„Reinhardtsgrimma“ – Versionsunterschied
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| Längengrad = 13/45/13.7/E |
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'''Reinhardtsgrimma''' ist ein Ortsteil der Stadt [[Glashütte (Sachsen)|Glashütte]] im [[Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge]] im [[Sachsen|Freistaat Sachsen]]. Vor dem 2. Januar 2008 war |
'''Reinhardtsgrimma''' ist ein Ortsteil der Stadt [[Glashütte (Sachsen)|Glashütte]] im [[Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge]] im [[Sachsen|Freistaat Sachsen]]. Vor dem 2. Januar 2008 war er eine eigenständige, [[Verwaltungsgemeinschaft (Sachsen)|verwaltungsgemeinschaftsfreie]] Gemeinde mit 3002 Einwohnern (2006) auf einer Fläche von 53,81 km². |
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== Geographie und Verkehr == |
== Geographie und Verkehr == |
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[[Datei:Reinhardtsgrimma Schloss (06).jpg| |
[[Datei:Reinhardtsgrimma Schloss (06).jpg|mini|Schloss Reinhardtsgrimma]] |
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[[Datei:Reinhardtsgrimma (01) 2006-05-11.jpg|mini|Blick auf Reinhardtsgrimma]] |
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[[Datei:Reinhardtsgrimma Kirche (01).jpg|mini|Blick auf die 1742 umgebaute Kirche, im Inneren befindet sich eine Orgel von [[Gottfried Silbermann]]]] |
[[Datei:Reinhardtsgrimma Kirche (01).jpg|mini|Blick auf die 1742 umgebaute Kirche, im Inneren befindet sich eine Orgel von [[Gottfried Silbermann]]]] |
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[[Datei:Reinhardtsgrimma Mittelmühle (01).jpg|mini|Blick auf die Mittelmühle. Die bereits 1578 erwähnte Mittelmühle war eine von vier Mühlen in Reinhardtsgrimma.]] |
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[[Datei:Lockwitzbach, reinhardtsgrimma.jpg|mini|Lockwitzbach und alte Brücke am Schlosspark]] |
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Die Ortschaft befindet sich etwa 20 km südlich der Landeshauptstadt [[Dresden]] und etwa 6 km östlich der Großen Kreisstadt [[Dippoldiswalde]]. Sie liegt am Nordhang des [[Osterzgebirge]]s zwischen den für die Region markanten Flüssen [[Rote Weißeritz]] und [[Müglitz (Fluss)|Müglitz]] zu beiden Seiten des [[Lockwitzbach]]es. Dieser wird im Gemeindegebiet im [[Hochwasserrückhaltebecken Reinhardtsgrimma]] bei extremer Hochwasserlage aufgestaut. Das Gemeindegebiet wird nördlich durch die Wendisch-Carsdorfer Verwerfung abgegrenzt, auf der auch der [[Wilisch (Berg)|Wilisch]] liegt. |
Die Ortschaft befindet sich etwa 20 km südlich der Landeshauptstadt [[Dresden]] und etwa 6 km östlich der Großen Kreisstadt [[Dippoldiswalde]]. Sie liegt am Nordhang des [[Osterzgebirge]]s zwischen den für die Region markanten Flüssen [[Rote Weißeritz]] und [[Müglitz (Fluss)|Müglitz]] zu beiden Seiten des [[Lockwitzbach]]es. Dieser wird im Gemeindegebiet im [[Hochwasserrückhaltebecken Reinhardtsgrimma]] bei extremer Hochwasserlage aufgestaut. Das Gemeindegebiet wird nördlich durch die Wendisch-Carsdorfer Verwerfung abgegrenzt, auf der auch der [[Wilisch (Berg)|Wilisch]] liegt. |
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⚫ | Reinhardtsgrimma wurde 1206 erstmals urkundlich erwähnt, im Jahr 1350 Hermsdorf. Die Ortsteile [[Oberfrauendorf]] und [[Cunnersdorf (Glashütte)|Cunnersdorf]] werden im Jahr 1404 erstmals urkundlich erwähnt. Die Gegend wurde in der Vergangenheit unter anderem durch den Bergbau geprägt. Bis ins späte Mittelalter war Reinhardtsgrimma in ein Ober- und ein Unterdorf gegliedert. Das Oberdorf unterstand der Verwaltung des Oberhofs (heutige Förderschule) und das Unterdorf der Verwaltung durch den Schlossherren. |
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⚫ | Am 1. April 1995 wurden Cunnersdorf, [[Frauendorf (Glashütte)|Frauendorf]] und Hirschbach nach Reinhardtsgrimma eingemeindet.<ref name="destatis">[https://www.destatis.de/DE/Themen/Laender-Regionen/Regionales/Gemeindeverzeichnis/Namens-Grenz-Aenderung/1995.html StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands]</ref> Am 1. Juli 1995 folgte Hausdorf.<ref name="destatis" /> |
