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Informationen zur Kirche und der Hohenthal Grabkapelle
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| Höhe = 118 <!-- Quelle: Geodatenzentrum -->
| Fläche =
| Einwohner = 1014
| Einwohner-Stand-Datum = 2007-12-31
| Einwohner-Quelle = <ref>{{Internetquelle |url=https://www.landkreisleipzig.de/f-Download-d-file.html?id=1504 |titel=Landkreis Leipzig – Nahverkehrsplan |werk= |hrsg=Landkreis Leipzig |seiten=11 |format=PDF; 3,2 MB |abruf=2023-11-17}}</ref>
| Eingemeindungsdatum = 1950-07-01
| Eingemeindet-nach = [[Großlehna]]
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== Lage ==
Altranstädt liegt in der [[Leipziger Tieflandsbucht]] ca. 14,5 km westsüdwestlich des Stadtzentrums von Leipzig und 11 km östlich von [[Leuna]]. In unmittelbarer Nachbarschaft verläuft die Grenze zu Sachsen-Anhalt.
 
Die Bundesautobahn 9 passiert Altranstädt im Nordwesten, in der Nähe liegende Anschlussstellen sind Leipzig-West Bad Dürrenberg. Von der Bundesstraße 186 führt ein Abzweig zwischen Priesteblich und Markranstädt in die Ortschaft Altranstädt. Außerdem ist Altranstädt von Großlehna aus über die Westsiedlung an Markranstädt, über die Kappstraße an Lützen und Nempitz sowie über eine neu renovierte Straße nach Kötzschau angebunden.
 
Zahlreiche Feld- und Radwege ermöglichen einen flüssigen Radverkehr aus und in den Ort. Nennenswert ist ein moderner Radweg nach Markranstädt sowie Feldwege nach Günthersdorf, Priesteblich und Nepitz.
 
Altranstädt ist an den ÖPNV mit vier Bushaltestellen der Linie 163 angebunden. Diese ermöglichen in der Woche stündliche Anbindungen nach Markranstädt oder zweistündig nach Günthersdorf. Die Regionalbahn 20 ab dem ca. 1&nbsp;km entfernten Bahnhof Großlehna ermöglicht stündlichen Verkehr nach Leipzig oder Eisenach. In Leipzig ist man ab Großlehna in 20 Minuten.
 
== Geschichte ==
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Im Jahre 1620 wurde zum Rittergut ein Schloss als Dreiflügelanlage mit Anschluss an die Kirche errichtet, die im Jahre 1745 neu erbaut wurde. Im [[Großer Nordischer Krieg|Großen Nordischen Krieg]] hatte der junge schwedische König [[Karl XII. (Schweden)|Karl XII.]] vom September 1706 bis zum September 1707 sein Hauptquartier im Schloss Altranstädt. Damit war das Schloss für diese Zeit ein politisches Zentrum in Europa. Dort unterzeichnete Karl XII. am 24. September 1706 mit [[August II. (Polen)|August dem Starken]] den [[Altranstädter Frieden]], wobei August der Starke (zumindest für einige Jahre) die polnische Königskrone verlor, und am 1. September 1707 mit dem [[Römisch-deutscher Kaiser|deutschen Kaiser]] [[Joseph I. (HRR)|Joseph I.]] die [[Altranstädter Konvention]], die den [[Protestantismus|Protestanten]] im kaiserlich regierten [[Schlesien]] Glaubensfreiheit garantierte.
[[Datei:Altranstädt Kirche.jpg|mini|Die Altranstädter Kirche]]
Vor seinem Abzug soll der Schwedenkönig in eine runde Fensterscheibe den Spruch „Adieu Altranstätt, je vais à Suede, ton Séjour nome plait pas.“ geritzt haben.<ref name="Schiffner" />
 
Nach der Überführung in Volkseigentum durch die Bodenreform 1946 diente das Schloss bis 2000 zu Wohnzwecken und in bescheidenem Maße als Museum. 2002 wurde zur Erhaltung und Sanierung des Schlosses sowie seiner Nutzung der Förderverein Schloss Altranstädt e.V. gegründet.
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Verwaltungsmäßig gehörte Altranstädt bis 1815 zum Kurfürstentum bzw. [[Königreich Sachsen]]. Seit der [[Säkularisation]] des Gutshofs im Jahr 1540 waren die zum Gutsbezirk gehörigen Orte Altranstädt, [[Großlehna]] und [[Miltitz (Leipzig)|Klein-Miltitz]] sowie [[Nempitz|Treben und Oetzsch]] als Exklaven im [[Hochstift Merseburg|hochstift-merseburgischen]] [[Amt Lützen]] zum [[Kreisamt Leipzig]] gekommen.<ref>[[Karlheinz Blaschke]], [[Uwe Ulrich Jäschke]]: ''Kursächsischer Ämteratlas'', Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0, S.&nbsp;60&nbsp;f.</ref>
 
Durch die Beschlüsse des [[Wiener Kongress]]es trat Sachsen Altranstädt und Großlehna sowie Treben und Oetzsch mit dem Westteil des Amts Lützen im Jahr 1815 an Preußen ab. Bei der politischen Neuordnung Preußens wurden sie 1816 dem [[Landkreis Merseburg|Kreis Merseburg]]<ref>[httphttps://www.gemeindeverzeichnis.de/gem1900/gem1900.htm?sachsen_provinz/merseburg.htm Der Landkreis Merseburg im Gemeindeverzeichnis 1900]</ref> im [[Regierungsbezirk Merseburg]] der [[Provinz Sachsen]] zugeteilt. Das weiter östlich gelegene Klein-Miltitz verblieb jedoch beim königlich-sächsischen Kreisamt Leipzig, dem nun auch der Ostteil des Amts Lützen mit Markranstädt angegliedert wurde. Altranstädt blieb bis 1945 bei Preußen.

