„Strepsiceros“ – Versionsunterschied

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Der '''Große Kudu ''' ''(Tragelaphus strepsiceros'') ist eine afrikanische [[Antilope]]nart. Er kommt in vielen afrikanischen Savannengebieten vor, während der ähnliche [[Kleiner Kudu|Kleine Kudu]] ein recht beschränktes Verbreitungsgebiet im östlichen Afrika bewohnt.
'''''Strepsiceros''''' ist eine [[afrika]]nische [[Antilope]]n-[[Gattung (Biologie)|Gattung]], deren Vertreter die vier [[Art (Biologie)|Arten]] des '''Großen Kudu''' sind. Die Gattung kommt in vielen afrikanischen [[Savanne]]n<nowiki />gebieten vor, während die nah verwandte Gattung ''[[Ammelaphus]]'' mit der Art [[Kleiner Kudu]] ein recht beschränktes [[Verbreitungsgebiet]] im [[Ostafrika|östlichen Afrika]] bewohnt.


== Äußere Merkmale ==
== Äußere Merkmale ==
[[Datei:Tragelaphus strepsiceros (male - head).jpg|miniatur|links|150px|Porträt eines männlichen Großen Kudus]]
[[Datei:Tragelaphus strepsiceros.jpg|mini|links|Männlicher Sambesi-Großkudu im [[Etoscha-Nationalpark]]]]
Die Tiere erreichen eine [[Kopf-Rumpf-Länge]] von 193 bis 248&nbsp;cm und eine [[Widerrist|Schulterhöhe]] von 121 bis 157&nbsp;cm. Der [[Geschlechtsdimorphismus]] ist sehr stark ausgeprägt. Männliche Tiere werden zwischen 249 und 344&nbsp;kg schwer und sind damit bis zu 150 % größer als weibliche, die 160 bis 210&nbsp;kg wiegen. Die kleinste Art ist der [[Westlicher Großkudu|Westliche Großkudu]] (''Strepsiceros cottoni''), alle anderen sind durchschnittlich größer. Mit den angegebenen Maßen gehören die ''Strepsiceros''-Arten nach den [[Elenantilopen]] (''Taurotragus'') zu den größten bekannten Antilopen. Das Fell der Männchen ist graubraun, das der Weibchen und Jungtiere mittelbraun gefärbt und mit sechs bis zehn weißen Querstreifen versehen. Die Tiere verfügen über große, runde Ohren und einen buschigen Schwanz. Die Männchen tragen ein Schraubengehörn, das bis zu 105&nbsp;cm lang wird. Entlang der Schraubenwindung gemessen erreicht es 160&nbsp;cm. Die [[Kuduhorn|Kuduhörner]] finden als rituelle Musikinstrumente Verwendung. Die Hornspitzen stehen etwa 80&nbsp;cm auseinander. Der Nachwuchs entspricht im Aussehen den hornlosen Weibchen. Das Alter heranwachsender männlicher Jungtiere kann anhand der Anzahl der Windungen bestimmt werden, da die erste Windung etwa mit zwei Jahren ausgebildet ist.<ref name="Groves et al. 2011" /><ref name="Kingdon et al. 2013" />
[[Datei:Tragelaphus strepsiceros.png|thumb|links|150px|Verbreitungsgebiet des Großen Kudus unter Berücksichtigung der Unterarten]]
[[Datei:Tragelaphus strepsiceros (female).jpg|thumb|Weibchen des Großen Kudus, im Hintergrund [[Streifengnu]]s]]
[[Datei:Tragelaphus strepsiceros.jpg|thumb|Männlicher Großer Kudu im [[Etoscha-Nationalpark]]]]
Das Fell der Bullen ist graubraun, das der Kühe und Kälber mittelbraun gefärbt und mit sechs bis zehn weißen Querstreifen versehen. Der Kudu verfügt über große, runde Ohren und einen buschigen Schwanz. Die Böcke tragen ein Schraubengehörn, das bis zu 1&nbsp;m lang wird. Der Nachwuchs entspricht im Aussehen den hornlosen Weibchen. Die Schulterhöhe beträgt 1,40&nbsp;m, die Kopfrumpflänge 2,20&nbsp;m. Die Männchen erreichen ein Gewicht von 250&nbsp;kg, die Weibchen von 200&nbsp;kg.


