„Gerhard Augst“ – Versionsunterschied

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Er studierte Geschichte und Germanistik in Bonn und Mainz. 1966 legte er sein erstes Staatsexamen ab, 1969 promovierte er zum Dr. phil.<ref name="kuhlmann_bio">http://www.heide-kuhlmann.de/html/2/23/maNavigation.xml/portfolio/ma/ma_biogra.html</ref>
Er studierte Geschichte und Germanistik in Bonn und Mainz. 1966 legte er sein erstes Staatsexamen ab, 1969 promovierte er zum Dr. phil.<ref name="kuhlmann_bio">http://www.heide-kuhlmann.de/html/2/23/maNavigation.xml/portfolio/ma/ma_biogra.html</ref>


Wichtige Arbeitsgebiete sind [[Orthographie]] und [[Volksetymologie]]. Bekannt wurde er vor allem durch seine Beteiligung an der [[Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996]]. Seit 1979 war Augst Mitglied der ''Kommission für Rechtschreibfragen'' am [[Institut für Deutsche Sprache]], seit 1990 deren Vorsitzender.<ref name="kuhlmann_bio"/> Schon im Jahre 1982 gab Augst den Weg für die spätere Durchsetzung der Rechtschreibreform vor: „Eine Änderung geltender Konventionen und Normen über den Schüler zu erreichen, ist zwar verlockend und wäre, wenn es gelänge, auch am erfolgversprechendsten, aber sie setzt an am schwächsten Glied in der Kette.“<ref>Der öffentliche Sprachgebrauch, Band III: Schulen für einen guten Sprachgebrauch, hg. von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Stuttgart 1982, S. 137.</ref><ref>[[Theodor Ickler]]: [http://www.deutschland-kehrt-zurueck.de/dokumente/ickler_regelungsgewalt.pdf ''Regelungsgewalt. Hintergründe der Rechtschreibreform''] (PDF, 1,9&nbsp;MB). Leibniz-Verlag, St. Goar, 2004, ISBN 3-93115-518-8, S. 21.</ref> Im Jahre 1996 war er schließlich zusammen mit seinen Mitstreitern [[Karl Blüml]], [[Klaus Heller]], [[Jakob Ebner]] und [[Horst Sitta]] dabei, als am 1. Juli in Wien die ''Gemeinsame Absichtserklärung zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung'' unterzeichnet wurde.<ref>Hiltraud Strunk [Hg.]: Documenta orthographica. Die Stuttgarter und Wiesbadener Empfehlungen Bd. 1, Hildesheim 1998, S. XVIIf.</ref><ref>[[Theodor Ickler]]: [http://www.deutschland-kehrt-zurueck.de/dokumente/ickler_regelungsgewalt.pdf ''Regelungsgewalt. Hintergründe der Rechtschreibreform''] (PDF, 1,9&nbsp;MB). Leibniz-Verlag, St. Goar, 2004, ISBN 3-93115-518-8, S. 28–29.</ref> Anschließend war er Mitglied und Vorsitzender der von 1997 bis 2004 bestehenden [[Zwischenstaatliche Kommission für deutsche Rechtschreibung|Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung]].
Wichtige Arbeitsgebiete sind [[Orthographie]] und [[Volksetymologie]]. Bekannt wurde er vor allem durch seine Beteiligung an der [[Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996]]. Seit 1979 war Augst Mitglied der ''Kommission für Rechtschreibfragen'' am [[Institut für Deutsche Sprache]], seit 1990 deren Vorsitzender.<ref name="kuhlmann_bio"/> Schon im Jahre 1982 gab Augst den Weg für die spätere Durchsetzung der Rechtschreibreform vor: „Eine Änderung geltender Konventionen und Normen über den Schüler zu erreichen, ist zwar verlockend und wäre, wenn es gelänge, auch am erfolgversprechendsten, aber sie setzt an am schwächsten Glied in der Kette.“<ref>Der öffentliche Sprachgebrauch, Band III: Schulen für einen guten Sprachgebrauch, hg. von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Stuttgart 1982, S. 137.</ref><ref>[[Theodor Ickler]]: [http://www.deutschland-kehrt-zurueck.de/dokumente/ickler_regelungsgewalt.pdf ''Regelungsgewalt. Hintergründe der Rechtschreibreform''] (PDF, 1,9&nbsp;MB). Leibniz-Verlag, St. Goar, 2004, ISBN 3-93115-518-8, S. 21.</ref> Auf diesem Wege wurden dann auch tatsächlich gegen den Widerstand vieler Eltern und Gebildeter in erheblicher Zahl bildungsferne Konstrukte (insbesondere behauptete [[Volksetymologie|Volksetymologien]]) mit schulamtlicher Regelungsgewalt zwangsweise in Normen zum Gebrauch der deutschen Sprache verankert. Im Jahre 1996 war er schließlich zusammen mit seinen Mitstreitern [[Karl Blüml]], [[Klaus Heller]], [[Jakob Ebner]] und [[Horst Sitta]] dabei, als am 1. Juli in Wien die ''Gemeinsame Absichtserklärung zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung'' unterzeichnet wurde.<ref>Hiltraud Strunk [Hg.]: Documenta orthographica. Die Stuttgarter und Wiesbadener Empfehlungen Bd. 1, Hildesheim 1998, S. XVIIf.</ref><ref>[[Theodor Ickler]]: [http://www.deutschland-kehrt-zurueck.de/dokumente/ickler_regelungsgewalt.pdf ''Regelungsgewalt. Hintergründe der Rechtschreibreform''] (PDF, 1,9&nbsp;MB). Leibniz-Verlag, St. Goar, 2004, ISBN 3-93115-518-8, S. 28–29.</ref> Anschließend war er Mitglied und Vorsitzender der von 1997 bis 2004 bestehenden [[Zwischenstaatliche Kommission für deutsche Rechtschreibung|Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung]].


