„Göran Persson“ – Versionsunterschied

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{{Audio|Sv-Göran Persson.ogg|'''Hans ''Göran'' Persson'''}} [{{IPA|ˈjøːran ˈpæːʂɔn}}] (* [[20. Januar]] [[1949]] in [[Vingåker]]) ist ein [[Schweden|schwedischer]] [[Sozialdemokratie|sozialdemokratischer]] [[Politiker]] und war vom 22. März 1996 bis zum 6. Oktober 2006 der 41. [[Liste der Ministerpräsidenten von Schweden|Ministerpräsident]] von Schweden.
'''Hans Göran Persson''' [{{IPA|ˈjøːran ˈpæːʂɔn}}] {{Audio|Sv-Göran Persson.ogg}} (* [[20. Januar]] [[1949]] in [[Vingåker]]) ist ein [[Schweden|schwedischer]] [[Sozialdemokratie|sozialdemokratischer]] [[Politiker]]. Er war vom 22. März 1996 bis zum 6. Oktober 2006 der [[Liste der Ministerpräsidenten von Schweden|41.]] [[Ministerpräsident von Schweden]].


== Politik ==
== Politik ==
Von 1979 bis 1984 war er [[Abgeordneter]] des [[Reichstag (Schweden)|schwedischen Reichstages]], von 1984 bis 1989 Kommunalrat in [[Katrineholm (Gemeinde)|Katrineholm]]. 1989 kehrte er zur nationalen Politik zurück und bekleidete zwei Jahre lang (bis 1991) das Amt des zweiten Bildungsministers. Seit 1991 ist er wieder Abgeordneter des schwedischen Reichstages, wo er von 1991 bis 1993 Vorsitzender des Landwirtschaftausschusses war. Ab 1993 war er dann bis 1994 im Wirtschaftsausschuss des Reichstages tätig und zugleich wirtschaftspolitischer Sprecher seiner Partei, der [[Sveriges socialdemokratiska arbetareparti|Sozialdemokratischen Arbeiterpartei]] (SAP). Als die Sozialdemokraten nach der [[Wahl zum Schwedischen Reichstag 1994|Wahl 1994]] wieder an die Macht kamen, wurde Persson von Ministerpräsident [[Ingvar Carlsson]] als [[Finanzminister]] in die [[Regierung (Schweden)|Regierung]] berufen. Nach dem Rücktritt Carlssons wurde Göran Persson am 15. März zum Vorsitzenden seiner Partei und am 21. März 1996 in das Amt des Ministerpräsidenten gewählt. Nach der [[Wahl zum Schwedischen Reichstag 1998|Wahl 1998]], bei der die SAP Stimmenverluste erlitt, regierte er weiter mit einer [[Minderheitsregierung]]. Bei der [[Wahl zum Schwedischen Reichstag 2002|Wahl 2002]] konnten die Sozialdemokraten hinzugewinnen.
Von 1979 bis 1984 war er [[Abgeordneter]] des [[Reichstag (Schweden)|schwedischen Reichstages]], von 1984 bis 1989 Kommunalrat in [[Katrineholm (Gemeinde)|Katrineholm]]. 1989 kehrte er zur nationalen Politik zurück und bekleidete zwei Jahre lang (bis 1991) das Amt des zweiten Bildungsministers. Von 1991 bis 2007 war er erneut Abgeordneter des schwedischen Reichstages, wo er von 1991 bis 1993 Vorsitzender des Landwirtschaftsausschusses war. Ab 1993 war er bis 1994 im Wirtschaftsausschuss des Reichstages tätig und zugleich wirtschaftspolitischer Sprecher seiner Partei, der [[Sveriges socialdemokratiska arbetareparti|Sozialdemokratischen Arbeiterpartei]] (SAP). Als die Sozialdemokraten nach der [[Wahl zum Schwedischen Reichstag 1994|Wahl 1994]] wieder an die Macht kamen, wurde Persson von Ministerpräsident [[Ingvar Carlsson]] als [[Finansdepartementet (Schweden)|Finanzminister]] in die [[Regierung (Schweden)|Regierung]] berufen. Nach dem Rücktritt Carlssons wurde Göran Persson am 15. März zum Vorsitzenden seiner Partei und am 21. März 1996 in das Amt des Ministerpräsidenten gewählt. Nach der [[Wahl zum Schwedischen Reichstag 1998|Wahl 1998]], bei der die SAP Stimmenverluste erlitt, regierte er weiter mit einer [[Minderheitsregierung]]. Bei der [[Wahl zum Schwedischen Reichstag 2002|Wahl 2002]] konnten die Sozialdemokraten hinzugewinnen.


