„Rotbach (Rhein)“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Versionsgeschichte interaktiv durchsuchen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
← Zum vorherigen Versionsunterschied
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
VisuellWikitext
Mühlen: Haus Wohnung verlinkt
 
(37 dazwischenliegende Versionen von 15 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 2: Zeile 2:
| NAME= Vennbach / Ebersbach / Rotbach
| NAME= Vennbach / Ebersbach / Rotbach
| ALTERNATIVNAME=
| ALTERNATIVNAME=
| LAGE= [[Ruhrgebiet]], [[Nordrhein-Westfalen]], [[Deutschland]]
| LAGE= [[Deutschland]]
⚫
* [[Nordrhein-Westfalen]]
** [[Oberhausen]]
** [[Kreis Wesel]]
----
[[Ruhrgebiet]]
| GKZ= DE/2774
| GKZ= DE/2774
| FLUSSSYSTEM= Rhein
| FLUSSSYSTEM= Rhein
Zeile 12: Zeile 17:
| LÄNGE= 21.9
| LÄNGE= 21.9
| NACHWEIS-LÄNGE= {{GeoQuelle|DE-NW|TIM}}
| NACHWEIS-LÄNGE= {{GeoQuelle|DE-NW|TIM}}
⚫
| QUELLE= bei [[Königshardt]] als ''Vennbach''
| ABFLUSS-NNQ=
| ABFLUSS-NNQ-JAHR=
| ABFLUSS-MNQ=
| ABFLUSS-MQ=
| ABFLUSS-MHQ=
| ABFLUSS-HHQ=
| ABFLUSS-HHQ-JAHR=
| ABFLUSS-PEGEL=
| NACHWEIS-ABFLUSS=
⚫
| QUELLE= Bei [[Königshardt]] als ''Vennbach''
| QUELLHÖHE-PREFIX=
| QUELLHÖHE-PREFIX=
| QUELLHÖHE= 64
| QUELLHÖHE= 64
| HÖHENBEZUG-QUELLE= DE-NN
| HÖHENBEZUG-QUELLE= DE-NHN
| QUELLHÖHE-SUFFIX=
| QUELLHÖHE-SUFFIX=
| NACHWEIS-QUELLHÖHE= <ref name="DGK5">Deutsche Grundkarte 1:5000</ref>
| NACHWEIS-QUELLHÖHE= <ref name="DGK5">Deutsche Grundkarte 1:5000</ref>
Zeile 30: Zeile 26:
| QUELLE_LONG_GRAD= 6/52/18.29/E
| QUELLE_LONG_GRAD= 6/52/18.29/E
| QUELLE_REGION= DE-NW
| QUELLE_REGION= DE-NW
| MÜNDUNG= Südlich von [[Möllen (Voerde)|Möllen]] in den [[Rhein]]
| MÜNDUNG= südlich von [[Möllen (Voerde)|Möllen]] in den [[Rhein]]
| MÜNDUNGSHÖHE-PREFIX=
| MÜNDUNGSHÖHE-PREFIX=
| MÜNDUNGSHÖHE= 19
| MÜNDUNGSHÖHE= 19
| HÖHENBEZUG-MÜNDUNG= DE-NN
| HÖHENBEZUG-MÜNDUNG= DE-NHN
| MÜNDUNGSHÖHE-SUFFIX=
| MÜNDUNGSHÖHE-SUFFIX=
| NACHWEIS-MÜNDUNGSHÖHE= <ref name="DGK5" />
| NACHWEIS-MÜNDUNGSHÖHE= <ref name="DGK5" />
Zeile 43: Zeile 39:
}}
}}


Der '''Rotbach''' ist ein 21,9&nbsp;km langer, [[Orografie|orografisch]] rechter [[Nebenfluss]] des [[Rhein]]s im nördlichen [[Ruhrgebiet]], [[Nordrhein-Westfalen]] ([[Deutschland]]).
Der '''Rotbach''' ist ein 21,9&nbsp;km langer, [[Orografie|orografisch]] rechter [[Nebenfluss]] des [[Rhein]]s im nördlichen [[Ruhrgebiet]], [[Nordrhein-Westfalen]] ([[Deutschland]]).

