Die Valachi-Papiere

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. Dezember 2012 um 17:06 Uhr durch Graf zu Pappenheim (Diskussion | Beiträge) (AZ: Die Seite wurde neu angelegt: {{Infobox Film | DT = Die Valachi Papiere | OT = The Valachi Papers, Carteggio Valachi oder …). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Die Valachi Papiere
Originaltitel The Valachi Papers, Carteggio Valachi oder Le Dossier Valachi
Produktionsland Frankreich, Italien
Originalsprache englisch, italienisch
Erscheinungsjahr 1972
Länge 125 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Terence Young
Drehbuch Stephen Geller
Massimo De Rita
Arduino Maiuri
Produktion Dino De Laurentiis
Musik Riz Ortolani, Vito Pallavicini, Armando Trovajoli
Kamera Aldo Tonti
Schnitt Johnny Dwyre
Monica Finzi
Besetzung

Fehler bei Vorlage * Parametername unbekannt (Vorlage:Infobox Film): "FARBE; Kinostart"

Datei:Valachi papers.jpg
The Valachi Papers

Die Valachi Papiere ist ein Mafiafilm von 1972 mit Charles Bronson und Lino Ventura in den Hauptrollen. Der Film basiert auf dem Buch „The Valachi Papers“ von Peter Maas, welche dokumentarisch die Geschichte des Joseph Valachi aufgreift, welcher in den 1960er Jahren als erster Kronzeuge im Prozess gegen die Genovese-Familie der New Yorker Cosa Nostra aussagte und die Öffentlichkeit erstmalig in das Innenleben der Mafia einweihte. Aus Versehen tötet Valachi einen Häftling, den er für einen Auftragsmörder hält und geschickt wurde, um ihn zu töten. Bundesagenten klären ihn über seinen Irrtum auf und zwingen ihn dazu, Informationen über die New Yorker Mafia preiszugeben.

Handlung

Der Film beginnt im Bundesgefängnis von Atlanta, wo der gealterte Häftling Joe Valachi (Charles Bronson) seine Haftstrafe wegen Heroinschmuggels absitzen muss. Auch der Boss seiner Familie, Vito Genovese (Lino Ventura), sitzt im gleichen Gefängnis ein. Genovese ist sich sicher, dass Valachi ihn verraten hat und gibt ihn den „Todeskuss“[1] als Signal für die Mitinsassen, ihn zu töten. Valachi nimmt die Herausforderung an und küsst ihn zurück. Seine Geschichte wird in Rückblenden erzählt. Valachi begann als kleiner Dieb, bevor er in die Organisation von Salvatore Maranzano eintrat. Im Laufe der Ereignisse gerät Valachi zwischen die Fronten im Castellammareser Krieg zwischen Salvatore Maranzano und seinem Widersacher Joe Masseria, die um die Vorherrschaft der Mafia in New York. Dabei ist er Fahrer, Laufbursche für „Lucky Luciano“ und auch an einigen Ermordungen beteiligt. Auf einer Beerdigung eines erschossenen Gangsters eröffnet Maranzano einer Trauernden „Ich kann die Toten nicht zurückbringen. Ich kann nur die Lebenden töten.“ Auf dem Höhepunkt des Gangsterkrieges wird Joe Masseria 1931 in Scarpato's Restaurant ermordet. Wenige Monate später töten seine ehemaligen Vasallen seinen Rivalen Salvatore Maranzano, als dieser ihnen zu mächtig wurde. Valachi muss in dieser Zeit auf dem Dachboden einer befreundeten Familie untertauchen. Dabei lernt er Maria Reina (gespielt von Bronsons tatsächlicher Ehefrau Jill Ireland) kennen und lieben. Später heiratet er sie, wobei Don Vito Genovese den Fürsprecher bei der Mutter der Bräutigam und seinen Trauzeugen spielt. Valachis Aufstieg in der Genovese-Familie ist durch seine schlechte Beziehung zu seinem Caporegime [2] Tony Bender (Guido Leontini) behindert. Joe Valachi kommt in Bedrängnis, nachdem herauskommt, dass er ein Verhältnis zwischen seinem Freund „Gap“ und der Geliebten Genoveses gedeckt hat. Vito Genovese kehrt nach seiner Flucht nach Sizilien nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA zurück und regelt mit harter Hand, die seiner Meinung nach durch seinen Stellvertreter Albert Anastasia vernachlässigten Geschäfte. Er läßt „Gap“ durch Benders Leute in Valachis Restaurant kastrieren. Valachi gibt dem Schwerverletzten danach den Gnadenschuss. Die Tatsache, einen Freund getötet zu haben und die Gewissheit, dass die alten Werte ihrer Organisation keine Gültigkeit mehr haben, lassen Valachi immer mehr von seiner Gangsterfamilie abkehren, zumal die Angst hinzukommt, dass sie seiner Familie etwas antun könnten. Die Polizei stellt Valachi und ein Gericht verurteilt ihn zu einer Freizeitsstrafe von fünfzehn Jahren. Valachi entschließt sich, mit dem FBI zu kooperieren und vor dem Kongress der Vereinigten Staaten über das Organisierte Verbrechen auszusagen. Damit wird er der erste Pentito in der Geschichte der Cosa Nostra. Nachdem er seine Aussage im Fernsehen sieht, versucht Valachi sich mit einem Elektrokabel zu strangulieren. Im letzten Moment kann er von einem Bundesbeamter, der während des Verhörs ein freundschaftliches Verhältnis zu ihm aufgebaut hat, gerettet werden. Valachi teilt dem Beamten mit, dass er nur noch aus purer Bosheit weiterleben möchte, da er niemand die von Vito Genovese auf seinen Kopf ausgesetzten 100.000 Dollars gönnt. Im Abspann wird erzählt, dass Valachi wenig später in Gefangenschaft eines natürlichen Todes starb, Genovese einige Monate zuvor.

