„Franziska Romana von Hallwil“ – Versionsunterschied

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'''Franziska Romana von Hallwyl''' (* [[15. August]] [[1758]] in [[Wien]]; † [[6. März]] [[1836]] in [[Schloss Hallwyl]] (Seengen); geborene Franziska Romana von Hallwyl, verh. Franziska Romana von Hallwyl) war eine Schweizer Adelige österreichischer Herkunft. Bekannt wurde sie durch ihre abenteuerliche Heirat und ihre Beziehungen zu führenden liberalen Kräften der [[Helvetische Republik]].
'''Franziska Romana von Hallwyl''' (* [[15. August]] [[1758]] in [[Wien]]; † [[6. März]] [[1836]] in [[Schloss Hallwyl]] (Seengen); geborene Gräfin Franziska Romana von Hallwyl, verh. Baronin Franziska Romana von Hallwyl) war eine Schweizer Adelige österreichischer Herkunft. Bekannt wurde sie durch ihre abenteuerliche Heirat und ihre Beziehungen zu führenden liberalen Kräften der [[Helvetische Republik]].


== Leben ==
== Leben ==

Version vom 5. September 2015, 15:51 Uhr

Franziska Romana von Hallwyl (* 15. August 1758 in Wien; † 6. März 1836 in Schloss Hallwyl (Seengen); geborene Gräfin Franziska Romana von Hallwyl, verh. Baronin Franziska Romana von Hallwyl) war eine Schweizer Adelige österreichischer Herkunft. Bekannt wurde sie durch ihre abenteuerliche Heirat und ihre Beziehungen zu führenden liberalen Kräften der Helvetische Republik.

Leben

Jugend

Franziska Romana von Hallwyl wurde in Wien als Tochter des Franz von Paula Graf von Hallwyl (1702-1779) und der Maria Anna Edle von Garelli (1717-1778) geboren. Der Vater war Generalmajor und kaiserlicher Geheimrat, die Mutter sehr vermögend. Fanziska wuchs in einem Wiener Stadtpalais zusammen mit zwei Halbgeschwistern aus erster Ehe der Mutter auf, wobei ihr die Halbschwester Leopoldine von Suttner besonders nahe stand. Unterrichtet wurde sie von einem Hauslehrer und einer Gouvernante und lernte, was ein adeliges Mädchen damals können musste: Französisch, Lesen, Schreiben, etwas Rechnen, Handarbeiten, Singen und Tanzen. Mit 15 Jahren galt sie als eine der reichsten Erbinnen von Wien und erregte Aufsehen am Hof der Kaiserin Maria Theresia:

„eine der vollendetsten Schönheiten, herrlich gewachsen im reinen Ebenmass; ihre Bewegung, Anmut, ihre ganze Haltung, zumal ihr bewundernswürdig schöner Kopf, ein seltener Adel des Geistes, der Blick ihrer klaren blauen Augen ebenso mild wie kräftig und von ungemeiner Innigkeit [...] Sie hatte auch den Blick der Kaiserin auf sich gezogen, und diese hatte bei Vorstellungen mehr als einmal ein besonders freundliches Wort an sie gerichtet, und so war sie in den hohen Kreisen umso gefeierter.“[1]

1773 kam Johann Abraham von Hallwyl, ein Vetter aus dem Stammschloss der Familie, das dem verarmten Schweizer Zweig gehörte, zu einem mehrmonatigen Besuch. Er war Offizier in französischen Diensten gewesen und wurde vom Grafen in die Wiener Gesellschaft eingeführt. Der gutaussehende junge Mann von 24 Jahren

„zeigte sich in diese Kreisen durchaus einheimisch und sicher, [...] an jener französischen einschmeichelnden Gewandtheit des Umganges übertraf ihn nicht leicht einer [...] Franziska erschien er noch schöner und liebenswürdiger, wenn sie bemerkte, mit welcher Leichtigkeit und welchem Beifall er mit den Höchsten verkehrte; und je gefeierter er sie sah, desto glücklicher fühlte er sich, von ihr, wenn auch nur leise, bevorzugt zu sein. Aller Augen waren auf sie gerichtet, wenn sie miteinander tanzten; ein schöneres Menschenpaar konnte man nicht sehen.“[2]

Nach Abrahams Abreise merkte Franziska, dass sie schwanger war. Sie flehte die Eltern an, Abraham heiraten zu dürfen, aber die Eltern verweigterten die Erlaubnis, da die Ehe mit einem Reformierten die väterliche Stellung am Hof gefährdet hätte. Ausserdem hatte die Mutter betuchtere Kandidaten im Auge.

