„Johann Josef Ignaz von Hoffmann“ – Versionsunterschied

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Hoffmann war Sohn eines hohen Beamten und [[Hofpfalzgraf]]en. Er erhielt zunächst Unterricht im elterlichen Haus. Am 9. Dezember 1791 wurde er in die philosophische Vorbereitungsschule immatrikuliert. Anschließend folgten Studien an der Philosophischen Fakultät der [[Universität Mainz]]. Dabei widmete er sich auch schon dem Studium der Mathematik und [[Physik]]. Für seine zweijährigen Studien erhielt er aufgrund der Kriegswirren erst am 18. Dezember 1795 ein [[Dekan (Hochschule)|Dekanatszeugnis]]. Anschließend widmete er sich dem Studium der [[Rechtswissenschaft]] und nahm danach Anstellungen in der Verwaltung an.
Hoffmann war Sohn eines hohen Beamten und [[Hofpfalzgraf]]en. Er erhielt zunächst Unterricht im elterlichen Haus. Am 9. Dezember 1791 wurde er in die philosophische Vorbereitungsschule immatrikuliert. Anschließend folgten Studien an der Philosophischen Fakultät der [[Universität Mainz]]. Dabei widmete er sich auch schon dem Studium der Mathematik und [[Physik]]. Für seine zweijährigen Studien erhielt er aufgrund der Kriegswirren erst am 18. Dezember 1795 ein [[Dekan (Hochschule)|Dekanatszeugnis]]. Anschließend widmete er sich dem Studium der [[Rechtswissenschaft]] und nahm danach Anstellungen in der Verwaltung an.


Hoffmann floh am 24. November 1800 vor den Franzosen nach [[Aschaffenburg]]. Hier wendete er sich dem Lehrerberuf zu. 1802 wurde er [[Supplent]] an der [[Karls-Universität Aschaffenburg]], 1806 wurde er auf die zuvor vertretene [[Professur]] für reine und angewandte Mathematik [[Berufung (Amt)|berufen]]. Von 1807 bis 1832 wirkte er außerdem als Lehrer und [[Rektor]] am von ihm mitbegründeten [[Forstliche Hochschule Aschaffenburg|Forstlehrinstitut Aschaffenburg]]. Seit 1812 wurde er Direktor des philosophischen Lehrinstitutes der Universität Aschaffenburg.
Hoffmann floh am 24. November 1800 vor den Franzosen nach [[Aschaffenburg]]. Hier wendete er sich dem Lehrerberuf zu. 1802 wurde er [[Supplent]] an der [[Karls-Universität Aschaffenburg]], 1806 wurde er auf die zuvor vertretene [[Professur]] für reine und angewandte Mathematik [[Berufung (Amt)|berufen]]. Von 1807 bis 1832 wirkte er außerdem als Lehrer und [[Rektor]] am von ihm mitbegründeten [[Forstliche Hochschule Aschaffenburg|Forstlehrinstitut Aschaffenburg]]. Seit 1812 wurde er Direktor des philosophischen Lehrinstitutes der Universität Aschaffenburg.


Als 1818 die Aschaffenburger Universität zu einem [[Lyzeum (Hochschule)|Lyzeum]], einer hochschulischen Studieneinrichtung, abgestuft wurde, organisierte Hoffmann bis 1822 die neue Einrichtung als Rektor. Außerdem wurde er zum königlichen Ministerialkommissar für Gymnasialprüfungsangelegenheiten ernannt.<ref name="BS" /> Er veröffentlichte diverse mathematische Schriften.
Als 1818 die Aschaffenburger Universität zu einem [[Lyzeum (Hochschule)|Lyzeum]], einer hochschulischen Studieneinrichtung, abgestuft wurde, organisierte Hoffmann bis 1822 die neue Einrichtung als Rektor. Außerdem wurde er zum königlichen Ministerialkommissar für Gymnasialprüfungsangelegenheiten ernannt.<ref name="BS" /> Er veröffentlichte diverse mathematische Schriften.
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* 15. Juli 1837: Verleihung der [[Ehrendoktor]]würde (''Dr. phil. h.c.'') durch die Philosophische Fakultät der [[Universität Würzburg]].<ref>''Biographische Scizze'', 1856, S. 9.</ref>
* 15. Juli 1837: Verleihung der [[Ehrendoktor]]würde (''Dr. phil. h.c.'') durch die Philosophische Fakultät der [[Universität Würzburg]].<ref>''Biographische Scizze'', 1856, S. 9.</ref>
* 1. Januar 1849: Verleihung des Ritterkreuzes I. Klasse des [[Verdienstorden vom Heiligen Michael|Verdienstordens vom Heiligen Michael]].<ref name="BS">''Biographische Scizze'', 1856, S. 10.</ref><ref>''Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Bayern 1865'', S. 42.</ref>
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== Schriften (Auswahl) ==
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* ''Biographische Scizze von Dr. Joh. Jos. Ign. v. Hoffmann'', Wailandt, Aschaffenburg 1856.
* ''Biographische Scizze von Dr. Joh. Jos. Ign. v. Hoffmann'', Wailandt, Aschaffenburg 1856.
* [[Karl Bosl]]: ''Bosls bayerische Biographie. 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten.'' Pustet, Regensburg 1983, ISBN 3-7917-1162-8, S. 361.
* [[Karl Bosl]]: ''Bosls bayerische Biographie. 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten.'' Pustet, Regensburg 1983, ISBN 3-7917-1162-8, S. 361.
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* ''Hoffmann, Johann Josef Ignaz von''. In: [[Hans-Michael Körner]]: ''Große Bayerische Biographische Enzyklopädie''. De Gruyter Saur, Berlin/New York 2005, S. 887.
* ''Hoffmann, Johann Josef Ignaz von''. In: [[Hans-Michael Körner]]: ''Große Bayerische Biographische Enzyklopädie''. De Gruyter Saur, Berlin/New York 2005, S. 887.
* Th. J. Scherg: ''Dalbergs Hochschulstadt Aschaffenburg''. Dritter Band: ''Aschaffenburger Akademiker der Karls-Universität (1798-1818) und des bayerischen Lyceums (1818-1873)''. Aschaffenburg 1951, S. 145–161
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* Carsten Pollinck: ''Johann Joseph Ignaz von Hoffmann (1777-1866). Schulpatriarch und Humanist''. In: Aschaffenburger Jahrbuch 19 (1997), S. 289–302


