„Jürgen Aretz“ – Versionsunterschied

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'''Jürgen Aretz''' (* [[10. Februar]] [[1946]] in [[Rheydt]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Historiker]] und ehemaliger [[politischer Beamter]].
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'''Jürgen Aretz''' (* [[10. Februar]] [[1946]] in [[Rheydt]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] Beamter.


== Leben ==
== Leben ==
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Nach einem Humanistischen Abitur in Rheydt-Odenkirchen 1965 studierte er an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn.
Nach seinem Abitur 1965 studierte er [[Geschichte]], [[Germanistik]], [[Philosophie]], [[Pädagogik]] und [[Politikwissenschaft]] an der [[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn|Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn]]. Während seiner Studienzeit engagierte er sich von 1967 bis 1971 in der Hochschulpolitik und war von 1968 bis 1969 erster Sprecher des Studentenparlamentes der Universität Bonn. Aretz wurde mit der Arbeit ''Katholische Arbeiterbewegung und Nationalsozialismus. Der Verband Katholischer Arbeiter- und Knappenvereine Westdeutschlands 1923–1945'' zum ''Dr. phil.'' [[Promotion (Doktor)|promoviert]].<ref>[https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/X6TVP3UYD6GTR333ZLTOQX33B3RADM5H deutsche-digitale-bibliothek.de].</ref>
Er engagierte sich von 1967 bis 1971 auch überregional intensiv in der Studenten- und Hochschulpolitik und war 1968/69 Erster Sprecher des Bonner Studentenparlamentes. Als Schüler von Konrad Repgen wurde er mit einer 'egregie' benoteten Dissertation über 'Katholische Arbeitervereine und Nationalsozialismus', die zwei Auflagen erreichte, zum Dr. phil. promoviert.


1971 wurde er Assistent des Rektors der Universität Bonn (u. a. Rektorat Hatto Schmitt). Ab 1977 arbeitete er als wissenschaftlicher Referent bei der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle Mönchengladbach (KSZ). Ende 1978 wurde er bei der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn Grundsatzreferent für Menschenrechtsfragen sowie den entwicklungspolitischen Bereich Lateinamerika und südliches Afrika. 1988 erfolgte der Wechsel in das Bundesministerium für innerdeutsche Fragen (Leiter der Unterabteilung Grundsatzfragen); 1990 nahm er für das Ministerium an den Verhandlungen zum Einigungsvertrag zwischen der Bundesrepublik und der DDR teil. 1991 wechselte er in den Leitungsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung, 1992 durch eine persönliche Entscheidung von Bundeskanzler Helmut Kohl in das Bundeskanzleramt. Dort übernahm er als Leiter des Arbeitsstabes neue Länder die Führung einer Leitungsgruppe. Nach dem Regierungswechsel 1998 wurde ihm unter Bundeskanzler Gerhard Schröder der Kulturbereich übertragen.
1971 wurde er Assistent des Rektors der Universität Bonn. Ab 1977 arbeitete er als wissenschaftlicher Referent bei der [[Katholische Sozialwissenschaftliche Zentralstelle Mönchengladbach|Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle Mönchengladbach]] (KSZ). 1978 wurde er bei der [[Deutsche Bischofskonferenz|Deutschen Bischofskonferenz]] in Bonn zuständig für [[Menschenrechte|Menschenrechtsfragen]] sowie [[Entwicklungszusammenarbeit|Entwicklungshilfe]] für [[Lateinamerika]] und das [[Südliches Afrika|südliche Afrika]]. 1988 wurde er Leiter der Unterabteilung Grundsatzfragen im [[Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen]]; 1990 nahm er an den Verhandlungen zum [[Einigungsvertrag]] teil. 1991 wechselte er in den Leitungsbereich des [[Bundesministerium der Verteidigung|Bundesministeriums der Verteidigung]]. 1992 wurde er Leiter des Arbeitsstabes [[neue Länder]] im [[Bundeskanzleramt (Deutschland)|Bundeskanzleramt]].
<br/>Nach der [[Bundestagswahl 1998]] endete die Ära Kohl.
<!---- ab Ende 1998 war er für kulturelle Angelegenheiten zuständig.---->
Aretz wechselte nach [[Thüringen]], wo seit 1990 [[Bernhard Vogel (Ministerpräsident)|Bernhard Vogel]] (CDU) regierte. Er war von 1999 bis 2004 [[Staatssekretär]] im Thüringer Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (TMWTA).
Er verhandelte als Beauftragter [[Thüringer Landesregierung|der Landesregierung]] über [[Offene Vermögensfragen|Restitution]]sforderungen, insbesondere der Familien [[Sachsen-Coburg und Gotha (Fürstenhaus)|Sachsen-Coburg und Gotha]], [[Sachsen-Weimar-Eisenach]] und [[Haus Sachsen-Meiningen|Sachsen-Meiningen]]. 2002 war Aretz Vorsitzender der Amtschefskonferenz der [[Kultusministerkonferenz|Kultusministerkonferenz (KMK)]]. 2004 (inzwischen war [[Dieter Althaus]] Nachfolger des aus Altersgründen zurückgetretenen Vogel geworden) wurde Aretz Staatssekretär im [[Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Gesellschaft|Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Arbeit]] (''Wirtschaftsstaatssekretär'').


