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Im Gelsenberg-Lager wurden im Juli 1944 etwa 2000 [[Juden in Ungarn#Unter deutscher Besatzung (1944–1945)|ungarische]] und [[Geschichte der Juden in Rumänien#Rumänien und der Holocaust|Siebenbürger Jüdinnen]] aus dem [[KZ Auschwitz-Birkenau]] untergebracht. Die [[Zwangsarbeit in der Zeit des Nationalsozialismus|Zwangsarbeiterinnen]] sollten auf dem Gelände des kurz zuvor bei aliierten Luftangriffen schwer beschädigten und nicht mehr einsatzfähigen Hydrierwerks zur Enttrümmerung und zum Wiederaufbau eingesetzt werden, leisteten aber auch Zwangsarbeit für die [[Organisation Todt]] in [[Kupferdreh|Essen-Kupferdreh]] und im [[Hafen Gelsenkirchen|Gelsenkirchener Hafen]]. 520 Frauen wurden im August 1944 nach [[Essen]] in das [[KZ-Außenlager Humboldtstraße]] verlegt, wo sie für die Firma [[Friedrich Krupp AG]] arbeiten mussten.
 
Die Frauen waren nach der [[Unternehmen Margarethe|deutschen Besetzung Ungarns]] im März 1944 zuerst in [[Ghetto#Jüdische Wohnbezirke/Ghettos unter dem Nationalsozialismus|Ghettos]] gebracht und anschließend ab Mai 1944 nach Auschwitz deportiert worden, wo man sie für den Arbeitseinsatz [[Selektion (Konzentrationslager)|selektierte]]. Das KZ Buchenwald hatte in der Endphase des Krieges die Funktion, Häftlingstransporte aus dem Ausland und aus anderen Lagern aufzunehmen und auf Außenkommandos in ganz Deutschland zu verteilen. Die nach Gelsenkirchen deportierten Frauen und Mädchen stammten überwiegend aus [[Siebenbürgen|Transsylvanien]], vor allem aus der Umgebung von [[Sighetu Marmației|Sighet]], und waren im Durchschnitt etwas über 20 Jahre alt. Sie mussten etwa 12 Stunden täglich schwere körperliche Arbeit auf dem bereits stark zerstörten Werksgelände verrichten. Die im Lager tätigen Aufseherinnen waren [[Dienstverpflichtung|dienstverpflichtet]] und absolvierten einen Kurzlehrgang im [[KZ Ravensbrück]], bevor sie ihren Dienst antraten. Kommandoführer des Lagers war [[SS-Obersturmführer]] Eugen Dietrich (1889–1966).
 
Bei schweren [[Bombenangriff]]en auf das Hydrierwerk am 11.&nbsp;September 1944 kamen mindestens 150 der Frauen ums Leben, da ihnen der Zutritt zu den werkseigenen Luftschutzbunkern und Schutzgräben verwehrt war. Die Stadt [[Gelsenkirchen]] bezifferte die Zahl der Todesopfer unter den weiblichen KZ-Häftlingen am 31. Dezember 1946 in einem Fragebogen der [[Central Historical Comission of the Central Comitee of Liberated Jews|CHC]] (Central Historical Comission of the Central Comitee of Liberated Jews) mit 250. Auch die [[Westfälische Rundschau]] berichtete 1954 von 250 Opfern. Zahlreiche Frauen wurden verletzt in Gelsenkirchener Krankenhäuser gebracht, was den Zeitgenossen bemerkenswert erschien.<ref name="kompass">''[http://www.lokalkompass.de/gelsenkirchen/politik/vor-70-jahren-bomben-auf-gelsenberg-d470423.html Vor 70 Jahren: Bomben auf Gelsenberg]'' In: ''www.lokalkompass.de'', September 2014, abgerufen am 21. August 2018.</ref>
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*[http://www.gelsenzentrum.de/Gelsenberg_Lager.htm ''Das Gelsenberglager – eine exemplarische Betrachtung''], bei Gelsenzentrum – Portal für Stadt- und Zeitgeschichte in Gelsenkirchen
*[http://www.zwangsarbeit-archiv.de/bildung/ruhrgebiet/altmann/horst/index.html ''KZ-Außenlager Gelsenkirchen-Horst''] auf ''zwangsarbeit-archiv.de''
 
== Literatur ==
* Stefan Goch: ''Das Außenlager des KZ Buchenwald in Gelsenkirchen-Horst.'' In: [[Jan Erik Schulte]] (Hrsg.): ''Konzentrationslager im Rheinland und in Westfalen 1933–1945. Zwischen zentraler Steuerung und regionaler Initiative.'' Schöningh, Paderborn 2005, ISBN 3-506-71743-X, S. 271–278.
* Marlies Mrotzek: ''Das KZ-Außenlager der Gelsenberg Benzin AG.'' Germinal, Fernwald 2002.
 
== Einzelnachweise ==