„Hugo I. von Châtillon“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Blason maison fr de Châtillon-Saint-Pol.svg|mini|150px|Als zweitgeborener Sohn führte Hugo einen zusätzlichen Turnierkragen im Familienwappen. Dieses Wappen ging an seinen erstgeborenen Johann über, während der zweite Sohn Guido das ursprüngliche Familienwappen ohne Turnierkragen weiterführte.]]
'''Hugo I. von Châtillon''' († [[9. April]] [[1248]] bei [[Avignon]]) war [[Graf von Blois]] und [[Graf von Saint-Pol]]. Er war der jüngere Sohn von [[Gaucher III. de Châtillon]] († 1219), [[Seneschall]] von Burgund, und [[Elisabeth (St. Pol)|Elisabeth]], Gräfin von Saint-Pol.
'''Hugo I. von Châtillon''' (* nach 1197; † [[9. April]] [[1248]] bei [[Avignon]]) war [[Herrschaft Châtillon|Herr von Châtillon]], als ''Hugo V.'' [[Graf von Saint-Pol]] und durch Ehe als ''Hugo I.'' [[Graf von Blois]] und [[Grafschaft Dunois|Dunois]] sowie [[Herzogtum Guise|Herr von Guise]].


== Leben ==
Durch den Tod seines Vaters 1219 erbte er [[Herrschaft Châtillon|Châtillon]], [[Troissy]], [[Grafschaft Crécy|Crécy]], [[Ancre]] etc. Er heiratete in erster Ehe Agnes von Bar, † vor 1225, Tochter von [[Theobald I. (Bar)|Theobald I.]] [[Graf von Bar]]. Die Ehe blieb kinderlos.
Er war der jüngere Sohn von [[Walter III. von Châtillon]] († 1219, [[Haus Châtillon]]) und [[Elisabeth (St. Pol)|Elisabeth von Saint-Pol]] († 1240).


Beim Tod seines Vaters 1219 erbte er dessen Herrschaften [[Herrschaft Châtillon|Châtillon]], [[Troissy]], [[Grafschaft Crécy|Crécy]] und [[Ancre]]. Nach dem Tod seines älteren Bruders [[Guido I. (St. Pol)|Guido]] 1226 übernahm er von diesem auch die Regierung der Grafschaft seiner Mutter, [[Grafschaft Saint-Pol]].
1225<ref>oder April 1226 (so Europäische Stammtafeln Band III.1 (1984) Tafel 50)</ref> heiratete er in zweiter Ehe [[Maria (Blois)|Maria von Avesnes]], [[Graf von Blois|Gräfin von Blois]], Erbtochter von [[Walter II. von Avesnes]] und [[Margarethe (Blois)|Margarethe]], Gräfin von Blois. Ihre Kinder waren:
# [[Johann I. von Châtillon|Johann I.]], † 28. Juni 1279, 1249 Graf von Blois, [[Graf von Chartres|Chartres]] und [[Graf von Dunois|Dunois]], Herr von Avesnes, Guise und Leuze; ∞ (Ehevertrag am 11. Dezember 1254) Alix de Bretagne, * 6. Juni 1243, † 2. August 1288, Tochter von [[Johann I. (Bretagne)|Johann I.]], [[Herzog von Bretagne]] ([[Haus Frankreich-Dreux]])
# [[Guido II. (St. Pol)|Guido II.]], † 12. März 1289, 1249 Graf von Saint-Pol, Herr von [[Ancre]], [[Aubigny-en-Artois]] etc.; vor 1254 Mathilde von Brabant, † 29. September 1288, Tochter von [[Heinrich II. (Brabant)|Heinrich II.]], [[Herzog von Brabant]], Witwe von [[Robert I. (Artois)|Robert I.]], [[Graf von Artois]]
# Gaucher IV. † 1261, Herr von [[Herrschaft Châtillon|Châtillon]], [[Grafschaft Crécy|Crécy]], [[Crèvecœur]], [[Troissy]] und [[Marigny]]
# Hugo II., † 1255


=== Ehen und Nachkommen ===
Durch seine Ehe bekam Hugo von Châtillon die Grafschaft Blois sowie eine Reihe von Besitzungen in Nordfrankreich in seine Hand: [[Avesnes-sur-Helpe|Avesnes]], [[Guise (Aisne)|Guise]], [[Condé-en-Brie|Condé]], [[Leuze (Aisne)|Leuze]], [[Landrecies]] und [[Trélon]]. Allerdings bedeuteten der Tod seiner Schwiegermutter im Jahr 1230 und Marias Nachfolge nicht nur das Ende des [[Haus Blois|Hauses Blois]] im [[Loire]]tal, sondern auch das Ende der politischen Bedeutung der Grafschaft Blois in Frankreich. Er selbst spielte in der französischen Politik keine Rolle.
Hugo war dreimal verheiratet. In erster Ehe heiratete er Agnes von Bar († vor 1225), Tochter des Grafen [[Theobald I. (Bar)|Theobald I. von Bar]]. Die Ehe blieb kinderlos.


