„Der Flug des Raben“ – Versionsunterschied

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* Jakob Þór Einarsson: Gest
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* Helgi Skúlason: Thór
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* Egill Ólafsson: Thórs Bruder
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'''Der Flug des Raben''' (Originaltitel: ''Hrafninn flýgur'', {{Audio|Hrafninn flygur.ogg|anhören}}), in der [[DDR]] unter dem Namen '''Odins Raben''' veröffentlicht, ist ein [[Island|isländischer]] Wikingerfilm aus dem Jahr 1984 von [[Hrafn Gunnlaugsson]]. Der Film ist der erste Teil der Wikinger-Trilogie von Hrafn, die mit ''[[Der Schatten des Raben]] (Í skugga hrafnsins, 1988)'' und ''Der weiße Wikinger (Hvíti víkingurinn, 1991)'' komplett ist.
'''Der Flug des Raben''' (Originaltitel: ''Hrafninn flýgur'', {{Audio|Is-Hrafninn flygur.oga|anhören}}), in der [[DDR]] unter dem Namen '''Odins Raben''' veröffentlicht, ist ein [[Island|isländischer]] [[Wikinger]]film aus dem Jahr 1984 von [[Hrafn Gunnlaugsson]]. Der Film ist der erste Teil der Wikinger-Trilogie von Hrafn, die mit ''[[Der Schatten des Raben]] (Í skugga hrafnsins, 1988)'' und ''Der weiße Wikinger (Hvíti víkingurinn, 1991)'' komplett ist.


== Handlung ==
== Handlung ==
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Er entwickelt den Plan, Thórs Männer und die zutiefst verfeindeten Wikinger um Erik gegeneinander auszuspielen, um seine Rache zu bekommen. Gest tötet einige Männer von Thór und hängt die Morde Erik an. Thór glaubt, dass Erik etwas gegen ihn ausheckt und wird in dieser Ansicht von seinem Bruder bestärkt, der insgeheim dessen Position einnehmen will. Thór greift schließlich Eriks Männer an und radiert den ganzen Clan aus.
Er entwickelt den Plan, Thórs Männer und die zutiefst verfeindeten Wikinger um Erik gegeneinander auszuspielen, um seine Rache zu bekommen. Gest tötet einige Männer von Thór und hängt die Morde Erik an. Thór glaubt, dass Erik etwas gegen ihn ausheckt und wird in dieser Ansicht von seinem Bruder bestärkt, der insgeheim dessen Position einnehmen will. Thór greift schließlich Eriks Männer an und radiert den ganzen Clan aus.


Gest findet heraus, dass Thór mit seiner inzwischen erwachsenen Schwester verheiratet ist und mit ihr einen jungen Sohn hat. Gest gibt sich seiner Schwester zu erkennen und will sie überreden, Thór umzubringen. In ihrem Herzen immernoch Christin, bringt sie eine solche Tat nicht zustande und verweigert ihrem Bruder ihre Hilfe.
Gest findet heraus, dass Thór mit seiner inzwischen erwachsenen Schwester verheiratet ist und mit ihr einen jungen Sohn hat. Gest gibt sich seiner Schwester zu erkennen und will sie überreden, Thór umzubringen. In ihrem Herzen immer noch Christin, bringt sie eine solche Tat nicht zustande und verweigert ihrem Bruder ihre Hilfe.


Thór ist ein Anhänger der [[Nordgermanische Religion|nordgermanischen Religion]], sodass Gest dessen Frömmigkeit ausnutzen kann. Er manipuliert seinen Altar derart, dass Thor glaubt, die Götter fordern seinen Sohn als Opfer. In ihrer Verzweiflung verrät Gests Schwester ihren Bruder, der nun von Thors Männern gefangen genommen wird. Selbst unter Qualen gibt er seine Identität nicht preis. Seine Schwester kann nicht mit ansehen, wie Gest gefoltert wird und befreit ihn.
Thór ist ein Anhänger der [[Nordgermanische Religion|nordgermanischen Religion]], sodass Gest dessen Frömmigkeit ausnutzen kann. Er manipuliert seinen Altar derart, dass Thór glaubt, die Götter fordern seinen Sohn als Opfer. In ihrer Verzweiflung verrät Gests Schwester ihren Bruder, der von Thórs Männern gefangen genommen wird. Selbst unter Qualen gibt er seine Identität nicht preis. Seine Schwester kann nicht mit ansehen, wie Gest gefoltert wird und befreit ihn.


