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'''Drehbuchautor'''
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Version vom 11. Juli 2024, 18:04 Uhr

Thomas Knauf

Thomas Knauf (* 10.Januar 1951 in Schkopau) ist ein deutscher Drehbuchautor, Journalist und Schriftsteller.

Thomas Knauf wuchs in Merseburg auf. Von 1965 bis 1969 war er Schüler der EOS Ernst Haeckel und machte vier Jahre parallel zum Abitur eine Lehrausbildung als

Betriebsschlosser in der Berufsschule der VEB Leunawerke. Im November 1969 wurde er nach Leipzig zu seinem NVA-Wehrdienst eingezogen, aber noch während

der Grundausbildung im Januar 1970 ausgemustert aus gesundheitlichen Gründen. Danach war Thomas Knauf für ein Jahr angestellt beim Landestheater Halle als

Requisiteur und nebenbei beim VE Lichtspielbetrieb Halle als freiberuflicher Filmplakatmaler bis zu seinem bis Umzug nach Ostberlin im Februar 1971. Dort war er

zehn Monate an der Komischen Oper als Bühnenarbeiter angestellt. Im Dezember 1971 wurde er Regieassistent beim DDR-Fernsehen, war zuerst für zwei Jahre

freiberuflich, und 1973 festangestellt. Drei Jahre war Thomas Knauf im Studio Johannisital Regieassistent (u. a. von Lothar Bellag bei dem fünfteiligen Fernsehfilm

Daniel Druskat.) Nach seiner Ablehnung 1975 fürs Regiestudium an der Filmhochschule in Potsdam- Babelsberg wurde Thomas Knauf 1976 immatrikuliert in der

Fachrichtung Film und Fernsehwissenschaften. 1980 bestand er sein Diplom mit der theoretischen Arbeit "Lyrische Aspekte in den Spielfilmen des Ungarischen

Regisseurs István Szabó.

Nach seinem Diplom wurde Thomas Knauf von der Kaderleitung des DDR-Fernsehens fristlos entlassen, weil er die für ihn vorgesehene Planstelle als Dramaturg

der Sendung Von Woche zu Woche (Programmvorschau) abgelehnt hatte. Nach seiner Kündigung arbeitete Thomas Knauf für zwei Monate als Transportarbeiter

bei der Deutschen Reichsbahn am Güterbahnhof in Berlin-Lichtenberg. Ende September 1980 wurde Thomas Knauf (auf Wunsch des Regisseurs István Szabó)

vom DEFA-Studio für Spielfilme drei Monate festangestellt als sein deutscher Regieassistent für die Dreharbeiten in Potsdam und Ostberlin für seine Verfilmung

des Romans Mephisto von Klaus Mann.

Am 1. Januar 1981 wurde Thomas Knauf vom DEFA-Studio für Spielfilme festangestellt als Drehbuchautor. 1983 und 1984 machte er ein Fernstudium in Leipzig

für junge DDR-Autoren am Literaturinstitut Johannes R. Becher. Lyrik und Prosa schrieb Thomas Knauf bereits als Student der Filmhochschule, hatte sie jedoch

nicht veröffentlicht. Erst ab 1981 erschienen seine Gedichte in Neue Deutsche Literatur, Temperamente (Blätter für junge DDR-Literatur) und beim Eulenspiegel

Verlag Berlin. 1984 auch Gedichte von ihm in AKZENTE (Zeitschrift für Literatur) beim Hanser Verlag München und im Jahrbuch für junge Lyrik im Westberliner

Oberbaum Verlag. Neun Jahre war Thomas Knauf aber vor allem DEFA-Drehbuchautor von Spielfilmen in der Gruppe Babelsberg. 1988 wurde er Mitglied vom

DDR-Schriftstellerverband und war drei Monate in Großbritannien und Nordirland. Ende 1990 wurde Thomas Knauf mit allen festangestellten Drehbuchautoren

und Regisseuren von der DEFA-Leitung in die Freiberuflichkeit entlassen. Bereits im August 1990 zog Thomas Knauf (aus privaten Gründen) nach New York.

