„Festung Küstrin“ – Versionsunterschied
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[[Johann (Brandenburg-Küstrin)|Johann]] begann den Ausbau seiner Residenz mit dem Bau des [[Schloss (Architektur)|Schlosses]], der von 1535 bis 1537 dauerte. Anschließend wurden die Bauarbeiten für die Festung aufgenommen. Die von 1537 bis 1543 angelegten Befestigungen besaßen [[Erdwall|Erdwälle]], die mehrfach vom [[Hochwasser]] unterspült wurden. Nach einer mehrjährigen Bauunterbrechung wurden daher die Wälle von 1553 bis 1568 mit Mauerwerk verstärkt und die neu errichteten Bereiche gleich in Mauerwerk ausgeführt. 1568 war die Festung fertiggestellt. Sie umfasste zu dem Zeitpunkt die [[Bastion]]en König, Königin, Kronprinz, Kronprinzessin und Philipp sowie als [[Stadttor]]e das Berliner Tor und das Zorndorfer Tor. Weiterhin gab es zum Einlass für Fußgänger die Kietzer Pforte und die Mühlenpforte. Zu den in Küstrin im 16. Jahrhundert tätigen Festungsbaumeistern gehörten [[Francesco Chiaramella de Gandino|Francesco Chiaramella]] und nach ihm [[Rochus zu Lynar|Rochus Graf zu Lynar]], diesen sind die gemauerten Bastionen der Stadtbefestigung zuzuschreiben. |
[[Johann (Brandenburg-Küstrin)|Johann]] begann den Ausbau seiner Residenz mit dem Bau des [[Schloss (Architektur)|Schlosses]], der von 1535 bis 1537 dauerte. Anschließend wurden die Bauarbeiten für die Festung aufgenommen. Die von 1537 bis 1543 angelegten Befestigungen besaßen [[Erdwall|Erdwälle]], die mehrfach vom [[Hochwasser]] unterspült wurden. Nach einer mehrjährigen Bauunterbrechung wurden daher die Wälle von 1553 bis 1568 mit Mauerwerk verstärkt und die neu errichteten Bereiche gleich in Mauerwerk ausgeführt. 1568 war die Festung fertiggestellt. Sie umfasste zu dem Zeitpunkt die [[Bastion]]en König, Königin, Kronprinz, Kronprinzessin und Philipp sowie als [[Stadttor]]e das Berliner Tor und das Zorndorfer Tor. Weiterhin gab es zum Einlass für Fußgänger die Kietzer Pforte und die Mühlenpforte. Zu den in Küstrin im 16. Jahrhundert tätigen Festungsbaumeistern gehörten [[Francesco Chiaramella de Gandino|Francesco Chiaramella]] und nach ihm [[Rochus zu Lynar|Rochus Graf zu Lynar]], diesen sind die gemauerten Bastionen der Stadtbefestigung zuzuschreiben. |
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Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] (1618–1648) zog der [[König von Schweden|schwedische König]] [[Gustav II. Adolf (Schweden)|Gustav II. Adolf]] ab Juli 1630 die [[Oder]] hinauf nach Süden. Durch die Anlage einer [[Feldbefestigung]] am linken Oderufer gegenüber von Küstrin beherrschte er den Oderübergang sowie den Schiffsverkehr. Auf Drängen der Schweden wurde Küstrin im Juni 1631 in schwedische Verwaltung übergeben. Die Schweden |
Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] (1618–1648) zog der [[König von Schweden|schwedische König]] [[Gustav II. Adolf (Schweden)|Gustav II. Adolf]] ab Juli 1630 die [[Oder]] hinauf nach Süden. Durch die Anlage einer [[Feldbefestigung]] am linken Oderufer gegenüber von Küstrin beherrschte er den Oderübergang sowie den Schiffsverkehr. Auf Drängen der Schweden wurde Küstrin im Juni 1631 in schwedische Verwaltung übergeben. Die Schweden begannen unmittelbar danach mit dem weiteren Ausbau der Festung, der später von [[Friedrich Wilhelm (Brandenburg)|Kurfürst Friedrich Wilhelm]] fortgeführt wurde. Es entstanden zwischen 1631 und 1688 der [[Brückenkopf]] auf der linke Oderseite, das [[Hornwerk]] sowie die [[Bastion]] Brandenburg am rechten Oderufer zwischen den Bastionen König und Philipp. Außerdem wurde die Verteidigung der östlichen Festungswälle durch den Bau von mehreren [[Schanze (Festungsbau)|Redans]] und der [[Ravelin]]s Gohrin, Albrecht, August-Wilhelm und Christian Ludwig verstärkt. Mit einem [[Batardeau]] an der Bastion Philipp wurde der Wassergraben abgeschlossen. Küstrin war nun eine der stärksten Festungen in Deutschland. |
