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| Taxon5_WissName = Chordata
| Taxon5_Rang = Stamm
| Bild = AlbaaLaysan Albatross in Aleutians by USFWS.jpg
| Bildbeschreibung = [[SchwarzbrauenalbatrosLaysanalbatros]] (''ThalassarchePhoebastria melanophrisimmutabilis'')
}}
Die '''Albatrosse''' (Diomedeidae) sind eine [[Familie (Biologie)|Familie]] von [[Seevögel]]n aus der [[Ordnung (Biologie)|Ordnung]] der [[Röhrennasen]] (Procellariiformes). Von den 21  Arten kommen 17 in den südlichen Ozeanen vor, drei im Nordpazifik und eine in den Tropen.
 
Die '''Albatrosse''' (Diomedeidae) sind eine [[Familie (Biologie)|Familie]] von [[Seevögel]]n aus der [[Ordnung (Biologie)|Ordnung]] der [[Röhrennasen]] (Procellariiformes). Von den 21 Arten kommen 17 in den südlichen Ozeanen vor, drei im Nordpazifik und eine in den Tropen.
 
== Merkmale ==
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== Verbreitung und Lebensraum ==
[[Datei:Cypron-Range Diomedeidae.svg|hochkant=1.5|mini|Verbreitung der Albatrosse]]
Der Großteil der Arten lebt über den Ozeanen der Südhalbkugel. Dort kommen sie vor allem auf verschiedenen Inseln wie [[Falklandinseln|Falkland]], [[Macquarieinsel]], [[Crozetinseln]], [[Prince-Edward-Inseln]] und [[Südgeorgien]] vor,; daneben bilden sie vereinzelte Kolonien in der [[Antarktis]].
 
Klimatisch liegt der Schwerpunkt auf polaren und subpolaren Breiten, seltener in gemäßigten Zonen, und mit dem [[Galapagosalbatros]] lebt nur eine einzige Art in den Tropen. Drei weitere Arten leben, geografisch von den vorgenannten deutlich getrennt, im subtropischen, gemäßigten und subpolaren Bereich des [[Pazifischer Ozean|Nordpazifik]].
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Im [[Atlantischer Ozean|Nordatlantik]] und seinen Nebenmeeren gibt es für gewöhnlich keine Albatrosse; ebenso fehlen sie, abgesehen von der Umgebung der [[Galápagos-Inseln]], in den Tropen. Während im [[Südpolarmeer]] eine Vielzahl von Albatrosarten beheimatet ist, fehlen sie gänzlich im [[Nordpolarmeer]].
 
Stürme führen allerdings dazu, dass Albatrosse auch auf die Nordhalbkugel verschlagen werden. Da sie ohne Wind nicht flugfähig sind, können sie anschließend die [[äquator]]ialen [[Kalmen]] nicht mehr überqueren und verbleiben so oft mehrere Jahre auf der „falschen“ Halbkugel. Zum Beispiel war ein Schwarzbrauenalbatros von 1972 bis 1987 alljährlich auf den [[ShetlandinselnShetland]]inseln zu sehen. Auch auf [[Helgoland]] wurde seit 2014 regelmäßig ein Schwarzbrauenalbatros gesichtet.<ref>http://www.cn-online.de/stadt-land/news/albatros-ist-auf-helgoland-gelandet.html</ref>
 
Albatrosse meiden normalerweise die Küstennähe, und das feste Land suchen sie ausschließlich zum Brüten auf. Sie können Wanderungen fliegend über gewaltige Distanzen unternehmen, oft wird die ganze Erde umrundet<ref name="SPON-336692">{{Internetquelle|url=http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/gefiederte-vielflieger-in-46-tagen-um-die-welt-a-336692.html |titel=Gefiederte Vielflieger: In 46 Tagen um die Welt |autor= |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2005-01-17 |zugriff=2018-06-09}}</ref>. Als Brutplätze dienen meistens kleine Inseln mit grasbewachsenen Hängen. Felsige Steilküsten bieten dagegen wegen Start- und Landeschwierigkeiten ungeeignete Bedingungen für Albatrosse.
 