Persson zog nach der Wahlniederlage gegen die ''[[Allianz für Schweden]]'' bei der [[Wahl zum Schwedischen Reichstag 2006|Wahl 2006]] die Konsequenzen und gab noch in der Wahlnacht bekannt, nicht nur am Folgetag den Rücktritt seiner Regierung beim [[Liste der Reichstagspräsidenten von Schweden|Reichstagspräsidenten]] einzureichen, sondern auch für den März einen Sonderparteitag zur Wahl eines neuen Parteivorsitzenden einzuberufen.
Persson zog nach der Wahlniederlage gegen die ''[[Allianz für Schweden]]'' bei der [[Wahl zum Schwedischen Reichstag 2006|Wahl 2006]] die Konsequenzen und gab noch in der Wahlnacht bekannt, nicht nur am Folgetag den Rücktritt seiner Regierung beim [[Liste der Reichstagspräsidenten von Schweden|Reichstagspräsidenten]] einzureichen, sondern auch für den März einen Sonderparteitag zur Wahl eines neuen Parteivorsitzenden einzuberufen.


Perssons Nachfolger als Ministerpräsident ist [[Fredrik Reinfeldt]] (''[[Moderata samlingspartiet]]'').
Perssons Nachfolger als Ministerpräsident wurde [[Fredrik Reinfeldt]] ''([[Moderata samlingspartiet]])''.
In Perssons Amtszeit fiel 1998 die Verabschiedung des damals weltweit einmaligen schwedischen Gesetzes ''sexköpslagen'' (Sexkaufgesetz) nach dem der Erwerb sexueller Dienstleistungen aber nicht deren Bereitstellung bestraft wird, ohne dass dabei andere Strafgesetze wie Gewalt und Zwang berührt werden. Obwohl dieses Gesetz geschlechterneutral formuliert ist, werden in der Praxis nur heterosexuelle Männer bestraft. Dieses Gesetz wurde in mehreren anderen Ländern wie Israel und Frankreich übernommen.<ref>{{Internetquelle | autor=Helene Aecherli | url=https://www.annabelle.ch/leben/schweden-werden-freier-bestraft-eine-gute-sache-50499/ | abruf=2024-01-08 | datum=2020-07-27 | titel=In Schweden werden Freier bestraft – eine gute Sache? | werk=annabelle.ch }}</ref>


== Familie und Persönliches ==
== Familie und Persönliches ==
Göran Persson ist seit Dezember 2003 in dritter Ehe verheiratet mit [[Anitra Steen]]. Von seiner früheren Frau, Annika Barthine, hatte er sich im Dezember 2002 nach sieben Jahren Ehe getrennt. Zuvor war Persson von 1978 bis 1995 mit Gunnel Claesson verheiratet. Aus dieser Ehe stammen seine zwei Töchter.
Göran Persson ist seit Dezember 2003 in dritter Ehe verheiratet mit [[Anitra Steen]]. Von seiner zweiten Frau, Annika Barthine, hatte er sich im Dezember 2002 nach sieben Jahren Ehe getrennt. Zuvor war Persson von 1978 bis 1995 mit Gunnel Claesson verheiratet. Aus dieser Ehe stammen seine zwei Töchter.
Göran Persson hat keine Berufsausbildung. Ein Soziologiestudium brach er ab. Er bekleidete mehrere politische Ämter und war Abgeordneter, bis er Premierminister (statsminister) wurde.