Dort war er fünf Jahre Korrespondent der Deutschen Wochenzeitung Freitag und schrieb als freier Journalist für die Kulturseite vor allem über die New Yorker

Kunstszene.1992 und 1993 war Thomas Knauf auch freier Mitarbeiter von CUNY TV (Kabelsender der Columbia University) für das Deutsche Filmprogramm

von Cinema Then, Cinema Now. 1994 reiste er zwei Monate durch Kalifornien und hielt Vorträge über DEFA-Filmgeschichte in den Goethe-Instituten von Los

Angeles und San Francisco. Im selben Jahr war Thomas Knauf vier Wochen mit dem österreichischen Filmemacher Herbert Brödl in Manaus (Brasilien) und

arbeitete mit ihm am Drehbuch für seinen Dokumentarspielfilm Verschollen im Amazonas-

1995 kehrte Thomas Knauf nach Deutschland zurück und schrieb bis 2001 Drehbücher fürs Fernsehen (u. a. für Tatort und Polizeiruf 110). Nebenbei gab er

als Gastdozent Drehbuchseminare an Filmschulen in Berlin, Babelsberg und Istanbul. Seit 1995 ist Thomas Knauf auch hin und wieder Regisseur und Autor

von Dokumentarfilmen fürs Deutsche Fernsehen. Als freier Journalist arbeitete er bis 2010 (u.a. für die taz, Frankfurter Rundschau, DIE ZEIT, Freitag, TIP,

Neue Zürcher Zeitung und World Press Review). 2011 war er für drei Monate Stipendiat von der Ingmar-Bergman-Stiftung auf der Insel Farö (Schweden).



FILMOGRAFIE

Drehbuchautor

1986: Rabenvater (DEFA-Spielfilm: Regie Karl-Heinz Heymann)

1987: Vorspiel (DEFA-Spielfilm: Regie und Co-Autor Peter Kahane)

1989: Treffen in Travers (DEFA-Spielfilm: Regie Michael Gwsidek)

1990: Die Architekten (DEFA-Spielfilm: Regie und Co-Autor Peter Kahane)

1992: Die Spur des Bernsteinzimmers (DEFA-Spielfilm: Regie Roland Gräf)

1993: Preußen und die Toleranz (Dokumentarfilm für den ORB)

1996: Brennendes Herz (Spielfilm für ARD: Regie Peter Patzak: Mitautor)

1997: Heißkalte Liebe (MDR-Polizeiruf 110: Regie Rolf Liccini))

1999: Ein Mann steht auf (Spielfilm in zwei Teilen für ARD)

1999: Journey Into the Sun (deutsch-türkischer Spielfilm: Script-Doktor)

2001: EXIL (NDR-Tatort: Regie Thomas Bohn)

2001 Führer X (Kinofilm: Regie Winfried Bonengel: Mitautor)

Regisseur

1979: Eine Nummer zu klein (Kurzspielfilm an der Filmhochschule Babelsberg)

1992: Der Schinkel von Babelsberg (Dokumentarfilm über Alfred Hirschmeier,

DEFA-Szenenbildner, für die Reihe Der unbekannte Ort vom ORB )

1995: Zurück nach Tareé (Dokumentarfilm fürs ZDF)

1996: Nepal, Land zwischen Himmel und Erde (Dokumentarfilm von ARD)

1996: Nepal, Land zwischen Gestern und Morgen (Dokumentarfilm von ARD)

1995: Schalom Israel (Dokumentarfilm von 3SAT)

2002: Rückkehr nach New York TRIBECASTAN (Dokumentarfilm: nicht beendet)

2004: Klaus Kuron - Spion in eigener Sache (Dokumentarfilm für 3SAT)

2004: Marcuses Asche (Dokumentarfilm: nicht beendet)

2008: Wir waren so frei (Kino-Dokumentarfilm)

2014: Jürgen Holtz - Gespräche um nichts (Kino-Dokumentarfilm)

2016: Als wir die Zukunft waren (Dokumentarfilm von MDR u. RBB: eine Episode)

2016: Ein Tag in meinem Leben - der Künstler Urs Jaeggi (Kino-Dokumentarfilm)

2024: Liebe und Zorn (Dokumentarfilm vom RBB: eine Episode)

Auszeichnungen

1988: DDR-Hörspielpreis für Die Stunde des Augenblicks (Berliner Rundfunk) 1988: Max-Ophüls-Preis für Vorspiel

1989: Treffen in Travers (Offiziell ausgewählt in Cannes 1989 für die Sektion Un Certain Regard)