== Name ==
Der Rotbach wird auf älteren Karten auch Munne, Münne, Minne, „die Bach“, „die Beeck“, „die Becke“ oder der "die rothe Bache" genannt. In einer Urkunde von 1486 wird er "de roje Beek" genannt. Später hieß er auch mal "churfürstlicher Möhlenbach" oder nur Mühlenbach.


== Geographie ==
== Geographie ==
Der Bach entspringt als Vennbach östlich von [[Königshardt]] auf einer Höhe von {{Höhe|64|DE-NN|link=true}}. Von hier aus fließt der Bach zunächst in nördliche Richtung. Der [[Reinersbach]] fließt nach 400m in Richtung Süden ab. Mit Erreichen des Stadtgebiets von [[Bottrop]] wird der Bach ''Ebersbach'' genannt. Unterhalb der Mündung des ''Pötteringsbachs'' wendet sich der Lauf nach Westen. Ab hier wird der Bach nun ''Rotbach'' genannt. Auf seinem weiteren Verlauf durchfließt der Bach [[Dinslaken]], bevor er südlich von [[Möllen (Voerde)|Möllen]] auf {{Höhe|19|DE-NN}} in den Rhein mündet.
Der Bach entspringt als Vennbach östlich von [[Königshardt]] auf einer Höhe von {{Höhe|64|DE-NN|link=true}}. Von hier aus fließt der Bach zunächst in nördliche Richtung. Der [[Reinersbach]] fließt nach 400&nbsp;m in Richtung Süden ab. Mit Erreichen des Stadtgebiets von [[Bottrop]] wird der Bach ''Ebersbach'' genannt. Unterhalb der Mündung des ''Pötteringsbachs'' wendet sich der Lauf nach Westen. Ab hier wird der Bach nun ''Rotbach'' genannt. Auf seinem weiteren Verlauf durchfließt der Bach [[Dinslaken]], bevor er südlich von [[Möllen (Voerde)|Möllen]] auf {{Höhe|19|DE-NN}} in den Rhein mündet.


Der Rotbach überwindet auf seinem 21,9&nbsp;km langen Weg einen Höhenunterschied von 45&nbsp;m, was einem mittleren Sohlgefälle von 2,1&nbsp;‰ entspricht. Er entwässert ein 51,564&nbsp;km² großes [[Einzugsgebiet]] im Bereich der Städte [[Voerde]], [[Dinslaken]], [[Bottrop]] und [[Oberhausen]].
Der Rotbach überwindet auf seinem 21,9&nbsp;km langen Weg einen Höhenunterschied von 45&nbsp;m, was einem mittleren Sohlgefälle von 2,1&nbsp;‰ entspricht. Er entwässert ein 51,564&nbsp;km² großes [[Einzugsgebiet]] im Bereich der Städte [[Voerde]], [[Dinslaken]], [[Bottrop]] und [[Oberhausen]].

== Mühlen ==
Es sind fünf Wassermühlen am Rotbach bekannt:
* Grafenmühle (nicht mehr vorhanden)
* [[Mühlenmuseum Hiesfeld#Die Wassermühle am Freibad Kirchstraße|Wassermühle am Haus Hiesfeld]]
* Dörnemann-Mühle nahe der Dorfkirche Hiesfeld (nicht mehr vorhanden)
* Altstadt-Mühle am Altmarkt Dinslaken (nicht mehr vorhanden)
* Wassermühle am [[Haus Wohnung]] nahe dem Rhein

== Gewässerunterhaltung ==
Für die Unterhaltung des Gewässers ist der [[Lippeverband]] zuständig<ref>[https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_detail?sg=0&menu=0&bes_id=3744&anw_nr=2&aufgehoben=N&det_id=457449 LippeVG §5 Verbandsgebiet]</ref>. Eine der letzten Baumaßnahmen war die Sanierung der [[Hochwasserentlastung]] Rotbachsee-Talsperre im Jahre 2019<ref>[https://www.eglv.de/medien/dinslaken-lippeverband-schliesst-sanierung-des-entlastungsbauwerks-ab/ Dinslaken: Lippeverband schließt Sanierung des Entlastungsbauwerks ab]</ref>.


