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== Einsatz ==
[[Datei:AH-64A Apache, 1st Battalion, 501st Aviation Brigade 971216-A-8119B-021.jpg|mini|Deutscher AH-64A Apache in Tuzla im Rahmen der [[SFOR|Stabilization Force]] (SFOR)]]
Der Apache-Kampfhubschrauber hatte seinen ersten Kampfeinsatz im Jahre 1989 bei der [[US-Invasion in Panama]]. Später spielte der AH-64 wesentliche Rollen im [[Zweiter Golfkrieg|Zweiten Golfkrieg]], bei der [[Operation Enduring Freedom]] in [[Afghanistan]] und im [[Irakkrieg]].
 
Der Einsatz der AH-64A Apache in der '' Operation Desert Storm'' (1990/91) richtete sich meist gegen irakische [[Kampfpanzer]] und andere gepanzerte Fahrzeuge und erwies sich als sehr wirksam, da die irakische Luftabwehrtaktik hierauf nicht vorbereitet war. In der ersten Angriffswelle wurden die Kampfhubschrauber auch gegen Teile des irakischen Radarnetzes eingesetzt, um damit den [[Bomber]]n ein unbemerktes Eindringen in den feindlichen Luftraum zu ermöglichen. Allerdings hatte die US Army erhebliche Probleme mit der Wartung und Instandsetzung der AH-64. Der feine Wüstenstaub verstopfte die Filter der Klimaanlagen im Cockpit und wirkte sich langfristig negativ auf die Einsatzfähigkeit der Piloten aus. Ebenso häufte sich der Verschleiß der Turbinen und anderer beweglicher Teile und erforderte somit zusätzliche Logistikkapazitäten. Während des gesamten Krieges wurden acht Hubschrauber von feindlicher Luftabwehr getroffen. Einer der getroffenen Hubschrauber wurde abgeschossen, wobei die Besatzung den Absturz überlebte.<ref name="janes_modern">''Jane’s Modern Military Helicopter.'' 1998, S. 114.</ref> Mithilfe des Apache selbst wurden unter anderem über 500 Kampfpanzer, 120 [[Mannschaftstransportwagen (Militär)|Transportpanzer]], 30 Luftabwehrsysteme, 50 [[Bunker]] und 10 Hubschrauber zerstört.<ref name="janes_modern" /> Am 17.&nbsp;Februar 1991 zerstörte ein US-amerikanischer AH-64 versehentlich mit Hellfire-Raketen einen US-Schützenpanzer vom Typ [[M2/M3 Bradley|Bradley]] und einen Transportpanzer vom Typ [[M113]], dabei starben zwei US-Soldaten und sechs wurden verwundet.
 
Im Dritten Golfkrieg (2003) wurden AH-64D Apache Longbow bei der Invasion des Iraks eingesetzt. Beim Vorstoß auf Bagdad wurde eine große Anzahl dieser Kampfhubschrauber zwischen [[Kerbela]] und Kut eingesetzt. 33&nbsp;Kampfhubschrauber des 11th Aviation Regiments – sonst stationiert in [[Illesheim]] – griffen am 24.&nbsp;März 2003 die irakische 2.&nbsp;Panzerdivision der [[Republikanische Garde (Irak)|Republikanischen Garde]] bei Kerbela an. Dabei scheiterte der US-Angriff, da die irakische Aufklärung den geordneten Anflug verfolgte und die Kampfhubschrauber mit konzentriertem Abwehrfeuer vom Boden aus belegte. 30&nbsp;Hubschrauber wurden getroffen, konnten jedoch zur Basis zurückkehren. Ein AH-64D musste hingegen notlanden und die Besatzung geriet in Kriegsgefangenschaft. Bei der Nachtlandung auf einem Wüstenflugplatz wurde ein weiterer AH-64D zerstört. Nach diesem Zwischenfall gab es keine Einsätze der AH-64D in der Tiefe des feindlichen Gebietes mehr; stattdessen wurde der Hubschrauber seitdem an der vordersten Frontlinie eingesetzt. Auch die Triebwerke erwiesen sich trotz verschiedener Verbesserungen seit 1991 als nicht sehr wüstentauglich; so konnten die AH-64D durch das beim Start verursachte Aufwirbeln von Wüstenstaub häufig nicht starten.
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[[Datei:U.S. Army AH-64D Apache Longbow helicopters land aboard the afloat forward staging base (interim) USS Ponce (AFSB(I)15) during exercise Spartan Kopis Dec. 8, 2013, in the Persian Gulf 131208-N-YD328-280.jpg|mini|Zwei AH-64D Apache Longbow landen an Bord der [[USS Ponce]]]]
 
Der ''Apache Longbow'' wurde ab 1998 eingeführt. Ursprünglich hießen nur die mit Westinghouse-Radar ausgerüsteten Maschinen ''Longbow'', aber dann wurde entschieden, das Programm Apache C fallen zu lassen und alle Maschinen mit neuen Triebwerken auszurüsten und generell zu modernisieren. Deshalb ist heute jeder in Kriegsgebieten eingesetzte Apache ein Longbow-Apache, jedoch gibt es diese mit und ohne Radar. Die Standard-Einsatztaktiken sehen vor, dass von zwei gemeinsam operierenden Hubschraubern jeweils einer mit Radar ausgerüstet ist. Ab Anfang 2003 entsprachen die ausgelieferten Hubschrauber dem Block-II-Standard, der digitale Avionikgeräte ([[Glascockpit]]) im Cockpit enthielt. Der Longbow-Apache kann die neue [[AGM-114 Hellfire|Hellfire-II-Rakete]] abfeuern, die mit einem eigenen Millimeterwellen-Radarsuchkopf ausgerüstet ist. Dies verleiht dem Apache echte [[Fire-and-Forget]]-Fähigkeiten, weil der Hubschrauber nur noch kurz aus der Geländedeckung auftauchen muss, eine Rakete abfeuern und anschließend wieder in Deckung fliegen kann. Bei der lasergelenkten Hellfire muss dagegen die ganze Zeit eine Laser-Aufschaltung gegeben sein; alternativ kann der Schütze im „LOAL“-Modus ({{enS|Lock-On After Launch}}) zunächst eine Rakete aus der Deckung abfeuern, muss dann aber so rechtzeitig auftauchen, dass der Laser das Ziel noch markieren und die Rakete den Kurs noch ändern kann.
 
