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„Dionysius von Paris“ – Versionsunterschied

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[[Datei:1465 Le Moiturier Hl. Dionysius anagoria.JPG|mini|hochkant|hlHl. Dionysius von Antoine Le Moiturier, imin der [[Bode-Skulpturensammlung und Museum]], [[für Byzantinische Kunst|Skulpturensammlung in Berlin]], um 1460]]
'''Dionysius von Paris''' ({{frS|Denis, Denys}}, {{ptS|Dinis}}) war [[Missionar]] in [[Gallien]], erster [[Bischof von Paris]] und [[Märtyrer]]. Er wird in der [[Orthodoxe Kirchen|orthodoxen]], [[Römisch-katholische Kirche|katholischen]] und [[Anglikanische Gemeinschaft|anglikanischen Kirche]] als [[Heiliger]] verehrt und ist einer der [[vierzehn Nothelfer]]. Häufig wird er als [[Cephalophore]] („Kopfträger“) dargestelltbezeichnet.<ref>[https://uk.tourisme93.com/basilica/denis-the-first-cephalophore-saint.html ''Dionysius – Kopfträger'']</ref>
 
== FakeVita ==
Dionysius wurde im 3. Jahrhundert – vermutlich um das Jahr 250 von [[Papst]] [[Fabianus]] – mit sechs anderen [[Bischöfe]]n von [[Rom]] aus als Missionar nach Gallien geschickt. Laut [[Gregor von Tours]] war Dionysius um 250 Bischof von Paris. Der römische [[Statthalter]] ordnete die Verhaftung und [[Enthauptung]] des Dionysius und seiner Begleiter Rustikus und Eleutherius an. Die Legende berichtet, Dionysius habe auf dem Richtplatz am [[Montmartre]] sein abgeschlagenes Haupt aufgenommen, es in einer nahegelegenen [[Quelle]] gewaschen und sei mit seinem Haupt in den Händen sechs Kilometer Richtung Norden gegangen, bis zu der Stelle, wo er begraben werden wollte. An diesem Platz baute der fränkische König [[Dagobert I.]] im Jahr 626 die dem Heiligen geweihte [[Abtei]] und [[Basilika Saint-Denis]], die den [[König von Frankreich|französischen Königen]] als Grablege diente.
 
Die ältesten Beschreibungen seines Lebens stammen von Gregor von Tours. Populär wurde die Dionysius-Vita des Abtes [[Hilduin von Saint-Denis]], der auch die für das gesamte [[Mittelalter]] geltende Gleichsetzung mit [[Dionysius Areopagita]] und [[Pseudo-Dionysius Areopagita]] vollzog.
 
== FakeMartyrium ==
Dionysiusmartyrium in der [[Legenda aurea]] (um&nbsp;1264):
 
{{Zitat|Darauf wird er in einen Backofen geworfen, aber das Feuer verlischt und er bleibt unverletzt. Er wird an ein Kreuz geheftet und längere Zeit dort gequält. Von dort abgenommen, wird er mit seinen Gefährten und vielen anderen Gläubigen in einen Kerker gesperrt. Als er dort die Messe feierte und dem Volk die Kommunion reichte, erschien ihm Jesus der Herr in strahlendem Licht, nahm das Brot und sagte zu ihm: Empfange dies, mein Teurer, denn bei mir ist dein übergroßer Lohn. Danach dem Richter vorgeführt, werden sie wieder mit neuen Strafen gepeinigt, und beim Götzenbild des Merkur werden die Köpfe der Drei mit Axthieben abgeschlagen zum Bekenntnis der Dreifaltigkeit. Und sofort richtete sich der Körper des heiligen Dionysius auf und trug seinen Kopf in den Armen, geführt von einem Engel und von himmlischem Licht geleitet, zwei Meilen weit von dem Ort, der Märtyrerberg heißt, bis zu der Stelle, wo er nun nach eigener Wahl und Gottes Vorsehung ruht.<ref>[[:Datei:Legenda Aurea De fine miraculosa sancti Dionysii.jpg|Lateinischer Originaltext]]</ref>}}
 