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== Bildung |
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=== Bildung === |
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In Reinhardtsgrimma befindet sich eine Grundschule und die Staatliche Weiterbildungsstätte für Landwirtschaft. Die Landwirtschaftsschule ist im Schloss untergebracht. Außerdem befindet sich im Oberdorf die Förderschule für geistig behinderte Kinder. |
In Reinhardtsgrimma befindet sich eine Grundschule und die Staatliche Weiterbildungsstätte für Landwirtschaft. Die Landwirtschaftsschule ist im Schloss untergebracht. Außerdem befindet sich im Oberdorf die Förderschule für geistig behinderte Kinder. |
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In den Ortsteilen Reinhardtsgrimma und Cunnersdorf befinden sich außerdem Kindergärten. |
In den Ortsteilen Reinhardtsgrimma und Cunnersdorf befinden sich außerdem Kindergärten. |
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== Kultur und Sehenswürdigkeiten == |
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=== Kulturelles Leben und regelmäßige Veranstaltungen === |
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Es finden regelmäßig Konzerte in der Kirche und im Schloss statt. Die Bandbreite reicht von Orgelkonzerten auf der [[Gottfried Silbermann|Silbermannorgel]] bis hin zu Open-Air-Konzerten im Schlosspark. Vorwiegend handelt es sich um Konzerte des klassischen oder barocken Stils. |
Es finden regelmäßig Konzerte in der Kirche und im Schloss statt. Die Bandbreite reicht von Orgelkonzerten auf der [[Gottfried Silbermann|Silbermannorgel]] bis hin zu Open-Air-Konzerten im Schlosspark. Vorwiegend handelt es sich um Konzerte des klassischen oder barocken Stils. |
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Im Mai 2006 fand eine Festwoche aus Anlass der 800-Jahr-Feier des Ortes statt. Es gab vielfältige kulturelle Angebote. Den Abschluss bildete ein ungefähr zweistündiger Festumzug mit über 40 einzelnen Bildern. |
Im Mai 2006 fand eine Festwoche aus Anlass der 800-Jahr-Feier des Ortes statt. Es gab vielfältige kulturelle Angebote. Den Abschluss bildete ein ungefähr zweistündiger Festumzug mit über 40 einzelnen Bildern. |
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=== Sehenswürdigkeiten === |
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⚫ | In Reinhardtsgrimma befindet sich im 1830 erbauten und in den letzten Jahren rekonstruierten Erbgericht das Pilzmuseum Reinhardtsgrimma. Das Museum wird von Ulla Falz aus |
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⚫ | * [[Dorfkirche Reinhardtsgrimma|Kirche]] mit Orgel von [[Gottfried Silbermann]] aus dem Jahre 1731<ref>{{Internetquelle |autor=Frank-Harald Greß |url=http://silbermann.org/orgeln/reinhardtsgrimma.htm |titel=Orgel von Gottfried Silbermann |titelerg=in der Dorfkirche |hrsg=www.silbermann.org |datum=2007 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170318090036/http://silbermann.org/orgeln/reinhardtsgrimma.htm |archiv-datum=2017-03-18 |abruf=2010-06-22}}</ref> |
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== Geschichte == |
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⚫ | Reinhardtsgrimma wurde 1206 erstmals urkundlich erwähnt, im Jahr 1350 Hermsdorf. Die Ortsteile [[Oberfrauendorf]] und [[Cunnersdorf (Glashütte)|Cunnersdorf]] werden im Jahr 1404 erstmals urkundlich erwähnt. Die Gegend wurde in der Vergangenheit unter anderem durch den Bergbau geprägt. Bis ins späte Mittelalter war Reinhardtsgrimma in ein Ober- und ein Unterdorf gegliedert. Das Oberdorf unterstand der Verwaltung des Oberhofs (heutige Förderschule) und das Unterdorf der Verwaltung durch den Schlossherren. |