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Im [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] wurde Küstrin vom 15. bis 18. August 1758 von russischen Truppen belagert und in Brand geschossen und brannte, weil es noch größtenteils aus Holz gebaut war, vollständig nieder, jedoch ohne dass die Festung erobert werden konnte. König [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrich II.]] [[Entsatz|entsetzte]] die Festung und schlug die Russen am 25. August 1758 östlich von Küstrin in der [[Schlacht bei Zorndorf]]. |
Im [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] wurde Küstrin vom 15. bis 18. August 1758 von russischen Truppen belagert und in Brand geschossen und brannte, weil es noch größtenteils aus Holz gebaut war, vollständig nieder, jedoch ohne dass die Festung erobert werden konnte. König [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrich II.]] [[Entsatz|entsetzte]] die Festung und schlug die Russen am 25. August 1758 östlich von Küstrin in der [[Schlacht bei Zorndorf]]. |
Version vom 17. April 2018, 18:37 Uhr
Die Festung Küstrin war eine Festung, die in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zum Schutz der Residenzstadt Küstrin errichtet wurde. Erst 1920 endete die Nutzung als Festung infolge des verlorenen Ersten Weltkrieges. Kurz danach begann der Abriss der östlichen Stadtumwallung. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Küstrin 1945 wieder zur Festung erklärt und die Stadt durch die Kampfhandlungen bis Ende März 1945 nahezu vollständig zerstört. Nach Kriegsende wurden die ohnehin beschädigten Festungsbauwerke durch Sprengungen und Abbrucharbeiten zur Materialgewinnung weiter zerstört. Seit den 1990er Jahren erfolgt eine Restaurierung der Festungsanlagen in der Altstadt und des Fort Gorgast, während die anderen Außenwerke infolge Leerstand verfallen. Ein großer Teil der Festungsbauwerke liegt auf der rechten Oderseite im polnischen Kostrzyn nad Odrą, die restlichen Außenwerke in der deutschen Gemeinde Küstriner Vorland.
Vor 1535: Vorgeschichte
Die erste urkundliche Erwähnung Küstrins stammt aus dem Jahr 1232. Küstrin lag strategisch günstig am Zusammenfluss von Oder und Warthe. Zum Schutz des Oderüberganges gab es wahrscheinlich eine Befestigung an dieser Stelle. 1323 endete die Askanierherrschaft und Küstrin wechselte bis 1455 mehrfach die Besitzer. Dann wurde es an Friedrich II. von Brandenburg verkauft und gehörte damit zum Haus Hohenzollern. 1535 erbte Johann von Brandenburg-Küstrin unter anderen Küstrin und erhob es zu seiner Residenz.
1535–1920: Festungsstatus
Johann begann den Ausbau seiner Residenz mit dem Bau des Schlosses, der von 1535 bis 1537 dauerte. Anschließend wurden die Bauarbeiten für die Festung aufgenommen. Die von 1537 bis 1543 angelegten Befestigungen besaßen Erdwälle, die mehrfach vom Hochwasser unterspült wurden. Nach einer mehrjährigen Bauunterbrechung wurden daher die Wälle von 1553 bis 1568 mit Mauerwerk verstärkt und die neu errichteten Bereiche gleich in Mauerwerk ausgeführt. 1568 war die Festung fertiggestellt. Sie umfasste zu dem Zeitpunkt die Bastionen König, Königin, Kronprinz, Kronprinzessin und Philipp sowie als Stadttore das Berliner Tor und das Zorndorfer Tor. Weiterhin gab es zum Einlass für Fußgänger die Kietzer Pforte und die Mühlenpforte. Zu den in Küstrin im 16. Jahrhundert tätigen Festungsbaumeistern gehörten Francesco Chiaramella und nach ihm Rochus Graf zu Lynar, diesen sind die gemauerten Bastionen der Stadtbefestigung zuzuschreiben.
Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) zog der schwedische König Gustav II. Adolf ab Juli 1630 die Oder hinauf nach Süden. Durch die Anlage einer Feldbefestigung am linken Oderufer gegenüber von Küstrin beherrschte er den Oderübergang sowie den Schiffsverkehr. Auf Drängen der Schweden wurde Küstrin im Juni 1631 in schwedische Verwaltung übergeben. Die Schweden begannen unmittelbar danach mit dem weiteren Ausbau der Festung, der später von Kurfürst Friedrich Wilhelm fortgeführt wurde. Es entstanden zwischen 1631 und 1688 der Brückenkopf auf der linke Oderseite, das Hornwerk sowie die Bastion Brandenburg am rechten Oderufer zwischen den Bastionen König und Philipp. Außerdem wurde die Verteidigung der östlichen Festungswälle durch den Bau von mehreren Redans und der Ravelins Gohrin, Albrecht, August-Wilhelm und Christian Ludwig verstärkt. Mit einem Batardeau an der Bastion Philipp wurde der Wassergraben abgeschlossen. Küstrin war nun eine der stärksten Festungen in Deutschland.
Im Siebenjährigen Krieg wurde Küstrin vom 15. bis 18. August 1758 von russischen Truppen belagert und in Brand geschossen und brannte, weil es noch größtenteils aus Holz gebaut war, vollständig nieder, jedoch ohne dass die Festung erobert werden konnte. König Friedrich II. entsetzte die Festung und schlug die Russen am 25. August 1758 östlich von Küstrin in der Schlacht bei Zorndorf.
Im Rahmen des Vierten Koalitionskrieges wurde Küstrin 1806 an die französischen Truppen von Napoleon Bonaparte übergeben. Die Übernahme durch Friedrich Wilhelm Heinrich Ferdinand von Ingersleben erfolgte nahezu kampflos, wenn man von einem kurzen Gefecht am westlichen Brückenkopf und der Zerstörung der Oderbrücke absieht. Friedrich Wilhelm wurde 1807 in absentia zum Tode verurteilt und auch nicht wie in anderen Fällen durch den König begnadigt.[1] Bis 1814 war die Stadt durch die Franzosen besetzt, die die Festung weiter ausbauten. Nach der Niederlage Napoleons im Russlandfeldzug 1812 wurden die Franzosen in den Befreiungskriegen nach Frankreich zurückgedrängt. Im März 1813 erfolgte ein erster Beschuss Küstrins durch russische Truppen. Die Lange und Kurze Vorstadt sowie der Kietz auf der Oderinsel wurden von den Franzosen aus strategischen Gründen niedergebrannt. Da die Festung nicht zu erstürmen war, erfolgte eine Blockade durch russische, später preußische Truppen bis im März 1814 die Kapitulation der Franzosen erfolgte.
Im 19. Jahrhundert wurde die Festung wieder ausgebaut, um sie gegen die weiter reichende Artillerie schützen zu können. Auf der Oderinsel wurde der Brückenkopf ausgebaut und mit zwei flankierenden Lünetten ergänzt. Von 1850 bis 1862 wurden die Lünetten B auf der Oderinsel sowie die Lünetten C und D auf der linken Seite der Oder errichtet. In den Jahren 1863 bis 1872 wurde das eigenständige Fort „Neues Werk“ am Bahnhof Küstrin-Neustadt (der heutige Bahnhof Kostrzyn) errichtet.
1877/78 erfolgte der Abriss der Torhäuser am Berliner und Zorndorfer Tor sowie der Neubau als Stadttor mit einer doppelten Durchfahrt. Gleichzeitig wurden die Pulvertürme beseitigt und durch Pulvermagazine außerhalb der Stadt ersetzt. Die Straßenbrücken und die Eisenbahnbrücken über die Oder und Warthe wurden durch Blockhäuser gesichert. Den Abschluss der Bauarbeiten bildete der Bau der vier Außenforts, als Biehlersches Einheitsfort: Fort Gorgast und Fort Zorndorf (1882, bei Sarbinowo), Fort Säpzig (1887, bei Żabice) und Fort Tschernow (1882–1885, bei Czarnów). Diese Forts waren allerdings bereits bei ihrer Fertigstellung infolge der Brisanzgranatenkrise militärisch überholt, da sie zum einen dem direkten Beschuss nicht standhielten und die Reichweite der Artillerie so weit war, das ein direkter Beschuss Küstrins möglich gewesen wäre. Außerhalb der Stadt wurden kurz vor dem Ersten Weltkrieg vereinzelt noch kleinere Unterstände errichtet, um im Verteidigungsfall die Truppen flexibel einsetzen zu können.