== FakeVerehrung ==
Der hl. Dionysius gilt als [[Nationalheiliger]] Frankreichs und [[Schutzpatron]] der französischen Könige sowie mehrerer Orte und Städte (unter anderem [[Paris]] und [[Krefeld]], wo sich seine Darstellung auch im [[Wappen der Stadt Krefeld|Wappen]] befindet). Sein Gedenktag ist der 9. Oktober; der Gedenktag der [[Reliquientranslation|Übertragung der Reliquien]] nach Paris wird regional am 4. Dezember gefeiert.
 
Nach dem Heiligen sind die Stadt [[Saint-Denis (Seine-Saint-Denis)|Saint-Denis b. Paris]] sowie weitere ca. 50 Orte in Frankreich, Belgien und Kanada
benannt. Auch der Hauptort [[Saint-Denis (Réunion)|Saint-Denis]] auf der Insel [[Réunion]] führt seinen Namen. Der [[Clos Saint-Denis]] ist eine [[Grand Cru|Grand-Cru]]-Weinlage in der Gemeinde [[Morey-Saint-Denis]] im [[Burgund (Weinbaugebiet)|Burgund]].
 
In Deutschland erfuhr der hl. Dionysius eine besondere Verehrung im [[Regensburg]]er Benediktinerkloster [[St. Emmeram (Regensburg)|St. Emmeram]], das sich sogar rühmte, die angeblich Ende des 10. Jahrhunderts von Kaiser [[Arnolf von Kärnten|Arnulf]] aus Paris geraubten Gebeine des Heiligen zu beherbergen. Das um 1050 entstandene Querhaus mit Westchor ist ihm und dem heiligen [[Wolfgang von Regensburg]] geweiht; die um 1052 entstandenen drei Steinreliefs am Nordportal gehören zu den frühesten ihrer Art in Deutschland und stellen neben Jesus Christus und dem heiligen [[Emmeram von Regensburg]] auch den französischen Nationalheiligen dar.
 
Schon vor dem 15. Jahrhundert wurde der hl. Dionysius gegen [[Kopfschmerzen]] angerufen, aber auch gegen [[Tollwut]], [[Gewissen#Christliche Religion|Gewissensunruhe]] und [[Seele#Christentum|Seelenleiden]]. Seit dem Jahr 1450 gehört er zu den vierzehn Nothelfern.
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== Literatur ==
* Ingeborg Bähr: ''Saint Denis und seine Vita im Spiegel der Bildüberlieferung der französischen Kunst des Mittelalters'' = Manuskripte für Kunstwissenschaft in der Wernerschen Verlagsgesellschaft 1. [[Wernersche Verlagsgesellschaft]], Worms 1984., ISBN 978-3-88462-900-0
* {{BBKL|archiveurl=https://web.archive.org/web/20070613125944/http://www.bautz.de/bbkl/d/dionysius_v_p.shtml |band=1|spalten=1325-1326|autor=[[Friedrich Wilhelm Bautz]]|artikel=Dionysius von Paris}}
* Luc Campana: ''Die 14 Heiligen Nothelfer. Herkunft und Verehrung – Konkurrenz zur Medizin – Leben und Legenden – Reichweite und Bildnisse.'' Lauerz: Theresia-Verlag, 2009., ISBN 978-3-03767-035-4.
* Hiltgart L. Keller: ''Reclams Lexikon der Heiligen und der Biblischen Gestalten.'' Reclam, Stuttgart 1979., ISBN 3-15-010154-9
 
== Weblinks ==
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[[Kategorie:Opfer einer Christenverfolgung]]
[[Kategorie:Märtyrer]]
[[Kategorie:Cephalophore]]
[[Kategorie:Vierzehn Nothelfer]]
[[Kategorie:Geboren im 3. Jahrhundert]]