„Detlof von Oertzen“ – Versionsunterschied

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Detlof [[Oertzen (Adelsgeschlecht)|von Oertzen]] war ein Sohn des mecklenburgischen Gesandten in Berlin und späteren Chefs der Verwaltungsbehörde des Großherzoglichen Haushalts [[Fortunat von Oertzen]] (1842–1922) auf [[Herrenhaus Roggow|Roggow]] und dessen Frau Adele Luise, geb. [[Bassewitz|Gräfin von Bassewitz]] aus dem Haus [[Bristow (Schorssow)|Bristow]] (1847–1910). [[Wilhelm von Oertzen (1883–1945)]] war sein älterer Bruder.
Detlof [[Oertzen (Adelsgeschlecht)|von Oertzen]] war ein Sohn des mecklenburgischen Gesandten in Berlin und späteren Chefs der Verwaltungsbehörde des Großherzoglichen Haushalts [[Fortunat von Oertzen]] (1842–1922) auf [[Herrenhaus Roggow|Roggow]] und dessen Frau Adele Luise, geb. [[Bassewitz|Gräfin von Bassewitz]] aus dem Haus [[Bristow (Schorssow)|Bristow]] (1847–1910). [[Wilhelm von Oertzen (1883–1945)]] war sein älterer Bruder.


Er besuchte das [[Friedrich-Wilhelms-Gymnasium (Berlin)|Kaiser-Wilhelm-Gymnasium]] in [[Berlin]] bis zum Abitur Michaelis 1904 und studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Lausanne, München, Berlin und Rostock<ref>[http://purl.uni-rostock.de/matrikel/200006753 Eintrag] im [[Rostocker Matrikelportal]]</ref>. In Rostock wurde er 1911 zum [[Dr. jur.]] promoviert. Anschließend trat er in den Verwaltungsdienst von [[Mecklenburg-Schwerin]]. Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] war er im Rang eines [[Rittmeister]]s in verschiedenen Verwaltungsfunktionen eingesetzt, so 1917 im Verwaltungsstab des Deutschen Oberkommandos in [[Rumänien]]. Nach Kriegsende wurde er [[Oberregierungsrat]] im [[Reichsfinanzministerium]]. Er war Mitglied der deutschen Kriegslastenkommission in [[Paris]]. Seit 1924 praktizierte er als Rechtsanwalt in Rostock und als Syndikus der [[Union der Landstände|Mecklenburgischen Ritterschaft]] und des Mecklenburgischen Ritterschaftlichen Kreditvereins. 1936 trat er, offiziell ''aus Krankheitsgründen'' wegen eines chronischen Magenleidens, in den Ruhestand.
Er besuchte das [[Friedrich-Wilhelms-Gymnasium (Berlin)|Kaiser-Wilhelm-Gymnasium]] in [[Berlin]] bis zum Abitur [[Erzengel Michael#Festtag|Michaelis]] 1904 und studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Lausanne, München, Berlin und Rostock.<ref>[http://purl.uni-rostock.de/matrikel/200006753 Eintrag] im [[Rostocker Matrikelportal]]</ref> In Rostock wurde er 1911 zum [[Dr. jur.]] promoviert. Anschließend trat er in den Verwaltungsdienst von [[Mecklenburg-Schwerin]]. Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] war er im Rang eines [[Rittmeister]]s in verschiedenen Verwaltungsfunktionen eingesetzt, so 1917 im Verwaltungsstab des Deutschen Oberkommandos in [[Rumänien]]. Nach Kriegsende wurde er [[Oberregierungsrat]] im [[Reichsfinanzministerium]]. Er war Mitglied der deutschen Kriegslastenkommission in [[Paris]]. Seit 1924 praktizierte er als Rechtsanwalt in Rostock und als Syndikus der [[Union der Landstände|Mecklenburgischen Ritterschaft]] und des Mecklenburgischen Ritterschaftlichen Kreditvereins. 1936 trat er, offiziell ''aus Krankheitsgründen'' wegen eines chronischen Magenleidens, in den Ruhestand.