Historische Ungereimtheiten

Es wurde am Film bemängelt, dass er etliche historische Ungereimtheiten zeigt. So spielt die Autoverfolgungssezene im Jahr 1930, erkennbar sind jedoch Automarken aus dem 1960er Jahren. Bei einer anderen Verfolgungsszene fährt Valachi direkt in den East River, dabei sind die Twin Towers des World Trade Center sichtbar. Die Kastrationszene und das Zitat Maranzanos auf der Beerdigung Reinas entsprechen nicht den historischen Fakten.

Hintergrund

Hintergrund des Films bildet die Geschichte der New Yorker Mafia von den 1930er Jahren bis zur Verhaftung Valachis in den 1950er Jahren. Er spielt in Gefängnissen wie Sing Sing und zeigt Einzelheiten des Castellamareser Krieges, sowie den Aufstieg und Fall von Mafiabossen. Vorlage des Films sind die authentischen Vernehmungsprotokolle (Valachi-Papers) des Falls vor dem Kongressausschuss des Senators John L. McClellan im Jahre 1963. Dino De Laurentiis erwarb an diesen Protokollen die Filmrechte.

Produktion

Der Film kam am 1. Februar 1973 in die Kinos und spielte 17 Millionen US-Dollar ein, acht Millionen durch Verleih.[3] Er entstand in den Studios von De Laurentiis Intermarco S.p.A. und Euro-France Films. Verleihfirmen sind Columbia Pictures (USA), Cinema International Corporation (weltweit) und Sony Pictures Home Entertainment.

Kritik

„Thriller um den Gangster Joseph Valachi, der 1963 die Machenschaften der Mafia aufdeckte. Mafia-Thriller, auf authentischem Material basierend.“

Cinema.de[4]

„Eine authentische Dokumentation von Aussagen eines Mafia-Gangsters über Organisation und Einfluß des organisierten Verbrechertums in den USA während der 30er Jahre wird zum Gegenstand eines mit reißerischer Perfektion gearbeiteten Thrillers. Er peilt zwar die mafia als gesellschaftliches Phänomen an, versäumt aber eine genauere Erklärung ihrer gesellschaftlichen Bedingungsgrundlagen zugunsten eines vordergründigen Aktionsreichtums.“

Lexikon des internationalen Films

</ref>}}

„Obwohl ungleich härter und direkter inszeniert als Coppolas oft romantisierendes Epos, avancierten auch die "Valachi-Papiere" zu einem Kassenhit.“

</ref>}}

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. ital. Il bacio della morte
  2. Leutnant in der Mafiahierarchie
  3. The Valachi Papers
  4. ['http://www.cinema.de/film/die-valachi-papiere,1331070.html' {{{titel}}}.]

Webseiten