Thor will die Opferdarbietung seines Sohnes unbeirrt durchführen. Er ist aber der Meinung, dass es ausreiche, wenn sein Sohn waren Wikingermut beweise und seinen nahenden Tod wie ein Mann akzeptiere. Mit der Hinrichtung wird Thors verräterischer Bruder beauftragt, der seinem Neffen mit einem Schwert den Kopf abschlagen soll. Obwohl beauftragt, Thors Sohn letztlich nicht zu töten, hat er das Gegenteil im Sinn, um sich zum alleinigen Trohnfolger zu machen. Während der Zeremonie erscheint plötzlich Gest und gibt sich zu erkennen. In der Aufregung wird Thors Sohn in letzter Sekunde vor der Klinge gerettet. Gest stellt sich Thor und dessen Bruder und tötet beide.
Thór will die Opferdarbietung seines Sohnes unbeirrt durchführen. Er ist der Meinung, dass es ausreiche, wenn sein Sohn wahren Wikingermut beweise und seinen nahenden Tod wie ein Mann akzeptiere. Mit der Hinrichtung wird Thórs verräterischer Bruder beauftragt, der seinem Neffen mit einem Schwert den Kopf abschlagen soll. Obwohl beauftragt, Thórs Sohn letztlich nicht zu töten, hat er das Gegenteil im Sinn, um sich zum alleinigen Thronfolger zu machen. Während der Zeremonie erscheint plötzlich Gest und gibt sich zu erkennen. In der Aufregung wird Thórs Sohn in letzter Sekunde vor der Klinge gerettet. Gest stellt sich Thór und dessen Bruder und tötet beide.


Er schlägt seiner Schwester und deren Sohn vor, mit ihm nach Irland zu kommen. Er verspricht ihnen ein gewaltloses, christliches Leben. Seine Schwester lehnt ab und bemerkt, dass ihr Sohn zu alt sei, um das Gesehene zu vergessen. Gest kehrt allein nach Irland zurück. Thors Sohn schaut ihm nach und nimmt Gests Waffen an sich.
Er schlägt seiner Schwester und deren Sohn vor, mit ihm nach Irland zu kommen. Er verspricht ihnen ein gewaltloses, christliches Leben. Seine Schwester lehnt ab und bemerkt, dass ihr Sohn zu alt sei, um das Gesehene zu vergessen. Gest kehrt allein nach Irland zurück. Thórs Sohn schaut ihm nach und nimmt Gests Waffen an sich.


== Hintergrund ==
== Hintergrund ==


Nach Vorbild von [[Akira Kurosawa]] und [[Sergio Leone]]<ref name="llf">Michael Lachmann, Hauke Lange-Fuchs: ''Film in Skandinavien''. 1. Auflage. Henschel, Berlin 1993, ISBN 3-89487-178-4, S. 104.</ref> übernimmt der Film Struktur und Themen klassischer [[Western]]filme. So sei der Film ein „''Northern'' voller Aufbruchstimmung und Pioniergeist […] in einem [[Weißer Fleck|unerforschtem Land]] mit Themen der nordischen [[Mythologie]].<ref name="llf" />
Nach Vorbild von [[Akira Kurosawa]] und [[Sergio Leone]]<ref name="llf">Michael Lachmann, Hauke Lange-Fuchs: ''Film in Skandinavien''. 1. Auflage. Henschel, Berlin 1993, ISBN 3-89487-178-4, S. 104.</ref> übernimmt der Film Struktur und Themen klassischer [[Western]]filme. So sei der Film ein „''Northern'' voller Aufbruchstimmung und Pioniergeist […] in einem [[Weißer Fleck|unerforschtem Land]] mit Themen der nordischen [[Mythologie]].<ref name="llf" />