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⚫ | :In Reinhardtsgrimma befindet sich im 1830 erbauten und in den letzten Jahren rekonstruierten Erbgericht das Pilzmuseum Reinhardtsgrimma. Das Museum wird von Ulla Falz aus Reinhardtsgrimma mit Unterstützung durch den Pilzsachverständigen Reiner Helwig aus Dippoldiswalde geleitet. Geöffnet ist das Pilzmuseum an Sonn- und Feiertagen von April bis November. |
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⚫ | 1765–1767 wurde das barocke [[Schloss Reinhardtsgrimma]] in seiner heutigen Form durch Oberlandbaumeister [[Johann Friedrich Knöbel]] im Auftrag von Kammerrat Johann Christoph Lippold im spätbarocken Stil mit englischen Park errichtet. Zuvor stand an gleicher Stelle eine Wasserburg. 1908 erwarb es Generalmajor |
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⚫ | Ursprünglich war eine Verlängerung der ehemaligen [[Überlandstraßenbahn]] [[Lockwitztalbahn]] von Kreischa bis nach Reinhardtsgrimma geplant, welche allerdings auf Betreiben des Reinhardtsgrimmaschen Schlossherren nicht durchgeführt wurde, da dieser die Abwanderung seiner billigen Arbeiter befürchtete. |
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⚫ | Am 1. April 1995 wurden Cunnersdorf, [[Frauendorf (Glashütte)|Frauendorf]] und Hirschbach nach Reinhardtsgrimma eingemeindet.<ref name="destatis">[ |
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== Persönlichkeiten == |
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=== Söhne und Töchter der Ortschaft === |
=== Söhne und Töchter der Ortschaft === |
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* [[Carl Christian von Tettau]] (1681–1747), Oberberghauptmann |
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* [[Karl Friedrich von Rumohr|Carl Friedrich Freiherr von Rumohr]] (Pseudonym: ''Joseph König'') (1785–1843), Kunsthistoriker, Schriftsteller, Zeichner, Radierer, Übersetzer |
* [[Karl Friedrich von Rumohr|Carl Friedrich Freiherr von Rumohr]] (Pseudonym: ''Joseph König'') (1785–1843), Kunsthistoriker, Schriftsteller, Zeichner, Radierer, Übersetzer |
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* [[Karl Neumer]] (1887–1984), Radrennfahrer und Olympiamedaillengewinner |
* [[Karl Neumer]] (1887–1984), Radrennfahrer und Olympiamedaillengewinner |
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=== Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen === |
=== Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen === |
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* [[Maximilian Senfft von Pilsach]] (1854–1931), Generalmajor |
* [[Maximilian Senfft von Pilsach]] (1854–1931), Generalmajor |
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* [[Martin Kreisig]] (1856–1940), Pädagoge, Gründer des Robert-Schumann-Museums Zwickau und der Robert-Schumann-Gesellschaft |
* [[Martin Kreisig]] (1856–1940), Pädagoge, Gründer des Robert-Schumann-Museums Zwickau und der Robert-Schumann-Gesellschaft |
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* [[Richard Pusch]] (1912–1998), Maler und Grafiker |
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* [[Herbert Collum]] (1914–1982), Kirchenmusiker |
* [[Herbert Collum]] (1914–1982), Kirchenmusiker |
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[[Kategorie:Ehemalige Gemeinde (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge)]] |
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[[Kategorie:Ort im Erzgebirge]] |
[[Kategorie:Ort im Erzgebirge]] |
Aktuelle Version vom 14. November 2022, 23:06 Uhr
Reinhardtsgrimma Stadt Glashütte
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Koordinaten: | 50° 54′ N, 13° 45′ O | |
Höhe: | 328 m | |
Einwohner: | 734 (31. Dez. 2020)[1] | |
Eingemeindung: | 2. Januar 2008 | |
Postleitzahl: | 01768 | |
Vorwahl: | 035053 | |
Lage von Reinhardtsgrimma in Sachsen |
Reinhardtsgrimma ist ein Ortsteil der Stadt Glashütte im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge im Freistaat Sachsen. Vor dem 2. Januar 2008 war er eine eigenständige, verwaltungsgemeinschaftsfreie Gemeinde mit 3002 Einwohnern (2006) auf einer Fläche von 53,81 km².
