Dresdner Chamisso-Poetikdozentur
Die Dresdner Chamisso-Poetikdozentur für Migrantenliteratur wurde 2001–2011 verliehen vom MitteleuropaZentrum für Staats-, Wirtschafts- und Kulturwissenschaften, einer zentralen wissenschaftlichen Einrichtung der Technischen Universität Dresden,[1] und der Robert Bosch Stiftung, in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft der TU Dresden. Der Kreis der Dozenten speiste sich aus dem jährlich durch die Stiftung vergebenen Adelbert-von-Chamisso-Preis für deutschsprachige Autoren nichtdeutscher Sprachherkunft. 2020 wurde die Chamisso-Poetikdozentur wieder neu aufgelegt.
Von 2005 bis 2011 wurde die Dresdner Chamisso-Poetikdozentur mit der Sächsischen Akademie der Künste durchgeführt.
Mit ihren Vorlesungen reflektierten Autoren nichtdeutscher Muttersprache ihre Erfahrungen mit dem Schreiben in einem fremden Land und maßen interkulturelle Wahrnehmungsfelder aus. Im Zentrum der Chamisso-Poetikdozentur stand dabei vor allem die Frage, welche persönlichen Erfahrungen ein Autor bzw. eine Autorin „zwischen den Sprachen“ macht bzw. wie Traditionen unterschiedlicher Sprachräume in der Literatur erkundet und verarbeitet werden. Besondere Bedeutung erhalten dabei Kategorien wie Emigration, Heimat, Sprache und Exil.
Dresdner Chamisso-Poetikdozenturen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2002: Yüksel Pazarkaya
- 2003: Gino Chiellino
- 2004: Adel Karasholi
- 2005: Ilma Rakusa
- 2006: Vladimir Vertlib
- 2007: José F. A. Oliver
- 2008: Zsuzsanna Gahse
- 2009: Hussain Al-Mozany
- 2010: Ota Filip
- 2011: Francesco Micieli
- 2020: Artur Becker
- 2021: Paul-Henri Campbell
- 2022: Marica Bodrožić
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- „Literatur ist für mich Chance zum Dialog“. Yüksel Pazarkaya erhielt die Chamisso-Poetikdozentur der Professur für Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Interview mit Marion Fiedler, in: Universitätsjournal der Technischen Universität Dresden 12/2000, S. 12 (online als PDF; 610 kB).
- Sybille Graf: Poetikdozenturen – Kennenlernen der Kulturen. Neben der Literatur Mitteleuropas steht jetzt auch Migrantenliteratur im Blickpunkt, in: Universitätsjournal der Technischen Universität Dresden 11/2000, S. 5 (online als PDF; 917 kB).
- Sven Hacker: Heimisch in der deutschen Sprache. Autorin Ilma Rakusa gibt Einblick in ihre poetische Werkstatt, in: Sächsische Zeitung vom 25. Januar 2005
- Undine Materni: Gesang auf das M. Dresdner Chamisso-Poetikdozentur mit Carmine Gino Chiellino, in: Sächsische Zeitung vom 31. Mai 2001
- Undine Materni: Ich bin hier und zugleich anderswo. Literatur. Grandioser Auftakt der 4. Chamisso-Poetikdozentur mit der Preisträgerin Ilma Rakusa, in: Sächsische Zeitung vom 21. Januar 2005
- Tomas Gärtner: Vladimir Vertlib hielt Poetik-Vorlesung im Blockhaus, in: Dresdner Neueste Nachrichten vom 4. Januar 2006.
- Undine Materni: Leben im Zwischenraum. Der Autor Vladimir Vertlib erzählt mit feiner Ironie von der Suche nach Heimat, in Sächsische Zeitung vom 11. Januar 2006.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ MitteleuropaZentrum auf der Website der TU Dresden
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dresdner Chamisso-Poetikdozentur bei der TU Dresden