„Charles Michel“ – Versionsunterschied
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Innerhalb der MR gehört Charles Michel zur „Renaissance-Gruppe“, die nach den Föderalwahlen von 2009, bei denen die MR herbe Verluste einstecken musste, den Rücktritt des damaligen Vizepremiers, Finanzministers und MR-Vorsitzenden [[Didier Reynders]] forderte. Nach den parteiinternen Wahlen konnte sich Charles Michel gegenüber dem MR-Fraktionsvorsitzenden in der Kammer [[Daniel Bacquelaine]] durchsetzen und trat die Präsidentschaft der MR am 14. Februar 2011 an.<ref>[http://www.lalibre.be/actu/belgique/article/642683/mr-charles-michel-a-pris-la-releve-de-didier-reynders-a-la-tete-du-mouvement.html ''MR: Charles Michel a pris la relève de Didier Reynders à la tête du Mouvement''.] LaLibre.be, 14. Februar 2011 (französisch).</ref> Als MR-Vorsitzender nahm Michel nach den vorgezogenen [[Parlamentswahl in Belgien 2010|Parlamentswahlen vom 13. Juni 2010]] an den Gesprächen zur sechsten [[Staatsreform (Belgien)|Staatsreform]] und zur Bildung einer Föderalregierung unter Formator [[Elio Di Rupo]] (PS) teil. Hierbei stimmte er der Teilung des [[Wahlkreis Brüssel-Halle-Vilvoorde|Wahlkreises Brüssel-Halle-Vilvoorde]] zu und löste einen parteiinternen Konflikt mit der [[Fédéralistes démocrates francophones|FDF]] aus, die seit 1992 mit den frankophonen Liberalen (PRL) in einem Wahlbündnis auftrat und seit 2002 einer der Bestandteile der MR war. Am 25. September 2011 verließ die FDF daraufhin die MR.<ref>Mathieu Colleyn: [http://www.lalibre.be/actu/politique-belge/c-est-fait-les-fdf-quittent-le-mr-51b8db06e4b0de6db9c356e6 ''C'est fait, les FDF quittent le MR''.] LaLibre.be, 26. September 2011 (französisch).</ref> Charles Michel wurde trotz der Teilung der Partei als Vorsitzender bestätigt.
Charles Michel ist Kommandeur des [[Leopoldsorden (Belgien)|Leopoldsordens]].▼
=== Belgischer Ministerpräsident ===
[[Datei:Vladimir Putin and Charles Michel (2018-01-31) 01.jpg|mini|Michel als Premierminister mit dem russischen Präsidenten [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Wladimir Putin]] (Januar 2018)]]
Bei den [[Parlamentswahl in Belgien 2014|Föderalwahlen vom 25. Mai 2014]] erlangte die MR auf frankophoner Seite einen Wahlsieg; die PS und die [[Centre Démocrate Humaniste|cdH]] mussten dagegen leichte Verluste einfahren. Nach den Wahlen wurden zunächst [[Bart De Wever]] ([[Nieuw-Vlaamse Alliantie|N-VA]]) und dann Charles Michel vom [[Philippe (Belgien)|König]] zum [[Informateur]] ernannt. Als sich die Möglichkeit einer Koalition aus N-VA, CD&V, Open VLD und MR abzeichnete, beauftragte der König das Tandem Charles Michel und [[Kris Peeters]] (CD&V) am 22. Juli 2014 mit der Regierungsbildung.<ref>Jorn Van Thillo: [http://www.standaard.be/cnt/dmf20140722_01187359 ''Formatieopdracht voor Kris Peeters en Charles Michel''.] Standaard.be, 22. Juli 2014 (niederländisch).</ref> Eine Einigung konnte am 7. Oktober 2014 nach etwa zweieinhalbmonatiger Verhandlung erreicht werden.<ref>David Coppi, Dirk Vanoverbeke, Véronique Lamquin: [http://www.lesoir.be/673084/article/actualite/belgique/elections-2014/federales/2014-10-07/suedoise-boucle-l-accord-gouvernement-charles-michel-premi ''La suédoise boucle l’accord de gouvernement, Charles Michel Premier ministre''.] Lesoir.be, 7. Oktober 2014 (französisch).