Ruhwinkel
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 54° 6′ N, 10° 13′ O | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Plön | |
Amt: | Bokhorst-Wankendorf | |
Höhe: | 39 m ü. NHN | |
Fläche: | 13,13 km2 | |
Einwohner: | 963 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 73 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 24601 | |
Vorwahlen: | 04323, 04326 | |
Kfz-Kennzeichen: | PLÖ | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 57 069 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Kampstraße 1 24601 Wankendorf | |
Website: | www.amt-bokhorst-wankendorf.de | |
Bürgermeisterin: | Heidemarie Scheel (KWR) | |
Lage der Gemeinde Ruhwinkel im Kreis Plön | ||
Ruhwinkel ist eine Gemeinde im Kreis Plön in Schleswig-Holstein.
Geografie und Verkehr
Die Gemeinde Ruhwinkel liegt etwa 20 km östlich von Neumünster, etwa 20 km von Plön, etwa 20 km von Bad Segeberg und etwa 30 km von Kiel entfernt.
Durch die Gemeinde verläuft die Bundesautobahn 21 von Kiel nach Bad Segeberg.
Zum Ruhwinkeler Gemeindegebiet gehört der Fuhlensee. Dieser verlandet stetig und ist sehr schwer zugänglich. Das Gebiet um den Fuhlensee wurde 1983 als Naturschutzgebiet Fuhlensee und Umgebung ausgewiesen. Ruhwinkel liegt im Bereich des „Wankendorfer Seengebiets“ und der „Bornhöveder Seenkette“. So grenzen im Osten der Bornhöveder See, der Schmalensee und der Belauer See sowie im Norden der Schierensee unmittelbar an das Gemeindegebiet.
Die Gemeinde Ruhwinkel besteht aus den Ortschaften Ruhwinkel (mit den Wohnplätzen Altekoppel, Seeraden, Tanneneck, Vier und Vorhof), Bockhorn (mit den Wohnplätzen Beekskate, Drögenkuhlen und Eichholz) und Schönböken.
Von 1911 bis 1961 war Ruhwinkel Bahnstation der Kleinbahn Kiel-Segeberg, deren Gleise bereits 1962 entfernt wurden.
Geschichte
Gut Schönböken
Schönböken wurde um 1800 als Meierhof vom Gut Perdoel gegründet und im Jahr 1806 in den Stand eines adeligen Gutes erhoben. In dieser Zeit wird Schönböken zusammen mit den Ortschaften Ruhwinkel und Belau von dem Gut Perdoel abgetrennt. Im Jahre 1936 erwarb die Wehrmacht das Gut. Sie richtete hier ein Remonteamt ein und baute dieses ab 1941 zu einem Forschungs- und Versuchsgestüt um. Nach Kriegsende bis 1951 wurden die Hofländereien des Gutes Schönböken in Land für Siedlungshöfe umgewandelt.
Das Herrenhaus wurde 1805 errichtet und erhielt bei dem Um-und Erweiterungsbau im Jahre 1870 seine heutige Gestalt. Das Herrenhaus wurde nach Kriegsende erst von der Deutschen Landmaschinenschule (DEULA) und später als Katastrophenschutzschule genutzt. Heute dient es der Zen-Vereinigung Deutschland als Veranstaltungsort. Das Herrenhaus ist neben dem Torhaus und dem Gutspark in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein als Kulturdenkmal[2] eingetragenen.
Die Lindenallee Schönböken führt von der Bundesstraße B430 in einer Länge von über einem Kilometer und einem Bestand von annähernd 250 Linden direkt auf das Torhaus zu. Die Allee wurde 1856 angepflanzt und wurde im Jahre 2010 vom Schleswig-Holsteinischen Heimatbund mit der Auszeichnung "schöne Allee 2010" gekürt.[3]
Gut Bockhorn
Bockhorn war bis in das 17.Jahrhundert ein bewaldetes Gebiet im Besitz des Gutes Perdoel. Hierin liegt wohl auch der Ursprung des Namens Bockhorn; Bock leitet sich von Buche ab, -horn bedeutet Winkel / Ecke. Von Mitte des 17. Jahrhunderts bis Anfang des 18. Jahrhunderts wurde in Bockhorn eine Glashütte betrieben. Für den Betrieb der Glashütten war ein gewaltiger Bedarf an Brennholz vonnöten. Hierfür wurde der Baumbestand auf Bockhorn weitestgehend gerodet. Das so freigewordenen Land wurde in landwirtschaftliche Nutzflächen umgewandelt. Zwischen 1716 und 1726 wird Bockhorn als Meierhof angelegt und 1798 durch Verkauf vom Gut Perdoel getrennt. Im Jahr 1806 wird Bockhorn neben Schönböken in den Stand eines adeligen Gutes erhoben. In den Jahren 1957 bis 1958 wurde der Großteil der Hofländereien verkauft, um Siedlungshöfe zu errichten. Der Resthof befindet sich heute in Privatbesitz.
Das 1805 errichtete Herrenhaus wurde 2007 abgebrochen.
Politik
Von den elf Sitzen in der Gemeindevertretung hat die Wählergemeinschaft KWR seit der Kommunalwahl 2013 sechs Sitze und die Wählergemeinschaft BVS fünf.
Wappen
Blasonierung: „Von Silber und Gold durch einen mit sieben Lindenblättern besteckten grünen Sparren geteilt, unten ein linksgewendetes rotes Horn.“ [4]
Wirtschaft
Die Gemeinde ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Im Ortsteil Schönböken sind mehrere Gärtnereien vorhanden. Überdies hat die Rinderzucht Schleswig Holstein (RSH) eine Rinderbesamungsstation in Schönböken.
Persönlichkeiten
- Iven Kruse (1865–1926), Schriftsteller und Heimatdichter
- Charles Ross, (1816–1858) Kunstmaler
- Ludwig Ross (1806–1859), Archäologe
Literatur
- Lau, Klaus: 200 Jahre Schönböken - vom adeligen Gut zum Zen-Zentrum. Sonderausgabe der Zen-Informationen Nr.1/2000
- Kock, Otto: Bilder aus dem Amt Wankendorf. Wankendorf 1972
- Prange, Wolfgang: Die Anfänge der großen Agrarreformen in Schleswig-Holstein bis 1771. Neumünster 1971
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Liste der Kulturdenkmale in Ruhwinkel
- ↑ http://www.heimatbund.de/alleenwettbewerb/index.php
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein