Ansgarkirche (Hamburg-Othmarschen)
Die Ansgarkirche im Hamburger Stadtteil Othmarschen wurde 1965 fertiggestellt nach Plänen des Architekten Otto Andersen. Sie gehört neben der neugotischen Kreuzkirche zur Evangelisch-Lutherischen Tabita-Kirchengemeinde Ottensen-Othmarschen im Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein.
Geschichte
In den 1950er Jahren war die Einwohnerzahl in Ottensen-Othmarschen stark angewachsen. 1956 wurde daher der Bau eines neuen Gemeindezentrums angeregt. Für dieses Vorhaben konnte der Architekt Otto Andersen (1924–81) gewonnen werden, der sich mit seinen norddeutschen Kirchenräumen in der Nachkriegszeit bereits einen Namen gemacht hatte. Der Grundstein wurde am 6. Oktober 1963 gelegt, die Einweihung am 1. August 1965 gefeiert. Namenspatron wurde Ansgar, der im 9. Jahrhundert u. a. als Erzbischof von Hamburg wirkte.
Bauwerk
Die Ansgarkirche erhebt sich auf einem sechseckigen Grundriss. Die hochgeschlossenen Außenwände werden durch ein schmales umlaufendes Fensterband gegliedert, das direkt unter dem sehr flach geneigten Zeltdach ansetzt. Dem Baukörper ist ein Campanile als Stahlbetonkonstruktion zur Seite gestellt ist. Weiß gekalkte Ziegelwände bestimmen den Gottesdienstraum nach innen. Ein Oberlicht setzt einen Akzent über dem Altarraum im Süden. Diesem liegt im Norden eine weit in den Raum ragende Empore gegenüber. Der Altarraum wird von drei Bankblöcken umfangen.
Ausstattung
Die Bildhauerin Ursula Querner (1921–69) gestaltete die Hauptstücke: den tischförmigen Altar (eine Natursteinplatte in einem Stahlgestell), das bronzene Kruzifix (der Auferstehende, eingeschrieben in ein Quadrat) und das bronzene Taufbecken (tischförmig). Die Antependien von Kanzel und Pult stammen von der Textilkünstlerin Tatiana Ahlers-Hestermann (1919–2000). Zum klaren Raumeindruck tagen außerdem die zarten hängenden Lampenkonstruktionen bei. Für die Sakristei gestaltete der Künstler Ernst Günter Hansing (1929–2011) ein farbiges Betonglasfenster mit drei ineinander verschränkten Kreuzmotiven. Die Orgel der Ansgarkirche kam 1969 aus der Werkstatt Friedrich Weigle in Echterdingen. Zudem fasst der Campanile vier Glocken, die in den Tönen e, a, h und cis gestimmt sind.
Literatur
- Hans-Georg Soeffner u. a.: Dächer der Hoffnung. Kirchenbau in Hamburg zwischen 1950 und 1970, Hamburg 1995, S. 168–170.
- Claus Rauterberg: Der Architekt Otto Andersen (1924–1981) und seine Kirchenbauten in Schleswig-Holstein und Hamburg, in: DenkMal! 10. Jahrgang 2003, 1, S. 89–100.
- Karin Berkemann: "Baukunst von morgen!" Hamburgs Kirchen der Nachkriegszeit, hg. vom Denkmalschutzamt Hamburg, Hamburg 2007, S. 34, 56-57.
Weblinks
Koordinaten: 53° 32′ 58,5″ N, 9° 54′ 29,6″ O