Am bzw17. nachApril 1945 erreichte gegen 00:50 Uhr die Kompanie G des 2. Bataillons des 38. Regimentes der [[2nd Infantry Division (Vereinigte Staaten)|2. Infanteriedivision]] der US-Streitkräfte aus dem Raum [[Kötzschau]] kommend Altranstädt und befreite die Ortschaft.<ref>[[Jürgen Möller]]: ''Kriegsschauplatz Leipziger Südraum 1945'', 2011, ISBN 978-3-86777-168-9</ref>

Nach dem Zweiten Weltkrieg beigehörte Altranstädt zu [[Sachsen-Anhalt]] bis zur Gründung der Bezirke in der DDR im Jahr 1952. Nunmehr gehörte es zum [[Kreis Leipzig-Land]] im [[Bezirk Leipzig]] und damit nach der Neugründung des Freistaates Sachsen zu diesem, bis dieser 1994 zum [[Landkreis Leipziger Land]] kam.
 
Am 1. Juli 1950 wurde Altranstädt nach [[Großlehna]] eingemeindet und kam am 1. Januar 2006 mit diesem in die Stadt Markranstädt. Die Bevölkerungszahl von Altranstädt erreichte im Jahre 1946 nach dem Zuzug der Flüchtlinge und Vertriebenen aus den [[Deutsche Ostgebiete|deutschen Ostgebieten]] mit 1817 Einwohnern ihr Maximum.
 
== Sehenswürdigkeiten ==
 
Das sanierte Schloss beherbergt als Museum das Friedenszimmer zum Altranstädter Frieden und eine Ausstellung zum Großen Nordischen Krieg. In weiteren Räumen finden Wechselausstellungen zu moderner Kunst und Ähnliches statt. Jeden Samstag und Sonntag in den Sommermonaten findet eine Führung im Schloss statt.
 
Durch den ca. 1190 erbauten Turm kann man vom Schloss direkt in die neu renovierte Kirche gelangen. Zeugnis dieser Zeit ist u.A&nbsp;a. eine der drei Glocken im Turm, welche seit ca. 1200 dort läutet. Jede halbe Stunde schlägt die mittlere Glocke aus dem Jahre 1771. Klänge gibt es auch in der Kirche von der neuen Orgel aus den 1980er Jahren. Die Kirche wird jeden Monat einmal zu Gottesdiensten genutzt. Außerdem wird die Kirche für Konzerte, Trauerfeiern oder andere Veranstaltungen genutzt. Besonders ist, dass die Kirche eine Orgelempore auf der Ostseite aufweist obwohl in den meisten Kirchen sich die Orgelempore auf der Westseite befindet. Grund dafür ist die Patronatsloge auf der Westseite, welche die direkte Anbindung an das Schloss ermöglicht. Von dort aus hat man einen wunderbaren Blick auf die gesamte Kirche. Die Kirche verfügt über ca. 280 Sitzplätze im Kirchenschiff und den auf beiden Emporen links und rechts der Patronatsloge.
 
Im Hof des Schlosses wurde 1907 anlässlich der Zweihundertjahrfeier der Altranstädter Konvention in Anwesenheit des schwedischen Kronprinzen ein Obelisk errichtet, der sich sowohl auf die Altranstädter Konvention als auch den Friedensschluss bezieht.
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Im anliegenden Kapellengarten kann die Hohental-Grabkapelle besichtigt werden. In der renovierten Kapelle haben wichtige Personen ihre letzte Ruhestätte gefunden.
 
Auf dem etwas entfernten Friedhof sind Bestattungen möglich. Besonderheit ist die Urnengemeinschaftsanlage. Für Trauerfeiern kann die renovierte Trauerhalle genutzt werden, dort findenkönnen aber nur ca. 15 Personen Platz nehmen. Für größere Trauerfeiern wird die Kirche genutzt.
 
* <!--warum?-->
 
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Altranstädt Kirche innen.jpg|{{centerCenter|Das Innere der Kirche}}
Altranstädt Jubiläumsobelisk.jpg|{{centerCenter|Der Jubiläumsobelisk}}
Altranstädt Obeliskeninschrift.jpg|{{centerCenter|Inschrift am Jubiläumsobelisk}}
Pano friedenszimmer2 k wiki.jpg|{{centerCenter|Das Friedenszimmer als 360°-Panorama}}
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== Weblinks ==
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* [http://schloss-altranstaedt.de/ Schloss Altranstädt]
* {{HOV}}