„Silberfulminat“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
KLBot2 (Diskussion | Beiträge)
K Bot: 1 Interwiki-Link(s) nach Wikidata (d:Q420019) migriert
Zeile 35: Zeile 35:
Es darf nicht verwechselt werden mit dem [[Knallquecksilber]], das in den [[Anzündhütchen]] von [[Perkussionswaffe]]n verwendet wurde.
Es darf nicht verwechselt werden mit dem [[Knallquecksilber]], das in den [[Anzündhütchen]] von [[Perkussionswaffe]]n verwendet wurde.
== Gewinnung und Darstellung ==
== Gewinnung und Darstellung ==
Die technische Herstellung erfolgt durch Einwirkung von Alkohol auf eine [[Salpetersäure|salpetersaure]] Lösung von elementarem [[Silber]].
Die technische Herstellung erfolgt durch Einwirkung von Alkohol auf eine [[Salpetersäure|salpetersäure]] Lösung von elementarem [[Silber]].
Die Herstellung unterliegt strengen Sicherheitsvorschriften und darf nur durch ausgebildetes Fachpersonal erfolgen.
Die Herstellung unterliegt strengen Sicherheitsvorschriften und darf nur durch ausgebildetes Fachpersonal erfolgen.
Ebenfalls möglich ist die Darstellung durch Umsetzung einer salpetersauren Lösung von [[Silbernitrat]] mit [[Natriumnitrit]] und [[Malonsäure]].
Ebenfalls möglich ist die Darstellung durch Umsetzung einer salpetersauren Lösung von [[Silbernitrat]] mit [[Natriumnitrit]] und [[Malonsäure]].


== Eigenschaften ==
== Eigenschaften ==

Version vom 23. Oktober 2013, 19:05 Uhr

Kristallstruktur
Struktur von Silberfulminat-Hexamer
Silberfulminat-Hexamer
__ Ag      __ C      __ N      __ O
Allgemeines
Name Silberfulminat
Andere Namen

Knallsilber

Verhältnisformel AgCNO
Kurzbeschreibung

weiße Nadeln[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 5610-59-3
Wikidata Q420019
Eigenschaften
Molare Masse 149,89 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Löslichkeit

sehr schlecht in Wasser (0,18 g·l−1 bei 90 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Silberfulminat ist das Silbersalz der Knallsäure, auch Fulminsäure genannt. Es ist ein hochexplosiver, äußerst empfindlicher Stoff, der sich in pyrotechnischen Artikeln wie etwa "Knallerbsen" befindet.

Geschichte

Silberfulminat wurde im Jahr 1802 durch den italienischen Arzt und Chemiker Louis Gaspard "Luigi" Brugnatelli entdeckt. Es darf nicht verwechselt werden mit dem Knallquecksilber, das in den Anzündhütchen von Perkussionswaffen verwendet wurde.

Gewinnung und Darstellung

Die technische Herstellung erfolgt durch Einwirkung von Alkohol auf eine salpetersäure Lösung von elementarem Silber. Die Herstellung unterliegt strengen Sicherheitsvorschriften und darf nur durch ausgebildetes Fachpersonal erfolgen. Ebenfalls möglich ist die Darstellung durch Umsetzung einer salpetersauren Lösung von Silbernitrat mit Natriumnitrit und Malonsäure.

Eigenschaften

Probe

Physikalische Eigenschaften

Reines Silberfulminat bildet glänzende, weiße Nadeln. Eine Graufärbung deutet auf Verunreinigung durch elementares Silber hin. Es ist in kaltem Wasser nur schwer löslich.

Chemische Eigenschaften

Silberfulminat ist wie alle Fulminate sehr giftig. Es kann bereits in geringen Mengen unter Reibung oder Schlag noch leichter als Quecksilberfulminat explodieren. Zwischen harten Gegenständen (Metallspatel) explodiert es beim geringsten Stoß, selbst unter Wasser.

Verwendung

Silberfulminat wird wegen seiner explosiven Wirkung in geringen Mengen in Knallerbsen verwendet. In Deutschland sind pro Erbse maximal 2,5 mg zugelassen.

Sicherheitshinweise

Durch die explosive Wirkung von Silberfulminat ist in der Handhabung höchste Vorsicht geboten. Im Gegensatz zum Knallquecksilber detoniert es bereits in kleinsten Mengen und ist auch im feuchten Zustand gefährlich.

Literatur

  • Britton, D.: A Redetermination of the Trigonal Silver Fulminate Structure. In: Acta Crystallographica C. 47. Jahrgang, Nr. 12, 1991, S. 2646–2647, doi:10.1107/S0108270191008855.

Einzelnachweise

  1. a b Römpp Online - Version 3.5, 2009, Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.