Von 2007 bis 2010 war er Generalbevollmächtigter der [[Thüringer Aufbaubank]] in [[Brüssel]].


Er vertritt das Haus Hohenzollern bei ihren Rückgabeforderungen auf Güter und Kunstgegenstände gegen die Bundesrepublik Deutschland als deren Verhandlungsführer.<ref>{{Internetquelle | url=https://www.tagesspiegel.de/berlin/streit-um-kunstwerke-und-schloesser-hohenzollern-geben-beiwohnrecht-nach/24697582.html | titel=Streit um Kunstwerke und Schlösser, Tagesspiegel | zugriff=2019-07-24}}</ref>
Aretz ging 1999 als Staatssekretär in das Thüringer Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (TMWTA) nach Erfurt. U. a. leitete er als Beauftragter der Landesregierung für den Freistaat Thüringen die Restitutionsverhandlungen im besonderen mit den ehemals regierenden Häusern Sachsen-Coburg und Gotha, Sachsen-Weimar-Eisenach sowie Sachsen-Meiningen. Es wurden in allen Fällen gütliche Einigungen erzielt, die im Landtag auch Zustimmung von der Opposition erfuhren. Die Regelungen sichern dauerhaft das öffentliche Eigentum an den Kulturgütern u. a. in Weimar, Gotha, Meiningen und auf der Wartburg bei Eisenach; Teile davon gehören inzwischen zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Auf Seiten [[Kabinett Merkel IV|der Bundesregierung]] verhandelt [[Günter Winands]] (CDU), Amtschef von Kulturstaatsministerin [[Monika Grütters]] (CDU).<ref>[http://www.hohenzollern.lol/ ''Der Fall Hohenzollern vs. Bundesregierung''] (mit Links zu den Gutachten der Historiker [[Christopher Clark]], [[Peter Brandt (Historiker)|Peter Brandt]], [[Wolfram Pyta]] und [[Stephan Malinowski]] etc.)</ref>
Durch eine beherzte Initiative und zunächst ohne politische Rückendeckung gelang es ihm, den Verkauf der einzigartigen „Perthes-Sammlung“, der größten historischen Kartensammlung auf dem europäischen Kontinent, ins Ausland abzuwenden und für ihren Ursprungsort Gotha zu sichern.


Aretz hat rund 200 wissenschaftliche Veröffentlichungen publiziert. Er ist zusammen mit [[Rudolf Morsey]] und [[Anton Rauscher]] Herausgeber der biographischen Reihe ''Zeitgeschichte in Lebensbildern''. Er ist Mitglied des Wissenschaftlichen Katholischen Studentenvereins [[WKStV Unitas-Salia Bonn]] im [[Verband der Wissenschaftlichen Katholischen Studentenvereine Unitas|UV]].<ref>https://www.unitas.org/personen.</ref> Seit 2006 ist er Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Saarland (Saarbrücken) Jena im [[Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen|CV]].
Gegen bürokratischen und auch kirchlichen Widerstand setzte er u. a. mit Gesprächen in Rom durch, dass das von der Auflösung bedrohte „Philosophisch-Theologische Studium Erfurt“, die seinerzeit einzige von der DDR geduldete katholische Theologenausbildungsstätte, als vierte Fakultät in die Universität Erfurt integriert wurde. Auch hier warb er erfolgreich um die Unterstützung von Teilen der Opposition. Thüringen ist damit das einzige neue Bundesland, das sowohl über eine Evangelisch-Theologische Fakultät (Jena) als auch über eine Katholisch-Theologische Fakultät (Erfurt) verfügt.


2002 Wahl zum Vorsitzenden der Amtschefskonferenz der Kultusministerkonferenz (KMK); in seine Amtszeit fiel die Präsentation der ersten PISA-Studie, durch die die Notwendigkeit umfassender Reformen im Bildungsbereich deutlich wurde. 2004 wurde er Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Arbeit (Wirtschaftsstaatssekretär), 2006 Wahl zum Leiter der Amtschefskonferenz der Wirtschaftsministerkonferenz.