Geographie und Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ortschaft befindet sich etwa 20 km südlich der Landeshauptstadt Dresden und etwa 6 km östlich der Großen Kreisstadt Dippoldiswalde. Sie liegt am Nordhang des Osterzgebirges zwischen den für die Region markanten Flüssen Rote Weißeritz und Müglitz zu beiden Seiten des Lockwitzbaches. Dieser wird im Gemeindegebiet im Hochwasserrückhaltebecken Reinhardtsgrimma bei extremer Hochwasserlage aufgestaut. Das Gemeindegebiet wird nördlich durch die Wendisch-Carsdorfer Verwerfung abgegrenzt, auf der auch der Wilisch liegt.
Die B 170 verläuft westlich von Reinhardtsgrimma und ist gut erreichbar. Außerdem wird das Gebiet des Ortsteils östlich durch die Müglitztalbahn tangiert.
Ortsteile der ehemaligen Gemeinde Reinhardtsgrimma waren:
- Reinhardtsgrimma
- Cunnersdorf
- Hausdorf
- Hermsdorf am Wilisch
- Hirschbach
- Niederfrauendorf und Oberfrauendorf
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Reinhardtsgrimma wurde 1206 erstmals urkundlich erwähnt, im Jahr 1350 Hermsdorf. Die Ortsteile Oberfrauendorf und Cunnersdorf werden im Jahr 1404 erstmals urkundlich erwähnt. Die Gegend wurde in der Vergangenheit unter anderem durch den Bergbau geprägt. Bis ins späte Mittelalter war Reinhardtsgrimma in ein Ober- und ein Unterdorf gegliedert. Das Oberdorf unterstand der Verwaltung des Oberhofs (heutige Förderschule) und das Unterdorf der Verwaltung durch den Schlossherren.
1631 erwarb Joachim von Loß Reinhardtsgrimma.[2]
1765–1767 wurde das barocke Schloss Reinhardtsgrimma in seiner heutigen Form durch Oberlandbaumeister Johann Friedrich Knöbel im Auftrag von Kammerrat Johann Christoph Lippold im spätbarocken Stil mit englischen Park errichtet. Zuvor stand an gleicher Stelle eine Wasserburg. 1908 erwarb es Generalmajor Maximilian Senfft von Pilsach.
Ursprünglich war eine Verlängerung der ehemaligen Überlandstraßenbahn Lockwitztalbahn von Kreischa bis nach Reinhardtsgrimma geplant, welche allerdings auf Betreiben des Reinhardtsgrimmaschen Schlossherren nicht durchgeführt wurde, da dieser die Abwanderung seiner billigen Arbeiter befürchtete.
Am 1. April 1995 wurden Cunnersdorf, Frauendorf und Hirschbach nach Reinhardtsgrimma eingemeindet.[3] Am 1. Juli 1995 folgte Hausdorf.[3]
Partnergemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Chronstau, Polen
- Villingendorf, Baden-Württemberg
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Reinhardtsgrimma befindet sich eine Grundschule und die Staatliche Weiterbildungsstätte für Landwirtschaft. Die Landwirtschaftsschule ist im Schloss untergebracht. Außerdem befindet sich im Oberdorf die Förderschule für geistig behinderte Kinder.