''Der Flug des Raben'' entstand wie auch ''Der Schatten des Raben'' in der Gegend um Drangshlið bei [[Skógar]].<ref>{{Literatur|Autor=Sabine Barth|Titel=Island|Verlag=DuMont Reiseverlag|Jahr=2006|Seiten=112|ISBN=3770160495}}</ref>
''Der Flug des Raben'' entstand wie auch ''Der Schatten des Raben'' in der Gegend um Drangshlið bei [[Skógar]].<ref>{{Literatur|Autor=Sabine Barth|Titel=Island|Verlag=DuMont Reiseverlag|Jahr=2006|Seiten=112|ISBN=3-7701-6049-5}}</ref>
Der Film lief in einer Sondervorführung 1984 als erster isländischer Film auf der [[Berlinale]].
Der Film lief in einer Sondervorführung 1984 als erster isländischer Film auf der [[Berlinale]].


== Kritiken ==
== Kritik ==
Der Film wurde von Kritikern geradezu euphorisch aufgenommen, wobei insbesondere der Vergleich mit Hollywood gesucht wird. Dazu etwa Kirk Ellis vom [[Hollywood Reporter]]: „''[Der Film] hat alles, angefangen von [[Sergio Leone|Leones]] opernhafter Weite, [[Sam Peckinpah|Peckinpahs]] Fertigkeit für Action bis hin zu [[Akira Kurosawa|Kurosawas]] trällernder Metaphorik.''“<ref>Has all of Leone’s operatic scope combined with Peckinpahs knack for action, and Kurosawa’s lilting imagery.</ref> Andere Kritiker lobten die Nachwirkungen des Films, so zum Beispiel US-Regisseur [[Joel Coen]] in einem Interview in Cannes 1996: „''[Der Film ist] ergreifend und kraftvoll zugleich und dennoch schlicht: Wahres Kino.''“<ref>It was both thrilling and powerful, while it was simple and moving. True cinema.</ref> Janet Maslin von der [[New York Times]] bemerkte dazu: „''[Gunnlaugson] gibt dem Film einen langsamen, grüblerischen Stil und eine unveränderliche Eigendynamik.''“<ref>[…] he gives the film a slow, brooding style and an irreversible momentum.</ref> Während des Reykjavík Film Festivals äußerten sich außerdem der schwedische Regisseur [[Ingmar Bergman]] als auch [[Astrid Lindgren]] positiv.
Der Film wurde von Kritikern geradezu euphorisch aufgenommen, wobei insbesondere der Vergleich mit Hollywood gesucht wird. Dazu etwa Kirk Ellis vom [[Hollywood Reporter]]: „[Der Film] hat alles, angefangen von Leones opernhafter Weite, [[Sam Peckinpah|Peckinpahs]] Fertigkeit für Action bis hin zu Kurosawas trällernder Metaphorik.“<ref>Has all of Leone’s operatic scope combined with Peckinpahs knack for action, and Kurosawa’s lilting imagery.</ref> Andere Kritiker lobten die Nachwirkungen des Films, so zum Beispiel US-Regisseur [[Joel Coen]] in einem Interview in Cannes 1996: „[Der Film ist] ergreifend und kraftvoll zugleich und dennoch schlicht: Wahres Kino.“<ref>It was both thrilling and powerful, while it was simple and moving. True cinema.</ref> [[Janet Maslin]] von der [[New York Times]] bemerkte dazu: „[Gunnlaugson] gibt dem Film einen langsamen, grüblerischen Stil und eine unveränderliche Eigendynamik.“<ref>[…] he gives the film a slow, brooding style and an irreversible momentum.</ref> Während des Reykjavík Film Festivals äußerten sich außerdem sowohl der schwedische Regisseur [[Ingmar Bergman]] als auch [[Astrid Lindgren]] positiv.