== Verbreitung ==
== Verbreitung ==
[[Datei:Tragelaphus strepsiceros.png|mini|links|hochkant|Verbreitungsgebiet von ''Strepsiceros'', die große grüne Fläche stellt das Vorkommen von ''S. zambesiensis'' dar.]]
Diese Antilope lebt im [[Ostafrika|östlichen]] und [[Südliches Afrika|südlichen Afrika]] und hält sich im vor allem in [[Savanne|Baumsavannen]], nicht jedoch in reinen Waldgebieten oder reinem Grasland auf, sie kommt aber auch in der Nähe von Flüssen in ariden Gebieten vor.
Die Arten von ''Strepsiceros'' leben im [[Ostafrika|östlichen]] und [[Südliches Afrika|südlichen Afrika]] und halten sich vor allem in [[Savanne|Baumsavannen]], nicht jedoch in reinen Waldgebieten oder reinem Grasland auf, sie kommen aber auch in der Nähe von Flüssen in ariden Gebieten vor.


== Verhalten ==
== Verhalten ==
Meistens lebt der Große Kudu in relativ ortstreuen Herden von drei bis zehn Individuen, die über etwa 50&nbsp;km² große Gebiete streunen. Die Männchen leben in eigenen Junggesellen-Gruppen oder sind Einzelgänger und gesellen sich nur zur [[Brunst]] zu den Weibchen. In der Regel wird nur ein einzelnes, etwa 16&nbsp;kg schweres Junges in der Regenzeit geboren. Kudus sind je nach Region tag- oder nachtaktiv. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Laub und jungen Zweigen, wobei sie nicht wählerisch sind. Kudus fressen auch Pflanzen die von anderen Tieren wegen ihrer Giftigkeit gemieden werden. Die Lebenserwartung der Böcke beträgt bis zu 8&nbsp;Jahre, die der Kühe bis zu 15&nbsp;Jahre.
[[Datei:Tragelaphus strepsiceros ♂ (head).jpg|mini|hochkant|Porträt eines männlichen Großen Kudus]]Meistens leben die Weibchen und Jungtiere in relativ ortstreuen Herden von drei bis zehn Individuen, bei größerer Anzahl splittet sich die Gruppe auf. Diese Clans durchstreifen Gebiete von 1,6 bis 5,2&nbsp;km² Größe, in einigen Fällen können sie auch 25&nbsp;km² erreichen. Die Männchen leben in eigenen Junggesellen-Gruppen, bestehend aus drei bis vier Individuen, oder sind Einzelgänger und gesellen sich nur zur [[Brunft]] zu den Weibchen. In der Regel wird nur ein einzelnes, etwa 16&nbsp;kg schweres Junges in der Regenzeit geboren. Kudus sind je nach Region tag- oder nachtaktiv. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Laub und jungen Zweigen, wobei sie nicht wählerisch sind. Kudus fressen auch Pflanzen, die von anderen Tieren wegen ihrer Giftigkeit gemieden werden. Die Lebenserwartung der Böcke beträgt bis zu 8&nbsp;Jahre, die der Kühe bis zu 15&nbsp;Jahre.<ref name="Groves et al. 2011" /><ref name="Kingdon et al. 2013" />


== Gefährdung ==
== Gefährdung ==
[[Datei:Fleeing Kudu at Etosha, Namibia.jpg|mini|Fliehende Kudus im ''[[Etosha-Nationalpark]]'' in [[Namibia]]]]
Die Bestände des Großen Kudus gelten in Ost- und Südafrika als einigermaßen gesichert. Regional ist er aber bedroht, vor allem in seinem nördlichsten Verbreitungsgebiet in [[Äthiopien]], [[Somalia]], [[Sudan]] und [[Tschad]]. Neben dem Menschen stellen [[Leopard]]en, [[Löwe]]n und [[Afrikanischer Wildhund|Wildhunde]] den Kudus nach. Für gewöhnlich versuchen Kudus, sich vor ihren Feinden im Gebüsch zu verstecken. Gelingt dies nicht, können sie mit hoher Geschwindigkeit und weiten Sprüngen fliehen. Zäune, z.&nbsp;B. um Farmgelände, stellen in der Regel kein Hindernis für sie dar, da sie bis zu 3&nbsp;Meter hohe Hindernisse überspringen können.
Die Bestände der Vertreter von ''Strepsiceros'' gelten in Ost- und Südafrika als einigermaßen gesichert. Regional sind sie aber bedroht, vor allem in ihrem nördlichsten Verbreitungsgebiet in [[Äthiopien]], [[Somalia]], [[Sudan]] und [[Tschad]]. Neben dem Menschen stellen [[Leopard]]en, [[Löwe]]n und [[Afrikanischer Wildhund|Wildhunde]] den Kudus nach. Für gewöhnlich versuchen Kudus, sich vor ihren Feinden im Gebüsch zu verstecken. Gelingt dies nicht, können sie mit hoher Geschwindigkeit und weiten Sprüngen fliehen. Zäune, z.&nbsp;B. um Farmgelände, stellen in der Regel kein Hindernis für sie dar, da sie bis zu 3&nbsp;Meter hohe Hindernisse überspringen können.