In den Ortsteilen Reinhardtsgrimma und Cunnersdorf befinden sich außerdem Kindergärten.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kulturelles Leben und regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es finden regelmäßig Konzerte in der Kirche und im Schloss statt. Die Bandbreite reicht von Orgelkonzerten auf der Silbermannorgel bis hin zu Open-Air-Konzerten im Schlosspark. Vorwiegend handelt es sich um Konzerte des klassischen oder barocken Stils.
In der Kirche zu Reinhardtsgrimma finden regelmäßig Gottesdienste und Andachten statt.
Reinhardtsgrimmas Sportverein, der TSV 1894 (Turn- & SportVerein), bietet verschiedene Sportangebote und einen eigenen Fußballverein. Regelmäßig finden auf dem Sportplatz Turniere statt und die Turnhalle wird von verschiedenen Sportgruppen genutzt. Im Ortsteil Cunnersdorf befindet sich eine Kegelbahn und im Ortsteil Hausdorf ein anmietbarer Festsaal.
Im Mai 2006 fand eine Festwoche aus Anlass der 800-Jahr-Feier des Ortes statt. Es gab vielfältige kulturelle Angebote. Den Abschluss bildete ein ungefähr zweistündiger Festumzug mit über 40 einzelnen Bildern.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kirche mit Orgel von Gottfried Silbermann aus dem Jahre 1731[4]
- Barockschloss mit englischem Landschaftsgarten
- klassizistisches Badehaus
- Alter Schlossfriedhof
- Pilzmuseum im Erbgericht
- In Reinhardtsgrimma befindet sich im 1830 erbauten und in den letzten Jahren rekonstruierten Erbgericht das Pilzmuseum Reinhardtsgrimma. Das Museum wird von Ulla Falz aus Reinhardtsgrimma mit Unterstützung durch den Pilzsachverständigen Reiner Helwig aus Dippoldiswalde geleitet. Geöffnet ist das Pilzmuseum an Sonn- und Feiertagen von April bis November.
- Buschhäuser in der Reinhardtsgrimmaer Heide
- Märchenwiese mit Streichelzoo
- Burgruine Grimmstein
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Ortschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carl Christian von Tettau (1681–1747), Oberberghauptmann
- Carl Friedrich Freiherr von Rumohr (Pseudonym: Joseph König) (1785–1843), Kunsthistoriker, Schriftsteller, Zeichner, Radierer, Übersetzer
- Karl Neumer (1887–1984), Radrennfahrer und Olympiamedaillengewinner
- Charlotte Zeibig (1919–2014), Weltmeisterin im Sportkegeln
- Günter Vogler (* 1933), Historiker
Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Maximilian Senfft von Pilsach (1854–1931), Generalmajor
- Martin Kreisig (1856–1940), Pädagoge, Gründer des Robert-Schumann-Museums Zwickau und der Robert-Schumann-Gesellschaft
- Richard Pusch (1912–1998), Maler und Grafiker
- Herbert Collum (1914–1982), Kirchenmusiker
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Richard Steche: Reinhardsgrimma. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 2. Heft: Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde. C. C. Meinhold, Dresden 1883, S. 71.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Reinhardtsgrimma – offizielle Homepage der Gemeinde Reinhardtsgrimma
- Reinhardtsgrimma im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Stadt Glashütte – Amts- und Mitteilungsblatt. (PDF) S. 4, abgerufen am 27. September 2022.
- ↑ Martina Schattkowsky: Zwischen Rittergut, Residenz und Reich: die Lebenswelt des kursächsischen ... S. 102 ff
- ↑ a b StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands
- ↑ Frank-Harald Greß: Orgel von Gottfried Silbermann. in der Dorfkirche. www.silbermann.org, 2007, archiviert vom am 18. März 2017; abgerufen am 22. Juni 2010.