Laut einem [[NABU]]-Bericht aus dem Jahr 2020 sterben jährlich weltweit mehr als 300.000 Seevögel (davon etwa 100.000 Albatrosse) durch die [[Hochseefischerei]] und dabei insbesondere durch [[Langleinenfischerei|Langleinen]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/gefaehrdungen/fischerei/index.html |titel=Gefährdungen für Vögel - Fischerei |abruf=2020-05-12 |sprache=de}}</ref>
 
== Lebensweise ==
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=== Ernährung ===
[[Datei:Albatrosses associating with killer whales.JPG|mini|Albatrosse folgen einem Schwertwal, um dessen Beutereste zu fressen. Das Bild wurde durch eine an einem Albatros befestigte Kamera aufgenommen.]]
Die Hauptnahrung der Albatrosse sind [[Tintenfische]]. Diese wandern oft nachts aus der Tiefsee in oberflächennahes Wasser, so dass sich Albatrosse über den Schwärmen zum Fressen zusammenfinden. Daneben sind kleine Fische ein wichtiger Nahrungsbestandteil, meistens nur bis zur Größe einer [[Sardine]]. Weitere Nahrungsquellen sind [[Krebstiere]] und selten [[Qualle]]n und [[Aas]].
 
Albatrosse sind zwar gute Flieger, können aber keine schwierigen Manöver nahe der Oberfläche fliegen. Daher können sie nur die kleinsten Arten Beute von der Oberfläche fliegend erhaschen. Die meisten Albatrosse lassen sich auf dem Wasser nieder und fressen schwimmend.
 
Oft folgen Albatrosse Schiffen, um deren Aufwinde zu nutzen und ohne Kraftaufwand in der Luft bleiben und mitreisen zu können. Fischerboote werden wegen des über Bord geworfenen Abfalls verfolgt. Beliebt sind [[Walfang|Walfänger]], um sich an den nicht verwertbarenverwerteten Teilen der getöteten [[Wale]] gütlich zu tun. Ferner betätigen sich Albatrosse manchmal als [[Kleptoparasitismus|Kleptoparasiten]]; zum Beispiel jagen Galapagosalbatrosse [[Tölpel]]n regelmäßig ihre Beute ab. Der Schwarzbrauenalbatros folgt manchmal [[Schwertwal]]en, um deren Beutereste zu fressen.<ref>[http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,653736,00.html Spiegel Online], abgerufen am 22. Oktober 2009</ref>
 
=== Fortpflanzung ===
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== Alter ==
Albatrosse sind sehr langlebige Vögel. Die großen Arten brüten im Alter von zehn bis elf Jahren das erste Mal. Der mit mindestens 67&nbsp;70 Jahren älteste Albatros<ref>{{Literatur |Titel=Ältester bekannter Seevogel: Albatros legt mit 66 &nbsp;Jahren ein Ei |Sammelwerk=Frankfurter Allgemeine Zeitung |Datum=2016-12-10 |ISSN=0174-4909 | |Abruf=2016-12-10}}</ref> und damit auch der (Stand Januar 20182021) älteste wildlebende Vogel ist ein Laysanalbatros namens „Wisdom“„[[Wisdom (Albatros)|Wisdom]]“, der 1956 als brütender Altvogel beringt wurde und auch im Jahr 2016 noch erfolgreich brütete<ref>{{Internetquelle|autor=Carrie Arnold|url=http://news.nationalgeographic.com/2017/02/oldest-bird-wisdom-albatross-laysan/|titel=World's Oldest Wild Bird Has Baby at 66|werk=National Geographic|datum=2017-02-17|zugriff=2017-10-15|sprache=en}}{</ref><ref>Papahānaumokuākea Marine National Monument: ''[https://www.sciencedaily.com/releases/2013/02/130204111111.htm World's oldest-known wild bird hatches another chick].'' Pressemitteilung vom 4. Februar 2013</ref> und anfangsAnfang Januar 2018 erneut ein Ei legte.<ref>NZZ, 6. Januar 2018, Seite 26</ref> Forscher um [[British Antarctic Survey]], schätzen, Wisdom habe seither 36 Eier ausgebrütet.<ref>{{Internetquelle |autor=DER SPIEGEL |url=https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/midway-atoll-im-pazifik-albatros-bruetet-kueken-aus-mit-70-jahren-a-aeb80794-8150-4ebc-853c-4891c48f6718 |titel=Midway-Atoll im Pazifik: Albatros brütet Küken aus – mit 70 Jahren |abruf=2021-03-12 |sprache=de}}</ref> Allerdings gibt es eine hohe Sterblichkeit bei jungen Vögeln. So überleben 70&nbsp;Prozent der jungen Wanderalbatrosse ihr erstes Lebensjahr nicht.
 
