„Familienkölsch“ – Bearbeiten
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
Die Bearbeitung kann rückgängig gemacht werden. Bitte prüfe den Vergleich unten, um sicherzustellen, dass du dies tun möchtest, und veröffentliche dann unten deine Änderungen, um die Bearbeitung rückgängig zu machen.
Wenn du eine Änderung rückgängig gemacht hast, die kein Vandalismus ist, gib bitte eine Begründung an. Die Textvorgabe in der Zusammenfassungszeile kann dazu ergänzt oder ersetzt werden.
Aktuelle Version | Dein Text | ||
Zeile 5: | Zeile 5: | ||
== Herkunft und Wortbildung == |
== Herkunft und Wortbildung == |
||
Der Begriff hat mit dem kölschen Dialekt nur indirekt zu tun. Vielmehr handelt es sich um einen, zunächst scherzhaft gemeinten, [[Euphemismus]]. |
Der Begriff taucht spätestens am Anfang der 1950er Jahre auf. Er hat mit dem kölschen Dialekt nur indirekt zu tun. Vielmehr handelt es sich um einen, zunächst scherzhaft gemeinten, [[Euphemismus]]. |
||
In den Familien des Rheinlandes war mit dem Vordringen der bürgerlichen Bildung im 19. und 20. Jahrhundert der [[Dialekt]] als Alltagssprache auf dem Rückmarsch. Das damalige Standard-Hochdeutsche, als Funktional- oder [[Vehikularsprache]] in der [[Schule]] und [[Ausbildung]] sowie der [[Obrigkeit]] des [[Preußen|preußischen Staats]] und des [[Deutsches Reich|deutschen Reichs]], machte ihm zunehmend Konkurrenz.<ref name="Cornelissen">Dr. [[Georg Cornelissen]]: ''Meine Oma spricht noch Platt – Wo bleibt der Dialekt im Rheinland?'', [[Greven Verlag Köln|Greven Verlag]], Köln 2008, ISBN 978-3-7743-0417-8</ref><ref name="Siehe z. B 2005">Siehe z. B. auch Seite 31 ff. in Georg Cornelissen: „Rheinisches Deutsch.“ Greven Verlag, Köln, 2005, ISBN 3-7743-0367-3</ref> |
In den Familien des Rheinlandes war mit dem Vordringen der bürgerlichen Bildung im 19. und 20. Jahrhundert der [[Dialekt]] als Alltagssprache auf dem Rückmarsch. Das damalige Standard-Hochdeutsche, als Funktional- oder [[Vehikularsprache]] in der [[Schule]] und [[Ausbildung]] sowie der [[Obrigkeit]] des [[Preußen|preußischen Staats]] und des [[Deutsches Reich|deutschen Reichs]], machte ihm zunehmend Konkurrenz.<ref name="Cornelissen">Dr. [[Georg Cornelissen]]: ''Meine Oma spricht noch Platt – Wo bleibt der Dialekt im Rheinland?'', [[Greven Verlag Köln|Greven Verlag]], Köln 2008, ISBN 978-3-7743-0417-8</ref><ref name="Siehe z. B 2005">Siehe z. B. auch Seite 31 ff. in Georg Cornelissen: „Rheinisches Deutsch.“ Greven Verlag, Köln, 2005, ISBN 3-7743-0367-3</ref> |
||
Insbesondere wurden in den [[Familie]]n die Kinder oft zum Hochdeutschsprechen angehalten, um ihnen so bessere Chancen in Ausbildung und Beruf zu ermöglichen.<ref name="Cornelissen" /> Die Älteren, denen es nicht gelang, die hochdeutsche Lautung zu erlernen, deren hochsprachlicher Wortschatz oft auch nicht besonders umfangreich war, sprachen notgedrungen mit einem starken Akzent. |
Insbesondere wurden in den [[Familie]]n die Kinder oft zum Hochdeutschsprechen angehalten, um ihnen so bessere Chancen in Ausbildung und Beruf zu ermöglichen.<ref name="Cornelissen" /> Die Älteren, denen es nicht gelang, die hochdeutsche Lautung zu erlernen, deren hochsprachlicher Wortschatz oft auch nicht besonders umfangreich war, sprachen notgedrungen mit einem starken Akzent. |
||
Dafür fanden spitze Zungen die Bezeichnung „Familienkölsch“, als diese Art des Hochdeutschsprechens zunehmend in der Öffentlichkeit zu vernehmen war. |
Dafür fanden spitze Zungen die Bezeichnung „Familienkölsch“, als diese Art des Hochdeutschsprechens zunehmend in der Öffentlichkeit zu vernehmen war. |