Von 2007 bis 2011 übernahm Aretz als Generalbevollmächtigter der Thüringer Aufbaubank den Aufbau und die Leitung ihrer Repräsentanz in Brüssel. Er organisierte u. a. eine in Belgien und darüber hinaus vielbeachtete Ausstellung über Thüringen, das Haus Sachsen-Coburg und Gotha und Europa, die durch den Kronprinzen und heutigen König der Belgier eröffnet wurde.

Jürgen Aretz hat mehr als hundert wissenschaftliche Veröffentlichungen publiziert. Zusammen mit Rudolf Morsey und Anton Rauscher ist er Herausgeber des zwölfbändigen Standardwerks „Zeitgeschichte in Lebensbildern“.

Er ist Mitglied des Wissenschaftlichen Katholischen Studentenvereins Unitas-Salia (Unitas-Verband, dort langjähriges Vorstandsmitglied). 2006 hat ihm die Katholische Deutsche Studenten-Verbindung Saarland Saarbrücken zu Jena im CV die Ehrenmitgliedschaft verliehen. 2016 wurde er mit dem Großkreuz des Herzoglich Sachsen Coburg und Gotha'schen Hausorden ausgezeichnet.

Seit Januar 2012 ist Aretz Mitglied des [[Hochschulrat (Deutschland)|Hochschulrates]] der [[Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt|Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt]].<ref>{{Internetquelle | url=http://www.ku.de/unsere-ku/gremien/hochschulrat/ | titel=Hochschulrat | hrsg=Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt | zugriff=2015-02-16}}</ref><ref>[http://www.ku.de/presse/pi/einzelansicht/article/neue-externe-mitglieder-fuer-hochschulrat-der-katholischen-universitaet-eichstaett-ingolstadt/ Neue externe Mitglieder für Hochschulrat der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt], Pressemeldung vom 21. Dezember 2011 auf ku.de</ref>

Ehrenamtliche Tätigkeiten (Auswahl)
Kuratorium Deutsche Einheit (Verleihung des Point-Alpha-Preises, u. a. an Michail Gorbatschow, George Bush sen., Helmut Kohl, Vaclav Havel, Lech Walesa); Mitbegründer und Vizepräsident;


Er ist Vizepräsident des [[Point-Alpha-Preis#Kuratorium Deutsche Einheit|Kuratoriums Deutsche Einheit]] und seit Januar 2012 Mitglied des [[Hochschulrat (Deutschland)|Hochschulrates]] der [[Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt|Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt]].<ref>{{Internetquelle | url=http://www.ku.de/presse/pi/einzelansicht/article/neue-externe-mitglieder-fuer-hochschulrat-der-katholischen-universitaet-eichstaett-ingolstadt/ | titel=Hochschulrat | hrsg=Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt | zugriff=2015-02-16 | archiv-url=https://web.archive.org/web/20120110144240/http://www.ku.de/presse/pi/einzelansicht/article/neue-externe-mitglieder-fuer-hochschulrat-der-katholischen-universitaet-eichstaett-ingolstadt/ | archiv-datum=2012-01-10 | offline=ja | archiv-bot=2022-11-23 23:38:31 InternetArchiveBot }}</ref><ref>ku.de: [https://web.archive.org/web/20120110144240/http://www.ku.de/presse/pi/einzelansicht/article/neue-externe-mitglieder-fuer-hochschulrat-der-katholischen-universitaet-eichstaett-ingolstadt/ ''Neue externe Mitglieder für Hochschulrat der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt''], Pressemeldung vom 21. Dezember 2011.</ref>


== Schriften (Auswahl) ==
== Schriften (Auswahl) ==
* hrsg. mit [[Rudolf Morsey]] und [[Anton Rauscher]]: ''Zeitgeschichte in Lebensbildern: Aus dem deutschen Katholizismus des 19. und 20. Jahrhunderts.'' Grünewald, Mainz, später Aschendorff, Münster. Bd. 3 (1979) bis Bd. 12 (2007).
* mit [[Rudolf Morsey]], [[Anton Rauscher]] (Hrsg.): ''Zeitgeschichte in Lebensbildern. Aus dem deutschen Katholizismus des 19. und 20. Jahrhunderts.'' Grünewald, Mainz, später Aschendorff, Münster. Band 3 (1979) bis Band 12 (2007).
* mit [[Wolfgang Stock (Journalist)|Wolfgang Stock]]: ''Die vergessenen Opfer der DDR. 13 erschütternde Berichte mit Original-Stasi-Akten.'' Lübbe, Bergisch Gladbach 1997, ISBN 3-404-60444-X; Neuausgabe: Palmedia, Berlin 2009, ISBN 978-3-00-029219-4.
* mit [[Wolfgang Stock (Journalist)|Wolfgang Stock]]: ''Die vergessenen Opfer der DDR. 13 erschütternde Berichte mit Original-Stasi-Akten.'' Lübbe, Bergisch Gladbach 1997, ISBN 3-404-60444-X; Neuausgabe: Palmedia, Berlin 2009, ISBN 978-3-00-029219-4.
* mit Günter Buchstab und [[Jörg-Dieter Gauger]]: ''Geschichtsbilder: Weichenstellungen deutscher Geschichte nach 1945.'' Herder, Freiburg im Breisgau 2003, ISBN 3-451-20329-4.
* mit [[Günter Buchstab]], [[Jörg-Dieter Gauger]]: ''Geschichtsbilder. Weichenstellungen deutscher Geschichte nach 1945.'' Herder, Freiburg im Breisgau 2003, ISBN 3-451-20329-4.
* mit [[Christine Lieberknecht]]: ''Von Gorbatschow bis Biermann. Der Point-Alpha-Preis für die Einheit Deutschlands und Europas'', Klartext Verlag, Essen 2018, ISBN 978-3-8375-1984-6.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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Aktuelle Version vom 4. Juli 2024, 20:01 Uhr