Im Jahr 1225<ref>oder April 1226 (so Europäische Stammtafeln Band III.1, 1984, Tafel 50.)</ref> heiratete er in zweiter Ehe [[Maria (Blois)|Maria von Avesnes]], [[Grafschaft Blois|Gräfin von Blois]], Erbtochter von [[Walter II. von Avesnes]] und [[Margarete von Blois]].
1240 erbte er schließlich (als Hugo V.) die [[Grafschaft Saint-Pol]]. Nach dem Tod Marias heiratete er in dritter Ehe Mathilde de Guînes, † 1262, Tochter von [[Arnold II. (Guînes)|Arnoul II.]], [[Graf von Guînes]], und Béatrix de [[Bourbourg]]. Auch diese Ehe blieb kinderlos.
Durch diese Ehe erlangte Hugo von Châtillon die Grafschaft Blois sowie Erbansprüche auf eine Reihe von Herrschaften in Nordfrankreich: [[Avesnes-sur-Helpe|Avesnes]], [[Herzogtum Guise|Guise]], [[Condé-en-Brie|Condé]], [[Leuze]], [[Landrecies]] und [[Trélon]]. Allerdings endete mit dem Tod seiner Schwiegermutter im Jahr 1230 und seinem Amtsantritt nicht nur das [[Haus Blois]] im [[Loire]]tal, sondern auch die politische Bedeutung der Grafschaft Blois in Frankreich. Hugo selbst spielte in der französischen Politik keine Rolle.
Mit Maria hatte er vier Kinder:
* [[Johann I. (Blois)|Johann I.]] († 28. Juni 1279), 1249 Graf von Blois, [[Graf von Chartres|Chartres]] und [[Graf von Dunois|Dunois]], Herr von Avesnes, Guise und Leuze; 1254 Alix de Bretagne, * 6. Juni 1243; † 2. August 1288, Tochter von [[Johann I. (Bretagne)|Johann I.]], [[Herzog von Bretagne]] ([[Haus Frankreich-Dreux]])
* [[Guido II. (St. Pol)|Guido II.]] († 12. März 1289), 1249 Graf von Saint-Pol, Herr von [[Ancre]], [[Aubigny-en-Artois]] etc.; vor 1254 [[Mathilde von Brabant]] († 29. September 1288), Tochter von Herzog [[Heinrich II. (Brabant)|Heinrich II. von Brabant]], Witwe des Grafen [[Robert I. (Artois)|Robert I. von Artois]]
* [[Walter IV. von Châtillon|Walter IV.]] († 1261), Herr von [[Herrschaft Châtillon|Châtillon]], [[Grafschaft Crécy|Crécy]], [[Crèvecœur]], [[Troissy]] und [[Marigny]]
* Hugo II. († 1255)


Nach dem Tod Marias heiratete er in dritter Ehe Mathilde de Guînes († 1262), Tochter des Grafen [[Arnold II. (Guînes)|Arnoul II. von Guînes]] ([[Haus Gent]]) und der Béatrix von [[Bourbourg]]. Auch diese Ehe blieb kinderlos.
Durch [[Matthäus Paris]] ist Graf Hugos Tod überliefert. Auf den Weg nach [[Marseille]], wo er sich zum [[Sechster Kreuzzug|sechsten Kreuzzug]] einschiffen wollte, wurde Hugo bei einem Gefecht gegen aufrührerische Dorfbewohner bei Avignon getötet.