== Stammesgeschichte ==
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=== Innere Systematik ===
[[Datei:Waved albatross courtship.jpg|mini|[[Galapagosalbatros]] (''Phoebastria irrorata'')]]
Traditionell wurden die Albatrosse in zwei [[Gattung (Biologie)|Gattungen]] mit 14 &nbsp;[[Art (Biologie)|Arten]] unterteilt. Dies waren ''Diomedea'' und ''Phoebetria''. Als deutlich wurde, dass ''Diomedea'' in der ursprünglichen Zusammenstellung [[Paraphylie|paraphyletisch]] wäre, teilte man noch die Gattungen ''Phoebastria'' und ''Thalassarche'' ab, so dass es nun vier Gattungen gibt, die alle mit ziemlicher Sicherheit [[Monophylie|monophyletisch]] sind.<ref name="Nunn">Gary Nunn & al.: ''Evolutionary relationships among extant albatrosses (Procellariiformes: Diomedeidae) established from complete cytochrome-b sequences''. In: ''The Auk'' 1996, Nr. 113, S.&nbsp;784–801</ref>
 
Die Artenzahl wurde zuletzt drastisch erhöht. So beschrieben die Zoologen Robertson und Nunn 1998 statt der bis dahin üblichen 14 nun 24 &nbsp;Arten. Die Erhöhung der Artenzahl ist allerdings nur auf Erhebung von bisher als Unterarten angesehener Taxa in den Artstatus zurückzuführen, nicht auf die Entdeckung neuer Arten.<ref>Graham Robertson, Rosemary Gales: ''Albatross Biology and Conservation''. Surrey Beatty & Sons, 1998, ISBN 0-949324-82-5</ref> Die in der folgenden Auflistung wiedergegebene Zahl von 21 Arten folgt Brooke 2004 (siehe Literatur).
 
* Gattung ''[[Diomedea (Gattung)|Diomedea]]'': die großen Albatrosse der Südhalbkugel
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** [[Indischer Gelbnasenalbatros]], ''Thalassarche carteri''
** [[Buller-Albatros]], ''Thalassarche bulleri''
* Gattung ''[[Phoebetria]]'': die dunklen [[RußalbatrosRußalbatrosse]]se
** [[DunkelalbatrosRußalbatros]], ''Phoebetria fusca''
** [[RußalbatrosGraumantelalbatros]], ''Phoebetria palpebrata''
 
Die Gattungen ''Diomedea'' und ''Phoebastria'' sind [[Schwestergruppe|Schwestertaxa]], ebenso die Gattungen ''Thalassarche'' und ''Phoebetria''.<ref name="Nunn" /> Die Verwandtschaftsverhältnisse sind im folgenden Kladogramm dargestellt:
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Das Wort „Albatros“ gelangte über die englische Seefahrersprache ins Deutsche. Es stellt eine vermutlich unter dem Einfluss von [[Latein|lat]]. ''albus'' „weiß“ entstandene Abwandlung des [[Spanische Sprache|spanischen]] und [[Portugiesische Sprache|portugiesischen]] ''alcatraz'' dar, das heute den [[Tölpel]] bezeichnet, ursprünglich aber große schwarze Seevögel im Allgemeinen und den [[Pelikane|Pelikan]] im Besonderen. Das spanische Wort wiederum leitet sich aus dem arabischen ''al-qādūs'' „Schaufel eines Wasserrads“ ab, mit dem die Mauren in Anspielung auf seinen Kehlsack den Pelikan bezeichneten.
 