== Auszeichnungen ==
== Auszeichnungen ==
* 2001: [[Raoul Wallenberg Award]] <ref>[http://www.raoulwallenberg.org/awards.htm ''Raoul Wallenberg Award Recipients''] (Bisherige Preisträger), Webseite des Raoul Wallenberg Komitees der Vereinigten Staaten von Amerika, abgerufen am 12. Januar 2010</ref>
* 2001: [[Raoul Wallenberg Award]]<ref>{{Webarchiv | url=http://www.raoulwallenberg.org/awards.htm | wayback=20100328210856 | text=''Raoul Wallenberg Award Recipients'' }} (bisherige Preisträger), Website des Raoul-Wallenberg-Komitees der Vereinigten Staaten von Amerika, abgerufen am 12. Januar 2010</ref>
* 2004: Großkreuz des [[Stern von Rumänien|Sterns von Rumänien]]
* 2004: Großkreuz des [[Stern von Rumänien|Sterns von Rumänien]]
* 2004: [[Ehrendoktor]]würde der [[Dankook University]] von [[Seoul]], [[Südkorea]]
* 2004: [[Ehrendoktor]]würde der [[Dankook University]] von [[Seoul]], [[Südkorea]]
* 2004: Ehrendoktorwürde der [[Universität Örebro]] für die Erhebung des Hochschulwerkes zur Universität entgegen anderslautenden Empfehlungen<ref>[http://www.oru.se/templates/oruExtNormal____21165.aspx Pressemitteilung der Universität Örebro (schwedisch)]</ref> Die Ehrendoktorwürde führte zu Diskussionen in Schweden <ref>[http://193.14.180.74/Article.jsp?article=50439 Artikel im ''Gefle Dagblad'' vom 7. Februar 2005 (schwedisch)]</ref> und wurde auch im Verfassungsausschuss des schwedischen Reichstages thematisiert.<ref>[http://www.dn.se/DNet/jsp/polopoly.jsp?d=554&a=538243&previousRenderType=6 Artikel in der Tageszeitung ''Dagens Nyheter'' (schwedisch)]</ref>
* 2004: Ehrendoktorwürde der [[Universität Örebro]] für die Erhebung des Hochschulwerkes zur Universität entgegen anderslautenden Empfehlungen.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.oru.se/templates/oruExtNormal____21165.aspx | wayback=20080118140030 | text=Statsminister Göran Persson hedersdoktor vid Örebro universitet}}</ref> Die Ehrendoktorwürde führte zu Diskussionen in Schweden<ref>{{Internetquelle | autor= | url=http://193.14.180.74/Article.jsp?article=50439 | abruf=2024-01-08 | datum=2005-02-07 | titel=Se där har vi doktor Persson! | werk=Gefle Dagblad | archiv-url=https://web.archive.org/web/20070928131156/http://193.14.180.74/Article.jsp?article=50439 | sprache=sv }}</ref> und wurde auch im Verfassungsausschuss des schwedischen Reichstages thematisiert.<ref>{{Internetquelle | url=https://www.dn.se/nyheter/persson-ilsknade-till-i-ku-forhor/ | abruf=2024-01-08 | datum=2006-04-19 |titel=Persson ilsknade till i KU-förhör | werk=Dagens Nyheter | sprache=sv }}</ref>
* 2007: [[Sophie-Preis]] der norwegischen Sofiestiftung für seine Arbeit für die Umwelt, insbesondere in Klimafragen<ref>[http://www.sophieprize.org/Norsk/Prisvinnere/2007/index.html 2007 Internetseite der Sofiestiftung (norwegisch)]</ref>
* 2007: [[Sophie-Preis]] der norwegischen Sofiestiftung für seine Arbeit für die Umwelt, insbesondere in Klimafragen<ref>{{Internetquelle | url=http://www.sofieprisen.no/Norsk/Prisvinnere/2007/index.html | abruf=2024-01-08 | titel=Göran Persson | sprache=no | hrsg=sofieprisen.no }}</ref>
* 2011: [[Orden des Marienland-Kreuzes]] (I. Klasse)
* 2011: [[Orden des Marienland-Kreuzes]] (I. Klasse)
* 2021: [[Weltwirtschaftlicher Preis]]


== Weblinks ==
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* [http://www.riksdagen.se/sv/ledamoter-partier/Hitta-ledamot/Ledamoter/Persson-Gran-0825004049003/ Website des schwedischen Reichstags] (schwedisch)
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== Einzelnachweise ==
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Version vom 30. Juli 2024, 22:52 Uhr

Göran Persson (2004)

Hans Göran Persson [ˈjøːran ˈpæːʂɔn] anhören/? (* 20. Januar 1949 in Vingåker) ist ein schwedischer sozialdemokratischer Politiker. Er war vom 22. März 1996 bis zum 6. Oktober 2006 der 41. Ministerpräsident von Schweden.

