„Kurt Zein“ – Versionsunterschied

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== Leben ==
== Leben ==

Von 1959 bis 1963 absolvierte Kurt Zein eine Kupferdruck-Lehre bei Walter Fischer in der Kunstanstalt für Kupferdruck, Radierungen, Stiche, Heliogravüren in Wien. Während dieser Zeit schloss er 1962 die Berufsschule für das Graphische Gewerbe in Wien ab. Anschließend war er zeitweise (1963–1964, 1965–1971) als Kupferdruckgehilfe bei [[Walter Fischer (Grafiker)|Walter Fischer]] angestellt, bevor er sich 1971 selbständig machte.
Von 1959 bis 1963 absolvierte Kurt Zein eine Kupferdruck-Lehre bei Walter Fischer in der Kunstanstalt für Kupferdruck, Radierungen, Stiche, Heliogravüren in Wien. Während dieser Zeit schloss er 1962 die Berufsschule für das Graphische Gewerbe in Wien ab. Anschließend war er zeitweise (1963–1964, 1965–1971) als Kupferdruckgehilfe bei [[Walter Fischer (Grafiker)|Walter Fischer]] angestellt, bevor er sich 1971 selbständig machte.


Gemeinsam mit seiner späteren Frau [[Marjatta Zein|Riitta Marjatta Nieminen]] (sie heirateten 1974) gründete er 1971 seine „Radierwerkstatt Kurt Zein“, welche später umbenannt wurde in „Werkstatt für handgedruckte Originalgrafik“, im 12. Bezirk in Wien. Sie führten diese bis zur Übergabe 2017 gemeinsam.
Gemeinsam mit seiner späteren Frau [[Marjatta Zein|Riitta Marjatta Nieminen]] (sie heirateten 1974) gründete er 1971 seine „Radierwerkstatt Kurt Zein“, die später umbenannt wurde in „Werkstatt für handgedruckte Originalgrafik“, im 12. Bezirk in Wien. Sie führten diese bis zur Übergabe 2017 gemeinsam.


Technischer Schwerpunkt der Druckerei lag auf dem manuellen [[Tiefdruckverfahren|Tiefdruck]], ebenso wie auf allen Formen der [[Radierung]], fotografischen [[Edeldruckverfahren|Edeldrucktechniken]] wie z. B. [[Heliogravüre|Heliogravure]], [[Bromöldruck|Bromölumdruck]] usw., sowie [[Holzschnitt|Holz-]] und [[Linolschnitt]]en und experimenteller Druckgrafik.
Der technische Schwerpunkt der Druckerei lag auf dem manuellen [[Tiefdruckverfahren|Tiefdruck]], ebenso wie auf allen Formen der [[Radierung]], fotografischen [[Edeldruckverfahren|Edeldrucktechniken]] wie z. B. [[Heliogravüre|Heliogravure]], [[Bromöldruck|Bromölumdruck]] usw., sowie [[Holzschnitt|Holz-]] und [[Linolschnitt]]en und experimenteller Druckgrafik.


=== Anfänge mit österreichischen Künstlern ===
=== Anfänge mit österreichischen Künstlern ===

Version vom 5. Juli 2024, 07:43 Uhr

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Kurt Zein (* 22. August 1945 in Wien; † 6. August 2022 in Guntramsdorf) war ein Kunstdrucker aus Wien. In seiner „Werkstatt für handgedruckte Originalgrafik“ hat er alte Techniken wie die Heliogravüre wiederbelebt und mit der „Unikatgrafik“ ein neues Gebiet erschlossen.

Foto von Kurt Zein
Kurt Zein (2014)
Ansicht der Werkstatt für handgedruckte Originalgraphik
Werkstatt für handgedruckte Originalgraphik

Leben

Von 1959 bis 1963 absolvierte Kurt Zein eine Kupferdruck-Lehre bei Walter Fischer in der Kunstanstalt für Kupferdruck, Radierungen, Stiche, Heliogravüren in Wien. Während dieser Zeit schloss er 1962 die Berufsschule für das Graphische Gewerbe in Wien ab. Anschließend war er zeitweise (1963–1964, 1965–1971) als Kupferdruckgehilfe bei Walter Fischer angestellt, bevor er sich 1971 selbständig machte.

