„Zeilhofen“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Groß- und Kleinschreibung
Zeile 31: Zeile 31:
== Geschichte ==
== Geschichte ==
Erste urkundliche Erwähnung von Zeilhofen findet sich 1370. Peter Zeilhofer war von 1363 bis 1375 Richter in Dorfen. Bereits 1553 werden Sitz und Schloss Zeilhofen erwähnt. 1625 baute Tobias von Zeilhofen das Schloss neu auf. Nach dessen Tod ging der Sitz durch verschiedene Hände. Zwischenzeitlich auch an das Kloster Seeligenthal. Zeilhofen war ab 1664 der Wohnsitz der [[südtirol]]erischen Kaufmannsfamilie [[Georg Gugler]]. Georg Gugler ist in der von ihm aus eigenen finanziellen Mitteln 1666 errichteten Antoniuskirche im Schatten des Hochaltares begraben. Ab Ende 1674 war Zeilhofen eine geschlossene [[Hofmark]].
Erste urkundliche Erwähnung von Zeilhofen findet sich 1370. Peter Zeilhofer war von 1363 bis 1375 Richter in Dorfen. Bereits 1553 werden Sitz und Schloss Zeilhofen erwähnt. 1625 baute Tobias von Zeilhofen das Schloss neu auf. Nach dessen Tod ging der Sitz durch verschiedene Hände. Zwischenzeitlich auch an das Kloster Seeligenthal. Zeilhofen war ab 1664 der Wohnsitz der [[südtirol]]erischen Kaufmannsfamilie [[Georg Gugler]]. Georg Gugler ist in der von ihm aus eigenen finanziellen Mitteln 1666 errichteten Antoniuskirche im Schatten des Hochaltares begraben. Ab Ende 1674 war Zeilhofen eine geschlossene [[Hofmark]].
[[File:ZeilhofenKirche Dorfen-01.JPG|miniatur|St. Antonius, Zeilhofen]]

Am 11. September 1716 ging die Hofmark Zeilhofen von Franz Xaver Gugler an den Freisinger Fürstbischof [[Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck|Johann Franz von Eckher]], also an das [[Hochstift Freising]]. Im selben Jahr wurde Johann Endtgrueber, dem Meßner und Schlossgärtner der Guglerischen Hofmark ein Hexenprozess gemacht. Am 12. Oktober 1716 wurde er vom [[Pfleggericht]] Erding dazu verurteilt, an einer Säule erdrosselt, und dann zu Staub und Asche verbrannt zu werden.
Am 11. September 1716 ging die Hofmark Zeilhofen von Franz Xaver Gugler an den Freisinger Fürstbischof [[Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck|Johann Franz von Eckher]], also an das [[Hochstift Freising]]. Im selben Jahr wurde Johann Endtgrueber, dem Meßner und Schlossgärtner der Guglerischen Hofmark ein Hexenprozess gemacht. Am 12. Oktober 1716 wurde er vom [[Pfleggericht]] Erding dazu verurteilt, an einer Säule erdrosselt, und dann zu Staub und Asche verbrannt zu werden.



Version vom 22. Februar 2014, 20:56 Uhr

Zeilhofen
Stadt Dorfen
Wappen von Zeilhofen
Koordinaten: 48° 17′ N, 12° 6′ OKoordinaten: 48° 16′ 54″ N, 12° 6′ 28″ O
Einwohner: 929
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 84405
Vorwahl: 08081

Zeilhofen ist ein Ortsteil der oberbayerischen Stadt Dorfen mit weniger als 100 Einwohnern. Bis zur bayerischen Gebietsreform 1978 war Zeilhofen eine Gemeinde mit Amtssitz in Oberdorfen.

Geographie

Zeilhofen liegt im Tal des Seebachs zwischen Dorfen und der großen Kreisstadt Erding. Die nächstgelegenen größeren Orte sind Oberdorfen und Landersdorf. Das Landschaftsbild wird durch zahlreiche Wälder und Wiesen geprägt.

Schloss Zeilhofen

Geschichte

Erste urkundliche Erwähnung von Zeilhofen findet sich 1370. Peter Zeilhofer war von 1363 bis 1375 Richter in Dorfen. Bereits 1553 werden Sitz und Schloss Zeilhofen erwähnt. 1625 baute Tobias von Zeilhofen das Schloss neu auf. Nach dessen Tod ging der Sitz durch verschiedene Hände. Zwischenzeitlich auch an das Kloster Seeligenthal. Zeilhofen war ab 1664 der Wohnsitz der südtirolerischen Kaufmannsfamilie Georg Gugler. Georg Gugler ist in der von ihm aus eigenen finanziellen Mitteln 1666 errichteten Antoniuskirche im Schatten des Hochaltares begraben. Ab Ende 1674 war Zeilhofen eine geschlossene Hofmark.

St. Antonius, Zeilhofen

Am 11. September 1716 ging die Hofmark Zeilhofen von Franz Xaver Gugler an den Freisinger Fürstbischof Johann Franz von Eckher, also an das Hochstift Freising. Im selben Jahr wurde Johann Endtgrueber, dem Meßner und Schlossgärtner der Guglerischen Hofmark ein Hexenprozess gemacht. Am 12. Oktober 1716 wurde er vom Pfleggericht Erding dazu verurteilt, an einer Säule erdrosselt, und dann zu Staub und Asche verbrannt zu werden.

Johann Franz von Eckher errichtete 1716 auch ein Franziskanerkloster (lag sö neben der Kirche), das 1802 im Zuge der Säkularisation aufgehoben und zusammen mit dem Schloss abgerissen wurde. 1818 wurde die Hofmark aufgehoben und mit Nachbargebieten zur Gemeinde Zeilhofen zusammengefasst. Im Zuge der bayerischen Gebietsreform schloss sie sich am 1. Mai 1978 der Stadt Dorfen an.[1]

Filialkirche St. Antonius

Die Kirche ist ein außen schmuckloser Hochbarockbau von 1666, der ein 3-jochiges Langhaus und einen sehr schwach eingezogenen 1-jochigen Chor mit polygonalem Abschluss besitzt. Über der südwestlichen Vorhalle ragt der zwiebel-begrönte Kirchturm empor. Innen ist die Kirche mit einem spätklassizistisch überarbeiteten Barock-Hochaltar der 1970 neu eingefasst wurde ausgestattet. Die Seitenaltäre, Neubarock mit klassizistischen Anleihen, fertigte der Dorfener Schreiner Franz Paul Schmitter 1849 an. Das Gewölbe ist mit dezent-reichen Stuck aus der Erbauungszeit verziert.

Ehemaliges Gemeindegebiet

Zur 16,95 km² großen und 929 Einwohner zählenden Gemeinde gehörten die Dörfer Landersdorf, Oberdorfen und Esterndorf, die Weiler Anning, Dürneibach, Embach, Hienering, Niederham, Rogglfing und Unterseebach, sowie zwölf Einöden. In Oberdorfen lag auch die Volksschule der Gemeinde Zeilhofen.

Quellen

  • Landkreis Erding, im Zeichen des Pferdes (1963) − Geschichte 1716-1978
  • Dorfener Heimatbuch Band 1 (2006) − Kirche St. Antonius

Einzelnachweise

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 573.

Vorlage:Navigationsleiste Stadtteile von Dorfen