„Politikos“ – Bearbeiten
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'''Die Frage nach der Rolle der Metaphysik''' |
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Kontrovers diskutiert wird in der Forschung die [[Metaphysik|metaphysische]] Dimension der Ausführungen des Fremden. Dabei geht es um die Rolle der [[Ideenlehre]], die ein zentrales Element der platonischen Philosophie bildet, und um die Frage, ob der Dialog Hinweise auf die umstrittene „[[ungeschriebene Lehre]]“ oder Prinzipienlehre enthält.<ref>Zum Zusammenhang mit der Prinzipienlehre siehe Giovanni Reale: ''Zu einer neuen Interpretation Platons'', 2., erweiterte Auflage, Paderborn 2000, S. 333, 336, 353; Mitchell Miller: ''The Philosopher in Plato’s Statesman'', 2., erweiterte Auflage, Las Vegas 2004, S. 143–155.</ref> Platon hat in seiner mittleren Schaffensperiode, also vor der Entstehung des ''Politikos'', im Dialog ''Politeia'' seine Ideenlehre dargelegt. Ihr zufolge existieren „platonische Ideen“ als reale, rein geistige Urbilder des sinnlich Wahrnehmbaren. Unter den Ideen nimmt die [[Das Gute|Idee des Guten]] den höchsten Rang ein. Sie ist offenbar das absolute Maß, das gemeint ist, wenn der Fremde von Messung nach der staatsmännischen Messkunst redet.<ref>Michael Erler: ''Platon'', Basel 2007, S. 247. Für Präsenz der „klassischen“ Ideenlehre der ''Politeia'' im ''Politikos'' plädieren u. a. William K. C. Guthrie: ''A History of Greek Philosophy'', Bd. 5, Cambridge 1978, S. 175–180; Richard D. Mohr: ''Plato, Statesman 284c–d: An „Argument from the Sciences“''. In: '' |
Kontrovers diskutiert wird in der Forschung die [[Metaphysik|metaphysische]] Dimension der Ausführungen des Fremden. Dabei geht es um die Rolle der [[Ideenlehre]], die ein zentrales Element der platonischen Philosophie bildet, und um die Frage, ob der Dialog Hinweise auf die umstrittene „[[ungeschriebene Lehre]]“ oder Prinzipienlehre enthält.<ref>Zum Zusammenhang mit der Prinzipienlehre siehe Giovanni Reale: ''Zu einer neuen Interpretation Platons'', 2., erweiterte Auflage, Paderborn 2000, S. 333, 336, 353; Mitchell Miller: ''The Philosopher in Plato’s Statesman'', 2., erweiterte Auflage, Las Vegas 2004, S. 143–155.</ref> Platon hat in seiner mittleren Schaffensperiode, also vor der Entstehung des ''Politikos'', im Dialog ''Politeia'' seine Ideenlehre dargelegt. Ihr zufolge existieren „platonische Ideen“ als reale, rein geistige Urbilder des sinnlich Wahrnehmbaren. Unter den Ideen nimmt die [[Das Gute|Idee des Guten]] den höchsten Rang ein. Sie ist offenbar das absolute Maß, das gemeint ist, wenn der Fremde von Messung nach der staatsmännischen Messkunst redet.<ref>Michael Erler: ''Platon'', Basel 2007, S. 247. Für Präsenz der „klassischen“ Ideenlehre der ''Politeia'' im ''Politikos'' plädieren u. a. William K. C. Guthrie: ''A History of Greek Philosophy'', Bd. 5, Cambridge 1978, S. 175–180; Richard D. Mohr: ''Plato, Statesman 284c–d: An „Argument from the Sciences“''. In: ''Phronesis'' 22, 1977, S. 232–234; Monique Dixsaut: ''Métamorphoses de la dialectique dans les dialogues de Platon'', Paris 2001, S. 267–282; Thomas M. Robinson: ''Forms, Demiurge and World Soul in the Politicus''. In: ''Revue de Philosophie Ancienne'' 13, 1995, S. 15–30, hier: 15–19; Thanassis Samaras: ''Plato on Democracy'', New York 2002, S. 138–144. Die Gegenmeinung begründet [[Gwilym Ellis Lane Owen|Gwilym E. L. Owen]]: ''Plato on the Undepictable''. In: Edward N. Lee u. a. (Hrsg.): ''Exegesis and Argument'', Assen 1973, S. 349–361. Zustimmung findet Owen bei Melissa S. Lane: ''Method and Politics in Plato’s Statesman'', Cambridge 1998, S. 16 f. Giuseppe Agostino Roggerone: ''La crisi del Platonismo nel Sofista e nel Politico'', Lecce 1983, S. 375 hält die Position des eleatischen Fremden für unvereinbar mit der Ideenlehre.</ref> |
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'''Die Problematik der Gesetzestreue''' |
'''Die Problematik der Gesetzestreue''' |