„Heilbutt“ – Versionsunterschied

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Der '''Heilbutt''' (''Hippoglossus hippoglossus'') oder '''Weißer Heilbutt''' kommt im [[Atlantik]] vor und ist mit bis zu 300&nbsp;cm Körperlänge und bis zu 400&nbsp;kg Gewicht eine besonders große Art der [[Plattfische]]. Ein Heilbutt kann bis zu 50 Jahre alt werden. Trotz seines Namens zählt diese Gattung ''nicht'' zu der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Butte (Familie)|Butte]], sondern zu den [[Schollen]].


Der '''Heilbutt''' (''Hippoglossus hippoglossus'') oder '''Weißer Heilbutt''' kommt im Nord[[Atlantischer Ozean|atlantik]] vor und ist mit bis zu 300&nbsp;cm Körperlänge und bis zu 400&nbsp;kg Gewicht die größte Art der [[Plattfische]]. Ein Heilbutt kann bis zu 50 Jahre alt werden. Trotz seines Namens zählt diese Gattung nicht zu der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Butte (Familie)|Butte]], sondern zu den [[Schollen]].
Die Schwesterart im Nord[[Pazifischer Ozean|pazifik]] ist der [[Pazifischer Heilbutt|Pazifische Heilbutt]] (''Hippoglossus stenolepis''). Im Nordatlantik wird ein nicht näher verwandter, aber ebenfalls recht groß werdender rechtsäugiger Plattfisch irreführend als [[Schwarzer Heilbutt]] (''Reinhardtius hippoglossoides'') bezeichnet. Er ist ein äußerst räuberischer Fisch und frisst Krebse, Fische und Tintenfische, wobei er im Gegensatz zu den meisten anderen Plattfischen nicht am Boden jagt, sondern im Freiwasser. Alle drei Heilbuttarten sind [[Speisefisch]]e.

Die Schwesterart im Nord[[Pazifischer Ozean|pazifik]] ist der [[Pazifischer Heilbutt|Pazifische Heilbutt]] (''Hippoglossus stenolepis''). Im Nordatlantik wird ein nicht näher verwandter, aber ebenfalls recht groß werdender rechtsäugiger Plattfisch irreführend als [[Schwarzer Heilbutt]] (''Reinhardtius hippoglossoides'') bezeichnet. Alle drei Heilbuttarten sind [[Speisefisch]]e.


„Alaska-Heilbutt“ ist jedoch lediglich eine Handelsbezeichnung für die Schollenart ''[[Atheresthes stomias]]'', siehe auch [[Alaska-Seelachs]].
„Alaska-Heilbutt“ ist jedoch lediglich eine Handelsbezeichnung für die Schollenart ''[[Atheresthes stomias]]'', siehe auch [[Alaska-Seelachs]].


== Aussehen und Lebensweise ==
== Aussehen und Lebensweise ==
Heilbutte haben typischerweise beide Augen auf der rechten Kopfseite, sind also rechtsäugige Plattfische. Heilbutte haben gefleckte Oberseiten und grauweiße Unterseiten; von anderen Plattfischen kann man sie durch ihren dreieckigen, schwach ausgerandeten Schwanz und durch ihre ungewöhnliche Größe unterscheiden.
Heilbutte haben typischerweise beide Augen auf der rechten Kopfseite, sind also rechtsäugige Plattfische. Sie haben gefleckte Oberseiten und grauweiße Unterseiten; von anderen Plattfischen kann man sie durch ihren dreieckigen, schwach ausgerandeten Schwanz und durch ihre ungewöhnliche Größe unterscheiden. Die Weibchen dieser Art sind meist größer als ihre männlichen Artgenossen und haben eine längere Lebenserwartung.


* [[Flossenformel]]: [[Rückenflosse|Dorsale]] 98–110, [[Afterflosse|Anale]] 73–85
Die [[Laichzeit]] ist in der [[Nordsee]] von Februar bis Mai, bei [[Island]] von Juni bis August.