== Unterarten ==
== Arten ==
[[Datei:Tragelaphus strepsiceros (female).jpg|mini|Weibchen des Sambesi-Großkudus, im Hintergrund [[Streifengnu]]s]]
Ursprünglich wurden anhand der Fellfarbe und Streifenzahl vier verschiedene Unterarten beschrieben. Neuerdings wurden alle meist zu einer einzigen Unterart zusammengefasst oder in drei Unterarten aufgeteilt:<ref name="Nersting and Arctander 2001">Louise Grau Nersting, Peter Arctander: ''Phylogeography and conservation of impala and greater kudu''. Molecular Ecology (2001) 10 , 711–719 [http://www3.interscience.wiley.com/journal/120714132/abstract?CRETRY=1&SRETRY=0 online] </ref>
Ursprünglich wurde mit dem Großen Kudu (''Strepsiceros strepsiceros'') nur eine Art unterschieden, die aus drei bis vier Unterarten bestand. Die Differenzierung der Untergruppen erfolgte anhand der Fellfarbe und Streifenzahl, sie konnte bereits im Jahr 2001 teilweise durch [[DNA-Analyse]]n aufgrund des genetischen Unterschiedes eines Tieres aus Nordkenia (''S. chora'') im Vergleich zu verschiedenen Exemplaren des südlichen Verbreitungsgebietes (''S. strepsiceros'') bestätigt werden. Bei dieser Studie war allerdings kein Tier der nordwestlichen Population enthalten, die ebenfalls eine eigene Form (''S. cottoni'') darstellen könnte.<ref name="Nersting and Arctander 2001" /> In einer Revision der Hornträger aus dem Jahr 2011 wurden die vier Unterarten auf den Artstatus gehoben. Folgende Arten von ''Strepsiceros'' sind anerkannt:<ref name="Groves et al. 2011" />
* ''T. s. strepsiceros'', südlicher Teil des Verbreitungsgebietes von Süd[[kenia]] bis [[Namibia]], [[Botswana]] und Südafrika

* ''T. s. chora'', Nordostafrika von Nordkenia über [[Äthiopien]] bis Ost[[sudan]], West[[somalia]] und [[Eritrea]]
* [[Nördlicher Großkudu]] (''Strepsiceros chora'' ({{Person|Cretzschmar}}, 1826)); Nordostafrika von Nord[[kenia]] über [[Äthiopien]] bis Ost[[sudan]], West[[somalia]] und [[Eritrea]]
* ''T. s. cottoni'', Tschad, West-Sudan
* [[Westlicher Großkudu]] (''Strepsiceros cottoni'' {{Person|Dollman & Burlace}}, 1928); [[Tschad]], West-Sudan
Diese Unterteilung konnte teilweise durch [[DNA-Analyse]]n aufgrund des genetischen Unterschiedes eines Tieres aus Nordkenia (''T. s. chora'') im Vergleich zu verschiedenen Exemplaren des südlichen Verbreitungsgebietes (''T. s. strepsiceros'') bestätigt werden. Bei dieser Studie war allerdings kein Tier der nordwestlichen Population enthalten, die ebenfalls eine eigene Unterart (''T. s. cottoni'') darstellen könnte.<ref name="Nersting and Arctander 2001">Louise Grau Nersting, Peter Arctander: ''Phylogeography and conservation of impala and greater kudu''. Molecular Ecology (2001) 10, 711–719 [http://www3.interscience.wiley.com/journal/120714132/abstract?CRETRY=1&SRETRY=0 online]</ref>
* [[Kap-Großkudu]] (''Strepsiceros strepsiceros'' ({{Person|Pallas}}, 1766)); [[Südafrika]]
* [[Sambesi-Großkudu]] (''Strepsiceros zambesiensis'' {{Person|Lorentz}}, 1894); von Südkenia bis [[Namibia]], [[Botswana]] und Südafrika