Heirat

Am Abend des 2. Februar 1775 gaben Franziska und Leopoldine vor, in eine Lichtmess-Andacht zu gehen. stattdessen fuhren sie nachts in einer vierspännigen Kutsche fort. und reisten via Basel nach Bern. Die Eltern zeigten die Flucht bei den kaiserlichen Behörden an und enterbten ihre Töchter umgehend. Die Verfolger erreichten die Grenze zur Eidgenossenschaft jedoch einige Stunden zu spät. Der österreichische Gesandte in Basel forderte den Berner Rat auf, die entführten Gräfinnen festzunehmen. Die Berner antworteten, Baron Hallwyl könne nicht der Entführer sein, da er in den letzten Tagen in Bern gewesen sei.

Abraham heiratete seine Geliebte an 16. Februar 1775 in Pierrefontaine-lès-Blamont in der Grafschaft Mömpelgard, da in Bern eine Ehe zwischen Reformierten und Katholiken verboten war. In den ersten Tagen der Ehe erlitt Franziska eine Fehlgeburt Durch die Heirat mit einer Katholikin verlor Abraham seine Berner Rechte und seinen Besitz. Nur durch eine Konversion Franziskas zur reformierten Kirche konnte er Eigentum und Rechte wiederbekommen. So trat Franziska am 13. Dezember 1775 im Schloss Hallwyl zur reformierten Kirche über.

Das junge Ehepaar hatte in rascher Folge Kinder: im Januar 1776 kam der erste Sohn, Albrecht Friedrich Johann zur Welt, im Sommer des folgenden Jahres Karl Franz Rudolf und im übernächsten Winter Gabriel Karl.

Die Ehe sollte jedoch nicht von langer Dauer sein: Ende Oktober 1779 kehrte Abraham "schon etwas unpässlich" von einer Reise zurück. Die Krankheit verschlimmerte sich rasch, und am 16. November starb Abraham an Faulfieber. Seine junge Witwe war untröstlich, wie Vikar Steinfels, der am Totenbett anwesend war, berichtete:

„Diesen an Verzweiflung grenzenden Jammer habe ich in meinem ganzen Leben noch nie gesehen und gehört. [...] Hier war mehr als Schiller ung Goethe, mehr als Roman und Trauerspiel, hier war Leben und Wirklichkeit. [...] O rief sie mit untermengten, unzählbaren Küssen, o mein lieber Herr von Hallwyl, nun soll ich dich nicht mehr sehen, soll ich scheiden von dir, und du bist mir so lieb, unausssprechlich und ewig, ewig lieb.“[3]

Witwenschaft

Briefwechsel

Literatur

  • Steinfels, Jakob (Pfarrvikar in Seengen): Die Herren von Hallwyl im 18. Jh. ; Manuskript 408 S.
  • Thomas B. Frei, Sarah Caspers, Stephan Bösiger, François de Capitani: Franziska Romana von Hallwyl (1758-1836) und ihre Zeit, Schloss Hallwyl Museum Aargau, Seengen 2012, ISBN 3-907837-05-3
  • Koch Alois; Franziska Romana von Hallwil; in Heimatkunde aus dem Seetal, 41 Jg / Seengen 1968

Thomas Frei: Hallwyl, Franziska Romana von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.

Einzelnachweise

  1. Steinfels, Jakob (Pfarrvikar in Seengen): Die Herren von Hallwyl im 18. Jh.
  2. Steinfels, Jakob (Pfarrvikar in Seengen): Die Herren von Hallwyl im 18. Jh.
  3. Steinfels, Jakob (Pfarrvikar in Seengen): Die Herren von Hallwyl im 18. Jh.


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