1990: DDR-Kritikerpreis 1990 für Treffen in Travers

1990: Hauptpreis und Preise für besten männlichen und weiblichen Darsteller des

Nationalen Spielfilmfestivals der DDR für Treffen in Travers

1990: Sonderpreis des Nationalen Spielfilmfestivals der DDR für Die Architekten

Preis der Katholischen Kirche der DDR

1994: Preis für die beste Vorlesung an der University of Chico, Kalifornien

Literarische Werke

1997: Bahnhof Berlin. Hrsg. Katja Lange-Müller. dtv – Mitautor

2000: Jenseits von Hollywood. Verlag der Autoren – Mitautor

2004: Orangenmond im Niemandsland. Hrsg. Torsten Schulz. VISTAS-Verlag Berlin – Mitauto

2008: Der fremde Freund:Ulrich Plenzdorf. In: Scenario 2. Bertz & Fischer Verlag

2009: Tagebuch des Teufels. In: Lettre International, Ausgabe 86, Herbst 2009

2010: Pat Hobby's Babelsberg-Stories. In: Scenario 4. Bertz & Fischer Verlag (Auszug)

2011: Der Mann, der seinen Kopf für einen Witz verlor In: Scenario 5. Bertz & Fischer Verlag

2011: grenz/über – Texte für Urs Jaeggi. Stroemfeld Verlag – Mitautor

2011: Babelsberg-Storys – Erlebnisse eines Drehbuchautors in Ost und West. Alexander Verlag ( ISBN 978-3-89581-242-2)

2011: Guten Morgen, Herr Bergman! In: Lettre International, Ausgabe 95, Winter 2011

2012: Die Nächte der Kanzlerin (Auswahl). In: Scenario 6. Bertz & Fischer Verlag

2012: Der Golem vom Prenzlauer Berg. Ein Prenzlauer Berg Krimi. be.bra verlag, Berlin ( ISBN 978-3-89809-526-6)

2012: Berliner Weisse mit Schuss. Ein Prenzlauer Berg Krimi. be.bra verlag, Berlin (ISBN 978-3-89809-527-3)

2012: Das Gelbe Unterseeboot. In: Lettre International, Ausgabe 98, Herbst 2012

2012: Vom Tauchen im Eis. In: Lettre International, Ausgabe 101, Sommer 2013

2013: Mord hält jung. Ein Prenzlauer Berg Krimi. be.bra verlag, Berlin ( ISBN 978-3-89809-532-7)

2013: La Zona Rossa. In: Lettre International, Ausgabe 103, Winter 2013

2014: Das Recht auf Unglück. In: Scenario 8. Bertz & Fischer

2014: Prag im Winter. In: Lettre International, Ausgabe 104, Frühjahr 2014

2014: Warschauer Skizzen. In: Lettre International, Ausgabe 107, Winter 2014

2014: Die Nächte der Kanzlerin. Erzählung. Divan Verlag Berlin ( ISBN 978-3-86327-024-7)

2015: Die Stimme von Monica Vitti. In: Scenario 9. Bertz & Fischer 2015

2016: drei Filmerzählungen aus ‘Einsame Männer’. In: Scenario 10, Bertz & Fischer 2016

2018: Der Gott der kleinen Hunde. Buchverlag Stangl, Paderborn 2018 (ISBN 978-3-93496-990-2)

Auszeichnungen

1988: DDR-Hörspielpreis für Die Stunde des Augenblicks

1988: Max-Ophüls-Preis für Vorspiel

1989: Treffen in Travers Offiziell ausgewählt in Cannes 1989 (Un Certain Regard),

1990: DDR-Kritikerpreis 1990 für Treffen in Travers

1990: Hauptpreis und Preise für besten männlichen und weiblichen Darsteller des Nationalen Spielfilmfestivals der DDR für Treffen in Travers

1990: Sonderpreis und Preis der Katholischen Kirche des Nationalen Spielfilmfestivals der DDR für Die Architekten

1994: Preis für die beste Vorlesung an der University of Chico, California

Literatur

  • Wolfgang Trampe: Gespräch mit Thomas Knauf: „Die Welt braucht aber Mitgefühl und neue Ideen....“ In: Wolfgang Trampe: Erzählen für den Film.
  • Schriftenreihe der DEFA-Stiftung. Berlin: 2004 (ISBN 3-00-013941-9, S. 169–227)
  • Thomas Knauf: Babelsberg-Storys. Geschichten eines Drehbuchautors zwischen Ost und West, Alexander Verlag, Berlin Köln, 2011 (ISBN 978-3-89581-242-2)

Einzelnachweise