Jürgen Aretz (* 10. Februar 1946 in Rheydt) ist ein deutscher Historiker und ehemaliger politischer Beamter.

Nach seinem Abitur 1965 studierte er Geschichte, Germanistik, Philosophie, Pädagogik und Politikwissenschaft an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Während seiner Studienzeit engagierte er sich von 1967 bis 1971 in der Hochschulpolitik und war von 1968 bis 1969 erster Sprecher des Studentenparlamentes der Universität Bonn. Aretz wurde mit der Arbeit Katholische Arbeiterbewegung und Nationalsozialismus. Der Verband Katholischer Arbeiter- und Knappenvereine Westdeutschlands 1923–1945 zum Dr. phil. promoviert.[1]

1971 wurde er Assistent des Rektors der Universität Bonn. Ab 1977 arbeitete er als wissenschaftlicher Referent bei der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle Mönchengladbach (KSZ). 1978 wurde er bei der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn zuständig für Menschenrechtsfragen sowie Entwicklungshilfe für Lateinamerika und das südliche Afrika. 1988 wurde er Leiter der Unterabteilung Grundsatzfragen im Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen; 1990 nahm er an den Verhandlungen zum Einigungsvertrag teil. 1991 wechselte er in den Leitungsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung. 1992 wurde er Leiter des Arbeitsstabes neue Länder im Bundeskanzleramt.
Nach der Bundestagswahl 1998 endete die Ära Kohl. Aretz wechselte nach Thüringen, wo seit 1990 Bernhard Vogel (CDU) regierte. Er war von 1999 bis 2004 Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (TMWTA). Er verhandelte als Beauftragter der Landesregierung über Restitutionsforderungen, insbesondere der Familien Sachsen-Coburg und Gotha, Sachsen-Weimar-Eisenach und Sachsen-Meiningen. 2002 war Aretz Vorsitzender der Amtschefskonferenz der Kultusministerkonferenz (KMK). 2004 (inzwischen war Dieter Althaus Nachfolger des aus Altersgründen zurückgetretenen Vogel geworden) wurde Aretz Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Arbeit (Wirtschaftsstaatssekretär).

Von 2007 bis 2010 war er Generalbevollmächtigter der Thüringer Aufbaubank in Brüssel.

Er vertritt das Haus Hohenzollern bei ihren Rückgabeforderungen auf Güter und Kunstgegenstände gegen die Bundesrepublik Deutschland als deren Verhandlungsführer.[2] Auf Seiten der Bundesregierung verhandelt Günter Winands (CDU), Amtschef von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU).[3]

Aretz hat rund 200 wissenschaftliche Veröffentlichungen publiziert. Er ist zusammen mit Rudolf Morsey und Anton Rauscher Herausgeber der biographischen Reihe Zeitgeschichte in Lebensbildern. Er ist Mitglied des Wissenschaftlichen Katholischen Studentenvereins WKStV Unitas-Salia Bonn im UV.[4] Seit 2006 ist er Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Saarland (Saarbrücken) Jena im CV.

Er ist Vizepräsident des Kuratoriums Deutsche Einheit und seit Januar 2012 Mitglied des Hochschulrates der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.[5][6]

Schriften (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. deutsche-digitale-bibliothek.de.
  2. Streit um Kunstwerke und Schlösser, Tagesspiegel. Abgerufen am 24. Juli 2019.
  3. Der Fall Hohenzollern vs. Bundesregierung (mit Links zu den Gutachten der Historiker Christopher Clark, Peter Brandt, Wolfram Pyta und Stephan Malinowski etc.)
  4. https://www.unitas.org/personen.
  5. Hochschulrat. Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Januar 2012; abgerufen am 16. Februar 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ku.de
  6. ku.de: Neue externe Mitglieder für Hochschulrat der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, Pressemeldung vom 21. Dezember 2011.