Lange Zeit wurde ''Strepsiceros'' innerhalb der Gattung ''[[Tragelaphus]]'' geführt, zusammen mit den Kleinen Kudus (''[[Ammelaphus]]''), der [[Nyala (Antilope)|Nyala]] (''Nyala'') und den [[Elenantilopen]] (''Taurotragus''). Die Revision der Hornträger führte im Jahr 2011 zur Aufspaltung von ''Tragelaphus'' in insgesamt fünf Gattungen.<ref name="Groves et al. 2011" /><ref name="Groves 2014" />


== Namen ==
== Namen ==
Der Name „Kudu“ stammt aus der Sprache der [[Khoi Khoi]] und wurde von diesem Volk nur auf diese Antilope angewandt, von den Weißen dann aber auch auf den [[Kleiner Kudu|Kleinen Kudu]] übertragen.
Der Name „Kudu“ stammt aus der Sprache der [[Khoi Khoi]] und wurde von diesem Volk nur auf diese Antilope angewandt, von den Weißen dann aber auch auf den [[Kleiner Kudu|Kleinen Kudu]] übertragen.


== Siehe auch ==
== Weiteres ==
Der Kudu ist offizielles Wappentier [[Wappen Simbabwes|Simbabwes]].
* [[Kuduhorn]]

* [[Kuduzela]]
== Literatur ==
* Peter Comley, Salome Meyer: ''A Field Guide to the Mammals of Namibia.'' Kasane 1997, ISBN 99916-30-80-5.
* [[Colin Groves|Colin P. Groves]], David M. Leslie Jr.: ''Family Bovidae (Hollow-horned Ruminants).'' In: Don E. Wilson, [[Russell A. Mittermeier]] (Hrsg.): ''Handbook of the Mammals of the World.'' Band 2: ''Hooved Mammals.'' Lynx Edicions, Barcelona 2011, ISBN 978-84-96553-77-4, S. 614–616.
* Chris Stuart, Tilde Stuart: ''Southern, Central and East African Mammals.'' Struik Publishers, 2002, ISBN 1-86872-621-5.

== Einzelnachweise ==
<references>
<ref name="Nersting and Arctander 2001">
Louise Grau Nersting, Peter Arctander: ''Phylogeography and conservation of impala and greater kudu.'' Molecular Ecology 10(3), 2001, S. 711–719, [[doi:10.1046/j.1365-294x.2001.01205.x]].
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<ref name="Kingdon et al. 2013">
Norman Owen-Smith: ''Tragelaphus strepsiceros Greater Kudu.'' In: Jonathan Kingdon, David Happold, Michael Hoffmann, Thomas Butynski, Meredith Happold und Jan Kalina (Hrsg.): ''Mammals of Africa Volume VI. Pigs, Hippopotamuses, Chevrotain, Giraffes, Deer and Bovids.'' Bloomsbury, London, 2013, S. 152–159.
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<ref name="Groves 2014">
Colin Groves: ''Current taxonomy and diversity of crown ruminants above the species level.'' Zitteliana B 32, 2014, S. 5–14, [[doi:10.5282/ubm/epub.22382]].
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</references>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [http://www.ultimateungulate.com/Artiodactyla/Tragelaphus_strepsiceros.html Datenblatt]
* [https://www.ultimateungulate.com/Artiodactyla/Tragelaphus_strepsiceros.html Datenblatt]

== Literatur ==
* Peter Comley und Salome Meyer: ''A Field Guide to the Mammals of Namibia''. Kasane 1997, ISBN 99916-30-80-5
* Chris and Tilde Stuart: ''Southern, Central and East African Mammals''. Struik Publishers, 2002, ISBN 1-86872-621-5