Die Festungsanlagen hemmten die Entwicklung der Stadt deutlich. Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Anlagen allerdings durchlässiger. Die Küstriner Pforte wurde 1887 durch das wesentlich breitere Küstriner Tor ersetzt, durch das nun auch Fuhrwerke fahren konnten. Um 1901 begann man bereits mit das Abtragen der Oderwälle am Schloss. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg gab es Planungen, die Wallanlagen abzutragen. Dies konnte erst Jahre später umgesetzt werden.
Das Ende der Nutzung als Festung erfolgte 1920, als auf Anordnung der Interalliierten Militär-Kontrollkommission die stationierten Geschütze und Waffen abgezogen werden mussten. Küstrin verlor durch die personelle Beschränkung der Reichswehr seine Bedeutung als Garnison.
Ab 1920: Nachnutzung
In der Zeit zwischen den Weltkriegen wurde die Befestigung an der Ostseite der Altstadt abgerissen, zunächst 1921 das Zorndorfer Tor und die Bastion Kronprinzessin, ab 1925 die Bastion Königin und das Albrechtstor. Gleichzeitig wurden die Gräben zugeschüttet, damit eine neue Straße (heutige DK 22) um die Altstadt herumgeführt werden konnte. Auf den Wällen am Oderufer entstanden nach 1929 die Grünanlagen des Kattewalls. In der Bastion Philipp wurde das Kasemattenmuseum eröffnet. Von 1930 bis 1931 wurde die Bastion Kronprinz – auch Hoher Kavalier genannt – abgetragen. Die Außenwerke wurden teilweise vermietet und unter anderen von Gewerbetreibenden genutzt.
Adolf Hitler erklärte Küstrin am 25. oder 26. Januar 1945, gegen Ende des Zweiten Weltkrieges, zur Festung, um den Vormarsch der Roten Armee auf Berlin aufzuhalten.[2] Einige Tage später ernannte er Heinz Reinefarth, einen fanatischen Polizeioffizier, zum „Festungskommandanten“. Zum Abschluss ihrer Weichsel-Oder-Operation erreichten sowjetische Truppen Anfang Februar 1945 die Oder bei Küstrin und bildeten auf dem westlichen Ufer Brückenköpfe. Bei den bis Ende März währenden Kämpfen wurde Küstrin fast vollständig zerstört.[3] Der Brückenkopf bei Küstrin wurde am 16. April 1945 zum wichtigsten Ausgangspunkt der sowjetischen Armee in der Offensive auf Berlin.
Der größere Teil von Küstrin (ehemals beiderseits der Oder gelegen) wurde nach Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 Polen angegliedert, während der westlich der Oder gelegene Teil des Stadtgebiets heute als Ortsteil Küstrin-Kietz zur brandenburgischen Gemeinde Küstriner Vorland gehört (→ Westverschiebung Polens). Nach Kriegsende machten russische Truppen die Außenforts durch Teilsprengung militärisch unbrauchbar. Andere Bereiche wie z. B. das Neue Fort wurden zur Gewinnung von Baustoffen ganz oder teilweise abgetragen. Das Fort Gorgast wurde später von der Nationalen Volksarmee als Lager genutzt.
Nach 1989 wurde es möglich, einige Festungsbauwerke touristisch zu nutzen. Die Wüstung der Altstadt und damit auch die vorhandene Umwallung am Oderufer zwischen dem Berliner Tor und dem Küstriner Tor sind wieder zugänglich. Das Fort Gorgast kann ebenfalls besichtigt werden.[4] Die anderen Bauwerke sind Ruinen.[5]
Liste der Bauwerke
Objekt | Zustand (2014) | Lage | Bild |
Bastion König | Renovierungsbedürftig | Lage | |
Brückenwache der Oderbrücke an der Ostbahn | Abgerissen | Lage | |
Brückenwache der Straßenbrücke über die Oder | Abgerissen | Lage | |
Hornwerk mit zwei Bastionen | Wassergraben und Wallreste erhalten | Lage | |
Ravelin Gohrin | Wassergraben und Wallreste erhalten | Lage | |
Ravelin Albrecht mit Albrechttor | Linke Flanke vom Ravelin erhalten und renoviert | Lage | |
Berliner Tor | Renoviert | Lage | |
Bastion Königin | Abgerissen | Lage | |
Ravelin Chrystian-Ludwig | Abgerissen | Lage | |
Bastion Kronprinz / Hoher Kavalier | Abgerissen | Lage | |
Zorndorfer Tor | Abgerissen | Lage | |
Bastion Kronprinzessin | Abgerissen | Lage | |
Ravelin August-Wilhelm | Erhalten | Lage | |
Kietzer Tor | Renoviert | Lage | |