</ref> Charles Michel legte seinen Eid als Premierminister am 11. Oktober ab und wurde somit mit 38 Jahren zum jüngsten belgischen Regierungschef; er ist nach [[Paul-Émile Janson]] erst der zweite französischsprachige Liberale, der dieses Amt belegt.<ref>[http://www.standaard.be/cnt/dmf20141007_01308323 ''Biografie. Charles Michel wordt jongste premier uit Belgische geschiedenis''.] [[Belga]]-Artikel auf Standaard.be, 7. Oktober 2014 (niederländisch).</ref>
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Am 18. Dezember 2018 kündigte Michel wegen eines drohenden [[Misstrauensvotum]]s gegen seine neugebildete [[Regierung Michel II|Minderheitsregierung]] seinen Rücktritt an.<ref>[https://www.welt.de/politik/ausland/article185754794/Belgiens-Regierungschef-Charles-Michel-kuendigt-Ruecktritt-an.html ''Belgischer Regierungschef kündigt Rücktritt an'']. Welt Online, 18. Dezember 2018.</ref> Seither war die Regierung Michel II geschäftsführend im Amt, auch über die [[Parlamentswahl in Belgien 2019|Parlamentswahlen]] vom 26. Mai 2019 hinaus, da sich keine neue Mehrheit fand.
=== Präsident des Europäischen Rates ===
Im Juli 2019 wurde er zum [[Präsident des Europäischen Rates|Präsidenten]] des [[Europäischer Rat|Europäischen Rates]] gewählt und übernahm sein Amt am 1. Dezember 2019 von [[Donald Tusk]]. Daher kündigte er am 26. Oktober 2019 seinen Rückzug an. Am 27. Oktober 2019 nahm der König den Rücktritt der [[Regierung Michel II]] an und ernannte auf seinen Vorschlag hin [[Sophie Wilmès]] zur neuen geschäftsführenden Ministerpräsidentin.<ref>[[Belga]]: ''Sophie Wilmès nommée Première ministre par intérim, première femme à ce poste'' La Libre 27. Oktober 2019, [https://www.lalibre.be/belgique/politique-belge/sophie-wilmes-nommee-premiere-ministre-par-interim-1ere-femme-a-ce-poste-5db5baa29978e218e37f731c online] abgerufen am 27. Oktober 2019, 22:56 Uhr MEZ</ref>
Anfang April 2021 war Charles Michel gemeinsam mit Kommissionspräsidentin [[Ursula von der Leyen]] zu einem offiziellen Besuch in der Türkei. Michel geriet in die Kritik, nachdem er sich bei einem Fototermin mit Präsident [[Recep Tayyip Erdoğan]] vor von der Leyen hinsetzte, obwohl ihr keine ebenbürtige Sitzgelegenheiten zur Verfügung stand. Michel wurde in der Folge für seinen Mangel an Feingefühl und Manieren kritisiert, er selbst schrieb die Verantwortung den türkischen Protokollbeamten zu, die nur einen Sessel für die Gäste aufgestellt hatten und sagte, er habe keine Szene machen wollen und es für professioneller gehalten, das Treffen fortzusetzen. Der Vorfall ging als „[[Sofagate]]“ in die öffentliche Diskussion ein.<ref>[https://www.nytimes.com/2021/04/07/world/europe/turkey-eu-women-chair.html Matina Stevis-Gridneff und Carlotta Gall: "Two Presidents Visited Turkey. Only the Man Was Offered a Chair."] New York Times vom 7. April 2021</ref>
▲Charles Michel ist Kommandeur des [[Leopoldsorden (Belgien)|Leopoldsordens]].
== Übersicht der politischen Ämter ==
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