„Alkalimetalle“ – Versionsunterschied
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[[Datei:Alkalimetalle.jpg|mini|Die fünf stabilen Alkalimetalle]]
Alkalimetalle sind metallisch glänzende, silbrig-weiße
Als [[Chemisches Element|Elemente]] der ersten [[Gruppe des Periodensystems]] besitzen sie nur ein schwach gebundenes [[S-Orbital|s]]-[[Elektron]], das sie leicht abgeben. Ihre ersten [[Ionisierungsenergie]]n und ihre [[Elektronegativität]]en sind entsprechend klein. In [[Chemische Verbindung|Verbindungen]] kommen sie alle fast ausschließlich als einwertige [[Kation]]en vor, wenngleich sogar Verbindungen bekannt sind, in denen diese Metalle anionisch vorliegen (z. B. [[Natrid]]e, komplexiert mit sogenannten [[Kryptand]]en).<gallery>
Datei:FlammenfärbungLi.png|[[Lithium]]
Datei:FlammenfärbungNa.png|[[Natrium]]
Datei:FlammenfärbungK.png|[[Kalium]]
Datei:Die Flammenfärbung des Rubidium.jpg|[[Rubidium]]
</gallery>Alkalimetalle und ihre [[Salze]] besitzen eine spezifische [[Flammenfärbung]]:▼
▲Alkalimetalle und ihre Salze besitzen eine spezifische [[Flammenfärbung]]:
* [[Lithium]] und seine Salze färben die Flamme rot (671 nm).
* [[Natrium]] und seine Salze färben die Flamme gelb (589 nm).
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* [[Caesium]] und seine Salze färben die Flamme blauviolett (458 nm).
Aufgrund dieser Flammenfärbung werden Alkalimetallverbindungen für [[Feuerwerk|Feuerwerke]] benutzt.
In der [[Atomphysik]] werden Alkalimetalle eingesetzt, da sie sich aufgrund ihrer besonders einfachen elektronischen Struktur besonders leicht mit [[Laserkühlung|Lasern kühlen]] lassen.
Alle Alkalimetalle [[Kristall|kristallisieren]] in der [[Kubisches Kristallsystem|kubisch-raumzentrierten]] [[Kristallstruktur|Struktur]]. Lediglich Lithium und Natrium kristallisieren in der [[Hexagonales Kristallsystem|hexagonal-dichtesten]] Packung, wenn tiefe [[Temperatur|Temperaturen]] vorherrschen.
=== Trends ===
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|}
==
Die Alkalimetalle reagieren mit [[Wasserstoff]] unter Bildung salzartiger ''Alkalimetallhydride'':
:<chem>2 Me + H_2 -> 2 MeH</chem>
Die thermische Beständigkeit der [[Hydride]] nimmt vom [[Lithiumhydrid]]
Mit [[Sauerstoff]] reagieren die [[Metalle]] unter Bildung fester, weißer ''Alkalimetalloxide'' ([[Lithiumoxid]], [[Natriumoxid]]), ''Alkalimetallperoxide'' ([[Natriumperoxid]], [[Kaliumperoxid]]) und ''Alkalimetallhyperoxide'' ([[Kaliumhyperoxid]], [[Rubidiumhyperoxid]], [[Caesiumhyperoxid]]):
:<chem>4 Li + O_2 -> 2 Li_2O</chem>
:<chem>2 Na + O_2 -> Na_2O_2</chem>▼
:<chem>4 Na + O_2 -> Na_2O</chem>
:<chem>
:<chem>K + O_2 -> KO_2</chem>
:<chem>Rb + O_2 -> RbO_2</chem>
:<chem>Cs + O_2 -> CsO_2</chem>
[[Datei:Potassium water 20.theora.ogv|mini|Reaktion von Kalium mit Wasser an der Luft (Video)]]
Die [[Chemische Reaktion|Reaktion]] mit [[Wasser]] zu ''Alkalimetallhydroxiden'' erfolgt unter Freisetzung von [[Wasserstoff]]:
:<chem>2 M + 2 H_2O -> 2 MOH + H_2</chem>