Bastion Philipp | Renoviert | Lage | |
Batardeau | Renoviert | Lage | |
Bastion Brandenburg | Renoviert | Lage | |
Brückenwache Warthebrücke der Ostbahn | Abgerissen | Lage | |
Brückenwache Warthebrücke an der Breslauer Bahn | Abgerissen | Lage | |
Fort Gorgast | Teilweise renoviert | Lage | |
Fort Zorndorf | Ruine | Lage | |
Fort Tschernow | Ruine | Lage | |
Fort Säpzig | Ruine | Lage | |
Fort Neues Werk | Zu 95 % abgerissen, Reste des Glacis und der Kontereskarpe an der Zorndorfer Chaussee vorhanden | Lage | |
Brückenkopf mit Rechter und Linker Lünette | Abgerissen | Lage | |
Lünette B | Ruine | Lage | |
Lünette C | abgerissen, Reste der Kehlmauer vorhanden | Lage | |
Lünette D | Wassergraben und Gebäudereste vorhanden | Lage |
Gouverneure und Kommandanten
Gouverneure
- 10. Juli 1546 Melcher Grünberg, Oberst
- 1552 Hans von Buch (der Ältere), Oberst
- 1567 von Otterstädt, Oberst
- 1577 Zacharias von Grünberg, Oberst
- 5. Februar 1583 von Dißbergk(Tischbergk),Oberhauptmann „Befehlshaber über die Vesten und Gwardi“, ab 1586 Oberhauptmann und Rat in der Veste Küstrin
- 1593 Hans von Buch (der Jüngere), Oberhauptmann
- 1603 oder 1610 Wedigo Reimar Gans Edler von Puttlitz, Oberhauptmann
- 1620 Hildebrand von Kracht, Oberster und Oberhauptmann.
- 1652 Georg Ehrentreich von Burgsdorff, Oberster und Oberhauptmann und Oberstallmeister
- 1656 Christian Albrecht von Dohna, General-Feldzeugmeister
- 1677 Joachim Ernst von Görzke, General-Leutnant (später Gouverneur von Memel)
- 1682 Freiherr Georg von Derfflinger, Generalfeldmarschall
- 1690 Kurt Hildebrand von der Marwitz, General-Leutnant.
- 1701 Wilhelm von Brandt, General-Leutnant (zuvor Gouverneur von Magdeburg und von Pillau)
- 1701 Johann Christoph von Goetze, General-Leutnant (Kommandant von Pillau)
- 1703 Freiherr Otto von Schlabrendorf, General der Infanterie (Vorher Gouverneur von Peitz)
- 1722 Freiherr Dietrich Johann von der Heyden genannt Rynsch, General-Major (zuvor Kommandant)
- 1729 Otto Gustav von Lepel, General-Major.
- 1735 Fürst Leopold Maximilian Fürst zu Anhalt-Dessau, Generalfeldmarschall (später Gouverneur von Magdeburg)
- 1747 David Jürgen von Graevenitz, General-Leutnant (zuvor Kommandant von Magdeburg.)
- 1752 Fürst Moritz von Anhalt-Dessau, General-Leutnant
- 1763 Herzog Friedrich August von Braunschweig-Oels, General der Infanterie
- 1794 Alexander von Knobelsdorff Generalfeldmarschall
- 1801 Philipp Friedrich Lebrecht von Lattorff, General-Leutnant
Kommandanten
- ? v. d. Marwitz
- 1657 Hans von der Marwitz, Oberst
- 1675 Friedrich Ulrich Wilhelm von Lüderitz, Generalmajor
- 1690 Christoph Friedrich von Bismarck, Generalmajor
- 1705 Baltzer Friedrich von Sydow, Generalleutnant
- 1721 Freiherr Dietrich Johann von der Heyden genannt Rynsch. ab 1722 Gouverneur
- 1722 Z. von Reichmann, Oberst
- 1744 Alexander Friedeborn, Oberstleutnant
- 1752 Casper Adrian von Seyger, Oberstleutnant
- 1762 von Heydersstadt, Oberstleutnant
- 1772 Berend Friedrich von Köthen, Oberstleutnant
- 1794 Carl Sigismund von Kameke, Generalmajor
- 1795 Carl Wedig von Bonin, Oberst
- 1803 Friedrich Wilhelm Heinrich Ferdinand von Ingersleben, Oberst
- 1806–1813 Französischer Besatzung
- 1806 Jean François Xavier de Menard
- 1807 d'Agould
- 1811 François Antoine Teste
- Guidien
- Gaspard Hilarion Fournier d’Albe
- 1813 Johann von Hinrichs, Generalmajor
- 1815 Johann Ludwig Christoph von Creilsheim Oberst
- 1816 Friedrich Wilhelm Armin Albrecht Thomas Carl Baron von Bülow, Oberst (später Kommandant von Cosel)
- 1829 Karl Friedrich Köhn von Jaski, Generalleutnant (später Kommandant von Cosel)
- 1847 Ludwig von Corvin-Wiersbitzky, Generalmajor
- 1850 Woldemar von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg (ab 1851 Kommandant von Neiße)
Literatur
- Cüstrin. In: Brockhaus' Konversationslexikon.. 14. Auflage. F. A. Brockhaus, Leipzig/ Berlin/ Wien 1894–1896.