Seeleute hatten ein besonderes Verhältnis zu Albatrossen. Einerseits wurden einige Tiere spätestens ab dem 18. &nbsp;Jahrhundert zur Bereicherung der Bordverpflegung für ihr Fleisch gejagt.<ref>''Donnerstag, 24. November [1772] – … Viele Albatrosse über dem Schiff, deren einige wir mit dem Feuerhaken fingen und die als Abwechslung in der Nahrung durchaus willkommen waren, sogar zu einer Zeit, da alle Hilfskräfte mit frischem Schafsfleisch versorgt wurden&nbsp;…'' – Logbuch James Cook, laut A. Grenfell Price (2005). ''James Cook. Entdeckungsfahrten im Pazifik.'' Edition Erdmann, ISBN 3-86503-024-6, S. 128.<br />
im Allgemeinen zur Albatrosjagd [zitiert laut engl. Wikipedia:] M. Cocker, R. Mabey: ''Birds Britannica London: Chatto & Windus''. 2005, ISBN 0-7011-6907-9</ref> Andererseits galten Albatrosse als Seelen gestorbener Seeleute.<ref>[zitiert laut engl. Wikipedia:] Jonathan Eyers: ''Don’t Shoot the Albatross!: Nautical Myths and Superstitions''. A&C Black, London 2011, ISBN 978-1-4081-3131-2.</ref> Vielleicht kam daher der SeemannsglaubenSeemannsglaube, es brächte Unglück, einen Albatros zu töten (verewigt von [[Samuel Taylor Coleridge|Coleridge]], siehe unten); laut Angaben der chilenischen [[Kap Hoornier|Kap-Hoornier]]-Vereinigung gab es unter Seeleuten sogar den Brauch, Albatrosse zwar vom Schiff aus im Flug zu fangen, sie aber wieder freizulassen.<ref name="AICH">Von den Internetseiten der chilenischen [[Kap Hoornier|Kap-Hoornier]]-Vereinigung: {{Webarchiv|text=A.I.C.H. Emblem. |url=http://www.caphorniers.cl/historia_insig/hystory_amicale.htm |wayback=20110615124426 |archiv-bot=2018-03-25 10:40:59 InternetArchiveBot }} (engl.; abgerufen 24. Februar 2011). Laut Angaben auf der Seite handelt es sich bei dem Text um eine „Synthesis of an article written by the International Secretary General of the A.I.C.H., Captain Roger GHYS, as published in LE COURRIER DU CAP N°3 of December, 1999. By Rear Admiral Roberto BENAVENTE, President, Chilean Section AICH“</ref> Von der im 20. Jahrhundert gegründeten Organisation der Kap Hoorniers (SeglernSegler, die auf Frachtseglern [[Kap Hoorn]] umrundet hatten) wurde ein Albatroskopf mit einem Fanghaken sogar als Logo genutzt, und wer das Kap ''als Kapitän'' eines Frachtseglers umrundet hatte, erhielt den Ehrentitel ''Albatros''.<ref name="AICH" />
 
Am Ende des 19. &nbsp;Jahrhunderts dienten Albatrosse als [[Feder]]lieferanten für Kleiderfutter und Kissenfüllungen. Mehrere Kolonien, die Hunderttausende Vögel umfassten, wurden binnen weniger Jahre vernichtet. Zwischen 1887 und 1903 wurden weit über eine Million Kurzschwanzalbatrosse getötet, was die Art dem Aussterben nahebrachte und sie so selten machte, dass sie sich bis heute nicht von dieser Verfolgung erholen konnte. Im Jahr 2004 trat das <!--derzeit --->von 13 &nbsp;Staaten unterzeichnete [[Übereinkommen zum Schutz der Albatrosse und Sturmvögel]] (ACAP) in Kraft.
 
