„Gerhard Augst“ – Versionsunterschied

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'''Gerhard Augst''' (* [[27. Juli]] [[1939]] in [[Altenkirchen (Westerwald)]]) ist seit dem Jahr [[1973]] Professor für Germanistische [[Linguistik]] an der [[Universität Siegen]]. Seit seiner [[Emeritierung]] in Siegen ist Augst als [[Lehrbeauftragter]] an der [[Justus-Liebig-Universität Gießen]] tätig.<ref> Professur für Germanistische Linguistik und Sprachdidaktik an der Justus-Liebig-Universität Gießen: [http://www.uni-giessen.de/cms/fbz/fb05/germanistik/absprache/sprachdidaktik/mitarbeiter/augst Mitarbeiter der Professur für Germanistische Linguistik und Sprachdidaktik; Zugriff: 18. März 2009]</ref>
'''Gerhard Augst''' (* [[27. Juli]] [[1939]] in [[Altenkirchen (Westerwald)]]) ist seit dem Jahr [[1973]] Professor für Germanistische [[Linguistik]] an der [[Universität Siegen]]. Nach seiner [[Emeritierung]] in Siegen war Augst bis 2019 als [[Lehrbeauftragter]] an der [[Justus-Liebig-Universität Gießen]] tätig.<ref>[https://www.uni-giessen.de/fbz/fb05/germanistik/absprache/sprachdidaktik/mitarbeiter/augst Mitarbeiter der Professur für Germanistische Linguistik und Sprachdidaktik.] Professur für Germanistische Linguistik und Sprachdidaktik an der Justus-Liebig-Universität Gießen; abgerufen am 18. März 2009.</ref>


== Leben ==
Er studierte Geschichte und Germanistik in Bonn und Mainz. 1966 legte er sein erstes Staatsexamen ab, 1969 [[Promotion (Doktor)|promovierte]] er an der Universität Mainz zum ''Dr. phil.'' und [[Habilitation|habilitierte]] sich im Anschluss 1973 an der Universität Gießen.
Er studierte Geschichte und Germanistik in Bonn und Mainz. 1966 legte er sein erstes Staatsexamen ab, 1969 [[Promotion (Doktor)|promovierte]] er an der Universität Mainz zum ''Dr.&nbsp;phil.''<ref>Gerhard Augst: ''„Haupt“ und „Kopf“: Eine Wortgeschichte bis 1550.''</ref> und [[Habilitation|habilitierte]] sich im Anschluss 1973 an der Universität Gießen.


=== Vorsitzender der Kommission für Rechtschreibfragen ===
Wichtige Arbeitsgebiete sind [[Orthographie]] und [[Volksetymologie]]. Bekannt wurde er vor allem durch seine Beteiligung an der [[Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996]], wo die verbindliche Festlegung diverser volksetymologischer Schreibungen erreichte. Seit 1979 war Augst Mitglied der ''Kommission für Rechtschreibfragen'' am [[Institut für Deutsche Sprache]], seit 1990 deren Vorsitzender. Schon im Jahre 1982 gab Augst den Weg für die spätere Durchsetzung der Rechtschreibreform vor: „Eine Änderung geltender Konventionen und Normen über den Schüler zu erreichen, ist zwar verlockend und wäre, wenn es gelänge, auch am erfolgversprechendsten, aber sie setzt an am schwächsten Glied in der Kette.“<ref>Der öffentliche Sprachgebrauch, Band III: Schulen für einen guten Sprachgebrauch, hg. von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Stuttgart 1982, S. 137.</ref><ref name="Ickler">[[Theodor Ickler]]: [http://www.vernuenftig-schreiben.de/dokumente/ickler_regelungsgewalt.pdf ''Regelungsgewalt. Hintergründe der Rechtschreibreform''] (PDF, 1,9&nbsp;MB). Leibniz-Verlag, St. Goar, 2004, ISBN 3-93115-518-8, S. 21.</ref> Im Jahre 1996 war er schließlich zusammen mit seinen Mitstreitern [[Karl Blüml]], [[Klaus Heller]], Jakob Ebner und [[Horst Sitta]] dabei, als am 1. Juli in Wien die ''Gemeinsame Absichtserklärung zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung'' unterzeichnet wurde.<ref>Hiltraud Strunk [Hg.]: Documenta orthographica. Die Stuttgarter und Wiesbadener Empfehlungen Bd. 1, Hildesheim 1998, S. XVIIf.</ref><ref name="Ickler" /> Anschließend war er Mitglied und Vorsitzender der von 1997 bis 2004 bestehenden [[Zwischenstaatliche Kommission für deutsche Rechtschreibung|Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung]].
Bekanntheit über sein wissensschaftliches Wirken hinaus erreichte er durch seine Beteiligung an der [[Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996]]. Seit 1979 war Augst Mitglied der ''Kommission für Rechtschreibfragen'' am [[Institut für Deutsche Sprache]], seit 1990 deren Vorsitzender. Schon im Jahre 1982 gab Augst den Weg für die spätere Durchsetzung der Rechtschreibreform vor. Im Jahre 1996 war er schließlich zusammen mit seinen Mitstreitern [[Karl Blüml]], [[Klaus Heller (Germanist)|Klaus Heller]], Jakob Ebner und [[Horst Sitta]] dabei, als am 1. Juli in Wien die ''Gemeinsame Absichtserklärung zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung'' unterzeichnet wurde. Anschließend war er Mitglied und Vorsitzender der von 1997 bis 2004 bestehenden [[Zwischenstaatliche Kommission für deutsche Rechtschreibung|Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung]].