==Literatur==
== Tod ==
Durch [[Matthäus Paris]] ist Graf Hugos Tod überliefert.<ref>Matthäus Paris, ''Chronica Majora'', hrsg. von Henry Richards Luard in: ''Rolls Series'' 57 (1882), Vol. 5, S. 92–93</ref> 1248 folgte Hugo dem Aufruf König [[Ludwig IX. (Frankreich)|Ludwigs IX. des Heiligen]] und war mit einem Kontingent von ca. 50 Rittern auf den Weg nach [[Marseille]], wo er sich zum [[Sechster Kreuzzug|Sechsten Kreuzzug]] ins Heilige Land einschiffen wollte. Bei Avignon kam es zu einem Scharmützel mit aufständischen Dorfbewohnern, bei dem Hugo getötet wurde. Hugo von Châtillon wurde in der von ihm gegründeten [[Abtei Pont-aux-Dames]] bestattet.

== Literatur ==
* Detlev Schwennicke: [[Europäische Stammtafeln]] Band VII (1979) Tafel 17
* Detlev Schwennicke: [[Europäische Stammtafeln]] Band VII (1979) Tafel 17


==Siehe auch==
== Fußnoten ==
<references />
* [[Haus Châtillon]]


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==Fußnoten==
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Aktuelle Version vom 20. August 2024, 06:41 Uhr

Als zweitgeborener Sohn führte Hugo einen zusätzlichen Turnierkragen im Familienwappen. Dieses Wappen ging an seinen erstgeborenen Johann über, während der zweite Sohn Guido das ursprüngliche Familienwappen ohne Turnierkragen weiterführte.

Hugo I. von Châtillon (* nach 1197; † 9. April 1248 bei Avignon) war Herr von Châtillon, als Hugo V. Graf von Saint-Pol und durch Ehe als Hugo I. Graf von Blois und Dunois sowie Herr von Guise.

Er war der jüngere Sohn von Walter III. von Châtillon († 1219, Haus Châtillon) und Elisabeth von Saint-Pol († 1240).

Beim Tod seines Vaters 1219 erbte er dessen Herrschaften Châtillon, Troissy, Crécy und Ancre. Nach dem Tod seines älteren Bruders Guido 1226 übernahm er von diesem auch die Regierung der Grafschaft seiner Mutter, Grafschaft Saint-Pol.

Ehen und Nachkommen

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Hugo war dreimal verheiratet. In erster Ehe heiratete er Agnes von Bar († vor 1225), Tochter des Grafen Theobald I. von Bar. Die Ehe blieb kinderlos.

Im Jahr 1225[1] heiratete er in zweiter Ehe Maria von Avesnes, Gräfin von Blois, Erbtochter von Walter II. von Avesnes und Margarete von Blois. Durch diese Ehe erlangte Hugo von Châtillon die Grafschaft Blois sowie Erbansprüche auf eine Reihe von Herrschaften in Nordfrankreich: Avesnes, Guise, Condé, Leuze, Landrecies und Trélon. Allerdings endete mit dem Tod seiner Schwiegermutter im Jahr 1230 und seinem Amtsantritt nicht nur das Haus Blois im Loiretal, sondern auch die politische Bedeutung der Grafschaft Blois in Frankreich. Hugo selbst spielte in der französischen Politik keine Rolle. Mit Maria hatte er vier Kinder:

Nach dem Tod Marias heiratete er in dritter Ehe Mathilde de Guînes († 1262), Tochter des Grafen Arnoul II. von Guînes (Haus Gent) und der Béatrix von Bourbourg. Auch diese Ehe blieb kinderlos.

Durch Matthäus Paris ist Graf Hugos Tod überliefert.[2] 1248 folgte Hugo dem Aufruf König Ludwigs IX. des Heiligen und war mit einem Kontingent von ca. 50 Rittern auf den Weg nach Marseille, wo er sich zum Sechsten Kreuzzug ins Heilige Land einschiffen wollte. Bei Avignon kam es zu einem Scharmützel mit aufständischen Dorfbewohnern, bei dem Hugo getötet wurde. Hugo von Châtillon wurde in der von ihm gegründeten Abtei Pont-aux-Dames bestattet.

  1. oder April 1226 (so Europäische Stammtafeln Band III.1, 1984, Tafel 50.)
  2. Matthäus Paris, Chronica Majora, hrsg. von Henry Richards Luard in: Rolls Series 57 (1882), Vol. 5, S. 92–93
VorgängerAmtNachfolger
MargareteGraf von Blois und Dunois
(de iure uxoris mit Maria von Avesnes)

1231–1248
Johann I.
Guido I.Graf von Saint-Pol

1226–1248
Guido II.
Walter III.Herr von Châtillon
Herr von Crécy

1219–1248
Walter IV.