Ein anderes Schicksal erlitt eine Kolonie von 200.000 &nbsp;Laysanalbatrossen auf den [[Midwayinseln]]. Seit 1940 besteht hier ein Luftwaffenstützpunkt der [[United States Navy]]. In den ersten Jahren traten immer wieder Kollisionen zwischen Flugzeugen und Albatrossen auf. Nachdem die Vögel mit Sirenen und Explosionen nicht vertrieben werden konnten, wurden die Dünen abgetragen und große Teile der Insel asphaltiert, so dass die Möglichkeiten zum Brüten nicht mehr gegeben waren.
 
Die {{lang|mi|[[MaoriMāori]]}} benutzten, mindestens auf der neuseeländischen Südinsel, die Schwingenknochen von Albatrossen zum Flötenbau.<ref>[http://www.jstor.org/stable/2802105 Mervy Mclean: ''A chronological and geographical sequence of Maori flute scales''. 1982.] ''Man, Bd. 17 Ausg. 1'', S.&nbsp;123–157.</ref>
Am Ende des 19. Jahrhunderts dienten Albatrosse als [[Feder]]lieferanten für Kleiderfutter und Kissenfüllungen. Mehrere Kolonien, die Hunderttausende Vögel umfassten, wurden binnen weniger Jahre vernichtet. Zwischen 1887 und 1903 wurden weit über eine Million Kurzschwanzalbatrosse getötet, was die Art dem Aussterben nahebrachte und sie so selten machte, dass sie sich bis heute nicht von dieser Verfolgung erholen konnte. Im Jahr 2004 trat das <!--derzeit --->von 13 Staaten unterzeichnete [[Übereinkommen zum Schutz der Albatrosse und Sturmvögel]] (ACAP) in Kraft.
 
Die europäische Kunst und Kultur, der der Albatros als nicht-heimischer Vogel zunächst fremd war, lernte das Tier erst vergleichsweise spät kennen. Der englische Dichter [[Samuel Taylor Coleridge]] verewigte in seiner berühmten, 1798 entstandenen Ballade ''[[The Rime of the Ancient Mariner]]'' (dt. ''Ballade vom alten Seemann'' oder ''Der alte Matrose'') das –&nbsp;künstlerisch überhöhte&nbsp;– Unbehagen eines Seemanns, einen Albatros getötet zu haben. Daneben benannten mehrere spätere Künstler ihre Werke nach den Seevögeln: [[Charles Baudelaire]]s (1821–1867) Gedicht „L’Albatros“ beschreibt die Ungeschicklichkeit des Tieres am Boden und vergleicht sie mit dem eleganten Flug der Tiere bzw. dem Schicksal des Poeten. Die Band [[Fleetwood Mac]] betitelte ein Instrumentalstück ''Albatross'' (1969) und die Rockgruppe [[Karat (Band)|Karat]] ein Lied ''[[Albatros (Lied)|Albatros]]'' (1979). Im Jahr 2014 erschien das Lied des schwedischen DJs AronChupa namens ''I’m an Albatraoz''. Im Disney-Film ''[[Bernard und Bianca]]'' (1977) nutztennutzen die Helden die „Albatross Airlines“, deren Pilot, ein erfahrener Albatros, die typischen Schwierigkeiten sowohl beim Start als auch bei der Landung zeigt.
Ein anderes Schicksal erlitt eine Kolonie von 200.000 Laysanalbatrossen auf den [[Midwayinseln]]. Seit 1940 besteht hier ein Luftwaffenstützpunkt der [[United States Navy]]. In den ersten Jahren traten immer wieder Kollisionen zwischen Flugzeugen und Albatrossen auf. Nachdem die Vögel mit Sirenen und Explosionen nicht vertrieben werden konnten, wurden die Dünen abgetragen und große Teile der Insel asphaltiert, so dass die Möglichkeiten zum Brüten nicht mehr gegeben waren.
 
