„Religion in Hamburg“ – Versionsunterschied

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== Islam ==
== Islam ==

Version vom 9. Dezember 2007, 12:55 Uhr

Christentum

Ruine der Hamburgischen Dom-Kirche 1806

Christentum im Mittelalter

Die Stadt Hamburg gehörte anfangs zum Bistum Verden. Im Jahre 834 wurde Ansgar, Leiter der Klosterschule in Corvey, von Kaiser Ludwig dem Frommen zum Erzbischof mit Sitz in Hamburg ernannt. 845 wurde der Erzbischofssitz von Hamburg nach Bremen verlegt. Danach erfolgte von Bremen aus die Mission Norddeutschlands und ganz Nordeuropas. Das Erzbistum Bremen umfasste im 11. Jahrhundert ganz Norddeutschland, Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Island und Grönland.

Evangelische Kirche

Reformation

Johannes Aepinus Superintendent in Hamburg

Ab 1522 hielt die Reformation Einzug (erste evangelische Predigt). Seit 1526 war fast die gesamte Bürgerschaft, ab 1528 auch der Rat der Stadt vollständig vom lutherischen Bekenntnis überzeugt und 1529 führt die Freie Reichsstadt Hamburg unter Mitwirkung von Johannes Bugenhagen eine neue Kirchenordnung ein. Diese gilt als Geburtsstunde der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Hamburgischen Staate. Sie war in den folgenden Jahrhunderten für das kirchliche Leben in Hamburg zuständig. Geleitet wurde die Kirche von einem Superintendenten, der bereits 1532 eingesetzt wurde. Die katholischen Klöster wurden aufgehoben und die Spitäler in evangelische Stiftungen umgewandelt. Nichtlutheraner konnten keine Bürgerrechte mehr erhalten. Auch das reformierte Bekenntnis wurde nicht geduldet. Daher gilt Hamburg bis heute als traditionell evangelisch-lutherisch geprägte Stadt. Die Hamburger Stadtverfassung war auf das engste mit der Kirchenverfassung verbunden. So bildeten die Kichspiele der Hauptkirchen auch die Politische Gliederungen der Stadt und die Pastoren wirkten bei der Schulaufsicht mit. Der Dom unterstand weiter dem Domkapitel mit Bindung an das Bistum Bremen. Er nahm die Reformation bis 1561 an, und blieb bis zum Reichsdeputationshauptschluss exterritorial. Er gehörte nicht zur Hamburger Stadtkirche.

Neuzeit

Andere Konfessionen konnten ihre Gottesdienste nur im benachbarten Altona abhalten. Erst 1785 erlaubte der Rat der Stadt in privaten Bereichen auch nicht lutherische Gottesdienste zu halten. Doch konnte sich bereits seit dem 17. Jahrhundert im Schutze des holländischen Gesandten eine kleine reformierte Gemeinde etablieren, die ab 1710 auch einen ständigen Geistlichen hatte. 1744 entstand eine französisch-reformierte Gemeinde. Eine vollständige Gleichstellung aller Konfessionen konnte jedoch erst im 19. Jahrhundert erreicht werden. Damals entstand auch wieder eine katholische Gemeinde, die 1811 bzw. 1824 die kleine Michaeliskirche zur Nutzung erhielt.

