zu wollen. - Sich als Experte in bestimmten Fachgebieten betrachten, gepaart mit einer absoluten Ahnungslosigkeit in ebendiesen Fachgebieten. - Teils sehr extreme Lernresistenz und absolute Abneugung gegenüber Anleitungen und Bedienungshinweisen. - Abwesenheit jeglichen gesunden Menschenverstandes, sobald es um technische Belange geht.

Ein Beispiel: Jemand, der bei einem PC in den leeren Floppyschacht eine Diskette einschiebt, weil er hinter der Blende ein Laufwerk erwartet, ist noch kein DAU. Aber jemand, der das Hinweisschild "Kein Laufwerk vorhanden" hochklappt, die 3 Lagen Klebeband entfernt, 5 Disketten und 2 USB-Sticks versenkt und sich anschliessend über das unausgereifte Betriebssystem beschwert, erfüllt die Bedingungen, um als DAU bezeichnet zu werden.

Synonyme

Da der Begriff oft als Beleidigung verstanden wird, gibt es alternative Bezeichnungen, die das gleiche aussagen. Beispiele hierfür sind:

  • ID10T' (Leetspeak-Schreibweise von „Idiot“ (ausgesprochen: „ID Ten T“))
  • OSI Layer 8
    Bei einem „OSI Layer 8“ liegt das Problem nicht zwischen den spezifizierten Schichten 1 bis 7 (physische bis Anwendungsschicht), sondern bei der erfundenen Schicht 8: dem Benutzer
  • PEBKAC (Akronym)
    problem exists between keyboard and chair
    deutsch:
    Problem befindet sich zwischen Tastatur und Stuhl
  • PICNIC (Akronym)
    problem in chair not in computer
    deutsch:
    Problem befindet auf dem Stuhl nicht im Computer
  • RTFM-Fehler (Read-The-{Fuckin' | Full | Fine}-Manual-Fehler; etwa: „Lies-die-{verdammte | gesamte}-Gebrauchsanleitung“-Fehler)

Luser

Der Luser ist ein im englischen Sprachraum gebräuchlicher Begriff, der sich aus den Wörtern Loser (Verlierer) und User (Benutzer) zusammensetzt. Er entstand um 1975 am MIT. Das dortige Computersystem zeigte vor dem Einloggen eine Statusmeldung, die unter anderem die Anzahl der eingeloggten Benutzer enthielt, zum Beispiel „10 users“. Einer der Anwender bearbeitete das System, so dass es „losers“ statt „users“ anzeigte. Dadurch fühlten sich einige Benutzer angegriffen. In der Folgezeit wechselte der angezeigte Text ständig zwischen den beiden Begriffen bis irgendjemand als Kompromiss „lusers“ eintrug. Dabei blieb es dann.

Oft wird aber auch angegeben, dass der Begriff „luser“ aus local user entstanden ist, möglicherweise ist dies aber ein Backronym.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Jörg Ziercke: Polizei in der digitalen Welt; Herbsttagung des Bundeskriminalamtes 2007
  2. Martin Haase, Michael Huber, Alexander Krumeich, Georg Rehm: Internetkommunikation und Sprachwandel. In: Rüdiger Weingarten (Hrsg.): Sprachwandel durch Computer. Westdeutscher Verlag, Opladen 1997, ISBN 3-531-12940-6, S. 51-85 (online (S. 17))