=== AH-64E ===
 
Beim AH-64E ''Apache Guardian'' handelt es sich um die seit Oktober 2012 neue Bezeichnung für die früher als AH-64D Block III bekannte Variante.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.flightglobal.com/news/articles/ausa-us-army-to-re-designate-block-iii-apache-as-ah-64e-378043/|titel=AUSA: US Army to re-designate Block III Apache as AH-64E|hrsg=Flightglobal|sprache=en|datum=2012-10-24|zugriff=2012-10-27}}</ref> Die U.S. Army gab an, dass die neue Bezeichnung ''Apache Guardian'' aufgrund der Leistungssteigerungen, bedingt durch die neuen Upgrades, notwendig wurde. Bei den Erweiterungen des AH-64E handelt es sich unter anderem um verbesserte digitale Konnektivität, den Einbau des neuen [[Joint Tactical Radio System]], stärkere T700-GE-701D-Turbinen, ein verbessertes Getriebe für maximal 2120&nbsp;kW, die Fähigkeit zur Steuerung von UAVs, volle IFR-Fähigkeiten und 15&nbsp;cm längere Rotorblätter aus Verbundwerkstoffen. Die neuen Rotorblätter, welche die Flugerprobung bereits im Mai 2004 erfolgreich absolvierten, erhöhen die Geschwindigkeit, Steigrate und Nutzlastkapazität des Apaches. Eine weitere neue Fähigkeit ist das MUM-T (Manned-Unmanned Teaming), welches den US-Piloten ermöglicht, jederzeit die Kontrolle über in der Nähe befindliche Drohnen zu übernehmen und so Zugriff auf deren Sensoren, Live-Kamera-Streams und Waffen zu erhalten. Mit dem MUM-T wird der Einsatzradius des Apaches deutlich erhöht. Die Piloten können so bereits lange vor dem Anflug ins Zielgebiet mit den Drohnen ihre Ziele in 80 bis 100 Kilometern Entfernung auskundschaften und diese auch bei Bewegung problemlos im Blick behalten. Das System wurde in Afghanistan eingesetzt.<ref>{{Literatur |Autor=DIE WELT |Titel=Kampfhubschrauber im Einsatz – Der Apache Guardian: |Sammelwerk=DIE WELT |Datum=2017-12-14 | |Abruf=2018-04-02}}</ref> Im Oktober 2010 erhielt Boeing den Auftrag zur Serienproduktion des neuen Apaches, die Auslieferung begann im November 2011. Die Einsatzbereitschaft der ersten Einheit soll ein Jahr später erreicht werden. Insgesamt plant die U.S. Army mit 690 AH-64E, wobei 56 Maschinen neu produziert und 634 Apaches umgerüstet werden sollen.<ref>{{Internetquelle | url=https://www.globalsecurity.org/military/library/news/2011/11/mil-111107-arnews02.htm | titel=Army gets faster, more capable Apache aircraft | hrsg=Globalsecurity.org | sprache=en | datum=2011-11-07 | zugriff=2012-10-27}}</ref> Zuerst sollen 236 Block-I-Hubschrauber auf diesen Stand gebracht werden.
 
=== WAH-64/AH Mk.1 ===
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=== Bewaffnung ===
[[Datei:Ah-64 ground with weapons (cropped).jpg|mini|Bewaffnung des Apache]]
[[Datei:Gunnery Exercise (13951135748).jpg|mini|30 mm-Munition wird geladen]]
Bewaffnet ist der Apache mit einer mittig unter dem Vorderrumpf schwenkbar montierten 30-mm-[[Chain Gun|Bordkanone]] vom Typ [[M230 Chain Gun|M230]]. An den beiden Stummelflügeln links und rechts vom Rumpf stehen insgesamt vier Befestigungspunkte für Luft-Boden-Waffen sowie zwei Befestigungspunkte für Luft-Luft-Bewaffnung zur Verfügung. Die Flügelstationen sind üblicherweise paarweise bestückt mit je vier [[AGM-114 Hellfire|AGM-114-Hellfire]]-Panzerabwehrlenkwaffen an den Außenstationen und je einem Container mit neunzehn ungelenkten 70-mm-Raketen vom Typ [[Hydra (Rakete)|Hydra]] an den inneren Stationen. Auch eine Vollbestückung mit 16 Hellfire- oder vier Containern mit Hydra-Raketen ist möglich. Auch ist die Bestückung mit [[AGM-65 Maverick|AGM-65-Maverick]]-Luft-Boden-Raketen möglich (1 pro Befestigungspunkt). Bei neueren Versionen des Apache befindet sich in der Verlängerung der Stummelflügel je eine Station für zwei [[Luft-Luft-Rakete]]n vom Typ [[FIM-92 Stinger|Stinger]] oder eine [[AIM-9 Sidewinder|Sidewinder]].<ref name="Globalsecurity_AH-64">[https://www.globalsecurity.org/military/systems/aircraft/ah-64-specs.htm ''AH-64 Specifications.''] In: ''GlobalSecurity.org'', 13. Oktober 2000.</ref>