Wie alle Plattfische leben Heilbutte auf dem Meeresboden bis in Wassertiefen von 1500 Metern, zeitweilig aber auch [[pelagisch]]. Die Tiere fressen Krebse, Fische und Tintenfische.
== Gefährdungssituation ==
Die Beurteilung der [[Weltnaturschutzunion]] IUCN aus dem Jahre 1996 in der [[Rote Liste gefährdeter Arten|Roten Liste gefährdeter Arten]] benötigt eine Aktualisierung. Der Heilbutt gilt hier als stark gefährdet (''Endangered'').<ref>{{IUCN |Year=2009 |ID=10097 |ScientificName=Hippoglossus hippoglossus |YearAssessed=1996 |Assessor=J. Sobel|Download=6. März 2010 }}</ref>


== Fortpflanzung ==
Laut [[Norsk rikskringkasting|NRK]] soll es ab 2013 ein Fangverbot in Norwegen auf Heilbutt geben. Südnorwegen und die norwegischen Küstengewässer ab dem 62. Breitengrad sind davon betroffen. Nach NRK hat sich der Heilbuttbestand durch die Touristenfischerei so schlecht entwickelt, dass ein Fangverbot unumgänglich geworden ist. Touristen sollen jährlich über 5600 Heilbutte in Norwegen fangen, und deshalb ist der Heilbuttbestand so stark rückläufig, dass der Heilbutt ab 2013 geschützt werden soll.<ref>http://www.norwegen-angelfreunde.de/showthread.php?19007-Fangverbot-von-Heilbutt-in-Norwegen</ref>
Die [[Laichzeit]] ist in der [[Nordsee]] von Februar bis Mai, bei [[Island]] von Juni bis August, im Atlantik im Winter. Das Weibchen legt bis zu 2 Millionen Eier ab, die Jungfische schlüpfen 9 bis 16 Tage nach dem Ablaichen. Die Geschlechtsreife erreichen die Tiere erst im Alter von 10 bis 14 Jahren.


== Gefährdungssituation ==
Der WWF-Fischführer stuft die Schwesternart [[Pazifischer Heilbutt]] (Hippoglossus stenolepis), die vor der Pazifikküste der [[Vereinigte Staaten|USA]] gefangen wird, in die ''grüne Kategorie'' ein.<ref>[http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/pdf_neu/Fischfuehrer_Heilbutt_Pazifik.pdf Pazifischer Heilbutt] im WWF-Fischführer (PDF; 32&nbsp;kB)</ref>
Die Beurteilung der [[Weltnaturschutzunion]] IUCN aus dem Jahre 1996 in der [[Rote Liste gefährdeter Arten|Roten Liste gefährdeter Arten]] benötigt eine Aktualisierung. Der Heilbutt gilt hier als stark gefährdet (''Endangered'').<ref>{{IUCN |Year=2009 |ID=10097 |ScientificName=Hippoglossus hippoglossus |YearAssessed=1996 |Assessor=J. Sobel|Download=6. März 2010 }}</ref>
In Norwegen gilt der Heilbutt (Stand 2015) als nicht gefährdet, unterliegt aber Fangbeschränkungen.<ref>[https://artsdatabanken.no/Rodliste2015/rodliste2015/Norge/43249 Eintrag auf artsdatabanken.no des Norwegian Biodiversity Information Centre]</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
* Philip Whitfield (Hrsg.): ''Das grosse Weltreich der Tiere. 2000 Säugetiere, Vögel, Fische, Reptilien und Amphibien auf einen Blick.'' Marshall, London 1992, ISBN 3-8247-8614-1, S. 576–577.
* H. Henking: ''Seefisch-Bilderbuch:'' Herausgegeben vom Deutschen Seefischerei-Verein, Berlin 1910.
* Bent J. Muus, Jørgen G. Nielsen: ''Die Meeresfische Europas, in Nordsee, Ostsee und Atlantik.'' Kosmos, Stuttgart 1999, ISBN 3-440-07804-3.
* John R. Paxton (Hrsg.): ''Enzyklopädie der Fische.'' Weltbild-Verlag, Augsburg 1999, ISBN 3-8289-1558-2, S. 226.
* David Burnie (Hrsg.), Mariele Radmacher-Martens: ''Tiere: Die große Bild-Enzyklopädie mit über 2.000 Arten.'' Aus dem Englischen von Gabriele Lehari. Dorling Kindersley, München 2012, ISBN 978-3-8310-2232-8, S. 528.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commons|Hippoglossus hippoglossus|Heilbutt}}
{{Commonscat|Hippoglossus hippoglossus|Heilbutt (''Hippoglossus hippoglossus'')}}
{{Wiktionary|Heilbutt}}
{{Wiktionary|Heilbutt}}
* {{Fishbase|g=Hippoglossus|s=hippoglossus}}
* {{Fishbase|g=Hippoglossus|s=hippoglossus}}
* [http://www.fao.org/figis/servlet/species?fid=2544 Datenblatt der Art bei FIGIS (engl.)]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Aktuelle Version vom 15. Dezember 2020, 14:59 Uhr