== Ehrungen ==
== Ehrungen ==
*1985: ''Beste Regie'' bei den [[Guldbagge|Guldbagge Awards]]
*1985: [[Guldbagge]]-Preis in der Kategorie ''Beste Regie''
*1986: Nominierung als ''Bester Film'' beim [[Fantasporto]]
*1986: Nominierung als ''Bester Film'' beim [[Fantasporto]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==


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* ''[http://kvikmyndir.is/KvikmyndirMovie/entry/movieid/942 Der Flug des Raben]'' bei [http://kvikmyndir.is Kvìkmyndír]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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[[Kategorie:Filmtitel]]
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[[Kategorie:Isländischer Film]]
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[[Kategorie:Schwedischer Film]]

[[Kategorie:Wikinger im Film]]
[[en:When the Raven Flies]]
[[da:Når ravnen flyver]]
[[is:Hrafninn flýgur]]
[[no:Hrafninn flýgur]]
[[sv:Korpen flyger]]

Aktuelle Version vom 27. November 2023, 15:25 Uhr

Film
Titel Der Flug des Raben
Originaltitel Hrafninn flýgur
Produktionsland Island, Schweden
Originalsprache Isländisch
Erscheinungsjahr 1984
Länge 109 Minuten
Stab
Regie Hrafn Gunnlaugsson
Drehbuch Hrafn Gunnlaugsson
Produktion Bo Jönsson
Musik Harry Manfredini,
Hans-Erik Philip
Kamera Tony Forsberg
Schnitt Hrafn Gunnlaugsson
Besetzung
  • Jakob Þór Einarsson: Gest
  • Edda Björgvinsdóttir: Gests Schwester
  • Helgi Skúlason: Thór
  • Egill Ólafsson: Thórs Bruder
  • Flosi Ólafsson: Erik

Der Flug des Raben (Originaltitel: Hrafninn flýgur, anhören/?), in der DDR unter dem Namen Odins Raben veröffentlicht, ist ein isländischer Wikingerfilm aus dem Jahr 1984 von Hrafn Gunnlaugsson. Der Film ist der erste Teil der Wikinger-Trilogie von Hrafn, die mit Der Schatten des Raben (Í skugga hrafnsins, 1988) und Der weiße Wikinger (Hvíti víkingurinn, 1991) komplett ist.

Irland im 11. Jahrhundert: Nach einem Wikinger-Überfall sinnt der junge Ire Gest nach Rache. Seine Eltern wurden umgebracht, seine Schwester nach Island verschleppt. Anführer der norwegischen Heiden ist Thór, der in Island sein Quartier aufgeschlagen hat. 20 Jahre später ist Gest ein Mann geworden und reist nach Island, um seine Schwester zu finden und die Entführer zu stellen.

Er entwickelt den Plan, Thórs Männer und die zutiefst verfeindeten Wikinger um Erik gegeneinander auszuspielen, um seine Rache zu bekommen. Gest tötet einige Männer von Thór und hängt die Morde Erik an. Thór glaubt, dass Erik etwas gegen ihn ausheckt und wird in dieser Ansicht von seinem Bruder bestärkt, der insgeheim dessen Position einnehmen will. Thór greift schließlich Eriks Männer an und radiert den ganzen Clan aus.

Gest findet heraus, dass Thór mit seiner inzwischen erwachsenen Schwester verheiratet ist und mit ihr einen jungen Sohn hat. Gest gibt sich seiner Schwester zu erkennen und will sie überreden, Thór umzubringen. In ihrem Herzen immer noch Christin, bringt sie eine solche Tat nicht zustande und verweigert ihrem Bruder ihre Hilfe.