== Umwelt ==
== Umwelt ==
Der Rotbach ist auf weiten Strecken [[Bergsenkung]]en ausgesetzt, die vom untertägigen Steinkohleabbau des [[Bergwerk Lohberg-Osterfeld|Bergwerks Lohberg-Osterfeld]] herrühren. Um Überschwemmungen durch den in seiner [[Vorflut]] gestörten Bach zu verhindern, wurden daher in den 1990er Jahren umfangreiche Baumaßnahmen erforderlich, in deren Rahmen auch eine [[Renaturierung]] des Bachlaufes angestrebt wurde. Zuerst wurde unterhalb des Rotbachsees der Bachlauf modifiziert und eine [[Pumpe|Pumpstation]] gebaut. Um den in besiedeltes Gebiet integrierten, alten Bachlauf nicht austrocknen zu lassen fließt ein Teil des gepumpten Wassers nun entgegen der alten Fließrichtung. Eine spätere Baumaßnahme umfasste den Bau von umfangreichen Deichanlagen oberhalb des Rotbachsees.
Der Rotbach ist auf weiten Strecken [[Bergsenkung]]en ausgesetzt, die vom untertägigen Steinkohleabbau des [[Bergwerk Lohberg-Osterfeld|Bergwerks Lohberg-Osterfeld]] herrühren.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Rotbach auf langer Strecke kanalisiert.

Am 18. November 1973 brach früh morgens die [[Nord-West Oelleitung]] und ca. 60.000 Liter Rohöl flossen über die Franzosenstraße in den Rotbach. Ölsperren und das Absaugen des Öls wurde von 150 Feuerwehrleuten durchgeführt.<ref>"Unser Dinslaken" - Geschichte(n) einer Stadt, Beilage der NRZ, 05.2017, 34 S., Seite 13: "Trotz Ölkrise floss das schwarze Gold in Strömen - Pipelinebruch in Hiesfeld"</ref>

Am 5. Mai 1991 kam es um 7:20 Uhr nördlich des Rotbachs, westlich der Autobahnanschlussstelle Dinslaken-Nord infolge einer [[Bergsenkung]] zu einem Leck der [[Rhein-Main-Rohrleitungstransportgesellschaft|Rhein-Main-Pipeline]]. Etwa 280 m³ Benzin flossen in das Erdreich und den Rotbach. Ein Fischsterben wurde ausgelöst, aber auch viele andere Tiere wurden dadurch getötet. Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen trat bei Teilen der Bevölkerung und den Hilfskräften auf. Etwa 5.000 m³ kontaminierter Boden musste abgetragen und 300–400 Bäume gerodet werden.<ref>Dieter Hesel, Hartmut Kopp und Uwe Roller, Seite 88: {{Webarchiv|url=http://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Downloads/BBK/DE/Publikationen/PublikationenForschung/Band29.html |wayback=20141026215027 |text=Erfahrungen aus Abwehrmaßnahmen bei chemischen Unfällen – Kapitel 5.3.12 |archiv-bot=2019-05-10 21:45:26 InternetArchiveBot }} in „Zivilschutz-Forschung Band 29“, herausgegeben vom Bundesamt für Zivilschutz, {{ISSN|0343-5164}}</ref>