Gemeinsam mit seiner späteren Frau Riitta Marjatta Nieminen (sie heirateten 1974) gründete er 1971 seine „Radierwerkstatt Kurt Zein“, die später umbenannt wurde in „Werkstatt für handgedruckte Originalgrafik“, im 12. Bezirk in Wien. Sie führten diese bis zur Übergabe 2017 gemeinsam.

Der technische Schwerpunkt der Druckerei lag auf dem manuellen Tiefdruck, ebenso wie auf allen Formen der Radierung, fotografischen Edeldrucktechniken wie z. B. Heliogravure, Bromölumdruck usw., sowie Holz- und Linolschnitten und experimenteller Druckgrafik.

Anfänge mit österreichischen Künstlern

Anfangs arbeitete Kurt Zein v. a. mit Künstlern des Phantastischen Wiener Realismus zusammen u. a. Ernst Fuchs und Anton Lehmden. Durch seine Bekanntschaft zum Wiener Aktionismus entstanden Kollaborationen mit Hermann Nitsch und Günter Brus. Ab den späten 1970er Jahren kamen zunehmend weitere österreichische Künstler zum Drucken in die Werkstatt.

Musikalischer Exkurs: Chaos Brothers

Kurz nach Gründung der Werkstatt ließ der Künstler und Musiker Walter Malli Radierungen bei Kurt Zein drucken. Beide verband die Begeisterung für Perkussion und Walter Malli unterrichtete Kurt Zein im Conga-Trommeln. Aus den anfänglichen gemeinsamen Sessions entwickelten sich die „Chaos Brothers“, die in unterschiedlichen Besetzungen miteinander musizierten. Zeitweise mit dabei waren u. a. Franz Koglmann und Josef Traindl.[1]

Internationalisierung ab den 1990ern

Ab den 1990ern kamen zunehmend internationale Künstler in die Werkstatt, besonders hervorzuheben ist hier die Zusammenarbeit mit Jim Dine, mit dem u. a. eine Folge von 40 Grafiken zu Antiken der Münchner Glyptothek entstanden.[2]

Weitere internationale Künstler waren u. a. Richard Hamilton, dessen Werke in der Geschichte als erste der Pop Art gelten.

Übergabe der Werkstatt

2017 übergab Zein die Werkstatt an seine frühere Assistentin Kalina Strzalkowski und ihren Mann Nestor Kovachev, die die Werkstatt unter dem Namen „Zein Editions“ weiterführen.[3]

Wohltätigkeitsarbeit

Rotes Kreuz, Art Collectors Club

Kurt Zein fungierte als Druckgrafiker sowie als Konsul des Wiener Roten Kreuzes. Über einen Zeitraum von mehr als 25 Jahren produzierte er gemeinsam mit Künstlern Editionen für den Art Collectors Club. Dabei entstanden Werke von Künstlern wie Christian Ludwig Attersee, Hermann Nitsch und Franz Zadrazil.[4]

Werk

Unikatgrafik

Kurt Zein in seiner Werkstatt mit dem Aquatinta-Kasten
Kurt Zein in seiner Werkstatt mit dem Aquatinta-Kasten (2006)

Anfang der 1990er-Jahre erhielt das druckgrafische Werk von Hermann Nitsch durch die Zusammenarbeit mit dem Drucker Kurt Zein eine neue technische Dimension. Gemeinsam mit Nitsch entwickelte er das Genre der Unikatgrafiken, bei der ein festes Set an Druckplatten für jeden Druck variiert wird und das zugrunde liegende Papier ebenfalls individuell bemalt wird.[5] Unikatgrafiken entstanden u. a. auch mit den Künstlern Xenia Hausner, Adrian Schiess und Hubert Scheibl.