St. Michaelis

Die Verwaltung der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Hamburgischen Staate oblag bis 1918 dem Senat als Kollegium. Geistliche Leiter waren zunächst Superintendenten. Seit Ende 16. Jahrhundert wurde das Amt nicht wieder besetzt und die Leitung der Kirche lag bei den Pastoren der Hauptkirchen, der rangälteste führte den Titel "Senior". 1923 erhielt die Kirche eine neue Verfassung, welche die Kirchenverfassungen von 1870 und 1896 bzw. die Notverordnung von 1919 ablöste. An der Spitze der Hamburgischen Kirche stand fortan der von der Landessynode aus der Reihe der Hauptpastoren (die Pastoren der Hauptkirchen (St. Petri, St. Nikolai, St. Katharinen, St. Jacobi und St. Michaelis) gewählte "Senior", der ab 1933 den Titel "Landesbischof" erhielt. Spätestens seit 1938, als die Stadt Hamburg durch das Groß-Hamburg-Gesetz erheblich vergrößert wurde, war das Kirchengebiet nicht mehr mit dem Staatsgebiet identisch. Doch dauerte es noch fast 40 Jahre, bis diese Situation wieder ausgeglichen wurde. Denn 1977 schloss sich die Evangelisch-Lutherische Kirche im Hamburgischen Staate mit anderen Landeskirchen auf dem Gebiet Schleswig-Holsteins zur Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche zusammen. Hier wurde Hamburg Sitz einer der drei Sprengel (Bischofsbezirke), der sich in die Kirchenkreise Alt-Hamburg, Altona, Blankenese, Harburg, Niendorf und Stormarn gliedert und somit alle Kirchengemeinden der heutigen Stadt Hamburg umfasst, sofern es sich nicht um Freikirchen handelt.

Evangelisch-reformierte Kirchen

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts schlossen sich die deutschen und französisch reformierten Gemeinden in Hamburg und Altona zur Evangelisch Reformierten Kirche in Hamburg zusammen. Diese Kirche gehört keiner reformierten Landeskirche an. Sie gehört aber dem Bund Evangelisch-reformierter Kirchen Deutschlands an.

Im 16. Jahrhundert kamen die ersten reformierten Christen nach Hamburg. Es waren vor allem Flamen, Wallonen und Holländer, die aus den vereinigten Niederlanden vor der Schreckensherrschaft des Herzogs von Alba flohen. Aus Frankreich kamen die sogenannten Hugenotten hinzu. Eine freie Religionsausübung war in den ersten Jahren im lutherischen Hamburg kaum möglich. Die erste reformierte Gemeinde musste daher im holsteinischen, damals noch zum dänischen Gesamtstaat gehörenden Altona gegründet werden, wo 1602 die Glaubensfreiheit eingeführt wurde. Gepredigt wurde damals sowohl in deutsch, holländisch und französisch. Erst 1785, im Zeitalter der Aufklärung, bekamen die Reformierten auch im eigentlichen Hamburg das umfassende Recht der freien Religionsausübung. Die Gemeinden in Hamburg und Altona schlossen sich 1976 zur Evangelisch-Reformierten Kirche in Hamburg zusammen, welche dem Bund Evangelisch-reformierter Kirchen Deutschlands angehört und in den Stadtteilen Altstadt und Altona-Altstadt über Kirchen und über eine zusätzliche Gottesdienststätte im der Kirche gehörenden Altenhof (einem Alten- und Pflegeheim) in Winterhude verfügt.

St. Michael in Hamburg-Eilbek, serbisch-orthodox

Katholische Kirche

Domkirche St. Marien (Hamburg)

Die im 19. Jahrhundert zugezogenen Katholiken Hamburgs befanden sich in der Diaspora (Nordische Mission). Seit Anfang des 19. Jahrhunderts war der "kleine Michel" die katholische Kirche in Hamburg, 1893 wurde die Kirche St. Marien (jetzt Domkirche) geweiht. Die Jurisdiktion dieses Gebiets wurde 1841 dem Bistum Osnabrück unterstellt. 1868 gehörte es zur Norddeutschen Mission und 1930 wurden diese Gebiete formell dem Bistum Osnabrück angegliedert, das seinerzeit zur Kirchenprovinz Köln gehörte. Im Zuge der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten wurden auch die kirchlichen Strukturen neu geordnet und 1993 das neue Erzbistum Hamburg eingerichtet, dessen Gebiet die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein, sowie den Landesteil Mecklenburg des Landes Mecklenburg-Vorpommern umfasst. Die faktische Errichtung erfolgte am 7. Januar 1995. Dem Erzbistum Hamburg wurden die Bistümer Osnabrück und Hildesheim als Suffragane zugeordnet. Die Pfarrgemeinden der Stadt Hamburg gehören zu den Dekanaten Altona, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord und Wandsbek.