Um Überschwemmungen des durch Bergsenkungen in seiner [[Vorflut]] gestörten Baches zu verhindern, wurden in den 1990er Jahren umfangreiche Baumaßnahmen erforderlich, in deren Rahmen auch eine [[Renaturierung]] des Bachlaufes angestrebt wurde. Zuerst wurde unterhalb des Rotbachsees der Bachlauf modifiziert und eine [[Pumpe|Pumpstation]] gebaut. Um den in besiedeltes Gebiet integrierten alten Bachlauf nicht austrocknen zu lassen, fließt ein Teil des gepumpten Wassers nun entgegen der bisherigen Richtung<ref>[https://blog.eglv.de/rotbach-besen-kehren-zum-schutz-der-fische/ blog Emschergenossenschaft/Lippeverband vom 16. März 2015 über das Pumpwerk mit Karte]</ref>. Eine spätere Baumaßnahme umfasste den Bau von umfangreichen Deichanlagen oberhalb des Rotbachsees.

In den regenarmen Jahren 2018 und 2019 trocknete der Rotbach vielerorts monatelang aus.<ref>NRZ-Artikel vom 16. Oktober 2018: "Der Rotbach in Dinslaken ist seit drei Monaten ausgetrocknet", https://www.waz.de/staedte/dinslaken-huenxe-voerde/der-rotbach-in-dinslaken-ist-seit-drei-monaten-ausgetrocknet-id215582395.html</ref><ref>WAZ-Artikel vom 7. Juli 2019: "Trockenheit: Kleine NRW-Gewässer haben nur noch Mini-Pegel", https://www.waz.de/region/niederrhein/trockenheit-kleine-nrw-gewaesser-haben-nur-noch-mini-pegel-id226411601.html</ref>


== Sonstiges ==
== Freizeit und Erholung ==
Parallel zum Rotbach liegt der Radweg [[Rotbach-Route]].
Parallel zum Rotbach liegt der Radweg [[Rotbach-Route]].


==Literatur==
== Literatur ==
* Marzin, Gisela: Geschichte(n) vom Rotbach, in: Jahrbuch des Kreises Wesel, 24. 2003 (2002), S. 113-121
* Marzin, Gisela: Faszinierende Geschichte(n) vom Wasser in Dinslaken – Rotbach, Dinslaken, (1998)
* Marzin, Gisela: Geschichte(n) vom Rotbach, in: Jahrbuch des Kreises Wesel, 24. 2003 (2002), S. 113–121
* Wulf, Michael: Derœ Rotbach soll wieder leben - der Rotbach im Kreis Wesel ist durch Bergsenkungen stark beeinträchtigt ; ein neues Konzept für die naturnahe Umgestaltung zwischen dem Zusammenfluss Rotbach/Schwarzbach und dem Rückhaltebecken Rotbachsee in Dinslaken soll ihm wieder ein natürliches Gesicht zurückgeben, in: Natur-Spiegel, (2002) 2 = 46, S. 14-15
* Wulf, Michael: Derœ Rotbach soll wieder leben – der Rotbach im Kreis Wesel ist durch Bergsenkungen stark beeinträchtigt; ein neues Konzept für die naturnahe Umgestaltung zwischen dem Zusammenfluss Rotbach/Schwarzbach und dem Rückhaltebecken Rotbachsee in Dinslaken soll ihm wieder ein natürliches Gesicht zurückgeben, in: Natur-Spiegel, (2002) 2 = 46, S. 14–15


== Quellen ==
== Quellen ==
* [http://www.nabu-wesel.de/index.php?id=125| Naturschutzbund Wesel, „Ökologische Verbesserung und naturnahe Umgestaltung Rotbaches“]
* [https://www.nabu-wesel.de/index.php?id=125 Naturschutzbund Wesel, „Ökologische Verbesserung und naturnahe Umgestaltung Rotbaches“]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


[[Kategorie:Fluss in Europa]]
[[Kategorie:Flusssystem Rhein|1Rotbach]]
⚫
[[Kategorie:Fluss in Nordrhein-Westfalen]]
[[Kategorie:Fluss im Ruhrgebiet]]
[[Kategorie:Fluss im Ruhrgebiet]]
[[Kategorie:Gewässer im Kreis Wesel]]
[[Kategorie:Gewässer im Kreis Wesel]]

