„Dieter Wellershoff“ – Versionsunterschied
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{{Dieser Artikel|behandelt den Schriftsteller Dieter Wellershoff. Für den früheren Generalinspekteur der Bundeswehr siehe [[Dieter Wellershoff (Admiral)]].}}
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[[Datei:AutografWellershoff.jpg|mini|Signatur Dieter Wellershoff, 1972]]
'''Dieter Wellershoff''' (* [[3. November]] [[1925]] in [[Neuss]]; † [[15. Juni]] [[2018]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/kultur/literatur/schriftsteller-dieter-wellershoff-ist-tot-a-1213161.html |titel=Autor von "Der Liebeswunsch" Dieter Wellershoff ist tot |werk=DER SPIEGEL |datum=2018-06-15 |abruf=2018-06-15}}</ref> in [[Köln]]) war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Schriftsteller]]. Sein vielseitiges Werk umfasst Romane, Erzählungen, [[Novelle]]n, Hörspiele, Bühnenstücke, Drehbücher und [[Lyrik]]. Begleitet werden diese Arbeiten von zahlreichen [[Essay]]s zu literarischen, kunst- und zeitgeschichtlichen Themen. Mit autobiographischen Werken hat er zeitgeschichtliche Dokumente geschaffen.
Stark geprägt durch die Erfahrung des zufälligen Sterbens und Überlebens als junger Soldat im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]], stellte Wellershoff in seinen Schriften immer wieder scheinbare Gewissheiten in Frage. Als Sinn seines Schreibens sah er „die Erweiterung und Vertiefung der Wahrnehmung des Lebens.“<ref>[http://www.literaturport.de/Dieter.Wellershoff Literaturport: Dieter Wellershoff],
Neben der Anerkennung, die Wellershoff als Schriftsteller erfahren hat, hat er sich den Ruf eines bedeutenden Literaturtheoretikers und Lektors im wissenschaftlichen und literarischen Bereich erworben.
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== Zitate ==
* Zur Person: „Ich hätte vieles werden können: Arzt, Psychotherapeut, Tanzlehrer, Philosophieprofessor, Architekt, Verbrecher, Kriminalbeamter, Geisteskranker, und vielleicht bin ich das auf mittelbare Weise alles geworden, indem ich Schriftsteller geworden bin.“<ref>[http://www.deutschlandfunk.de/wellershoff-erzaehlungen-verdichtetes-unheil-in.700.de.html?dram:article_id=335599 ''Verdichtetes Unheil in schnörkelloser Sprache.''] Deutschlandfunk, abgerufen am 30. April 2017</ref>
* Zur Kunst: „Poetik, die Lehre von der Dichtkunst, handelt nach unserem heutigen Verständnis nicht nur von der Erschaffung eines literarischen Werks, sondern auch zugleich von unserer Selbsterschaffung, Selbstverwirklichung, Selbsterkenntnis und, untrennbar davon, von der Erschaffung unserer Welt. … Wir versichern uns der Welt und vertiefen uns in unser Leben, indem wir Leben und Welt auf der Bühne des Textes mit dem ganzen Spielraum ihrer Möglichkeiten, Spannungen und Differenzen inszenieren. … Das alles hat eine besondere Brisanz, seit uns nicht mehr vorgesprochen wird, was denn der Sinn und die richtige Ordnung des Lebens sei. … Aus zwei miteinander verbundenen und gleichzeitig gegenläufigen Prozessen hat sich eine ungeheure Spannung aufgebaut: der fortschreitenden Entgrenzung der Welt antwortet die Subjektivierung des persönlichen Blicks. Das ist die innere Spannung der Geschichtsepoche, die wir die Moderne nennen.“<ref>Dieter Wellershoff: ''Das Schimmern der Schlangenhaut. Existentielle und formale Aspekte des literarischen Textes.'' Frankfurt am Main, 1996, Seite 7.</ref>
* Zum Leben: „Das ist eine Sicht des Lebens, die nicht mit festen Besitzständen und gebahnten Wegen rechnet und schon gar nicht mit existenzieller Geborgenheit in einem übergeordneten Sinn. Sie setzt vielmehr eine Welt voraus, die für sich da ist, fremd und undurchschaubar, in gleichgültiger Faktizität, und immer wieder durchwirkt vom Zufall, der jedem eine Hand voll blind gemischter Glücks- und Unglückskarten zuspielt mit der Aufforderung, ja Nötigung, daraus seine eigene Ordnung, sein persönliches Lebensmuster zu machen. Es ist ein Spiel auf Leben und Tod mit von Geburt an ungleichen Chancen, hochgradig illusionsanfällig und von selbstzerstörerischen Tendenzen bedroht, in dem Glück und Unglück, Gelingen und Scheitern dicht nebeneinander stehen, sich aber manchmal zu widersprüchlichen oder komplizierten und labilen Verbindungen wie dem Glück im Unglück oder dem Scheitern im Gelingen vermischen, ein Spiel, faszinierend durch seine Gefährlichkeit, das vom Zufall um den Preis oft schreiender Ungerechtigkeit vor seiner Erstarrung in Öde und Berechenbarkeit bewahrt wird.“<ref name="Knipphals" />
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* Joke Frerichs, Petra Frerichs: ''Leben und Schreiben – was sonst? Ein Streifzug durch die Werkausgabe von Dieter Wellershoff.'' [[Books on Demand|Books-on-Demand]]-Verlag, Norderstedt 2014, ISBN 978-3-7357-4166-0.
* Marianne Wellershoff: ''Menschen, die nicht wie die anderen sind. Nachruf auf meinen Vater Dieter Wellershoff''. Der Spiegel Nr. 26 vom 23. Juni 2018, S. 120.
* Jürgen Nelles: ''Dieter Wellershoff''. In: ''Handbuch Kriminalliteratur. Theorien – Geschichte – Medien''. J. B. Metzler, Stuttgart 2018, S. 147–152. ISBN 978-3-476-02611-8.
* Joke Frerichs, Petra Frerichs: ''Eine Begegnung der besonderen Art. Erinnerungen an Dieter Wellershoff.'' Norderstedt 2018. ISBN 978-3-7481-2999-8.
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