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Aktuelle Version vom 28. September 2023, 05:10 Uhr

Johann Josef Ignaz Hoffmann, ab 1856 von Hoffmann, (* 17. März 1777 in Mainz; † 30. Januar 1866 in Aschaffenburg) war ein deutscher Mathematiker.

Hoffmann war Sohn eines hohen Beamten und Hofpfalzgrafen. Er erhielt zunächst Unterricht im elterlichen Haus. Am 9. Dezember 1791 wurde er in die philosophische Vorbereitungsschule immatrikuliert. Anschließend folgten Studien an der Philosophischen Fakultät der Universität Mainz. Dabei widmete er sich auch schon dem Studium der Mathematik und Physik. Für seine zweijährigen Studien erhielt er aufgrund der Kriegswirren erst am 18. Dezember 1795 ein Dekanatszeugnis. Anschließend widmete er sich dem Studium der Rechtswissenschaft und nahm danach Anstellungen in der Verwaltung an.

Hoffmann floh am 24. November 1800 vor den Franzosen nach Aschaffenburg. Hier wendete er sich dem Lehrerberuf zu. 1802 wurde er Supplent an der Karls-Universität Aschaffenburg, 1806 wurde er auf die zuvor vertretene Professur für reine und angewandte Mathematik berufen. Von 1807 bis 1832 wirkte er außerdem als Lehrer und Rektor am von ihm mitbegründeten Forstlehrinstitut Aschaffenburg. Seit 1812 wurde er Direktor des philosophischen Lehrinstitutes der Universität Aschaffenburg.

Als 1818 die Aschaffenburger Universität zu einem Lyzeum, einer hochschulischen Studieneinrichtung, abgestuft wurde, organisierte Hoffmann bis 1822 die neue Einrichtung als Rektor. Außerdem wurde er zum königlichen Ministerialkommissar für Gymnasialprüfungsangelegenheiten ernannt.[1] Er veröffentlichte diverse mathematische Schriften.

Am 3. August 1819 wurde Hoffmann mit dem akademischen Beinamen Vega zum Mitglied (Matrikel-Nr. 1136) der Gelehrtenakademie Leopoldina gewählt.

Schriften (Auswahl)

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  • Grundlehren der Algebra, Tasché, Giessen 1816.
  • Anleitung zur Elementar-Arithmetik, 2 Bände, Brede, Offenbach 1819–1821.
  • Physik und Mechanik, 2 Bände, Hennings, Erfurt und Gotha 1824.
  • Der mathematische Jugendfreund: oder populäre Darstellung der Grundlehren der reinen und angewandten Mathematik für Anfänger, 5 Bände, Kupferberg, Mainz 1825–1829.
  • Encyclopädische Uebersicht der Mathematik: nach Begriff, Methode, Nutzen, Eintheilung und Lehrvortrag derselben, Kettembeil, Frankfurt am Main 1841.
  • Biographische Scizze von Dr. Joh. Jos. Ign. v. Hoffmann, Wailandt, Aschaffenburg 1856.
  • Karl Bosl: Bosls bayerische Biographie. 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten. Pustet, Regensburg 1983, ISBN 3-7917-1162-8, S. 361.
  • Moritz CantorHoffmann, Johann Josef Ignaz von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 12, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 604 f.
  • Hoffmann, Johann Josef Ignaz von. In: Hans-Michael Körner: Große Bayerische Biographische Enzyklopädie. De Gruyter Saur, Berlin/New York 2005, S. 887.
  • Th. J. Scherg: Dalbergs Hochschulstadt Aschaffenburg. Dritter Band: Aschaffenburger Akademiker der Karls-Universität (1798-1818) und des bayerischen Lyceums (1818-1873). Aschaffenburg 1951, S. 145–161
  • Johann Daniel Ferdinand Neigebaur: Geschichte der Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher während des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens. Friedrich Frommann, Jena 1860, Verzeichniss der Mitglieder der Akademie, nach der Zeitfolge, S. 249 (archive.org).
  • Carsten Pollinck: Johann Joseph Ignaz von Hoffmann (1777-1866). Schulpatriarch und Humanist. In: Aschaffenburger Jahrbuch 19 (1997), S. 289–302

Einzelnachweise

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  1. a b c d Biographische Scizze, 1856, S. 10.
  2. Biographische Scizze, 1856, S. 8.
  3. Biographische Scizze, 1856, S. 9.
  4. Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Bayern 1865, S. 42.
  5. Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Bayern 1865, S. 23.
  6. Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Bayern 1865, S. 95.