Aktuelle Version vom 31. Juli 2023, 15:31 Uhr

Vennbach / Ebersbach / Rotbach
Rotbachsee

Rotbachsee

Daten
Gewässerkennzahl DE: 2774
Lage Deutschland

Ruhrgebiet

Flusssystem Rhein
Abfluss über Rhein → Nordsee
Quelle bei Königshardt als Vennbach
51° 32′ 48″ N, 6° 52′ 18″ O
Quellhöhe 64 m ü. NHN[1]
Mündung südlich von Möllen in den RheinKoordinaten: 51° 34′ 21″ N, 6° 41′ 13″ O
51° 34′ 21″ N, 6° 41′ 13″ O
Mündungshöhe 19 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied 45 m
Sohlgefälle 2,1 ‰
Länge 21,9 km[2]
Einzugsgebiet 51,564 km²[2]

Der Rotbach ist ein 21,9 km langer, orografisch rechter Nebenfluss des Rheins im nördlichen Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen (Deutschland).

Name

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rotbach wird auf älteren Karten auch Munne, Münne, Minne, „die Bach“, „die Beeck“, „die Becke“ oder der "die rothe Bache" genannt. In einer Urkunde von 1486 wird er "de roje Beek" genannt. Später hieß er auch mal "churfürstlicher Möhlenbach" oder nur Mühlenbach.

Geographie

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bach entspringt als Vennbach östlich von Königshardt auf einer Höhe von 64 m ü. NN. Von hier aus fließt der Bach zunächst in nördliche Richtung. Der Reinersbach fließt nach 400 m in Richtung Süden ab. Mit Erreichen des Stadtgebiets von Bottrop wird der Bach Ebersbach genannt. Unterhalb der Mündung des Pötteringsbachs wendet sich der Lauf nach Westen. Ab hier wird der Bach nun Rotbach genannt. Auf seinem weiteren Verlauf durchfließt der Bach Dinslaken, bevor er südlich von Möllen auf 19 m ü. NN in den Rhein mündet.

Der Rotbach überwindet auf seinem 21,9 km langen Weg einen Höhenunterschied von 45 m, was einem mittleren Sohlgefälle von 2,1 ‰ entspricht. Er entwässert ein 51,564 km² großes Einzugsgebiet im Bereich der Städte Voerde, Dinslaken, Bottrop und Oberhausen.

Mühlen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es sind fünf Wassermühlen am Rotbach bekannt:

  • Grafenmühle (nicht mehr vorhanden)
  • Wassermühle am Haus Hiesfeld
  • Dörnemann-Mühle nahe der Dorfkirche Hiesfeld (nicht mehr vorhanden)
  • Altstadt-Mühle am Altmarkt Dinslaken (nicht mehr vorhanden)
  • Wassermühle am Haus Wohnung nahe dem Rhein

Gewässerunterhaltung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Unterhaltung des Gewässers ist der Lippeverband zuständig[3]. Eine der letzten Baumaßnahmen war die Sanierung der Hochwasserentlastung Rotbachsee-Talsperre im Jahre 2019[4].

Umwelt

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rotbach ist auf weiten Strecken Bergsenkungen ausgesetzt, die vom untertägigen Steinkohleabbau des Bergwerks Lohberg-Osterfeld herrühren.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Rotbach auf langer Strecke kanalisiert.