Im Zweiten Weltkrieg wurde er als [[Kriegsverwaltungsrat|Kriegsverwaltungsabteilungschef]] reaktiviert; von 1940 bis 1944 leitete er die Gruppe Finanzen beim [[Militärbefehlshaber#Frankreich|Militärbefehlshaber Frankreich]].<ref>Siehe Kilian (Lit.)</ref>
Im Zweiten Weltkrieg wurde er als [[Kriegsverwaltungsrat|Kriegsverwaltungsabteilungschef]] reaktiviert; von 1940 bis 1944 leitete er die Gruppe Finanzen beim [[Militärbefehlshaber#Frankreich|Militärbefehlshaber Frankreich]].<ref>Siehe Kilian (Lit.)</ref>


Detlof von Oertzen war in der [[Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs|Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburg]] engagiert. Von 1947 bis 1949 war er Beisitzer im Kirchengericht.<ref>''Handbuch der deutschen evangelischen Kirchen 1918 bis 1949: Organe – Ämter – Personen.'' Band 2: Landes- und Provinzialkirchen (= Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte A 20), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2017 ISBN 9783647557946, S. 313</ref> Daneben wirkte er als ''Kirchlicher Gewährsmann'' beim Aufbau der [[CDU]] in Mecklenburg.<ref>Christian Schwiesselmann: ''Die Christlich-Demokratische Union Deutschlands in Mecklenburg und Vorpommern: von der Gründung bis zur Auflösung des Landesverbandes (1945-1952).'' (= Forschungen und Quellen zur Zeitgeschichte 58), Düsseldorf: Droste 2011 ISBN 9783770019090, S. 119</ref>
Detlof von Oertzen war in der [[Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs|Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburg]] engagiert. Von 1947 bis 1949 war er Beisitzer im Kirchengericht.<ref>''Handbuch der deutschen evangelischen Kirchen 1918 bis 1949: Organe – Ämter – Personen.'' Band 2: Landes- und Provinzialkirchen (= Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte A 20), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2017, ISBN 9783647557946, S. 313</ref> Daneben wirkte er als ''Kirchlicher Gewährsmann'' beim Aufbau der [[CDU]] in Mecklenburg.<ref>Christian Schwiesselmann: ''Die Christlich-Demokratische Union Deutschlands in Mecklenburg und Vorpommern: von der Gründung bis zur Auflösung des Landesverbandes (1945-1952).'' (= Forschungen und Quellen zur Zeitgeschichte 58), Düsseldorf: Droste 2011, ISBN 9783770019090, S. 119</ref>


Er war verheiratet mit Viktoria, geb. [[Blücher (Adelsgeschlecht)|von Blücher]]. Die Tochter des Paares Maja von Oertzen (* 28. Oktober 1935 in Rostock) heiratete [[Klaus von Beyme]].
Er war verheiratet mit Viktoria, geb. [[Blücher (Adelsgeschlecht)|von Blücher]] (1895–1977). Der Sohn Fortunat Hans-Konrad Anton von Oertzen (* 1928) wanderte 1952 nach [[Namibia]] aus.<ref>[https://www.klausdierks.com/Biographies/Biographies_V.htm Biographies of Namibian Personalities], abgerufen am 8. Dezember 2021</ref> Die Tochter Maja von Oertzen (* 28. Oktober 1935 in Rostock) heiratete [[Klaus von Beyme]].