Vom [[Lithium]] zum [[Caesium]] steigt die [[Reaktivität (Chemie)|Reaktivität]] stark an. Während eine annähernd kubische Probe von Lithium relativ träge reagiert, entzündet sich schon bei [[Natrium]] aufgrund der Hitzeentwicklung der entstehende Wasserstoff unter Anwesenheit von Luftsauerstoff. Ab dem [[Kalium]] erfolgt bei fortschreitender Reaktion auch [[Verdampfung]] und Entflammung des [[Metalle|Metalls]], nicht zuletzt auch wegen des mit der [[Ordnungszahl]] abnehmenden [[Siedepunkt]]s (siehe [[#Trends|oben]]). Aber auch unter Luftabschluss können schon weniger als 0,5 g Natrium [[Explosion|explosiv]] mit Wasser reagieren, was eigentlich durch die an der Kontaktfläche der [[Edukt|Edukte]] entstehenden Reaktionsprodukte, Wasserstoff und Alkalimetalhydroxid, gehemmt werden sollte. [[Hochgeschwindigkeitskamera|Hoch­geschwindigkeits­aufnahmen]] eines Experiments, bei dem Tropfen einer unter [[Standardbedingungen]] flüssigen [[Legierung]] aus Kalium und Natrium unter einer [[Inertgas]]-Atmosphäre mit Wasser in Kontakt gebracht wurden, legen eine initial erfolgende [[Coulomb-Explosion]] („negative [[Oberflächenspannung]]“) bzw. die damit einhergehende starke [[Oberflächenvergrößerung]] der mit Ausnahme von Lithium nach kurzer Zeit schmelzflüssigen unlegierten Alkalimetallproben als Ursache für den ungehemmten Ablauf, die hohe Geschwindigkeit und damit die Heftigkeit dieser [[Chemische Reaktion|Reaktionen]] nahe.<ref>P. E. Mason, F. Uhlig, V. Vaněk, T. Buttersack, S. Bauerecker, P. Jungwirth: ''Coulomb explosion during the early stages of the reaction of alkali metals with water.'' In: ''Nature chemistry.'' Band 7, Nummer 3, März 2015, S. 250–254, {{DOI|10.1038/nchem.2161}}, PMID 25698335</ref> Die Alkalimetallhydroxide sind farblose [[Feststoff|Feststoffe]], die sich in Wasser unter starker Erwärmung leicht lösen und dabei stark [[Alkalische Lösung|basisch]] reagieren. Die [[Hydroxide]] und ihre [[Lösung (Chemie)|Lösungen]] wirken stark ätzend.
Die [[Reaktivität (Chemie)|Reaktivität]] der Alkalimetalle nimmt mit steigender [[Ordnungszahl]] zu, weil mit steigender Zahl von [[Elektronenschale|Elektronenschalen]] das [[Außenelektron]] immer mehr von der Anziehungskraft des positiv [[Elektrische Ladung|geladenen]] [[Atomkern|Atomkerns]] abgeschirmt wird und daher leichter abgespalten werden kann. Die Zunahme der Reaktivität lässt sich an der [[Chemische Reaktion|Reaktion]] der verschiedenen [[Metalle]] mit [[Wasser]] gut erkennen: [[Lithium]] und [[Natrium]] reagieren mit Wasser zwar heftig unter Wasserstoffentwicklung, aber ohne dass es zur Entzündung des [[Wasserstoff|Wasserstoffs]] kommt. [[Kalium]] und [[Rubidium]] reagieren unter spontaner Entzündung des Wasserstoffs, [[Caesium]] reagiert explosionsartig. Besonders gut reagieren die Alkalimetalle mit [[Nichtmetalle|Nichtmetallen]], denen nur wenige [[Elektron|Elektronen]] fehlen, um Edelgaskonfiguration zu erreichen.<ref>Duden Learnattack GmbH: [https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/chemie/artikel/alkalimetalle Alkalimetalle]</ref>
Mit [[Halogene]]n reagieren die Alkalimetalle zu den salzartigen ''[[Liste der Alkalihalogenide|Alkalimetallhalogeniden]]'':
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