Am 18. November 1973 brach früh morgens die Nord-West Oelleitung und ca. 60.000 Liter Rohöl flossen über die Franzosenstraße in den Rotbach. Ölsperren und das Absaugen des Öls wurde von 150 Feuerwehrleuten durchgeführt.[5]

Am 5. Mai 1991 kam es um 7:20 Uhr nördlich des Rotbachs, westlich der Autobahnanschlussstelle Dinslaken-Nord infolge einer Bergsenkung zu einem Leck der Rhein-Main-Pipeline. Etwa 280 m³ Benzin flossen in das Erdreich und den Rotbach. Ein Fischsterben wurde ausgelöst, aber auch viele andere Tiere wurden dadurch getötet. Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen trat bei Teilen der Bevölkerung und den Hilfskräften auf. Etwa 5.000 m³ kontaminierter Boden musste abgetragen und 300–400 Bäume gerodet werden.[6]

Um Überschwemmungen des durch Bergsenkungen in seiner Vorflut gestörten Baches zu verhindern, wurden in den 1990er Jahren umfangreiche Baumaßnahmen erforderlich, in deren Rahmen auch eine Renaturierung des Bachlaufes angestrebt wurde. Zuerst wurde unterhalb des Rotbachsees der Bachlauf modifiziert und eine Pumpstation gebaut. Um den in besiedeltes Gebiet integrierten alten Bachlauf nicht austrocknen zu lassen, fließt ein Teil des gepumpten Wassers nun entgegen der bisherigen Richtung[7]. Eine spätere Baumaßnahme umfasste den Bau von umfangreichen Deichanlagen oberhalb des Rotbachsees.

In den regenarmen Jahren 2018 und 2019 trocknete der Rotbach vielerorts monatelang aus.[8][9]

Freizeit und Erholung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Parallel zum Rotbach liegt der Radweg Rotbach-Route.

Literatur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Marzin, Gisela: Faszinierende Geschichte(n) vom Wasser in Dinslaken – Rotbach, Dinslaken, (1998)
  • Marzin, Gisela: Geschichte(n) vom Rotbach, in: Jahrbuch des Kreises Wesel, 24. 2003 (2002), S. 113–121
  • Wulf, Michael: Derœ Rotbach soll wieder leben – der Rotbach im Kreis Wesel ist durch Bergsenkungen stark beeinträchtigt; ein neues Konzept für die naturnahe Umgestaltung zwischen dem Zusammenfluss Rotbach/Schwarzbach und dem Rückhaltebecken Rotbachsee in Dinslaken soll ihm wieder ein natürliches Gesicht zurückgeben, in: Natur-Spiegel, (2002) 2 = 46, S. 14–15

Quellen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. ↑ a b Deutsche Grundkarte 1:5000
  2. ↑ a b Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
  3. ↑ LippeVG §5 Verbandsgebiet
  4. ↑ Dinslaken: Lippeverband schließt Sanierung des Entlastungsbauwerks ab
  5. ↑ "Unser Dinslaken" - Geschichte(n) einer Stadt, Beilage der NRZ, 05.2017, 34 S., Seite 13: "Trotz Ölkrise floss das schwarze Gold in Strömen - Pipelinebruch in Hiesfeld"
  6. ↑ Dieter Hesel, Hartmut Kopp und Uwe Roller, Seite 88: Erfahrungen aus Abwehrmaßnahmen bei chemischen Unfällen – Kapitel 5.3.12 (Memento des Originals vom 26. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bbk.bund.de in „Zivilschutz-Forschung Band 29“, herausgegeben vom Bundesamt für Zivilschutz, ISSN 0343-5164
  7. ↑ blog Emschergenossenschaft/Lippeverband vom 16. März 2015 über das Pumpwerk mit Karte
  8. ↑ NRZ-Artikel vom 16. Oktober 2018: "Der Rotbach in Dinslaken ist seit drei Monaten ausgetrocknet", https://www.waz.de/staedte/dinslaken-huenxe-voerde/der-rotbach-in-dinslaken-ist-seit-drei-monaten-ausgetrocknet-id215582395.html
  9. ↑ WAZ-Artikel vom 7. Juli 2019: "Trockenheit: Kleine NRW-Gewässer haben nur noch Mini-Pegel", https://www.waz.de/region/niederrhein/trockenheit-kleine-nrw-gewaesser-haben-nur-noch-mini-pegel-id226411601.html
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rotbach_(Rhein)&oldid=235981900“