„George Szekeres“ – Versionsunterschied

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'''George Szekeres''' (*[[29. Mai]] [[1911]] in [[Budapest]]; † [[28. August]] [[2005]] in [[Adelaide]]) war ein ungarisch-australischer Mathematiker, der sich mit Kombinatorik beschäftigte.
'''George Szekeres''' (*[[29. Mai]] [[1911]] in [[Budapest]]; † [[28. August]] [[2005]] in [[Adelaide]]) war ein ungarisch-australischer Mathematiker, der sich mit [[Kombinatorik]] beschäftigte.

==Leben und Werk==


Szekeres studierte Chemie an der Technischen Universität Budapest und arbeitete danach sechs Jahre als chemischer Analytiker in Budapest. 1937 heiratete er die Mathematikerin Esther Klein. Szekeres zeigte schon auf der Schule mathematisches Talent und war in Ungarn in Kontakt mit [[Paul Erdös]] und [[Paul Turán]] und veröffentlichte ab 1935 u.a. mit Erdös. Während des Zweiten Weltkriegs wich die Familie vor der Verfolgung als Juden nach [[Shanghai]] aus (ab 1939). 1948 wurde ihm aufgrund seiner Veröffentlichungen eine Dozentur in Mathematik an der Universität [[Adelaide]] angeboten. 1963 wurde er Professor an der Universität von [[New South Wales]] in [[Sydney]], wo er bis zu seiner Emeritierung 1975 blieb.
Szekeres studierte Chemie an der Technischen Universität Budapest und arbeitete danach sechs Jahre als chemischer Analytiker in Budapest. 1937 heiratete er die Mathematikerin Esther Klein. Szekeres zeigte schon auf der Schule mathematisches Talent und war in Ungarn in Kontakt mit [[Paul Erdös]] und [[Paul Turán]] und veröffentlichte ab 1935 u.a. mit Erdös. Während des Zweiten Weltkriegs wich die Familie vor der Verfolgung als Juden nach [[Shanghai]] aus (ab 1939). 1948 wurde ihm aufgrund seiner Veröffentlichungen eine Dozentur in Mathematik an der Universität [[Adelaide]] angeboten. 1963 wurde er Professor an der Universität von [[New South Wales]] in [[Sydney]], wo er bis zu seiner Emeritierung 1975 blieb.


Bekannt ist er für das „Happy Ending Theorem“, den seine damalige Freundin und spätere Ehefrau Esther Klein 1933 vorschlug: Gegeben seien fünf Punkte in der Ebene in allgemeiner Lage (das heißt, keine zwei sind identisch und nicht drei auf einer Geraden), dann gibt es darunter vier Punkte die die Ecken eines konvexen Vierecks bilden. Esther Klein gab damals in der Diskussion einen Beweis. Veröffentlicht wurde der Satz dann in verallgemeinerter Form 1935 von Erdös und Szekeres („A combinatorial problem in geometry“, Composition Mathematica Bd.2, 1935, S.463): Eine genügend große Zahl von Punkten in der Ebene (in allgemeiner Lage) enthält ein konvexes Polygon mit N Eckpunkten. Ein nur teilweise gelöstes Problem ist es, Abschätzungen für die Mindestzahl von Punkten zu finden, auf die der Satz zutrifft. In derselben Arbeit wurde auch der Satz von Erdös und Szekeres über monotone Teilfolgen bewiesen: Jede Folge reeller Zahlen mit einer Mindestlänge von ( r s – r – s + 2 ) enthält entweder eine monoton steigende Folge der Länge r oder eine monoton fallende Folge der Länge s.
Bekannt ist er für das „Happy Ending Theorem“, den seine damalige Freundin und spätere Ehefrau Esther Klein 1933 vorschlug: Gegeben seien fünf Punkte in der Ebene in allgemeiner Lage (das heißt, keine zwei sind identisch und nicht drei auf einer Geraden), dann gibt es darunter vier Punkte die die Ecken eines konvexen Vierecks bilden. Esther Klein gab damals in der Diskussion einen Beweis. Veröffentlicht wurde der Satz dann in verallgemeinerter Form 1935 von Erdös und Szekeres („A combinatorial problem in geometry“, Compositio Mathematica Bd.2, 1935, S.463): Eine genügend große Zahl von Punkten in der Ebene (in allgemeiner Lage) enthält ein konvexes Polygon mit N Eckpunkten. Ein nur teilweise gelöstes Problem ist es, Abschätzungen für die Mindestzahl von Punkten zu finden, auf die der Satz zutrifft. In derselben Arbeit wurde auch der Satz von Erdös und Szekeres über monotone Teilfolgen bewiesen: Jede Folge reeller Zahlen mit einer Mindestlänge von ( r s – r – s + 2 ) enthält entweder eine monoton steigende Folge der Länge r oder eine monoton fallende Folge der Länge s.