== Werke ==
* ''Der Versicherungsschein.'' Diss. Rostock 1911


== Literatur ==
== Literatur ==
* ''[[Deutscher Wirtschaftsführer]]'', Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg, Berlin und Leipzig 1929, S. 1632
* ''[[Deutscher Wirtschaftsführer]]'', Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg, Berlin und Leipzig 1929, S. 1632
* ''[[Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft]]'', Band 2, Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1931, S. 1351
* ''[[Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft]]'', Band 2, Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1931, S. 1351
* Jürgen Kilian: ''Krieg auf Kosten anderer: Das Reichsministerium der Finanzen und die wirtschaftliche Mobilisierung Europas für Hitlers Krieg.'' Berlin: de Gruyter 2017 ISBN 9783110452549, bes. S. 241ff
* Jürgen Kilian: ''Krieg auf Kosten anderer: Das Reichsministerium der Finanzen und die wirtschaftliche Mobilisierung Europas für Hitlers Krieg.'' Berlin: de Gruyter 2017, ISBN 9783110452549, bes. S. 241ff


== Weblinks ==
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Aktuelle Version vom 5. August 2024, 17:14 Uhr

Wappen der Familie von Oertzen

Detlof Maximilian von Oertzen (* 24. September 1886 in Schwerin; † 9. Januar 1959 in Eltville) war ein deutscher Verwaltungsjurist.

Detlof von Oertzen war ein Sohn des mecklenburgischen Gesandten in Berlin und späteren Chefs der Verwaltungsbehörde des Großherzoglichen Haushalts Fortunat von Oertzen (1842–1922) auf Roggow und dessen Frau Adele Luise, geb. Gräfin von Bassewitz aus dem Haus Bristow (1847–1910). Wilhelm von Oertzen (1883–1945) war sein älterer Bruder.

Er besuchte das Kaiser-Wilhelm-Gymnasium in Berlin bis zum Abitur Michaelis 1904 und studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Lausanne, München, Berlin und Rostock.[1] In Rostock wurde er 1911 zum Dr. jur. promoviert. Anschließend trat er in den Verwaltungsdienst von Mecklenburg-Schwerin. Im Ersten Weltkrieg war er im Rang eines Rittmeisters in verschiedenen Verwaltungsfunktionen eingesetzt, so 1917 im Verwaltungsstab des Deutschen Oberkommandos in Rumänien. Nach Kriegsende wurde er Oberregierungsrat im Reichsfinanzministerium. Er war Mitglied der deutschen Kriegslastenkommission in Paris. Seit 1924 praktizierte er als Rechtsanwalt in Rostock und als Syndikus der Mecklenburgischen Ritterschaft und des Mecklenburgischen Ritterschaftlichen Kreditvereins. 1936 trat er, offiziell aus Krankheitsgründen wegen eines chronischen Magenleidens, in den Ruhestand.

Im Zweiten Weltkrieg wurde er als Kriegsverwaltungsabteilungschef reaktiviert; von 1940 bis 1944 leitete er die Gruppe Finanzen beim Militärbefehlshaber Frankreich.[2]

Detlof von Oertzen war in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburg engagiert. Von 1947 bis 1949 war er Beisitzer im Kirchengericht.[3] Daneben wirkte er als Kirchlicher Gewährsmann beim Aufbau der CDU in Mecklenburg.[4]

Er war verheiratet mit Viktoria, geb. von Blücher (1895–1977). Der Sohn Fortunat Hans-Konrad Anton von Oertzen (* 1928) wanderte 1952 nach Namibia aus.[5] Die Tochter Maja von Oertzen (* 28. Oktober 1935 in Rostock) heiratete Klaus von Beyme.

  • Der Versicherungsschein. Diss. Rostock 1911

Einzelnachweise

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  1. Eintrag im Rostocker Matrikelportal
  2. Siehe Kilian (Lit.)
  3. Handbuch der deutschen evangelischen Kirchen 1918 bis 1949: Organe – Ämter – Personen. Band 2: Landes- und Provinzialkirchen (= Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte A 20), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2017, ISBN 9783647557946, S. 313
  4. Christian Schwiesselmann: Die Christlich-Demokratische Union Deutschlands in Mecklenburg und Vorpommern: von der Gründung bis zur Auflösung des Landesverbandes (1945-1952). (= Forschungen und Quellen zur Zeitgeschichte 58), Düsseldorf: Droste 2011, ISBN 9783770019090, S. 119
  5. Biographies of Namibian Personalities, abgerufen am 8. Dezember 2021