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Version vom 25. April 2008, 04:47 Uhr

Gerhard Augst (* 27. Juli 1939 in Altenkirchen (Westerwald)) ist seit dem Jahr 1973 Professor für Germanistische Linguistik an der Universität Siegen.

Er studierte Geschichte und Germanistik in Bonn und Mainz. 1966 legte er sein erstes Staatsexamen ab, 1969 promovierte er zum Dr. phil.[1]

Wichtige Arbeitsgebiete sind Orthographie und Volksetymologie. Bekannt wurde er vor allem durch seine Beteiligung an der Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996. Seit 1979 war Augst Mitglied der Kommission für Rechtschreibfragen am Institut für Deutsche Sprache, seit 1990 deren Vorsitzender.[1] Schon im Jahre 1982 gab Augst den Weg für die spätere Durchsetzung der Rechtschreibreform vor: „Eine Änderung geltender Konventionen und Normen über den Schüler zu erreichen, ist zwar verlockend und wäre, wenn es gelänge, auch am erfolgversprechendsten, aber sie setzt an am schwächsten Glied in der Kette.“[2][3] Auf diesem Wege wurden dann auch tatsächlich gegen den Widerstand vieler Eltern und Gebildeter in erheblicher Zahl bildungsferne Konstrukte (insbesondere behauptete Volksetymologien) mit schulamtlicher Regelungsgewalt zwangsweise in Normen zum Gebrauch der deutschen Sprache verankert. Im Jahre 1996 war er schließlich zusammen mit seinen Mitstreitern Karl Blüml, Klaus Heller, Jakob Ebner und Horst Sitta dabei, als am 1. Juli in Wien die Gemeinsame Absichtserklärung zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung unterzeichnet wurde.[4][5] Anschließend war er Mitglied und Vorsitzender der von 1997 bis 2004 bestehenden Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung.

Einzelnachweise

  1. a b http://www.heide-kuhlmann.de/html/2/23/maNavigation.xml/portfolio/ma/ma_biogra.html
  2. Der öffentliche Sprachgebrauch, Band III: Schulen für einen guten Sprachgebrauch, hg. von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Stuttgart 1982, S. 137.
  3. Theodor Ickler: Regelungsgewalt. Hintergründe der Rechtschreibreform (PDF, 1,9 MB). Leibniz-Verlag, St. Goar, 2004, ISBN 3-93115-518-8, S. 21.
  4. Hiltraud Strunk [Hg.]: Documenta orthographica. Die Stuttgarter und Wiesbadener Empfehlungen Bd. 1, Hildesheim 1998, S. XVIIf.
  5. Theodor Ickler: Regelungsgewalt. Hintergründe der Rechtschreibreform (PDF, 1,9 MB). Leibniz-Verlag, St. Goar, 2004, ISBN 3-93115-518-8, S. 28–29.