== Einzelnachweise ==
<references/>

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[[ur:بڑا کڈو]]
[[vi:Linh dương vằn lớn]]
[[zh:扭角林羚]]

Version vom 5. Mai 2024, 17:32 Uhr

Strepsiceros

Sambesi-Großkudu (Strepsiceros zambesiensis)

Systematik
Unterordnung: Wiederkäuer (Ruminantia)
ohne Rang: Stirnwaffenträger (Pecora)
Familie: Hornträger (Bovidae)
Unterfamilie: Bovinae
Tribus: Tragelaphini
Gattung: Strepsiceros
Wissenschaftlicher Name
Strepsiceros
Smith, 1827

Strepsiceros ist eine afrikanische Antilopen-Gattung, deren Vertreter die vier Arten des Großen Kudu sind. Die Gattung kommt in vielen afrikanischen Savannengebieten vor, während die nah verwandte Gattung Ammelaphus mit der Art Kleiner Kudu ein recht beschränktes Verbreitungsgebiet im östlichen Afrika bewohnt.

Äußere Merkmale

Männlicher Sambesi-Großkudu im Etoscha-Nationalpark

Die Tiere erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 193 bis 248 cm und eine Schulterhöhe von 121 bis 157 cm. Der Geschlechtsdimorphismus ist sehr stark ausgeprägt. Männliche Tiere werden zwischen 249 und 344 kg schwer und sind damit bis zu 150 % größer als weibliche, die 160 bis 210 kg wiegen. Die kleinste Art ist der Westliche Großkudu (Strepsiceros cottoni), alle anderen sind durchschnittlich größer. Mit den angegebenen Maßen gehören die Strepsiceros-Arten nach den Elenantilopen (Taurotragus) zu den größten bekannten Antilopen. Das Fell der Männchen ist graubraun, das der Weibchen und Jungtiere mittelbraun gefärbt und mit sechs bis zehn weißen Querstreifen versehen. Die Tiere verfügen über große, runde Ohren und einen buschigen Schwanz. Die Männchen tragen ein Schraubengehörn, das bis zu 105 cm lang wird. Entlang der Schraubenwindung gemessen erreicht es 160 cm. Die Kuduhörner finden als rituelle Musikinstrumente Verwendung. Die Hornspitzen stehen etwa 80 cm auseinander. Der Nachwuchs entspricht im Aussehen den hornlosen Weibchen. Das Alter heranwachsender männlicher Jungtiere kann anhand der Anzahl der Windungen bestimmt werden, da die erste Windung etwa mit zwei Jahren ausgebildet ist.[1][2]

Verbreitung

Verbreitungsgebiet von Strepsiceros, die große grüne Fläche stellt das Vorkommen von S. zambesiensis dar.

Die Arten von Strepsiceros leben im östlichen und südlichen Afrika und halten sich vor allem in Baumsavannen, nicht jedoch in reinen Waldgebieten oder reinem Grasland auf, sie kommen aber auch in der Nähe von Flüssen in ariden Gebieten vor.

Verhalten

Porträt eines männlichen Großen Kudus

Meistens leben die Weibchen und Jungtiere in relativ ortstreuen Herden von drei bis zehn Individuen, bei größerer Anzahl splittet sich die Gruppe auf. Diese Clans durchstreifen Gebiete von 1,6 bis 5,2 km² Größe, in einigen Fällen können sie auch 25 km² erreichen. Die Männchen leben in eigenen Junggesellen-Gruppen, bestehend aus drei bis vier Individuen, oder sind Einzelgänger und gesellen sich nur zur Brunft zu den Weibchen. In der Regel wird nur ein einzelnes, etwa 16 kg schweres Junges in der Regenzeit geboren. Kudus sind je nach Region tag- oder nachtaktiv. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Laub und jungen Zweigen, wobei sie nicht wählerisch sind. Kudus fressen auch Pflanzen, die von anderen Tieren wegen ihrer Giftigkeit gemieden werden. Die Lebenserwartung der Böcke beträgt bis zu 8 Jahre, die der Kühe bis zu 15 Jahre.[1][2]

Gefährdung

Fliehende Kudus im Etosha-Nationalpark in Namibia

Die Bestände der Vertreter von Strepsiceros gelten in Ost- und Südafrika als einigermaßen gesichert. Regional sind sie aber bedroht, vor allem in ihrem nördlichsten Verbreitungsgebiet in Äthiopien, Somalia, Sudan und Tschad. Neben dem Menschen stellen Leoparden, Löwen und Wildhunde den Kudus nach. Für gewöhnlich versuchen Kudus, sich vor ihren Feinden im Gebüsch zu verstecken. Gelingt dies nicht, können sie mit hoher Geschwindigkeit und weiten Sprüngen fliehen. Zäune, z. B. um Farmgelände, stellen in der Regel kein Hindernis für sie dar, da sie bis zu 3 Meter hohe Hindernisse überspringen können.