Radierung

Mit Herwig Zens druckte er die längste Radierung der Welt: Das radierte Tagebuch. Dieses bedeutende Druckwerk existiert in nur drei Exemplaren.[6]

Heliogravüre

Er erarbeitete sich die bereits ausgestorbene Drucktechnik der Heliogravüre. Es entstanden zahlreiche Arbeiten mit renommierten Künstlerinnen und Künstlern, u. a. Jim Dine, Erwin Bohatsch, Hermann Nitsch, Deborah Sengl, und weiteren.[7]

Ausstellungen (Auswahl)

Eine Auflistung von Ausstellungen, an denen Kurt Zein beteiligt war:

  • 1997: Jim Dine, Me and Zein, Salzburger Traklhaus, Salzburg[8]
  • 1997: Christian Ludwig Attersee, Druckgraphik, Akademiehof der Albertina, Wien[9]
  • 1998: Allen Jones, Galerie Hilger, Wien[10]
  • 1998: Roman Scheidl, Fliegende Blätter, Kunst.Halle.Krems, Krems[11]
  • 2001: Martin Schnur, Anonyme Räume, Galerie Schafschetzy, Graz
  • 2006: Felix Waske, Haus der Kultur, Halbturn im Infeld[12]
  • 2006: Herwig Zens, Das radierte Tagebuch, Akademie Schillerplatz, Wien[13]
  • 2007: Kunstvoll „einpapierlt”, Papiermachermuseum, Laakirchen-Steyrermühl[14]
  • 2010: Hermann Nitsch und Kurt Zein, Sonderausstellung Alte Meister – Grafik aus Meisterhand, Kultursommer Jennersdorf[15]
  • 2010: Julie Monaco, Im Vorbeigehen, Katholisch-Theologische Privatuniversität Linz[16]
  • 2011: Hermann Nitsch, Ausstellung Strukturen, Wien
  • 2013: Gunter Damisch, Ausstellung Macro Micro bei zwei Druckern Kurt Zein in Wien und Michael Woolworth in Paris, Albertina Pfeilerhalle[17]
  • 2016: Jim Dine, I never look away, Albertina/Tietze Galleries, Wien[18]
  • 2017: Hermann Nitsch, Das druckgrafische Werk, Nitsch-Museum, Mistelbach[19]
  • 2019: Günter Brus, Erdruckt und erstochen. Die Druckgrafik von Günter Brus, Bruseum, Joanneumsviertel Graz[20]

Jurytätigkeit

  • 2009: Musischer Sommer Neumark/Raab, Verleihung Alfred Schmeller Preis (…). Jurymitglieder waren Helmut Bieler, Veronika Birke, Martha Jungwirth, Sabine Schmeller, Walter Schmögner und Kurt Zein.[21]
  • 2010: Künstlerdorf Neumarkt/Raab, Grafikausstellung Grenzenlose Obsession des Sammelns – ungarische und österreichische Grafik aus den siebziger Jahren, Alfred Schmeller Award für die besten Arbeiten der Druckkurse (…). In der Jury saßen Martha Jungwirth, Walter Schmögner, Gerhard Sommer und Kurt Zein.[22]

Künstlerische Zusammenarbeit (Auswahl)

Eine Auswahl der Kunstschaffenden, die in der Werkstatt für handgedruckte Originalgraphik gedruckt haben:

und über 100 weitere.

Auszeichnungen

  • 2001: Silberne Verdienstmedaille, Österreichisches Rotes Kreuz, Landesverband
  • 2013: Ehren Konsul des Wiener Roten Kreuzes[23]

Literatur

  • Zein – geätzt und gedruckt. Aus der Werkstatt für handgedruckte Originalgraphik Kurt Zein, 2001
  • Die Radierwerkstatt Kurt Zein Wien, 1983 (2 Bände: Ausgabe A, Buch auf Kupferdruckbütten, 26 ganzseitige Fotos, 45 Seiten, mit 12 beigebundenen Radierungen; Ausgabe B wie A, ohne beigebundene Radierungen)