== Trivia ==
Die [[Maori]] benutzten, mindestens auf der neuseeländischen Südinsel, die Schwingenknochen von Albatrossen zum Flötenbau.<ref>[http://www.jstor.org/stable/2802105 Mervy Mclean: ''A chronological and geographical sequence of Maori flute scales''. 1982.] ''Man, Bd. 17 Ausg. 1'', S.&nbsp;123–157.</ref>
Im [[Golf (Sport)|Golfsport]] wird ein Ergebnis an einem Loch umgangssprachlich ''Albatros'' genannt, wenn der Spieler drei Schläge weniger benötigt hat, als die Bahnvorgabe („[[Par (Golf)|Par]]“) vorgibt. Benötigt beispielsweise ein Spieler auf einer Bahn mit der Bahnvorgabe 5 („Par 5“) lediglich 2 Schläge, hat er einen Albatros gespielt. Siehe auch: [[Birdie_(Golf)#Anwendung|Fachbegriffe Golfsport]]
 
Der deutsche Schwimmsportler, Olympiasieger und Weltmeister [[Michael Groß]] erhielt 1983 von einem französischen Reporter der Sporttageszeitung L’Équipe aufgrund seiner großen Armspannweite von 2,13 m bei 2,01 m Körperlänge den Spitznamen „Albatros“. Während der [[Olympische Sommerspiele 1984|Olympischen Spiele 1984]] kreierte der deutsche Sportreporter [[Jörg Wontorra]] das geflügelte Wort: „Flieg, Albatros, flieg …!“ Der Ausspruch wurde 2019 in einer Briefmarke der Deutschen Post „verewigt“.
Die europäische Kunst und Kultur, der der Albatros als nicht-heimischer Vogel zunächst fremd war, lernte das Tier erst vergleichsweise spät kennen. Der englische Dichter [[Samuel Taylor Coleridge]] verewigte in seiner berühmten, 1798 entstandenen Ballade ''[[The Rime of the Ancient Mariner]]'' (dt. ''Ballade vom alten Seemann'' oder ''Der alte Matrose'') das –&nbsp;künstlerisch überhöhte&nbsp;– Unbehagen eines Seemanns, einen Albatros getötet zu haben. Daneben benannten mehrere spätere Künstler ihre Werke nach den Seevögeln: [[Charles Baudelaire]]s (1821–1867) Gedicht „L’Albatros“ beschreibt die Ungeschicklichkeit des Tieres am Boden und vergleicht sie mit dem eleganten Flug der Tiere bzw. dem Schicksal des Poeten. Die Band [[Fleetwood Mac]] betitelte ein Instrumentalstück ''Albatross'' (1969) und die Rockgruppe [[Karat (Band)|Karat]] ein Lied ''[[Albatros (Lied)|Albatros]]'' (1979). Im Disney-Film ''[[Bernard und Bianca]]'' (1977) nutzten die Helden die „Albatross Airlines“, deren Pilot, ein erfahrener Albatros, die typischen Schwierigkeiten sowohl beim Start als auch bei der Landung zeigt.
 
== Literatur ==
* Michael Brooke: ''Albatrosses and Petrels across the World.''. Oxford University Press, 2004, ISBN 0-19-850125-0.
* [[Josep del Hoyo]] et al.: ''Handbook of the Birds of the World.'', Band 1: (''Ostrich to Ducks.''). Lynx Edicions, 1992, ISBN 84-87334-10-5.
 
== Weblinks ==
{{Wiktionary|Albatros}}
{{Commonscat|Diomedeidae|Albatrosse (Diomedeidae)}}
{{Wikispecies|Diomedeidae|Albatrosse}}
* [http://www.acap.aq/ acap.aq Agreement on the Conservation of Albatrosses and Petrels] (englisch)
* [http://www.rspb.org.uk/supporting/campaigns/albatross/ Global campaign: Save the Albatross] (englisch)