In der Kombinatorik arbeitete er auch in der Graphentheorie und über Partitionen. Er ist auch für Beiträge zur Allgemeinen Relativitätstheorie bekannt, die Kruskal-Szekeres-Koordinaten in der Schwarzschild-Lösung der Feldgleichungen. In der numerischen Analysis beschäftigte er sich insbesondere mit der Auswertung mehrdimensionaler Integrale. Er hatte seit Anfang der 1960er Jahre ein starkes Interesse für Algorithmen und Computer und arbeitete z.B. an Chaostheorie in Zusammenhang mit dem Verhalten iterierter quadratischer Funktionen, die durch [[Mitchell Feigenbaum]] bekannt wurden.
In der Kombinatorik arbeitete er auch in der Graphentheorie und über Partitionen. Er ist auch für Beiträge zur Allgemeinen Relativitätstheorie bekannt, die Kruskal-Szekeres-Koordinaten in der Schwarzschild-Lösung der Feldgleichungen. In der numerischen Analysis beschäftigte er sich insbesondere mit der Auswertung mehrdimensionaler Integrale. Er hatte seit Anfang der 1960er Jahre ein starkes Interesse für Algorithmen und Computer und arbeitete z.B. an Chaostheorie in Zusammenhang mit dem Verhalten iterierter quadratischer Funktionen, die durch [[Mitchell Feigenbaum]] bekannt wurden.

Version vom 19. August 2008, 11:38 Uhr

George Szekeres (*29. Mai 1911 in Budapest; † 28. August 2005 in Adelaide) war ein ungarisch-australischer Mathematiker, der sich mit Kombinatorik beschäftigte.

Leben und Werk

Szekeres studierte Chemie an der Technischen Universität Budapest und arbeitete danach sechs Jahre als chemischer Analytiker in Budapest. 1937 heiratete er die Mathematikerin Esther Klein. Szekeres zeigte schon auf der Schule mathematisches Talent und war in Ungarn in Kontakt mit Paul Erdös und Paul Turán und veröffentlichte ab 1935 u.a. mit Erdös. Während des Zweiten Weltkriegs wich die Familie vor der Verfolgung als Juden nach Shanghai aus (ab 1939). 1948 wurde ihm aufgrund seiner Veröffentlichungen eine Dozentur in Mathematik an der Universität Adelaide angeboten. 1963 wurde er Professor an der Universität von New South Wales in Sydney, wo er bis zu seiner Emeritierung 1975 blieb.

Bekannt ist er für das „Happy Ending Theorem“, den seine damalige Freundin und spätere Ehefrau Esther Klein 1933 vorschlug: Gegeben seien fünf Punkte in der Ebene in allgemeiner Lage (das heißt, keine zwei sind identisch und nicht drei auf einer Geraden), dann gibt es darunter vier Punkte die die Ecken eines konvexen Vierecks bilden. Esther Klein gab damals in der Diskussion einen Beweis. Veröffentlicht wurde der Satz dann in verallgemeinerter Form 1935 von Erdös und Szekeres („A combinatorial problem in geometry“, Compositio Mathematica Bd.2, 1935, S.463): Eine genügend große Zahl von Punkten in der Ebene (in allgemeiner Lage) enthält ein konvexes Polygon mit N Eckpunkten. Ein nur teilweise gelöstes Problem ist es, Abschätzungen für die Mindestzahl von Punkten zu finden, auf die der Satz zutrifft. In derselben Arbeit wurde auch der Satz von Erdös und Szekeres über monotone Teilfolgen bewiesen: Jede Folge reeller Zahlen mit einer Mindestlänge von ( r s – r – s + 2 ) enthält entweder eine monoton steigende Folge der Länge r oder eine monoton fallende Folge der Länge s.

In der Kombinatorik arbeitete er auch in der Graphentheorie und über Partitionen. Er ist auch für Beiträge zur Allgemeinen Relativitätstheorie bekannt, die Kruskal-Szekeres-Koordinaten in der Schwarzschild-Lösung der Feldgleichungen. In der numerischen Analysis beschäftigte er sich insbesondere mit der Auswertung mehrdimensionaler Integrale. Er hatte seit Anfang der 1960er Jahre ein starkes Interesse für Algorithmen und Computer und arbeitete z.B. an Chaostheorie in Zusammenhang mit dem Verhalten iterierter quadratischer Funktionen, die durch Mitchell Feigenbaum bekannt wurden.

Er erhielt 2002 den Order of Australia.

George and Esther died within a half an hour of each other, on the same day, 28 August 2005.