=== Wissenschaftliches Wirken ===
Neben Schriften zur Orthografiereform und [[Etymologie]] befasste sich Augst auch mit den linguistischen Grundlagen zur Schreibung. 1986 entstand mit Peter Faigel eine [[Längsschnittstudie]] zur Textsortenkompetenz, 2007 eine weitere, die sich mit Erzählungs-, Berichts-, Argumentations-, Instruktions- und Beschreibungstexten im Grundschulalter beschäftigte. Diese Projekte legten die Grundlage für verschiedene weitere Referenzstudien. 2008 wurde ihm der Friedrich-Preis des Symposions Deutschdidaktik verliehen.<ref>{{Internetquelle |url=https://symposion-deutschdidaktik.de/aktivitaeten/preisverleihungen/friedrich-preis/#toggle-id-1 |titel=Friedrich-Preis |werk=SDD |abruf=2023-09-21}}</ref>

Sein Hauptforschungsgebiet ist der Wortschatz und das Wörterbuch in Theorie, Empirie und Didaktik, etwa zum Kinder- oder dem Schriftwortschatz. 1998 erschien in Zusammenarbeit mit anderen das ''Wortfamilienbuch der deutschen Gegenwartssprache'', 2019 bereits emeritiert der ''Bildungswortschatz''. In seiner Zeit als Lehrbeauftragter an der Universität Gießen beschäftigte er sich mit dem Deutschen als Fremdsprache und publizierte. Zudem beschäftigte er sich mit [[Dialektologie]] und brachte Wörterbücher zum [[Wäller Platt|Westerwälder Platt]] heraus, dem Dialekt seiner Heimat.


== Weblinks ==
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== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 1. Dezember 2023, 21:36 Uhr

Gerhard Augst im Dezember 2023

Gerhard Augst (* 27. Juli 1939 in Altenkirchen (Westerwald)) ist seit dem Jahr 1973 Professor für Germanistische Linguistik an der Universität Siegen. Nach seiner Emeritierung in Siegen war Augst bis 2019 als Lehrbeauftragter an der Justus-Liebig-Universität Gießen tätig.[1]

Er studierte Geschichte und Germanistik in Bonn und Mainz. 1966 legte er sein erstes Staatsexamen ab, 1969 promovierte er an der Universität Mainz zum Dr. phil.[2] und habilitierte sich im Anschluss 1973 an der Universität Gießen.

Vorsitzender der Kommission für Rechtschreibfragen

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Bekanntheit über sein wissensschaftliches Wirken hinaus erreichte er durch seine Beteiligung an der Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996. Seit 1979 war Augst Mitglied der Kommission für Rechtschreibfragen am Institut für Deutsche Sprache, seit 1990 deren Vorsitzender. Schon im Jahre 1982 gab Augst den Weg für die spätere Durchsetzung der Rechtschreibreform vor. Im Jahre 1996 war er schließlich zusammen mit seinen Mitstreitern Karl Blüml, Klaus Heller, Jakob Ebner und Horst Sitta dabei, als am 1. Juli in Wien die Gemeinsame Absichtserklärung zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung unterzeichnet wurde. Anschließend war er Mitglied und Vorsitzender der von 1997 bis 2004 bestehenden Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung.

Wissenschaftliches Wirken

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Neben Schriften zur Orthografiereform und Etymologie befasste sich Augst auch mit den linguistischen Grundlagen zur Schreibung. 1986 entstand mit Peter Faigel eine Längsschnittstudie zur Textsortenkompetenz, 2007 eine weitere, die sich mit Erzählungs-, Berichts-, Argumentations-, Instruktions- und Beschreibungstexten im Grundschulalter beschäftigte. Diese Projekte legten die Grundlage für verschiedene weitere Referenzstudien. 2008 wurde ihm der Friedrich-Preis des Symposions Deutschdidaktik verliehen.[3]

Sein Hauptforschungsgebiet ist der Wortschatz und das Wörterbuch in Theorie, Empirie und Didaktik, etwa zum Kinder- oder dem Schriftwortschatz. 1998 erschien in Zusammenarbeit mit anderen das Wortfamilienbuch der deutschen Gegenwartssprache, 2019 bereits emeritiert der Bildungswortschatz. In seiner Zeit als Lehrbeauftragter an der Universität Gießen beschäftigte er sich mit dem Deutschen als Fremdsprache und publizierte. Zudem beschäftigte er sich mit Dialektologie und brachte Wörterbücher zum Westerwälder Platt heraus, dem Dialekt seiner Heimat.

Einzelnachweise

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  1. Mitarbeiter der Professur für Germanistische Linguistik und Sprachdidaktik. Professur für Germanistische Linguistik und Sprachdidaktik an der Justus-Liebig-Universität Gießen; abgerufen am 18. März 2009.
  2. Gerhard Augst: „Haupt“ und „Kopf“: Eine Wortgeschichte bis 1550.
  3. Friedrich-Preis. In: SDD. Abgerufen am 21. September 2023.