Einzelnachweise

  1. “Chaos Brothers”, Pressetext anlässlich einer Performance am 14.7. 2003 in der Wiener Musikgalerie, unter Leitung von Ingrid Karl
  2. Thaw Conservati: Jim Dine: Drawing with Light. In: themorgan.org. 5. November 2011, abgerufen am 12. Juni 2024 (englisch).
  3. Website. In: zeineditions.at. Abgerufen am 11. Juni 2024.
  4. Wir trauern um Konsul Kurt Zein (1946-2022). In: roteskreuz.at. Abgerufen am 11. Juni 2024.
  5. HERMANN NITSCH | Das druckgrafische Werk. In: nitschmuseum.at. Abgerufen am 11. Juni 2024.
  6. »Das Monster ist geglückt«. Herwig Zens, Das radierte Tagebuch. In: khm.at. 2023, abgerufen am 11. Juni 2024.
  7. Knud Wassermann: Kurt Zein – ein Unikat, wie seine Werke. In: graphische-revue.at. 3. November 2022, abgerufen am 11. Juni 2024.
  8. "Neue Kronen-Zeitung" vom 2.9.1997 Seite: 22, Ausgabe: Sbg, Salzburg, Traklhaus: Jim Dine, "Me And Zein“, Sbg, „Kettensäge & Kistenbretter“
  9. "SN" vom 15.5.1997 Seite: 19, Ressort: Kultur, Österreich, „Die Bilder des Fallenstellers“, Günther Frohmann
  10. "Wirtschaftsblatt" Nr. 654 vom 20.6.1998 Seite: E9, Ressort: SONDERTHEMA, Eva Komarek, Kunstmarkt, Galerie Hilger präsentiert erstmals Radierungen des britischen Pop-Art Künstlers, „Pop-Art von Allen Jones gilt in der Szene wieder als heißer Tip“
  11. "Neue Kronen-Zeitung" vom 11.6.1998 Seite: 32, Krems: Roman Scheidl, Wi, Abend, Morgen, „Bunte Blätter nach dem Brand“
  12. "Kurier" vom 24.09.2006 Seite: 17, Ressort: Chronik, Bgld, Morgen, Halbturn, „Visionäre Kunst von Felix Waske“
  13. "Neue Kronen-Zeitung" vom 24.05.2006 Seite: 53, Sbg, Wi, Morgen, Größte Radierung der Welt! 19 Jahre lang hat Prof. Herwig Zens, 63, an der Wiener Akademie der bildenden Künste angehende Kunsterzieher unterrichtet. Zum Abschied zeigt Zens jetzt in der Aula der Akademie am Schillerplatz seine größte Radierung der Welt: 40 m lang! Sein "Tagebuch" vom November 1977 bis heute. Zu sehen bis 28. 5.
  14. “Oberösterreichische Nachrichten" vom 27.08.2007 Seite: 11, Ressort: Kultur, „Tagebuch auf 40 Metern“, Von Franz Thek-> Episches von Herwig Zens im Papiermachermuseum Foto: Thek
  15. "Kurier" vom 12.07.2010 Seite: 23, Ressort: Chronik, Magdalena Rampler, Bgld, Morgen, Vorverkauf, „Manege frei für den Festivalsommer“
  16. “Oberösterreichische Nachrichten" vom 26.01.2010 Seite: 21, Ressort: Kultur & Medien, Julie Monaco in Linz, „Natur, ganz digital“
  17. "Wiener Zeitung" Nr. 118 vom 19.06.2013 Seite: 28, Ressort: Feuilleton, Wiener Zeitung, „Schwebende Welten“, Brigitte Borchhardt-Birbaumer
  18. "Wiener Zeitung" Nr. 122 vom 24.06.2016 Seite: 27, Ressort: Feuilleton, Wiener Zeitung, „Die Albertina zeigt unter dem Titel „I never look away“ 60 Selbstporträts von Jim Dine.“ - „Doktor der verirrten Zellen“, Brigitte Borchhardt-Birbaumer
  19. Nitsch-Museum: „Das druckgrafische Werk“, Hermann Nitsch zeigt derzeit im eigenen Museum in Mistelbach Arbeiten aus seinem druckgrafischen Werk. In St. Christoph am Arlberg sind zeitgleich Schüttbilder zu bewundern.
  20. "Kleine Zeitung" vom 29.03.2019 Seite: 88, Ressort: Kultur&Film, Wenzel Mračekm Steiermark, bruseum | JOANNEUMSVIERTEL Graz, „Schwarze Ausstellung zur schwarzen Kunst“
  21. Kleine Zeitung" vom 13.10.2009 Seite: 22, Ressort: FELDBACH, Steiermark, Kunstpreis für Charlotte Kleindienst
  22. “Kleine Zeitung" vom 22.09.2010 Seite: 30, Ressort: Südoststeier, Südoststeiermark, Preise für die besten Drucke
  23. Weitere Konsule. In: roteskreuz.at. Abgerufen am 11. Juni 2024.