Arten

Weibchen des Sambesi-Großkudus, im Hintergrund Streifengnus

Ursprünglich wurde mit dem Großen Kudu (Strepsiceros strepsiceros) nur eine Art unterschieden, die aus drei bis vier Unterarten bestand. Die Differenzierung der Untergruppen erfolgte anhand der Fellfarbe und Streifenzahl, sie konnte bereits im Jahr 2001 teilweise durch DNA-Analysen aufgrund des genetischen Unterschiedes eines Tieres aus Nordkenia (S. chora) im Vergleich zu verschiedenen Exemplaren des südlichen Verbreitungsgebietes (S. strepsiceros) bestätigt werden. Bei dieser Studie war allerdings kein Tier der nordwestlichen Population enthalten, die ebenfalls eine eigene Form (S. cottoni) darstellen könnte.[3] In einer Revision der Hornträger aus dem Jahr 2011 wurden die vier Unterarten auf den Artstatus gehoben. Folgende Arten von Strepsiceros sind anerkannt:[1]

Lange Zeit wurde Strepsiceros innerhalb der Gattung Tragelaphus geführt, zusammen mit den Kleinen Kudus (Ammelaphus), der Nyala (Nyala) und den Elenantilopen (Taurotragus). Die Revision der Hornträger führte im Jahr 2011 zur Aufspaltung von Tragelaphus in insgesamt fünf Gattungen.[1][4]

Namen

Der Name „Kudu“ stammt aus der Sprache der Khoi Khoi und wurde von diesem Volk nur auf diese Antilope angewandt, von den Weißen dann aber auch auf den Kleinen Kudu übertragen.

Weiteres

Der Kudu ist offizielles Wappentier Simbabwes.

Literatur

  • Peter Comley, Salome Meyer: A Field Guide to the Mammals of Namibia. Kasane 1997, ISBN 99916-30-80-5.
  • Colin P. Groves, David M. Leslie Jr.: Family Bovidae (Hollow-horned Ruminants). In: Don E. Wilson, Russell A. Mittermeier (Hrsg.): Handbook of the Mammals of the World. Band 2: Hooved Mammals. Lynx Edicions, Barcelona 2011, ISBN 978-84-96553-77-4, S. 614–616.
  • Chris Stuart, Tilde Stuart: Southern, Central and East African Mammals. Struik Publishers, 2002, ISBN 1-86872-621-5.

Einzelnachweise

  1. a b c d Colin P. Groves, David M. Leslie Jr.: Family Bovidae (Hollow-horned Ruminants). In: Don E. Wilson, Russell A. Mittermeier (Hrsg.): Handbook of the Mammals of the World. Band 2: Hooved Mammals. Lynx Edicions, Barcelona 2011, ISBN 978-84-96553-77-4, S. 614–616.
  2. a b Norman Owen-Smith: Tragelaphus strepsiceros Greater Kudu. In: Jonathan Kingdon, David Happold, Michael Hoffmann, Thomas Butynski, Meredith Happold und Jan Kalina (Hrsg.): Mammals of Africa Volume VI. Pigs, Hippopotamuses, Chevrotain, Giraffes, Deer and Bovids. Bloomsbury, London, 2013, S. 152–159.
  3. Louise Grau Nersting, Peter Arctander: Phylogeography and conservation of impala and greater kudu. Molecular Ecology 10(3), 2001, S. 711–719, doi:10.1046/j.1365-294x.2001.01205.x.
  4. Colin Groves: Current taxonomy and diversity of crown ruminants above the species level. Zitteliana B 32, 2014, S. 5–14, doi:10.5282/ubm/epub.22382.
Commons: Strepsiceros – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien