„Silberfulminat“ – Versionsunterschied

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'''Silberfulminat''' ist das [[Silber]]salz der [[Knallsäure]], auch Fulminsäure genannt. Es ist ein [[Explosion|hochexplosiver]], äußerst empfindlicher Stoff, der sich in pyrotechnischen Artikeln wie etwa [[Knallerbse]]n“ befindet.
'''Silberfulminat''' ist das [[Silber]]salz der [[Knallsäure]], auch Fulminsäure genannt. Es ist ein [[Explosion|hochexplosiver]], äußerst empfindlicher Stoff, der sich in [[Pyrotechnischer Satz|pyrotechnischen]] Artikeln wie etwa [[Knallerbse]]n befindet.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Silberfulminat wurde im Jahr 1802 durch den italienischen Arzt und Chemiker [[Luigi Valentino Brugnatelli]] entdeckt und davor von [[Edward Charles Howard]], dem Erfinder des [[Knallquecksilber]]s.<ref>[https://www.treccani.it/enciclopedia/luigi-valentino-brugnatelli_%28Dizionario-Biografico%29/ Ugo Baldini, Luigi Valentino Brugnatelli, in Dizionario Biografico degli Italiani 1972]</ref> Es darf nicht verwechselt werden mit dem Knallquecksilber, das in den [[Anzündhütchen]] von [[Perkussionswaffe]]n verwendet wurde.
Silberfulminat wurde im Jahr 1802 durch den italienischen Arzt und Chemiker Louis Gaspard "Luigi" Brugnatelli entdeckt.
An Silberfulminat und dem isomeren [[Silbercyanat]] entdeckten [[Justus Liebig]] und [[Friedrich Wöhler]] in den 1820er Jahren die [[Isomerie]].
Es darf nicht verwechselt werden mit dem [[Knallquecksilber]], das in den [[Anzündhütchen]] von [[Perkussionswaffe]]n verwendet wurde.

== Gewinnung und Darstellung ==
== Gewinnung und Darstellung ==
Die technische Herstellung erfolgt durch Einwirkung von Alkohol auf eine [[Salpetersäure|salpetersaure]] Lösung von elementarem [[Silber]].
Die technische Herstellung erfolgt durch Einwirkung von Alkohol auf eine [[Salpetersäure|salpetersaure]] Lösung von elementarem [[Silber]].
Die Herstellung unterliegt strengen Sicherheitsvorschriften und darf nur durch ausgebildetes Fachpersonal erfolgen.
Die Herstellung unterliegt strengen Sicherheitsvorschriften und darf nur durch ausgebildetes Fachpersonal erfolgen.
Ebenfalls möglich ist die Darstellung durch Umsetzung einer salpetersauren Lösung von [[Silbernitrat]] mit [[Natriumnitrit]] und [[Malonsäure]].
Ebenfalls möglich ist die Darstellung durch Umsetzung einer salpetersauren Lösung von [[Silbernitrat]] mit [[Natriumnitrit]] und [[Malonsäure]].


== Eigenschaften ==
== Eigenschaften ==
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=== Physikalische Eigenschaften ===
=== Physikalische Eigenschaften ===
Reines Silberfulminat bildet glänzende, weiße Nadeln. Eine Graufärbung deutet auf Verunreinigung durch elementares [[Silber]] hin. Es ist in kaltem Wasser nur schwer löslich.
Reines Silberfulminat bildet glänzende, weiße Nadeln. Eine Graufärbung deutet auf Verunreinigung durch elementares [[Silber]] hin. Es ist in kaltem Wasser nur schwer löslich.


=== Chemische Eigenschaften ===
=== Chemische Eigenschaften ===
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[[Kategorie:Silberverbindung]]
[[Kategorie:Silberverbindung]]
[[Kategorie:Cyanoverbindung]]
[[Kategorie:Sprengstoff]]
[[Kategorie:Sprengstoff]]
[[Kategorie:Pyrotechnischer Satz]]
[[Kategorie:Sauerstoffverbindung]]

Version vom 13. März 2024, 22:02 Uhr

Kristallstruktur
Struktur von Silberfulminat-Hexamer
Silberfulminat-Hexamer
_ Ag 0 _ C 0 _ N 0 _ O
Allgemeines
Name Silberfulminat
Andere Namen

Knallsilber

Verhältnisformel AgONC
Kurzbeschreibung

weiße Nadeln[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 5610-59-3
PubChem 62585
ChemSpider 56347
Wikidata Q420019
Eigenschaften
Molare Masse 149,89 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Löslichkeit

sehr schlecht in Wasser (0,18 g·l−1 bei 90 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Silberfulminat ist das Silbersalz der Knallsäure, auch Fulminsäure genannt. Es ist ein hochexplosiver, äußerst empfindlicher Stoff, der sich in pyrotechnischen Artikeln wie etwa Knallerbsen befindet.

Geschichte

Silberfulminat wurde im Jahr 1802 durch den italienischen Arzt und Chemiker Luigi Valentino Brugnatelli entdeckt und davor von Edward Charles Howard, dem Erfinder des Knallquecksilbers.[3] Es darf nicht verwechselt werden mit dem Knallquecksilber, das in den Anzündhütchen von Perkussionswaffen verwendet wurde. An Silberfulminat und dem isomeren Silbercyanat entdeckten Justus Liebig und Friedrich Wöhler in den 1820er Jahren die Isomerie.

Gewinnung und Darstellung

Die technische Herstellung erfolgt durch Einwirkung von Alkohol auf eine salpetersaure Lösung von elementarem Silber. Die Herstellung unterliegt strengen Sicherheitsvorschriften und darf nur durch ausgebildetes Fachpersonal erfolgen. Ebenfalls möglich ist die Darstellung durch Umsetzung einer salpetersauren Lösung von Silbernitrat mit Natriumnitrit und Malonsäure.

Eigenschaften

Probe

Physikalische Eigenschaften

Reines Silberfulminat bildet glänzende, weiße Nadeln. Eine Graufärbung deutet auf Verunreinigung durch elementares Silber hin. Es ist in kaltem Wasser nur schwer löslich.

Chemische Eigenschaften

Silberfulminat ist wie alle Fulminate sehr giftig. Es kann bereits in geringen Mengen unter Reibung oder Schlag noch leichter als Quecksilberfulminat explodieren. Zwischen harten Gegenständen (Metallspatel) explodiert es beim geringsten Stoß, selbst unter Wasser.

Verwendung

Silberfulminat wird wegen seiner explosiven Wirkung in geringen Mengen in Knallerbsen verwendet. In Deutschland sind pro Erbse maximal 2,5 mg zugelassen.

Sicherheitshinweise

Durch die explosive Wirkung von Silberfulminat ist in der Handhabung höchste Vorsicht geboten. Im Gegensatz zum Knallquecksilber detoniert es bereits in kleinsten Mengen und ist auch im feuchten Zustand gefährlich.

Literatur

  • Britton, D.: A Redetermination of the Trigonal Silver Fulminate Structure. In: Acta Crystallographica C. 47. Jahrgang, Nr. 12, 1991, S. 2646–2647, doi:10.1107/S0108270191008855.

Einzelnachweise

  1. a b Eintrag zu Silberfulminat. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 28. Dezember 2014.
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. Ugo Baldini, Luigi Valentino Brugnatelli, in Dizionario Biografico degli Italiani 1972