Siehe auch: Katholische Kirche

Freikirchen

Anglikaner

Die St.-Thomas-a-Beckett-Kirche an der Englischen Planke in der Neustadt wurde 1836/38 errichtet.

siehe: Anglikanische Gemeinschaft

Baptisten

1834 entstand in Hamburg die erste deutsche Baptistengemeinde. Sie wurde von Johann Gerhard Oncken gegründet und war Keimzelle der meisten kontinentaleuropäischen Baptistenkirchen. 1880 wurde das Hamburger Theologische Seminar der Baptisten gegründet. Von 1888 bis 1997 war Hamburg-Horn Standort des Predigerseminars der deutschen Baptisten.

Datei:EmK Logo.png
Logo der Evangelisch-methodistischen Kirche

Das erste heute bekannte Dokument berichtet 1817 von Methodisten, die mit englischen Kaufleuten nach Hamburg gekommen waren.

1841 erschien in Hamburg bei der Herold´schen Buchhandlung erstmals eine umfassende Darstellung des Methodismus in deutscher Sprache, eine Übersetzung des 2-bändigen Werks "John Wesley´s Leben" von Robert Southey.

Mennoniten

Die ersten Mennoniten kamen 1575 als Flüchtlinge aus den damals katholischen südlichen Niederlanden nach Hamburg. 1601 erlaubte ihnen Graf Ernst von Schauenburg die Gründung einer Gemeinde und den Bau einer Kirche in Altona. Bis ins Jahr 1795 wurde noch auf Holländisch gepredigt. Gemeindehaus der Hamburger Mennoniten ist seit 1915 die Mennonitenkirche an der Mennonitenstraße in Altona-Nord.

siehe: Mennonitengemeinde zu Hamburg und Altona

Pfingstkirchen und Charismatische Bewegung

Gemeinden im BFP[1] Weitere Gemeinden
  • Christengemeinde Elim (Barmbek)
  • Christliche Gemeinde - CCOM (Bergedorf)
  • Christengemeinde Arche Alstertal (Sasel)
  • Gemeinde und Missionswerk Arche (Stellingen)
  • Church of Pentecost
  • Koreanische Freie Christengemeinde Hoffnung
  • Persische Gemeinde Alpha und Omega Int.
  • Pfingstgemeinde Hamburg

Jesus Freaks

Die Jesus Freaks, eine Freikirche der christlichen Jugendbewegung, haben ihren Geburtsort in Hamburg.

Überkonfessionelles Christentum

Die Evangelische Allianz Hamburg ist eine Gemeinschaft von Christen aus Gemeinden und Werken in Hamburg und Umgebung. Vorsitzender der EAH ist Pastor Matthias C. Wolff.

Gemeinsam für Hamburg (GfH), eine Initiative der Evangelischen Allianz Hamburg, veranstaltete am 6. Oktober 2007 im CCH erstmals einen Jesus-Tag, eine Messe für christliche Gemeinden und Werke.