Thór ist ein Anhänger der nordgermanischen Religion, sodass Gest dessen Frömmigkeit ausnutzen kann. Er manipuliert seinen Altar derart, dass Thór glaubt, die Götter fordern seinen Sohn als Opfer. In ihrer Verzweiflung verrät Gests Schwester ihren Bruder, der von Thórs Männern gefangen genommen wird. Selbst unter Qualen gibt er seine Identität nicht preis. Seine Schwester kann nicht mit ansehen, wie Gest gefoltert wird und befreit ihn.

Thór will die Opferdarbietung seines Sohnes unbeirrt durchführen. Er ist der Meinung, dass es ausreiche, wenn sein Sohn wahren Wikingermut beweise und seinen nahenden Tod wie ein Mann akzeptiere. Mit der Hinrichtung wird Thórs verräterischer Bruder beauftragt, der seinem Neffen mit einem Schwert den Kopf abschlagen soll. Obwohl beauftragt, Thórs Sohn letztlich nicht zu töten, hat er das Gegenteil im Sinn, um sich zum alleinigen Thronfolger zu machen. Während der Zeremonie erscheint plötzlich Gest und gibt sich zu erkennen. In der Aufregung wird Thórs Sohn in letzter Sekunde vor der Klinge gerettet. Gest stellt sich Thór und dessen Bruder und tötet beide.

Er schlägt seiner Schwester und deren Sohn vor, mit ihm nach Irland zu kommen. Er verspricht ihnen ein gewaltloses, christliches Leben. Seine Schwester lehnt ab und bemerkt, dass ihr Sohn zu alt sei, um das Gesehene zu vergessen. Gest kehrt allein nach Irland zurück. Thórs Sohn schaut ihm nach und nimmt Gests Waffen an sich.

Nach Vorbild von Akira Kurosawa und Sergio Leone[1] übernimmt der Film Struktur und Themen klassischer Westernfilme. So sei der Film ein „Northern voller Aufbruchstimmung und Pioniergeist […] in einem unerforschtem Land“ mit Themen der nordischen Mythologie.[1]

Der Flug des Raben entstand wie auch Der Schatten des Raben in der Gegend um Drangshlið bei Skógar.[2] Der Film lief in einer Sondervorführung 1984 als erster isländischer Film auf der Berlinale.

Der Film wurde von Kritikern geradezu euphorisch aufgenommen, wobei insbesondere der Vergleich mit Hollywood gesucht wird. Dazu etwa Kirk Ellis vom Hollywood Reporter: „[Der Film] hat alles, angefangen von Leones opernhafter Weite, Peckinpahs Fertigkeit für Action bis hin zu Kurosawas trällernder Metaphorik.“[3] Andere Kritiker lobten die Nachwirkungen des Films, so zum Beispiel US-Regisseur Joel Coen in einem Interview in Cannes 1996: „[Der Film ist] ergreifend und kraftvoll zugleich und dennoch schlicht: Wahres Kino.“[4] Janet Maslin von der New York Times bemerkte dazu: „[Gunnlaugson] gibt dem Film einen langsamen, grüblerischen Stil und eine unveränderliche Eigendynamik.“[5] Während des Reykjavík Film Festivals äußerten sich außerdem sowohl der schwedische Regisseur Ingmar Bergman als auch Astrid Lindgren positiv.

  • 1985: Guldbagge-Preis in der Kategorie Beste Regie
  • 1986: Nominierung als Bester Film beim Fantasporto

Einzelnachweise

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  1. a b Michael Lachmann, Hauke Lange-Fuchs: Film in Skandinavien. 1. Auflage. Henschel, Berlin 1993, ISBN 3-89487-178-4, S. 104.
  2. Sabine Barth: Island. DuMont Reiseverlag, 2006, ISBN 3-7701-6049-5, S. 112.
  3. Has all of Leone’s operatic scope combined with Peckinpahs knack for action, and Kurosawa’s lilting imagery.
  4. It was both thrilling and powerful, while it was simple and moving. True cinema.
  5. […] he gives the film a slow, brooding style and an irreversible momentum.