- Ralf Juon: Küstrin 1232–1932. Bilder aus Vergangenheit und Gegenwart einer alten brandenburgischen Veste. Trowitzsch, Frankfurt (Oder)/ Berlin 1932.
- Wolfgang Scharfe: Festungen in Brandenburg – Küstrin, Peitz, Spandau. Serientitel: (= Historischer Handatlas von Brandenburg und Berlin; Nachtr., H. 4 Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin). de Gruyter, Berlin/ New York 1980, ISBN 3-11-007965-8.
- Werner Melzheimer: Die Festung und Garnison Küstrin. Möller, Berlin 1989.
- Daniel Burger: Die Landesfestungen der Hohenzollern in Franken und Brandenburg im Zeitalter der Renaissance (= Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte, Band 128), München 2000.
- Ralf Gebuhr (Hrsg.): Von Vestungen. Die brandenburgisch-preußischen Festungen Spandau – Peitz – Küstrin. Stadtgeschichtlichen Museum Spandau, Berlin 2001.
- Frank Lammers: Küstrin: Stadtgeschichte und Stadtverkehr. Gesellschaft für Verkehrspolitik und Eisenbahnwesen e.V., Berlin 2005.
- Stiftung Preußischer Kulturbesitz (Hrsg.): Die Festungspläne des preußischen Kriegsministeriums. (Findbuch des Geheimen Staatsarchivs). 2008, DNB 987783831, S. 638–665.
- Daniel Burger: Die Schlösser in den Renaissancefestungen der Kurfürsten und Markgrafen von Brandenburg. in: Stefan Breitling / Christof Krauskopf / Franz Schopper (Hgg.): Burgenlandschaft Brandenburg (= Berliner Beiträge zur Bauforschung und Denkmalpflege, Band 10), Petersberg 2013, S. 164–181.
- Gerd-Ulrich Herrmann: Festung Küstrin 1945 Anspruch und Wirklichkeit. Die Geschichte einer Festung. Helios, Aachen 2015, ISBN 978-3-86933-130-0.
Karten
- Plan von Küstrin, Kupferstich, 1690.
- Lageplan der Stadt Küstrin, 1873. Digitalisat im Bildarchiv Foto Marburg.
- Meßtischblatt 1844: Cüstrin, 1919. Aufn. 1891, hrsg. 1892, bericht. 1905, Aufldr. 1919. - 1:25000. Reichsamt für Landesaufnahme, Berlin, 1919.
- Lageplan der Festung 1758 von Carl L. Graf von Hessenstein
Fußnoten
- ↑ Großer Generalstab (Hrsg.): 1806. Das Preußische Offizierkorps und die Untersuchung der Kriegsereignisse. Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906, S. 49f., 268–277, speziell zu Ingersleben S. 273.
- ↑ Fritz Kohlase: Küstrins Untergang im Jahre 1945
- ↑ Fritz Kohlase: Küstrins Untergang im Jahre 1945
- ↑ Peter Westrup: Ist die Natur grausam oder barmherzig? Küstrin war eine prachtvolle Festungsstadt, bis sie im Frühjahr 1945 in rauchenden Trümmern versank. Heute liegen ihre Ruinen wie ein vergessenes Pompeji unter Gras und Gestrüpp. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 20. August 2015, S. R5.
- ↑ FAZ.net / Peter Carstens: In den Ruinen von Küstrin.
Weblinks
- Webseite des Museums Festung Küstrin
- Private Webseite zur Festung Küstrin
- Webseite des Verein „Fort Gorgast“ e.V.