Kirchen im ACKH

In der ACKH (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg) sind ein Großteil der Kirchen und Freikirchen zusammengeschlossen. Mitglieder der ACKH sind: Evangelisch-methodistische Kirche, Die Heilsarmee, Mennonitengemeinde zu Hamburg und Altona, Herrnhuter Brüdergemeine, Griechisch Orthodoxe Metropolie (Kirchengemeinde Heiliger Nikolaos), Griechisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien (Rum-orthodox), Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien, Serbisch-Orthodoxe Kirche (St. Michael-Gemeinde), Rumänisch-Orthodoxe-Kirche (im Ausland), Ukrainische Katholische Kirche, Altkatholische Kirche, Koptische Orthodoxe Kirche, Indonesisch Christliche Gemeinschaft e.v./Perkki KKI, Armenische Apostolische Orthodoxe Kirche, Englisch-Bischöfliche Gemeinde (Anglikanische Kirche), African Christian Council, Finnische Seemannskirche, Äthiopisch Orthodoxe Kirche, Russisch-Orthodoxe Kirche (Patriarchat Moskau zu Hamburg), Gemeinde des Hl. Johannes von Kronstadt (Gemeinde des Hl. Johannes von Kronstadt).

Gaststatus haben folgende Kirchen, Freikirchen bzw. religiöse Gemeinschaften: Religiöse Gesellschaft der Freunde (Quäker), Russische Orthodoxe Kirche im Ausland, Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden (KdÖR), Christus-Gemeinde im Mülheimer Verband Freikirchlich evangelischer Gemeinden, Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK), Freie Evangelische Gemeinden (Stiftung Elim), Neue Koreanische Gemeinde in Hamburg, Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, Koreanische Evangelische Gemeinde e.V., Vineyard Christliche Gemeinde e.V.

Darüber hinaus genießen die International Ministerial Council of Germany e.V (IMCOG), der Ökumenische Jugendrat Hamburg und weitere Kirchen und kirchliche Gemeinschaften, darunter Hamburg Glory Chinese Curch, Comunidad Cristiana, Dänische Seemannskirche, Schwedische Seemannskirche, Norwegische Seemannskirche Beobachterstatus innerhalb der ACKH.

Siehe auch: Freikirche und Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF)

Sonstige

Neben all den genannten Glaubengemeinschaften gibt es weitere der christlichen Tradition zugehörige Gruppierungen in Hamburg, so etwa die Apostolische Gemeinschaft, die Christengemeinschaft, die Christliche Wissenschaft (Christian Science) und Die Gemeinde in Hamburg e.V.

Judentum

Jüdisches Leben in Hamburg, Wandsbek und Altona

Ursache der Emmigration der portugiesischen Maranos bzw. Anusim nach Hamburg war der wirtschaftliche und politische Niedergang Antwerpens. Antwerpen wurde damals spanisch/katholisch und dies veranlaßte die Anusim zu den anderen großen Handelszentren überzusiedeln, wie z.B. nach London, Amsterdam und Hamburg. Um das Jahr 1577 siedelten sich erstmals Anusim an, die jedoch als Christen angesehen wurden. Darunter waren der Gewürzhändler Ferdinand Dias, der Kaufmann Emanuel Alvares, der Makler Adrian Gonzalves und der Zuckerimporteur Diego Gomes. Ein anderer bekannter Anusim war Rodrigo de Castro, der als Arzt die Hamburger Pest erfolgreich bekämpfen konnte.


Lediglich sieben jüdische Familien und zwei ledige jüdische Junggesellen werden vom Hamburger Senat rechtmäßig als Juden und nicht nur als Portugiesen anerkannt. Im Jahre 1616 gab es bereits 116 portugiesische Juden in Hamburg. Der Rat der Stadt Hamburg widersetzt sich erfolgreich der Forderung die Anusim zu vertreiben. Kurz darauf gibt es auch die ersten jüdische Bank in Hamburg. Im Jahre 1619 wird die Bank von Hamburg gegründet. 1612 gibt es einen Zwei-Jahres-Vertrag zwischen der jüdischen Gemeinde und dem Senat, d. h. es müssen mehr als nur sieben Familien dort gewesen sein. Gegen eine Zahlung von 1000 Mark jährlich wurde auch die Niederlassung gewährt. Zwar existierte damit eine Art Niederlassungsfreiheit, aber noch nicht die Freiheit der Religionsausübung. 1649 kommt die Verordnung daß die Anusim als Einwohner fremder Nationen nicht zu beleidigen sind. Die Handelsfreiheit war ihnen gestattet, aber weder Beschneidung, noch Synagoge, noch jüd. Friedhof waren erlaubt. Im Jahre 1660 gab es bereits 600 Personen, die meisten waren Kaufleute, die aus Nordeuropa kamen.Abraham Senior Teixeira unterstützte die Wirtschaft in Hamburg und schützte die Anusim vor den Pamphleten eines Lutheraners. Er verhalf den Anusim auch dazu 1649 als Gemeinde anerkannt zu werden.


Im 17. Jahrhundert ließen sich auch deutsche Juden in Hamburg nieder. 1648 flüchteten Juden aus Altona vor schwedischen Angriffen nach Hamburg, worauf sich die drei Gemeinden in Hamburg, Wandsbek und Altona zusammenschlossen. Die älteste Hamburger Synagoge wurde 1654 errichtet, sie bestand bis 1859 am Neuen Steinweg. 1712 wurde auf dem Grindel ein jüdischer Friedhof errichtet, der bis 1883 genutzt und 1937 aufgehoben wurde. Die endgültige Emanzipation der Juden erfolgte im Jahre 1849. Von 1937-1941 amtierte Joseph Carlebach als Oberrabbiner von Hamburg. Er wurde 1942 mit seiner Familie von den Nazis ermordet, zusammen mit 8000 weiteren Hamburger Juden. In der Reichspogromnacht 1938 wurden sämtliche Hamburger Synagogen zerstört. 1945 wurde die Jüdische Gemeinde Hamburg neu gegründet, 1960 die Synagoge Hohe Weide eingeweiht. Heute gibt es in der Jüdischen Gemeinde Hamburg, wie an den meisten Orten in Deutschland, zahlreiche Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion. 2004 wurde die Liberale Jüdische Gemeinde Hamburg (www.davidstern.de) gegründet, sie zählte im Jahr 2005 etwa 100 Mitglieder. Seit August 2007 gibt es wieder eine Jüdische Schule in Hamburg.

Siehe auch:

Islam

Centrum Moschee auf St. Georg

Die muslimischen Gemeinden Hamburgs sind aus den ersten Generationen von Gastarbeitern entstanden. Zielgruppen sind daher zumeist Ausländer mit ähnlichem kulturellen bzw. sprachlichem Hintergrund.

Seit 1999 besteht mit der "SCHURA - Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg e.V." ein Zusammenschluss von 40 Moscheegemeinden und islamischen Vereinen in Hamburg. Mitglieder in der SCHURA sind Sunniten wie Schiiten aus verschiedenen Herkunftsländern wie Türken, Iraner, Deutsche, Araber, Bosnier, Albaner, Afghaner, Pakistaner, Indonesier, Kurden, Afrikaner u.a.

Eine starke Stellung unter den Muslimen türkischer Herkunft hat die Islamische Gemeinschaft Milli Görüş e.V. (IGMG), zu der u.a. das Bündnis der Islamischen Gemeinden in Norddeutschland und dessen "Centrum - Moschee Hamburg" im Stadtteil Sankt Georg gehört.

Allein in der Nähe des Steindamms lassen sich mehr als neun Moscheen finden.

Auf dem Friedhof Öjendorf wurden seit 1978 Grabanlagen für Bestattungen entsprechend den islamischen Riten angelegt. Die Bestattungsflächen sind nach Mekka ausgerichtet und es gibt spezielle Räume für rituelle Waschungen.

Ahmadiyya Muslim Dschamaat

Fazle-Omar-Mosche, erste Moschee Hamburgs

Die Ahmadiyya Muslim Dschamaat wurde 1889 von Mirza Ghulam Ahmad in Indien gegründet. Sie versteht sich als eine Reformgemeinde innerhalb des Islam. Mirza Ghulam Ahmad erhob den Anspruch der verheißene Messias und Mahdi zu sein, dessen Ankunft vom Propheten Mohammed prophezeit war. Nach dem zweiten Weltkrieg schickte die Gemeinde die ersten Missionare nach Hamburg. Im Jahre 1957 eröffnete die Gemeinde die "Fazle-Omar Moschee" an der Wieckstraße 24. Sie ist die erste Moschee Hamburgs, und zugleich auch die erste Moschee in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg. Außerdem hat die Gemeinde seit Mitte 90er eine weitere Moschee an der Pinneberger Straße 46.

Schiiten

Datei:Hh-moscheeuhlenhorst.jpg
Imam Ali Moschee

Ein wichtiger Ort iranischer kultureller und religiöser Aktivitäten in Hamburg ist das Islamische Zentrum mit der Imam Ali Moschee an der Außenalster (Hamburg-Uhlenhorst), die mit dem Segen und der Unterstützung der obersten Geistlichen in Qom/Iran im Jahr 1961 errichtet worden ist. Sie wurde nach der Islamischen Revolution vom iranischen Staat finanziell unterstützt. Als Geistliche werden hochrangige Theologen nach Hamburg entsandt; unter ihnen war von 1978 - 1980 auch der spätere iranische Staatspräsident und Hojjatolislam Seyyed Mohammad Chātamī.

siehe auch

Hinduismus

Seit 1997 besteht in Hamburg ein Mandir (Hindutempel) in der Billstraße im Stadtteil Rothenburgsort, der in einem umgenutzten Lagergebäude errichtet wurde. Träger ist die "Afghanische Hindu Gemeinde e.V.". Sie hat sich aus indischstämmigen Hindus gebildet, die während der Herrschaft der Taliban Afghanistan verlassen mussten.

Geschäftsstelle der Unitarier

Freireligiöse Bewegung

Deutsche Unitarier

Die Deutschen Unitarier haben ihre Hauptgeschäftsstelle in Hamburg


Scientology

Gebäude von Scientology am Domplatz

Hamburg hat - nach Aussage der Scientology Church - eine besondere Bedeutung für deutsche Scientologen. Ende der 60er Jahre kamen die ersten Anhänger der "Scientology Church" nach Deutschland zurück, welche ihre Ausbildung in fortgeschrittenen Scientology-Studien im damaligen Weltzentrum der Organisation in Saint Hill, England, abgeschlossen hatten. Sie bezogen zunächst einige Büroräume in der Poststraße in der Hamburger Innenstadt. Bald mieteten sie ein Bürogebäude am Steindamm in St. Georg.

Im Jahre 1999 zogen sie in ein größeres Gebäude der Innenstadt, unweit des Rathauses und der ev.luth. Hauptkirche St. Petri. Das fünfstöckige Haus hat über 3000 Quadratmeter. Unter den zahlreichen Räumen des Gebäudes befinden sich allein dreißig, die für die spezielle, „Auditing“ genannte, zentrale Praxis der Gemeinschaft eingerichtet wurden.

Statistiken

Nach der Statistik der EKD[2] sind Ende 2004 32,1% der Hamburger Bevölkerung evangelisch und 10,1% katholisch.

Religionszugehörigkeit 1880

Von der Bevölkerung waren 1880[3]:

  • Evangelische 92,5 Proz.,
  • Katholische 2,7 Proz.,
  • Israeliten 3,5 Proz.,
  • 1,3 Proz. Bekenner anderer Religionen oder ohne Religionsbekenntnis.

Quellen

  1. http://www.bfp.de/index.php?id=63
  2. Evangelische Kirche in Deutschland: Kirchenmitgliederzahlen am 31.12.2004., korrigierte Ausgabe, Dezember 2005, hier: S.7.
  3. Hamburg. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 8, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 38.

Literatur

Christentum

Judentum

Islam

Scientology

Andere