„Villa Otrang“ – Versionsunterschied

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Version vom 9. Juni 2014, 06:52 Uhr

Hohlziegel der Warmluftheizung hinter dem Wandverputz.

Die römische Villa Otrang ist eine antike Villa rustica in Fließem im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie wurde vom zweiten bis zum vierten Jahrhundert auf einer Fläche von 379 x 132 Metern errichtet und ist das bedeutendste Zeugnis römischer Kultur in der Eifel.

Sie stellt den Typ der im Trierer Raum verbreiteten Risalitvillen dar, bestehend aus 66 Räumen, Bädern, Säulenhallen und -gängen und einer ausgedehnten unterirdischen Warmluftheizung für Böden und Wände zusammen mit einem anschließenden Wirtschaftshof. Der damalige Wert wird umgerechnet auf etwa 2 Mio. Euro geschätzt. Im ausgehenden 4. Jahrhundert wurde die Anlage von den Germanen zerstört.

Wegen der zahlreichen Plünderungen – auch der der Metallwerkzeuge etc. – sind wir über die Funktion der einzelnen Räume schlecht informiert, auch nicht über die Zahl der Villenbewohner. Es lässt sich aber vermuten, dass zeitweise zwei bis drei Familien gleichzeitig hier wohnten. Die späteren fränkischen Siedler der Umgebung haben offenbar die Villa als Grabstätte benutzt. 1825 wurden zufällig bei Ackerarbeiten Teile eines Mosaiks entdeckt. 1838 besichtigte der preußische Kronprinz, der spätere Friedrich Wilhelm IV., die Reste der Villa und erwarb das Gelände. Die biedermeierlichen Schutzhäuser wurden errichtet und stehen heute selbst unter Denkmalschutz. Ab 1843 erfolgten genauere Vermessungen des Geländes.

Literatur

  • Heinz Cüppers: Römische Villa Otrang. Führungsheft 5. Mainz 1997
  • Peter Hoffmann, Villa Otrang, Führungsheft 5, Edition Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz, Schnell & Steiner, Regensburg 2004 ISBN 3-7954-1465-2
  • Sabine Faust: Herrenhaus der römischen Villa Otrang. In: Rheinisches Landesmuseum Trier (Hrsg.): Führer zu archäologischen Denkmälern des Trierer Landes. Trier 2008, ISBN 978-3-923319-73-2 (Schriftenreihe des Rheinischen Landesmuseums Trier 35) S. 106f.
  • Walter Pippke, Ida Pallhuber: Die Eifel. Köln [1984] 2. Auflage 1984. (DuMont Kunst-Reiseführer), S. 300, Abb. 100

Koordinaten: 50° 0′ 50″ N, 6° 32′ 47″ O