Heilbutt

Heilbutt (Hippoglossus hippoglossus)

Systematik
Carangaria
Ordnung: Carangiformes
Teilordnung: Plattfische (Pleuronectoideo)
Familie: Schollen (Pleuronectidae)
Gattung: Hippoglossus
Art: Heilbutt
Wissenschaftlicher Name
Hippoglossus hippoglossus
(Linnaeus, 1758)

Der Heilbutt (Hippoglossus hippoglossus) oder Weißer Heilbutt kommt im Nordatlantik vor und ist mit bis zu 300 cm Körperlänge und bis zu 400 kg Gewicht die größte Art der Plattfische. Ein Heilbutt kann bis zu 50 Jahre alt werden. Trotz seines Namens zählt diese Gattung nicht zu der Familie der Butte, sondern zu den Schollen.

Die Schwesterart im Nordpazifik ist der Pazifische Heilbutt (Hippoglossus stenolepis). Im Nordatlantik wird ein nicht näher verwandter, aber ebenfalls recht groß werdender rechtsäugiger Plattfisch irreführend als Schwarzer Heilbutt (Reinhardtius hippoglossoides) bezeichnet. Alle drei Heilbuttarten sind Speisefische.

„Alaska-Heilbutt“ ist jedoch lediglich eine Handelsbezeichnung für die Schollenart Atheresthes stomias, siehe auch Alaska-Seelachs.

Aussehen und Lebensweise

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Heilbutte haben typischerweise beide Augen auf der rechten Kopfseite, sind also rechtsäugige Plattfische. Sie haben gefleckte Oberseiten und grauweiße Unterseiten; von anderen Plattfischen kann man sie durch ihren dreieckigen, schwach ausgerandeten Schwanz und durch ihre ungewöhnliche Größe unterscheiden. Die Weibchen dieser Art sind meist größer als ihre männlichen Artgenossen und haben eine längere Lebenserwartung.

Wie alle Plattfische leben Heilbutte auf dem Meeresboden bis in Wassertiefen von 1500 Metern, zeitweilig aber auch pelagisch. Die Tiere fressen Krebse, Fische und Tintenfische.

Die Laichzeit ist in der Nordsee von Februar bis Mai, bei Island von Juni bis August, im Atlantik im Winter. Das Weibchen legt bis zu 2 Millionen Eier ab, die Jungfische schlüpfen 9 bis 16 Tage nach dem Ablaichen. Die Geschlechtsreife erreichen die Tiere erst im Alter von 10 bis 14 Jahren.

Gefährdungssituation

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Die Beurteilung der Weltnaturschutzunion IUCN aus dem Jahre 1996 in der Roten Liste gefährdeter Arten benötigt eine Aktualisierung. Der Heilbutt gilt hier als stark gefährdet (Endangered).[1] In Norwegen gilt der Heilbutt (Stand 2015) als nicht gefährdet, unterliegt aber Fangbeschränkungen.[2]

  • Philip Whitfield (Hrsg.): Das grosse Weltreich der Tiere. 2000 Säugetiere, Vögel, Fische, Reptilien und Amphibien auf einen Blick. Marshall, London 1992, ISBN 3-8247-8614-1, S. 576–577.
  • Bent J. Muus, Jørgen G. Nielsen: Die Meeresfische Europas, in Nordsee, Ostsee und Atlantik. Kosmos, Stuttgart 1999, ISBN 3-440-07804-3.
  • John R. Paxton (Hrsg.): Enzyklopädie der Fische. Weltbild-Verlag, Augsburg 1999, ISBN 3-8289-1558-2, S. 226.
  • David Burnie (Hrsg.), Mariele Radmacher-Martens: Tiere: Die große Bild-Enzyklopädie mit über 2.000 Arten. Aus dem Englischen von Gabriele Lehari. Dorling Kindersley, München 2012, ISBN 978-3-8310-2232-8, S. 528.
Commons: Heilbutt (Hippoglossus hippoglossus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Heilbutt – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Hippoglossus hippoglossus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2009. Eingestellt von: J. Sobel, 1996. Abgerufen am 6. März 2010.
  2. Eintrag auf artsdatabanken.no des Norwegian Biodiversity Information Centre