Politik

Von 1979 bis 1984 war er Abgeordneter des schwedischen Reichstages, von 1984 bis 1989 Kommunalrat in Katrineholm. 1989 kehrte er zur nationalen Politik zurück und bekleidete zwei Jahre lang (bis 1991) das Amt des zweiten Bildungsministers. Von 1991 bis 2007 war er erneut Abgeordneter des schwedischen Reichstages, wo er von 1991 bis 1993 Vorsitzender des Landwirtschaftsausschusses war. Ab 1993 war er bis 1994 im Wirtschaftsausschuss des Reichstages tätig und zugleich wirtschaftspolitischer Sprecher seiner Partei, der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SAP). Als die Sozialdemokraten nach der Wahl 1994 wieder an die Macht kamen, wurde Persson von Ministerpräsident Ingvar Carlsson als Finanzminister in die Regierung berufen. Nach dem Rücktritt Carlssons wurde Göran Persson am 15. März zum Vorsitzenden seiner Partei und am 21. März 1996 in das Amt des Ministerpräsidenten gewählt. Nach der Wahl 1998, bei der die SAP Stimmenverluste erlitt, regierte er weiter mit einer Minderheitsregierung. Bei der Wahl 2002 konnten die Sozialdemokraten hinzugewinnen.

Persson zog nach der Wahlniederlage gegen die Allianz für Schweden bei der Wahl 2006 die Konsequenzen und gab noch in der Wahlnacht bekannt, nicht nur am Folgetag den Rücktritt seiner Regierung beim Reichstagspräsidenten einzureichen, sondern auch für den März einen Sonderparteitag zur Wahl eines neuen Parteivorsitzenden einzuberufen.

Perssons Nachfolger als Ministerpräsident wurde Fredrik Reinfeldt (Moderata samlingspartiet). In Perssons Amtszeit fiel 1998 die Verabschiedung des damals weltweit einmaligen schwedischen Gesetzes sexköpslagen (Sexkaufgesetz) nach dem der Erwerb sexueller Dienstleistungen aber nicht deren Bereitstellung bestraft wird, ohne dass dabei andere Strafgesetze wie Gewalt und Zwang berührt werden. Obwohl dieses Gesetz geschlechterneutral formuliert ist, werden in der Praxis nur heterosexuelle Männer bestraft. Dieses Gesetz wurde in mehreren anderen Ländern wie Israel und Frankreich übernommen.[1]

Familie und Persönliches

Göran Persson ist seit Dezember 2003 in dritter Ehe verheiratet mit Anitra Steen. Von seiner zweiten Frau, Annika Barthine, hatte er sich im Dezember 2002 nach sieben Jahren Ehe getrennt. Zuvor war Persson von 1978 bis 1995 mit Gunnel Claesson verheiratet. Aus dieser Ehe stammen seine zwei Töchter. Göran Persson hat keine Berufsausbildung. Ein Soziologiestudium brach er ab. Er bekleidete mehrere politische Ämter und war Abgeordneter, bis er Premierminister (statsminister) wurde.

Auszeichnungen

Commons: Göran Persson – Album mit Bildern

Einzelnachweise

  1. Helene Aecherli: In Schweden werden Freier bestraft – eine gute Sache? In: annabelle.ch. 27. Juli 2020, abgerufen am 8. Januar 2024.
  2. Raoul Wallenberg Award Recipients (Memento vom 28. März 2010 im Internet Archive) (bisherige Preisträger), Website des Raoul-Wallenberg-Komitees der Vereinigten Staaten von Amerika, abgerufen am 12. Januar 2010
  3. Statsminister Göran Persson hedersdoktor vid Örebro universitet (Memento vom 18. Januar 2008 im Internet Archive)
  4. Se där har vi doktor Persson! In: Gefle Dagblad. 7. Februar 2005, archiviert vom Original; abgerufen am 8. Januar 2024 (schwedisch).
  5. Persson ilsknade till i KU-förhör. In: Dagens Nyheter. 19. April 2006, abgerufen am 8. Januar 2024 (schwedisch).
  6. Göran Persson. sofieprisen.no, abgerufen am 8. Januar 2024 (norwegisch).